Pause

Momentan befinde ich mich mal wieder mehr oder weniger in einer RP-Pause. Ich habe das Gefühl, schon so ziemlich alles mindestens dreifach erlebt zu haben, was es nur zu erleben gibt und auch ansonsten ist bei mir gerade der Anreiz, sich irgendwo in das RP zu stürzen sehr gering.

Das Wetter ist einfach zu schön, Second Life läuft einem nicht weg aber das Wetter schon und außerdem gibt es momentan interessantere Sachen als Second Life. Das Ergebnis ist, dass ich momentan meist nur kurz in SL einlogge um zu schauen, wer denn gerade online ist und dann auch schon wieder weg bin. Das Leben geht auch so weiter.

Aber dennoch verfolge ich in meinem Feedreader munter weiter diverse Diskussionen und Postings, so kann man halbwegs auf dem laufenden bleiben. Drei Viertel allerdings lese ich einfach mit dem Knopf „Als gelesen markieren“ und fertig, sie sind für mich nicht interessant genug, um gelesen zu werden. Dieses Prinzip ist schon wirklich uralt, es gab zu den glorreichen Zeiten des Usenet damals einen Newsreader, der sich NN für No News is good news nannte. Das Hauptprinzip dieses Readers war – genau! – die Vermeidung des Lesen von News! Diese Software ist seit 1984 in der Entwicklung, hat immer noch eine Homepage und kann damit getrost als erprobt und ausgereift gelten.

Überhaupt das Usenet, früher die Krone der Diskussionskultur im Internet überhaupt, so ist es heute zu einem Schatten seines früheren Selbst verkommen und ein Lehrbeispiel dafür, was passiert, wenn man das Feld den Bürokraten, Trollen und Dumpfbacken überlässt. Zumindest für de.* ist es so, dass das System in sich total trotz oder gerade vielmehr wegen der demokratischen Regeln erstarrt ist, es keine Innovation mehr zulässt und so sieht es dann auch aus. Die wirklichen Diskussionen finden heutzutage woanders statt, neue Gruppen wurden  schon seit Jahren nicht mehr eingerichtet, bestehende Gruppen funktionieren oft wegen zu massivem Trollings nicht mehr. Also besteht wenn überhaupt die einzige Ändeurng noch darin, dass man tot getrollte Gruppen oder obsolete Gruppen wie meinetwegen für Amigas einfach löscht, neue kommen keine mehr hinzu, wieso auch, ein Verfahren für so etwas dauert mindestens vier bis sechs Wochen, die Einrichtung eines Webforums dagegen mal beim Billighoster fünf Minuten. Da ist ja klar, wer da gewinnt. Irgendwann dann, wenn die letzte Gruppe gelöscht worden ist, hat man wohl das Ziel erreicht. Schöne, neue Welt!

Aber immerhin kann man darin noch diskutieren, wenn man will. Ein anderes Kapitel sind für mich Blogs mit generell abgeschalteter Kommentarfunktion. Das bekannteste Blog dieser Art im deutschsprachigen Raum überhaupt ist „Fefes Blog“ von Felix von Leitner aus Berlin. Für ihn funktioniert das, er hat deswegen keine Kommentare aktiv, da er sich nicht mit medienrechtlichen Folgen rumplagen will. Nun sind Kommentare ja bei Blogs so etwas wie das Salz in der Suppe, und auch wenn manche ja einen Trend ausmachen, dass viele Blogs sie abschalten sollten finde ich, das greift zu kurz.

Nun hat auch Unfrei bei sich im Blog die Kommentare abgeschaltet. Nun gut, jeder kann sein Blog so fahren, wie er will. Wenn ich mir dann allerdings ein Forenposting wie das hier anschaue, das ganz gut thematisch zu dem Blogpost über Fußball passt und auch ansonsten den Trend des Blogs Unfrei mir anschaue, dann entsteht da ein gewisses Bild, das sich noch dazu verstärkt wenn ich mir mal anschaue, welches Kommentarpotential in Unfrei steckt, welches ich bei mir hier abgefischt habe. Tendenziell macht Unfrei gerade eine gewisse Radikalisierung in der Formulierung ihrer Texte und Meinungen durch, aber sie mag öffentlich darüber nicht mehr diskutieren. Warum? Ist es eine Unlust oder einfach die Angst, die Kommentare könnten gar zu heftig ausfallen? Ich weiß es nicht, soll sich jeder sein eigenes Bild darüber machen, der mag.

Überhaupt Fußball – nun ist die EM gelaufen, gut. Damit sind auch endlich alle möglichen und unmöglichen Gruppenkanäle wieder von den Fußballfans befreit worden, wunderbar. Das Problem von Jogi Löw besteht einfach darin, dass man in seiner Position entweder nur Vaterlandsverräter oder Nationalheld sein kann, dazwischen gibt es nichts. Dazu kommt noch, dass es neben Löw gefühlte 80 Millionen weitere Nationaltrainer gibt, die ja sowieso mit ihren fetten Wampen Bier saufend vom Sofa aus alles richtig machen und besser wissen als Löw selber, und man sieht das ist ein Job, den ich nicht machen will, es ist einfach ein Scheißjob mit eingebautem Schleudersitz und extrem stressig.

Hätte Löw den Titel gewonnen, dann wäre er in den Himmel gelobt worden. Nun hat es also zum Bedauern vieler Fans wieder einmal nicht gereicht, das Spiel um den dritten Platz findet bei der EM schon lange nicht mehr statt, und jetzt kommen all die üblichen Besserwisser wieder aus ihren Löchern gekrochen, um Löw zu sagen, wie er seinen Job hätte machen müssen. Allen voran der unvermeidliche Beckenbauer, der sogar behaupten könnte der Himmel sei rot und keinen würde es mehr stören, der von Löw geschaßte Ballack, der so eine mit ihm noch offene Rechnung begleicht und wie sie noch alle eben heißen mögen.

Eigentlich wäre jetzt ein guter Zeitpunkt für den Rücktritt, aber Löw will noch die WM 2014 bestreiten, also seinen Vertrag erfüllen. Soll er mal, einfacher als die EM wird es nicht, im Gegenteil, in den Köpfen der deutschen Fans kann es dann nur eines geben, den WM-Titel 2014 und den zu erreichen wird schwer werden, denn während der WM spielen eben noch ein paar mehr Mannschaften mit, die schwere Brocken sind so wie Italien, als das zur EM der Fall ist.

Den letzten EM-Titel errang ja Deutschland 1996 ausgerechnet unter der Regie des als nett, aber ansonsten glücklos geltenden Berti Vogts in London. Ausgerechnet die Angstgegner der Engländer holten sich damals den Titel per Golden Goal gegen Tschechien.

In der Nachsicht muss man sagen, das Klinsmann 2004 bis 2006 alles richtig machte. Er wohnte nicht in Deutschland, um sich dem Druck der Presse nicht aussetzen zu müssen, zog sein Konzept gnadenlos durch und konnte das auch, da keiner etwas noch von der Mannschaft oder gar von ihm erwartete. Er hatte also freie Hand in ziemlich allen Belangen, konnte schalten und walten wie er wollte, veranstaltete eine Riesenparty und gewann damit immerhin Platz drei in der WM, womit keiner rechnete. Und genau dann, als es am schönsten war und die Nation ihm zu Füßen lag, um ihn zu huldigen, trat er ab, er weiß eben ganz genau, dass solch eine Anbetung verdammt flüchtig ist und nur bis zum nächsten, wichtigen Turnier dauert.

Zum Spiel Deutschland gegen Italien gibt es nur das zu sagen: Italien ist eindeutig die bessere Mannschaft gewesen, und da ist es völlig egal, dass einem das Spiel der deutschen Mannschaft auf der deutschen Brille vielleicht besser gefiel. Es gilt immer noch der alte Grundsatz „Knapp daneben ist auch vorbei“ und sich Chancen zu erarbeiten oder durch Zufall geschenkt bekommen reicht alleine nicht aus, sondern man muss sie auch nützen können. Das hat die deutsche Mannschaft nicht, die Italiener aber dafür umso mehr und genau das ist es eben, was eine gute von einer sehr guten Mannschaft unterscheidet. Die Italiener sind verdient weiter in dem Turnier und fertig.

Ja, übrigens das Gras ist woanders auch nicht unbedingt grüner als in Second Life. Zur Entspannung habe ich mal wieder mit World of Warcraft angefangen. Allerdings habe ich da neu angefangen und meinen Magier namens Mahork vom Volk der Verlassenen, der im Midlevelbereich herumirrt, nicht weiter gespielt, da mir die Magier im Nahkampfbereich einfach zu wenig können und ich mal etwas Neues ausprobieren wollte. Also ist es auf Seiten der Allianz ein Vergelter-Paladin vom Volk der Menschen geworden, und das macht mir gleich viel mehr Spaß, der ist als Hybridklasse konzipiert und eben sehr vielseitig. Hybrid passt ja zu Menschen ganz gut, da auch Menschen zwar irgendwie alles können aber nichts so ganz herausragend gut, und so ist eben auch ein Hybrid gedacht.

