Wanderer, kommst du nach Lydius so erwarte da kein RP!

Eigentlich wollte ich zu der Angelegenheit nichts mehr schreiben, da das Thema als Dauerbrenner schon oft genug durchgekaut worden ist, aber nun juckt es mich doch wieder in den Fingern, da es doch mal wieder soweit ist.

Ich war mit meiner Gefährtin Elena in den letzten Tagen desöfteren auf Lydius‘ Straßen unterwegs und versuchte dort ein wenig buchnahes Spiel aufzuziehen. Nun ist es so, dass Lydius als Sim ja gerade nach den ganzen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen sich in stabilen und ruhigeren Fahrwassern befindet. Die Sim ist wieder ordentlich gewachsen, auch die Größe der eigenen Gruppe stieg gut an, es ist eine schön bebaute Sim und eigentlich spricht ja nichts gegen einen Besuch da.

Nur ist es in Lydius inzwischen so, dass sie da wieder mit Inbrunst daran arbeiten, ihrem alten Ruf als elitär im Spiel und inflexibel im Reagieren auf externe RP-Anreize, der so langsam verblasste, neuen Glanz zu verleihen.

Das bedeutet schlicht und einfach: wer sich nach Lydius begibt, der kann ungehindert mehrfach durch die Stadt latschen, ohne dass er auch nur von irgendjemandem angesprochen wird. Die eine Hälfte der Leute vergnügt sich munter in der Taverne, die andere Hälfte schmiedet irgendwelche Intrigen epischen Ausmaßes, wobei die meisten von Isnogud inspiriert sein dürften, und dazwischen gibt es nicht viel. Seitdem man neben die Taverne einen Katzentisch für die freien Frauen hingestellt hat, da diese scheinbar nicht in der Lage sind das pompöse Teehaus der Baumeisterin Bellatrix zu finden, ist auch im Teehaus natürlich tote Hose angesagt. Lydius ist sich momentan mal wieder selbst genug und das lässt es auch jeden seiner Besucher mit aller Wucht spüren, indem man sie wo es nur geht ignoriert.

Eine mögliche Erklärung wäre das schöne Wetter und Sommerloch, aber das ist mir zu wenig, denn die Sim ist abends durchaus mit 10-20 Avataren gut besucht, also es gibt genügend Potential für Spiel dort. Damit ist das Sommerloch keine passende Erklärung für das Verhalten.

Die andere Erklärung ist einfach diese, dass man es momentan nicht nötig hat, auf externe Reize überhaupt zu reagieren, sich selbst mehr als genug ist und seine eigenen Intrigen und Plots vorantreibt. Wozu man dann allerdings diese Veranstaltung als Handelsstadt betreiben muss, wenn es momentan kaum noch Handel gibt, ist eine weitere Frage.

Es ist nicht so, dass es nicht mal anders gewesen wäre. Vor dem großen Umbau waren die Lydianer durchaus reisefreudig, sie bereisten auch ab und an andere Sims und sorgten so für Intersim-RP. Aber seit der Beendigung des kräftezehrenden Umbaus ist das alles wie weggeblasen, man sieht sie woanders – egal ob in neutralen Städten oder bei Verbündeten – nur noch äußerst selten, und damit wird es auch immer schwerer, noch mit den Lydianern als Externer überhaupt irgendwelche Plays anzufangen.

Leider ist es wirklich so, wenn man als Besucher in Lydius momentan zu irgendwelchem RP kommen will, dann hilft nur noch die Brechstange. Sprich Sachen wie den Heimstein klauen, Administrator entführen, eine Belagerung der Stadt und ähnliches, darunter steigt man momentan offensichtlich nicht mehr wirklich auf Angebote ein. Einerseits deren Sache, andererseits schade, weil sich so mehr entwickeln könnte und alte, durchaus gute Möglichkeiten gerade hoffnungslos verrotten.

