So lautet ja eine altbekannte Volksweisheit, die nach wie vor Gültigkeit hat. Der Mensch ist von der Natur als Allesfresser konzipiert worden, er kann eine Vielzahl unterschiedlicher Nahrungsmittel mehr oder minder problemlos verdauen, so auch beim Fleisch.

Interessanterweise aber ist das, was uns schmeckt und was nicht, eine Folge der Erziehung ist. Andere Kulturen verwenden andere Speisen, die wir im Leben nicht essen würden, entweder weil es die Tiere einfach bei uns nicht gibt (z.B. den Vogel Strauß, Klapperschlange) oder aber weil es uns einfach als absurd erscheint (z.B. Hunde wie in China). Anderes wiederum, wie bestimmte Innereien (z.B. Kuheuter, Pansen und anderes), war früher durchaus auf der Speisekarte zu finden, geht heute aber meist direkt in die Restfleischverwertung und ist so von den meisten Speisezetteln des modernen Bürgers verschwunden.

Dementsprechende Diskussionen zu beobachten, wenn sich dann mal doch jemand als Liebhaber solcher Speisen bezeichnet, sind immer wieder hoch interessant. Zum Beispiel wenn jemand davon schwärmt, wie toll doch ein richtig zubereiteter Kuheuter schmecken kann, dann kommen oft sehr viele Leute angerannt und sagen, wie kann man nur, das ist doch schlechtes Fleisch und Innerei – bah. Sagt man den Kritikern dann aber, überlegt euch doch mal in Ruhe, worin ihr eure Würste isst – nämlich oft immer noch Naturdarm von Tieren – dann, ja dann setzt das große Schweigen und vielleicht ein Denkprozess ein.

Ähnlich ist das bei Fleischsorten, die bei uns erhältlich wären aber unüblich sind, z.B. Katzenfleisch. Käme jemand auf die Idee, die Vorzüge dieses Fleisches anzupreisen und wie lecker das schmeckt, dann hätte der sofort einen entrüsteten Haufen von Katzenliebhabern am Hals, die das als Tierquälerei ansehen würden und wie kann man nur… bei Hunderttausenden Kühen aber, die genau dafür gezüchtet und geschlachtet werden, da regt sich keiner auf, denn irgendwo her muss das Fleisch ja auf dem Teller kommen, es fällt nun mal nicht einfach so vom Himmel.

Aber da handeln eben viele nach dem Motto: es kann nicht sein, was nicht sein darf. Unsere Kultur hat sich im Laufe der Geschichte oft genug verändert und wird es auch weiterhin tun, wer weiß was in 30 Jahren modern sein wird – das einzig Beständige ist und bleibt der Wandel. Aber das wussten schon die alten Griechen mit dem Wort „Panta rhei“ – alles fließt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert