Es gab gestern eine recht fruchtbare Diskussion in GaD darüber, ob nun Männer auf Gor offen mit ihren Gefährtinnen turteln oder nicht. Die gefühlte Mehrheit war dagegen, weil ungoreanisch, voll Disney blablabla – Pech nur, dass John Norman deren Meinung bisher nicht erhört hat.

Es ist nun einmal in Band 1, Kapitel 11, so, dass da Tarl Cabot mit seiner Talena Arm im Arm durch eine Zeltstadt schlendert, sie eine Menge Spass dabei haben und gemeinsam Wein trinken. Er gibt ihr sogar mit dem Hintergedanken „Kauf dir was schönes, Schatzi“ Geld, sie geht begeistert weg und macht es auch.

Nun kann man natürlich sagen, Tarl ist ja Erdling und kein Goreaner, und in Band eins ist er noch am Anfang einer Laufbahn – richtig, stimmt alles, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt daran ist nämlich vielmehr dieser, dass Tarls Verhalten in der Öffentlichkeit überhaupt keinen stört. Und mit dem Argument „Er ist Erdling“ kann man dabei auch nicht kommen, denn der Rest ist es garantiert nicht, Talena sowieso nicht.

Natürlich passt so etwas nicht ins Weltbild derjenigen, die Kuschelkuschel für voll schlimm, weich und Disney betrachten. Das ändert aber absolut nichts daran, dass es sehr wohl so in Band 1 drin steht.

4 Gedanke zu “Tarl und die Zeltstadt”
  1. Ich verstehe auch nicht warum freie nicht turteln sollen/dürfen. Nur halt rumfummeln is nicht, sonst macht es halt „klack“ im Halsbereicht dei der Dame.
    Und auch nicht jede Freie ist eine Zicke, geht man nach den Büchern sind es in erster Linie die Frauen, die etwas höher gestellt sind, die sich für die Krönung der goreanischen Schöpfung halten. Auch wird immer vergessen, das sich nicht jeder Haushalt eine Sklavin halten kann. Bei, wie war die Zahl noch, 2% Sklavinnen kann man sich (sofern man 1+1 nicht mit dem Ergebnis 3 beantwortet) ja ausrechnen das die Mehrheit der goreanischen Haushalte ohne Sklaven sind, somit führen die ja dann wohl eine ausgeglichene Gefährtenschaft.

  2. Ja sicher gibt es so ein liebevolles Verhältnis zwischen Gefährten – aber auch ein distanziertes. Solche Zuwendung oder Abwendung ist das Ergebnis eines Prozesses, was Storyliner ganz normal finden.

    Liebevolle Handlungen in aller Öffentlichkeit gibt es auch zwischen Herr und Sklavin, z. B. in „Meuchelmörder“ S. 201:

    „Ich hätte den kleinen Mann weiter bedrängt, doch in diesem Augenblick verließen Ho-Sorl mit Phyllis und Relius mit Virginia den Hof des Ubar.
    Sie gingen eng umschlungen. Sie waren glücklich.“

    Herren, die mit Sklavinnen eng umschlungen gehen, statt sie am Bändel zu führen und zu demütigen. Ja sowas… Es steht so drin.

    Das Problem bei dieser unendlichen und nichtweiterführenden Disney-Diskussion ist, dass viele Spieler Momentaufnahmen für „das Ganze“ nehmen, und vergessen, dass sich im Laufe einer Geschichte Verhältnisse ändern. Es gibt Sklavinnen, die ihren Herrn hassen (wie Sura den Cernus) und ihm trotzdem dienen, es gibt eine ganze Bandbreite von Gefühlen, die man zulassen und ausspielen kann.

    Eine politisch oder dynastisch motivierte Gefährtenschaft kann man durchaus mit Distanz und Schroffheit spielen, man kann sich aber auch annähern und sich trotzdem verlieben, man kann sich auch hassen und gegenseitig Mörder auf den Hals hetzen… das ist alles drin, und es kann alles auf Gor stattfinden, das macht es ja so spannend.

    Leider verkneifen sich manche Mitspieler so manche zugewandte Gefühlsäußerung, weil sie Angst haben, von anderen nicht für voll genommen zu werden. Manche verwechseln auch dominantes Verhalten mit Rüpelei, da fehlt es vielen an Mut zu sich und ihrer eigenen Story wie auch an Souveränität.