Ein Beispiel dafür, wie man es besser machen kann, ist für mich Kasra, das liegt dort am Konzept der Sim. Es gibt mit dem Feuerkrug einen sozialen Brennpunkt für Alle, und wer sich dort rein begibt, der wird zwangsläufig ins laufende RP eingebunden, denn man hört ja immer gerne Geschichten und ein Reisender kann viel erzählen. Neben dem Konzept gehört dazu aber auch eine gewisse Offenheit und Flexibilität für externe Anreize, die gibt es in Kasra, in Lydius sind sie während des Umbaus aber offensichtlich flöten gegangen.

Drüben bei Elena, die von sich aus schon über ihre Erlebnisse der letzten Zeit mit Lydius bloggte, hat sich in den dortigen Kommentaren zu ihrem Post auch Pea von den Wakanda zu Wort gemeldet. Das Bild, welches Pea da zeichnet, ist ernüchternd und ihre Frustration verständlich.

Sie schreibt von einigen, sehr dominanten Spielmachern in Lydius, die kein Spiel neben dem ihrigen wirklich zulassen würden und auch geradezu eifersüchtig dafür sorgen würden, dass für den Rest nicht viel Luft bliebe. Sollte solch ein Spielmacher mit Avatar A denn mal in Lydius Pause haben, so hole er Alt B hervor, der ebenfalls eine Machtstellung in der Stadt innehabe und treibe so seine Spielchen weiter.

Die Wakanda haben immer wieder versucht, selber zu Spiel zu kommen, aber egal was sie auch machten, es blieb weitestgehend folgenlos oder man ging auf das Spiel erst gar nicht ein, wie z.B. die nicht ausgespielte Entführung von Zasta am offenen Lagerfeuer zur Zeit des Umbaus, der versuchte Heimsteinklau und vielerlei mehr. Dazu kommt dann noch der neue Handelsposten mit seiner kleinen Gruppe, dem man einerseits IC die Taverne abbrannte und dann aber auf die Folge-RPs von dort nicht einging. Kein Wunder, dass die Gruppe um den Wirt dort sich inzwischen auf Jorts Fähre niedergelassen hat.

Pea selber klingt in ihrem Fazit auch entsprechend enttäuscht, als sie schrieb:

Mien Tipp für Fussfassen in Lydius :
Spiele eien Rolle hoher Kaste , strebe nach Macht udn Führung, stelle dich gut und schleime dich ein bei den Spielemachern udn wage es nicht zu Kritisieren.
Dann wirst du aufgenommen werden und fliegst vieleicht auch bald einen Tarn oder befehligst Kriegschiffe.
Macht, Intriegen, Politik, Bürokratie, Stadtleben in einer Stadt die als Handelstadt es nicht nötig hat mit anderen zu Interagieren denn ihre Lager sind Randvoll.

Verstehen kann ich ihren Frust aber mehr als gut, irgendwie klingt Lydius nach dem Kommentar für mich ein wenig fast als die deutscheste aller deutschen Gorsims, es klingt jedenfalls alles andere als einfach.

Übrigens haben mich ja auch immer mal ab und an einzelne Lydianer gefragt, wieso denn ausgerechnet ich als von den Ideen her buchnaher Spieler nicht in Lydius spielen würde, manchmal gab es auch Abwerbungsversuche, die ich immer freundlich lächelnd abwiegelte.

Der Grund dafür ist ganz einfach: weil es in Lydius nichts gibt, was ich nicht schon habe und ich mich kenne, wäre ich in der lydianischen Spielgruppe drin, dann würde ich da ziemlich sicher erst einmal intern ordentlich mit der Keule reinschlagen, dass es so richtig schmerzt. Dazu kommt, dass ich seit August 2010 in Ivalo aktiv bin und mich da wohl fühle, ich bin gut integriert und habe da genug zu tun. Ivalo ist seit über drei Jahren existent, etabliert und stabil, auch hat das Betreibermodell – nur zwei Leute, die die Sim leiten und finanzieren – gegenüber dem Multiownermodell von Lydius inkl. den innewohnenden Reibungsverlusten und möglichen Hang zur Kakophonie etliche Vorteile.

Auch finde ich es prima, dass man sich auf Ivalo bisher einem Rat der Stadt strikt verweigert hat und der nicht kommen wird, in kaum einer andern Angelegenheit wird im RP mehr unnötig Energie verpulvert wie im Stadtrat, am Ende kommen die Leute dann meistens doch wieder direkt zum Scheffe und die Arbeit bleibt an ihm kleben, der einzige Unterschied zwischen einem Rat der Stadt und Ubar ist, dass beim Rat der Stadt noch zusätzlich alle Leute, die sonst nichts zu sagen haben, dann stundenlang darüber diskutieren, wieso ein dreibeiniger Tisch nicht wackelt, man zu den relevanten Details sowieso nicht kommt weil dann alle schlafen gehen müssen, aber Hauptsache man hat es einmal gesagt und sie haben Dampf abgelassen. Na danke aber auch!

Es ist keine explizit buchnahe Sim und die Stadt als solche nimmt auch grob nur 1/4 der Simfläche ein, aber man ist durch das Konzept im Umgang mit Fremden recht offen, durch die Schänke gibt es auch einen Ort an dem man meistens Leute antrifft und es so zu offenem RP kommt. Ivalo ist eben einfach meine Heimat im RP, und es wird so schnell auch keine andere Sim mehr geben, die genau dies mir bieten können wird, es hat nach meinem Weggang aus Port Kar lange genug gedauert, bis ich wieder auf solch eine Sim gestoßen bin, da wäre ich auch schön blöde es so einfach wegzuwerfen.

Dazu kommt, dass ich in meinen rollenspielerischen Ansichten flexibel wie Kaugummi bin, das heißt ich weiß zwar, wie es richtig sein sollte, aber mir bricht im Gegensatz zu anderen BtBlern, die schon die Krise kriegen wenn sie mal in einer Stadt keine Zylinder sehen kein Zacken aus der Krone, wenn das nicht der Fall sein sollte. Je nachdem auf welche Sim ich gehe, gehe ich da mit unteschiedlichen Erwartungen hín und habe da dann mein Spiel und fertig, allerdings gibt es auch gewisse Sims, auf die ich nicht gehen muss, aber die wird fast jeder Spieler haben.

Die neue Hexenjagd: Skripte und deren Anzahl pro Avatar

Epic Fail
Epic Fail

Es gibt nach Partikeln und den Avatar Rendering Costs (ARC) eine neue Sau, die durch das Dorf getrieben wird und für eine ordentliche Hexenjagd auf alle möglichen Avatare sorgt, nämlich die Möglichkeit der an einem Avatar gleichzeitig aktiven Skripte auszulesen und auf einer Tafel darzustellen.

Gesetzt den Fall, jemand geht zum Beispiel auf die Rollenspiel-Sim Stadt Schendi und er hat 101 aktive Skripte am Avatar laufen (Haare, Schuhe, HUD-Objekte usw.), wo liegt dann dort das Problem? Er bekommt einen automatisierten Arschtritt nach Hause nur mit einem lapidaren Hinweis, dass er zuviele Skripte gleichzeitig aktive hätte – und das war es gewesen.

Skripte sind etwas technisches, fraglos können sie zum Lag einer Sim beitragen, aber sie sind nicht die einzige Komponente, die dazu beitragen kann. Wenn man schon also dafür sorgt, dass die Skripte beim Betreten einer Sim gezählt werden, dann wäre es für den technisch unbegabten Spieler doch besser, man gibt ihm eine Handreichung an die Hand, wie er seine Skriptlast reduzieren kann und man erkläre ihm überhaupt mal, wieso zu viel Skripte nicht gerne gesehen sind. Denn aus diesem Wissen um die Grundlagen könnte dann ja so etwas wie Einsicht entstehen und daraus Taten folgen.

So aber kriegt man in Schendi nur einen gepflegten Arschtritt, der sich mit Hilfe anderer auch ganz simpel umgehen lässt und sorgt da nur für gehörigen Frust. So umgesetzt aber ist es ein einziger, epischer Fail.