    Wer immerzu auf andere zeigt und „Disney“ brüllt, ist wohl von diesen Romanauszügen auf Notecards besessen, die ja nur Einstiegshilfen für die Rollenwahl sein sollen. Leider bleiben viele in diesem Stadium stecken. Und nicht nur das. Sie werten andere, die ihre Rolle mit Fantasie weiterentfalten, auch ab.
    Das macht Gor-RP so starr. Dabei wären so viele Entwicklungen drin! Es ist wirklich gut, dass Du mal wieder da drauf hingewiesen hast!

  3. Auch wenn mein Kommentar vielleicht etwas spaet kommt, moechte ich dennoch meinen Senf ablassen – auch wenn ich das schon in der Diskussion getan habe.

    Goreaner bleiben fuer mich immer noch „Menschen“ mit vielen Facetten – sicherlich in der Denkweise, Kultur, anders als die Erdenbewohner – anatomisch, gefuehlsmassig, duerfte sie aber kaum etwas unterscheiden….

    Man versuche nur mal ein Buch ueber die Menschheit…nein machen wir es leichter – ueber die Deutschen zu schreiben…“den“ Deutschen darzustellen und zu sagen „so ist er und nicht anders“, geht nicht, behaupte ich mal, dazu sind die Menschen einfach zu unterschiedlich…
    Und so ist es fuer mich auch kein Unding, das ein Goreaner nicht auch lieben kann – nicht nur eine Sklavin.

    Ich erinnere mich an das RP mit meinem Gefaehrten, da ist er doch tatsaechlich zur Heilerin und hat ihr anvertraut das er Potenzprobleme hat.
    Ein Goreaner mit Potenzschwaeche *omg* – das RP wurde ueber Tage hinweg durchemotet und war einfach schoen, von der helfenden Pille bis zur Zeugung des Nachwuchses dank der Heilerin.

    Ich werde es wohl nie verstehen, was andere daran stoert, wenn zwei Menschen sich ganz offensichtlich lieben – ganz ehrlich, mir ist ein turtelnes Paerchen im RP lieber (weil entspannter), als eine vor Eifersucht geifernde Sklavin neben ihrem Herrn (weil wahrscheinlich nicht nur gespielte Eifersucht zu Tage kommt)

    Aber vielleicht ist es doch, wie du in der Diskussion schon erwaehnt hast, der Neid….ich hoffe es einfach mal nicht.

    1. Nichts stört einem im Leben doch so sehr als das, was man nicht hat aber andere haben. Das ist und bleibt nun einmal eine ganz simple Triebfeder des Neids.

      In SL-Gor ist es doch so, dass gefühlt auf jeden männlichen Avatar zur Zeit mindestens zwei weibliche Avatare fallen, wenn nicht gar noch mehr.

      Gehen wir ruhig mal davon aus, im Verhältnis 50% freie Frau und 50% Sklavin, die auf die Männer direkt entfallen, Panther und andere Randrollen mal ausser acht gelassen.

      Die freie Frau kommt alleine noch recht gut zurecht, aber Sklavin alleine ist auf Dauer doof. Viele aber suchen so oder so einen männlichen Spielpartner, und kriegen sie keinen, dann werden sie langsam frustriert. Wenn dann noch jemand offen ständig mit seiner Holden herumturtelt, den man möglicherweise selbst für scih gerne hätte, dann bricht sich der Neid Bahn.

      Ich finde, gerade dabei sollte man auch unterscheiden, wer es sagt. Bei einem männlichen Avatar kanns einfach sein, den stört es tatsächlich grundsätzlich, denn als Mann muss sich im Moment schon mächtig dämlich anstellen, dass man überhaupt nie einen weiblichen Avatar abbekommt.

      Bei einem weiblichen Avatar, sofern die keinen festen Spielpartner hat und „nur“ hetero strukturiert ist sowie auf festen Spielpartner Wert legt, und das dürften die Meisten sein, kann es sein, dass man die Sätze ungesagt ergänzen müsste.

      Sagt da Frau dann „Was stört mich das, wenn da die Leute offen rumturteln!“ steht dann oft unausgesprochen im Raum „…denn viel lieber wäre ich das, die da turtelt!“

      So oder so, es gilt im kleineren Masse sicher auch für manche Männer, die ewig Jungfrau bleiben auf Gor. Die gibt es ja auch.

      Aber der Neid ist und bleibt für diese Diskussion für mich die Haupttriebfeder. der Leute, die sich dann darüber beschweren. Natürlich würden die Meisten und können die Meisten das offen nie zugeben, also schiebt man das gute, alte Ungoranisch/Disney als Hauptgrund vor, hey, das geht ja immer. Hätten diese Personen aber jemand an ihrer Seite, wären sie oft die letzten, die sich über Turtelei beschweren würden, könnten sie es selber machen.

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