Aber auch WoW zeigt gerade zumindest auf meinem Server gewisse Verfallserscheinungen, man merkt deutlich, dass es inzwischen „nur“ noch etwa 10 Millionen als früher 12 Millionen Abonnenten gibt. Auf meinem Server sieht es so aus, dass es gefühlt mehr Gilden als Spieler gibt und jede Gilde sucht ständig, stetig und überall neue Mitglieder. Das kommt einem doch irgendwie bekannt vor.

Dazu kommt dann auch ein gewisses Gefälle in jeder Gilde, meine hat bereits Level 25. Es gibt da die „Alten“, also einen Haufen von Spielern die mindestens einen, wenn nicht gar mehrere Avatare auf Level 85 hochgespielt haben, nun auf den nächsten Patch „Mists of Pandaria“ warten und sich die Zwischenzeit damit vertreiben, dass sie entweder einen weiteren Avatar anfangen und den hoch leveln, PvP machen oder in Inis gehen, dafür sind diese ja da.

Dumm ist es nur dann, wenn man einen Dungeon tatsächlich wie da geschehen zum Zeitpunkt des Fußballspiels Deutschland gegen Italien angesetzt hat, und sich dann zuerst wundert und dann stark darüber ärgert, wieso trotz Anmeldung die Hälfte der benötigten Teilnehmer für den Ini nicht online kamen. Tja, RL geht eben auch da vor und gerade in einem solchen Fall ist das doch extrem absehbar…

Und sage mal keiner, WoW sei dramenfrei, das ist es nicht. Es gibt Drama, nur ist es eben anders als in SL. Vor allem gibt es regelmäßig dann Streit, wenn ein Boss liegt und es an die Verteilung der Gegenstände geht, die der so fallen lässt, da kommt es oft genug vor, dass sich jemand übergangen fühlt oder aber meint, über’s Ohr gehauen worden zu sein. Und dann geht das Drama so richtig los, da fühlt man sich dann doch direkt wieder heimisch. Ja, ja und ja.

SL9B ist ja nun auch vorbei, und es war entgegen den anfänglichen Unkenrufen finde ich ein voller Erfolg, die SL-Community hatte einfach innerhalb der kurzen Zeit etwas großartiges auf die Beine gestellt und es ist für mich ein neuer Meilenstein. Nächstes Jahr gibt es dann das zehnjährige Jubiläum und ich bin darauf gespannt, ob Linden Lab wieder mit in die Planungen einsteigen wird oder man es wie in diesem Jahr auch ganz der Community überlassen wird.

Die Sache mit dem eigenen Standpunkt

Die bloggende und keine Kommentare mehr bei sich haben wollende Unfrei war verdeckt ermittelnd tätig und hat mit irgendwelchen Alts diverse RP-Sims aller möglichen Genres bereist.

Dabei kritisiert sie die auf einigen Sims gängige Praxis der Event-Alts und das mancher Stammspieler auf derselben Sim mindestens drei aktive Rollen gleichzeitig hat, um das Spiel voranzubringen. Ebenso findet sie es komisch, dass in der Blogosphäre jeder über seine eigene Sim nur in den höchsten Tönen schreibe und nicht eingestehen würde, wenn es da Spielermangel gäbe, dass dem auch so sei.

Die Kernfrage dabei ist wohl diese:

Warum geben Simbesitzer nicht zu welche Probleme sie haben und gehen sie aktiv und gemeinsam mit anderen Simbesitzern an? Warum wird nicht öffentlich in Blogs und Foren rekrutiert? Warum wird immer nur signalisiert: „Wir sind toll, wir brauchen niemanden!“

Ja, warum sollten sie? Jedes Blog wird doch von einem gewissen, persönlichen Standpunkt aus geschrieben und die meisten Blogger sind keine Simbesitzer, sondern Spieler. Die meisten Simbesitzer können sich untereinander ohnehin nicht riechen, zu verschieden sind die eigenen Standpunkte. Wenn man ein Blog betreibt, dass sich um Rollenspiel dreht und RP-Erlebnisse wiedergibt, dann sind die Autoren sich bewusst, dass das auch als massive Werbung für die eigene Sim verstanden wird und genau von diesem Standpunkt aus werden dann epische Breiten in den Geschichten ersonnen, die man im direkten Erleben so fast nicht hat.

Also Werbung – und Werbung funktioniert nun einmal so, dass potentielle Neuspieler vor allem dort aufschlagen, wo es potentiell RP gibt. Wenn man „wir sitzen meist nur zu dritt ums Feuer und langweilen uns gegenseitig“ schreiben würde, da würde wohl kaum jemand seinen Fuß ausgerechnet auf diese Sim setzen. Wenn man aber über das tolle, blühende und pulsierende Leben auf der Sim schreibt, dann wird man auf einmal für Besucher interessant. So funktioniert das Spiel nun einmal.

Und genau das ist der Grund, warum RP-Berichte immer so geschrieben sind, als sei da das wahre, pulsierende Leben. Ich nehme mal ein Beispiel aus der Konserve, der Tavernenkampf letztes Jahr in Lydius. Das war in der Tat gutes RP, aber auch dergestalt, dass sich zwei Leute in der Taverne eben zofften, draußen saßen noch drei weitere, die aber mit sich selbst beschäftigt waren und das war’s, es las sich im Bericht epischer, breiter, spannender und vor allem auch interessanter als es direkt vor Ort wirkte.

Das ist eben die Diskrepanz zwischen Erzählungen und wie es vor Ort war, aber das ist auch nichts Neues.

Cloud Party Time

Es gibt in den USA ein neues Startup namens Cloud Party Inc., das als Spieleanbieter bei Facebook gerade für Furore sorgt. Sein Produkt „Cloud Party“ ist über Facebook direkt verfügbar oder man meldet sich über http://its.cloudpartytime.com an. Momentan befindet sich die Geschichte noch in der Beta.

Was verbirgt sich hinter Cloud Party? Der alte Traum, eine dreidimensionale Welt direkt im Webbrowser seiner Wahl ohne irgendwelche weiteren Voraussetzungen in Form von Plugins betreiben zu können. 3D-Welten im Browser gibt es schon einige, bekannt ist beispielsweise Jibe, die Flash als Voraussetzung hat und Unity als Engine nutzt

Jibe kommt Second Life schon recht nahe, ist aber eben dennoch mehr Nische geblieben. Cloud Party ist ähnlich wie Jibe, aber mit dem Unterschied, dass es außer einem modernen Webbrowser keine weiteren Abhängigkeiten benötigt. Cloud Party ist vollkommen in WebGL programmiert und damit in Chrome und Firefox direkt startbar. Das ist ein großer Vorteil.

Wenn man drin ist, dann wirkt es alles zwar noch ein wenig hölzern, aber die Grundfunktionen sind alle da und funktionieren: anpassbare Avatare, selber Items erstellen, Mesh-Upload, flexible Teile, Skripting in Javascript usw. Jedes Gebiet ist eine Art fliegende Insel als Metapher, und man kann von Insel zu Insel teleportieren, bisher sah ich da keine Weltkarte oder ähnliches. Es gibt also keine zusammenhängende Landmasse, sondern einen Haufen fliegender Inseln.

Die Geschwindigkeit, mit der es läuft, ist beeindruckend, im Vergleich zum SL-Client frisst es viel weniger CPU (dafür hat es bisher wohl aber auch viel weniger zu tun) und nutzt die normalen Bildformate des Internets, also kein JPEG2000.

Man ist wirklich über Facebook flott drin, keine 10 Sekunden dauert es, man muss absolut nichts installieren und schon baut sich der Bildschirm auf, das ist beeindruckend. Gut, von der Grafik her wirkt es ein wenig einfacher als Second Life, aber es ist erstens noch Beta und zweitens mag sich das noch ändern, WebGL selber ist auch noch im Fluss.

Das Ganze fühlt sich an wie eine Art Second Life Light, was nichts schlechtes bedeuten muss. Es hat vor allem einen entscheidenden Vorteil: es läuft ohne jede weitere Abhängigkeit sofort und jeder, der Facebook nutzt, kann es sofort problemlos benutzen. Gut möglich, dass da also einige Milliönchen Benutzer hängen bleiben, wenn die Macher es geschickt anstellen. Es ist in der Form keine direkte Konkurrenz zu Second Life, vielmehr finde ich macht es Second Life in einem Bereich Konkurrenz, den es bisher nicht wirklich unterstützt: Webbrowser.

Dazu kommt, dass auch inzwischen die meisten Smartphones WebGL unterstützen, also es recht leicht sein dürfte, das später in der Form auch auf denen zum Laufen zu bringen. Und so sieht die ganze Sache dann noch aus, es steckt darin finde ich eine Menge Potential und es könnte Second Life durchaus Konkurrenz machen:

De mortuis nihil nisi bene

Die alten Römer hatten einen einfachen Grundsatz zum Umgang mit ihren Toten, der da im lateinischen Original lautet: „De mortuis nihil nisi bene“, also übersetzt „Über Verstorbene wohlwollend sprechen“ oder ein wenig freier „Über Tote nichts sagen, es sei denn gut gemeintes“. Gemeint ist damit genauer, dass man wenn man über einen Toten nichts Gutes zu berichten weiß, dann soll man über ihn in einer Weise sprechen, die berücksichtigt, dass der Tote sich nicht mehr wehren kann. Es geht dabei also um einen würdevollen, anständigen Umgang mit dem Andenken der Person.

Nun trauert jeder anders, das ist legitim. Wenn man aber den realen Tod eines Menschen wie im Fall von Sid Scarmon zu bedauern hat, dann sollte man auch mal mit dem Rollenspiel einfach aufhören und sich an diesen Grundsatz halten, Rollenspiel Rollenspiel sein zu lassen und seiner bitte in Würde und Anstand zu gedenken.

Es ist aber leider so, dass jemand in den einschlägigen Gruppen zu Sid in der eigenen Trauermitteilung „Vater meiner Kinder“ benutzt hat, gemeint waren damit irgendwelche Kinder im Rollenspiel. Da frage ich mich ernsthaft: was  hat denn diese Aussage in einer Trauermitteilung zu suchen? Gar nichts!

Es mag ja sein, dass das im RP so gewesen ist, aber erstens ist mit dem Tod des Menschen hinter Sid das RP ein für allemal vorbei und zweitens weiß keiner sicher, wie er auf eine solche Ansprache denn reagiert hätte, also ob er das gewollt hätte oder  eben nicht.

Und schon sind wir bei zu wenig nachgedacht und dem obigen Grundsatz: er hat nach wie vor seine Berechtigung. Es gibt auch noch gleich ein weiteres, passendes Zitat für diesen Fauxpas auf Latein: „Si tacuisses, philosophem mansisses“, also hättet du geschwiegen, dann wärest du ein Philosoph geblieben. Das klingt doch gleich ganz anders als die heutige, modernere und allseits beliebte Form von Dieter Nuhr, aber transportiert denselben Inhalt.

(Und da es hier in der Sache nichts weiter zu diskutieren gibt, ist die Kommentarfunktion zu dem Beitrag bewusst abgeschaltet).

Neil Stephensons neuestes Projekt: Clang

Neil Stephenson, der als Autor von Snow Crash die Entstehung von Second Life entscheidend beeinflusste, hat ein neues Projekt namens Clang.

Er ist als Fan von alten Schwertern absolut unzufrieden damit, wie vereinfacht und unrealistisch Schwertkämpfe bisher in Computerspielen umgesetzt worden sind und will das nun ändern. Sein Ziel ist es, endlich mithilfe geeigneter Controller realistische Schwertkämpfe in Computerspielen zu realisieren.

Umgesetzt wird das in einem Spiel namens Clang, dazu soll man von seiner Firma Subutai Corporation später auch ein SDK zum Einbau in eigenen Spielen lizenzieren können. Momentan sucht er auf der Crowdsourcing-Plattform Kickstarter noch Finanzierer für diese Angelegenheit, eine halbe Million US$ soll eingesammelt werden, 295.127 US$ hat er immerhin bereits erreicht.

Man darf also gespannt sein, in dem Video hier stellt Stephenson selber sein Projekt auf Englisch vor:

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Pilgerreiseblockwarte

Neulich gab’s in „Pilgerreise nach Sardar“ eine kleine Diskussion über das Procedere. Die gestellte Frage ist dabei gewesen, es noch üblich sei Teilnehmern den Erfolg abzuerkennen, die ihre Pilgerzeit OOC abhängen würde. Die Diskussionsteilnehmerin hatte so viel Schwung und Elan, dass sie gleich noch einen vermeintlichen Schummler namentlich im Kanal als OOC-Abhänger benannte.

Pech nur, dass die offizielle Übung in der Angelegenheit eben darin besteht, dass sich die Veranstalter der Pilgerreise aus solchen Streitereien einfach raushalten. Das ist ja auch logisch, die haben besseres zu tun als auf 33 deutschen und 25 englischen Sims das zu überwachen. Wie soll das auch gehen?

Dazu kommt, dass ich mich noch zusätzlich an eine Nachricht von Haron Strom in der Gruppe erinnerte, wo er sinngemäß folgendes meinte: wer der Meinung sei, seine Zeit rein OOC abfeiern zu müssen, solle sich doch einfach direkt selber bei ihm melden, dann würde er ihm/ihr direkt eine Urkunde geben und fertig, dann könnten sie sich das dumm rumstehen sparen. Ob es nun scherzhaft oder ernst gemeint war, wer weiß, aber die Wahrscheinlichkeit dass das nun jemand wirklich so in Anspruch nimmt ist als eher klein zu bewerten.

Was möglich ist, wenn jemand rein OOC seine Zeit abfeiert, ist beispielsweise dass Simbesitzer dann je nach Uhrzeit einfach mal nach Absprache kurzerhand die Skripte für den Pilgertisch abschalten – oder den Idler gleich komplett von der Sim runterwerfen. Das geht dann aber von den Simbetreibern aus und nicht von den Machern der Pilgerreise selber, die verhalten sich dabei ja zu Recht völlig neutral.

Gut, also gab’s von mir die entsprechende Info in den Kanal und fertig, die Antwort kam nicht gut an. Das Echo war ein lapidares, patziges „die Urkunde ist einen Dreck wert“ und Verlassen des Kanals. Auch gut, da hat jemand offensichtlich den Sinn der Reise nicht verstanden und weitere Diskussion ist da zwecklos.

Der Sinn der Reise ist nicht, dass man sich danach eine Urkunde stolz vors Haus nageln kann, um aller Welt kundzutun, dass man das getan hat, sondern dass man sich wirklich auf diese Reise begibt, um eben mal verschiedene Sims und deren Spiel zu erleben. Wer meint, das OOC abfeiern zu müssen, und nur eine nette Urkunde haben will, hat den Sinn nicht verstanden und betrügt sich letzten Endes nur selber.

Katanas auf Gor

Normans Rache an allen buchnahen Spielern ist ja die Einführung der Pani auf Gor: auf einmal gibt es tatsächlich eine Volk auf Gor, das aus dem alten Japan auf diesen Planeten verpflanzt wurde und die ursprüngliche Kultur weitestgehend beibehielt. Damit gibt es nun ein Problem.

Früher waren die Katanas hauptsächlich deshalb beliebt, weil viele damit argumentierten sie seien ja leichter als ein Schwert und daher könne sie auch eine Frau problemlos schwingen. Mit dem Bild von Gor, welches viele entwickelten, hatten Katanas allesamt wenig zu tun, vielmehr waren sie der Versuch eben eine Erklärungskrücke dafür zu finden, wieso Frauen eben doch damit herumlaufen können und überhaupt waren sie auch deshalb beliebt, weil es vor allem einen Hersteller für diesen Kram gab, nämlich Eve Mikazuki. Nur deren Katanas waren derart geskriptet, dass sie schon damals vor vier Jahren nicht den grundlegenden Richtlinien des GMs enstprachen, also zu viel Schaden verursachten und wurden genau deshalb überall verboten. Viele ältere Spieler haben damals gegrollt, als sie verboten worden und haben diese Katanas noch sicherlich irgendwo im Inventar rumfliegen.

Auf die Frage, wie denn Katanas überhaupt nach Gor kamen, argumentierten sie damals ungefähr so: ein japanischer Schmied wurde entführt, schmiedete eben so weiter und stellte die Dinger her. Oder aber Japaner mit Katana nach Gor entführt und man hat es ihm abgenommen. Heute kann man sagen, näher dran an der fiktiven Welt als manchen damals lieb gewesen ist. Es gibt ja die Pani, damit gibt es Katanas offiziell, sie sind also buchkonform.

Nur: wie geht man nun damit denn um? Ich musste mir neulich schon den Kopf darüber für die Waffenliste zerbrechen, soll man sie nun überall erlauben, da sie buchnah sind? Ich finde nicht, sie generell zu erlauben wäre falsch. Das soll wenn jeder Simbesitzer selber entscheiden, auf den Sims wo Pani spielen ist es natürlich sinnvoll, da gehören sie eben dazu, auf dem Rest der Sims aber nicht wirklich. Oder stellt man sich nun einen Pani vor, der nun in voller Montur in die Oasis of Sand Sleen reist und dort sein Katana schwingt, will man das? Ich denke mal nicht.

Die Waffenliste ist für mein Verständnis immer noch der kleinste, gemeinsame Nenner der erlaubten Waffen, wenn eine Sim nun mehr erlauben will, dann steht es ihnen frei, die Liste entsprechend abzuwandeln oder aber es in ihrem Regelwerk zu erlauben. Anders aber macht es wenig Sinn zu sagen, es gibt die Pani, also erlaubt man es nun auf einmal überall, so finde ich, denn dann müsste es auch überall Torvaldsländer und rote Wilde geben. Nein, nein, nein… das Erscheinungsbild der lokalen Bevölkerung hat schon der jeweiligen geographischen Lage zu entsprechen. Ich weiß, ein frommer Wunschtraum, aber so ist es nun einmal.

Windows 8 Release Candidate oder: geht es dem Esel zu gut, dann geht er auf’s Glatteis!

Ich habe heute ein wenig mit dem Release Candidate von Windows 8 herumgespielt. Dieser Status der Entwicklung bedeutet schlicht und einfach, dass man mit allen möglichen Arbeiten am System durch ist und hofft, diesen Stand als Gold Release ins Presswerk geben zu können, also es ändert sich bis aufs Beseitigen einiger Fehler nicht mehr viel daran.

Die Installation in der VirtualBox lief flott und unkompliziert von der Hand, da kann man nicht meckern. Ansonsten aber ist es so, dass Microsoft offenkundig Desktop-PC-Benutzer mit Tablet-Benutzern verwechselt und hat Windows auf eine komplett neue Oberfläche namens Metro umgestellt. Metro wurde mit Windows Phone 7 eingeführt, dort und auf Tablets mag es auch Sinn machen, aber so sieht es dann auf dem Desktop aus:

Ich bin dein neuer Desktop, Luke!

Schick, nicht wahr? Herausragendstes Merkmal von Metro sind dabei die Kacheln, die mitunter auch noch animiert wenn das Programm läuft ständig neue Informationen anzeigen und dabei eine Unruhe erzeugen können, dass es einem graust. Man sieht der Oberfläche an, dass sie für Touchscreen gedacht ist, dort funktioniert sie auch, aber mit der Maus? Weia. Keine Ahnung, was Microsoft sich dabei wieder gedacht hat, mal einen auf Apple machen zu wollen, der Unterschied dabei ist nur: Apple hat Kreative und Gläubige als Kunden, die sich wirklich einreden lassen, dass diese Oberfläche, die jeder besseren Registrierkasse munter Konkurrenz macht, die Zukunft sei, Microsoft aber hauptsächlich Geschäftskunden und die verstehen bei solch radikalen Abkehren bisher gewohnter Arbeitsweisen keinen wirklichen Spass.

Man hat es Microsoft während der offenen Tests wirklich lange und breit genug gesagt, sie mögen das bitte ändern – nö, tut Microsoft nicht wirklich. Aber Hauptsache, man hat nun noch einen eingebauten Store im Betriebssystem, so etwas braucht ja heutzutage jeder, da ist die Welt doch in Ordnung!

Metro also kann man nicht abschalten, Metro ist der Desktop – man kann nicht zwischen dem alten Desktop und Metro wählen. Was es allerdings gibt ist eine Desktop-App, für alte Programme, die das Verhalten des alten Desktops abbildet und das sieht dann so aus:

Ich bin fast ein Desktop!

Na, da fühlt man sich doch fast schon heimisch, aber auch nur fast, denn leider leider leider kann dieser eben nicht alle Aufgaben des gewohnten Windows-7-Desktops übernehmen. Das beginnt schon damit, dass es kein Startmenü mehr gibt, weil: das übernimmt nun die freundliche Metrooberfläche, die ja liebend gerne für uns so viel Platz verschwendet. Wer Windows 8 nutzt, der darf sich schon mal an den Gedanken gewöhnen, dass er sehr viel horizontal Scrollen wird. Na, wem’s gefällt… und überhaupt hat Microsoft angedroht, den Desktop noch mehr an Metro anzugleichen. Es gibt zwar Apps und Hacks, die das Startmenü nachbilden aber da ist nicht sicher, ob bis zum Erscheinen Microsoft diese Möglichkeit noch gar explizit ausbauen wird.

Naja, das Geschrei höre ich jetzt schon – es ist ein mutiger Schritt, den Microsoft da wagt, aber auch ein verdammt dummer. Das, was Microsoft da gerade produziert, wirft mal eben radial die gewohnten Windowseigenheiten seit 1995 komplett und schonungslos über den Haufen. Ich bin mir sicher, viele Benutzer werden diesen Schritt nicht gehen wollen, solange es möglich ist, und sich lieber Windows 8 verweigern.

Unter der Haube selber gibts an Windows 8 nichts zu mäkeln, das ist eine Weiterentwicklung des stabilen Windows 7, aber dieses Bedienkonzept, welches so tut, als sei eine Maus auf einmal ein Touschscreen ist einfach nur komplett daneben. Sollte Microsoft wirklich diesen Mist in die Produktion geben, dann wird das deren nächstes Vista, glaubt mir: bis auf die PC-Verkäufe und den gebündelten Lizenzen will nämlich so einen Mist bei sich auf dem Desktop keiner haben.

Aber irgendwie ist Microsoft da nicht alleine, auch Apple verwechselt mit Mountain Lion zunehmend den Desktop mit dem Tablet und über GNOME 3 muss ich hier nun wirklich nicht weiter reden… es scheint gerade eine fatale Modeerscheinung in der Softwarebranche zu sein, sich gegenseitig darin übertrumpfen zu wollen, wer sein bisher funktionierendes und über Jahre gewachsenes Desktop-Paradigma am Radikalsten über den Haufen wirft und so für den Endverbraucher am Unbrauchbarsten machen kann.

Ob sich die Geschichte wohl wiederholt…?

Die Entwirrung des kasratischen Knotens

Nachdem die letzte Ratssitzung in Kasra ja durch mindestens vier verschiedene Blogs von dort ansässigen Spielern schwappte, dachte ich mir sei es mal ganz interessant, die Artikel zu vergleichen und den harten Kern der Sache, den keiner wirklich in Frage stellt, herauszuarbeiten. Als Quellen dazu dient mir das Blog vom Feuerkrug, Schmied Georg, Kajira Dina, Kajira Kyra, Rarius Brom und der Diplomatin Isabell. Verwendet habe ich aus diesen Quellen alle Posts in Bezug auf die Ratssitzung plus Kommentare, bei den Kommentaren auch diejenigen aus meinem Blog.

Was sind also die harten Fakten, was bei der letzten Ratssitzung in Kasra stattfand?
Die Sitzung fand wie gewöhnlich unter Leitung des amtierenden Regenten, das war damals Nasty, statt. Die Regentin wurde in einem längeren Plot offenkundig von vier Assassinen bedroht, wobei diese Bedrohung vor der Sitzung ihr Ende fand. Dies war ein Bestandteil der Sitzung und Teibar von den Rarii schlug vor den Helden namens Luekan, der diese Attentäter eigenhändig tötete, mit einem Orden auszuzeichnen. Dabei ist dieser Orden allerdings erst noch zu schaffen und solange muss das eben warten, denn was es noch nicht gibt kann logischerweise auch noch nicht verliehen werden. (Nachzulesen bei Dina und mir in den Kommentaren).

Rarius Brom warf ein, das sei im Prinzip nichts als Pflichterfüllung von Luekan gewesen und es kam zu einem Disput (steht bei Brom), ob Brom neidisch sei oder eben nicht. Auch gab es noch irgendeinen ominösen Antrag, den alle unterschrieben hätten, von Nasty angesprochen worden ist, aber nur Georg stand dann dazu (steht auch bei Brom).

Eine ehemalige Kajira namens Honey, die inzwischen zur freien Frau geworden war, nahm an der Sitzung teil und erntete hauptsächlich Spott vom Rest der Anwesenden. (Nachzulesen bei Dina und Isabell).

Weiterhin sollte jemand, der bisher auf der Sim nicht tätig war, am Rat vorbei mit einer passenden RP-Geschichte im Schnellverfahren eingebürgert werden – und das machte der Rat nicht mit (nachzulesen bei Georg, Dina und Kyra), auch wurde der neue Verwalter des Gutes namens Giacomo vorgestellt, der den Antrag auf Bürgerschaft stellte (zu lesen bei Brom).

Soweit die harten Fakten, mehr ist da nicht gewesen. Aber es reichte aus, einige Folgen einzuleiten und fand in den kasratischen Blogs ein starkes Echo.

Die Folgen in halbwegs chronologischer Reihenfolge
Los ging es damit, dass am Tag nach der Ratssitzung sich Isabell in einem etwas schärferen Ton Luft verschaffte. Ihr missfiel, dass auf Honey rumgehackt wurde, Seitenhiebe gegen den neuen Gutsverwalter Giacomo von Seiten Pinion fielen und regte sich am meisten aber darüber auf, dass Luekan für den Orden vorgeschlagen worden ist und nicht der Krieger namens Brom, dem sie offenkundig nahesteht. Ob diese Einwände von Isabell im Rat direkt vorgebracht worden sind, ist mir nicht bekannt – sie schweigt sich darüber aus. Allerdings wäre dies eindeutig der bessere Ort dafür gewesen, belegt ist allerdings, dass sie nicht die ganze Sitzung mit verfolgte und es wird ja nun wirklich nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Kurz und gut: Isabells Post ließt sich für mich wie ein wütendes Dampfablassen, bei dem nicht weiter nachgedacht sondern direkt einfach geschrieben wurde. Kann man machen, aber kommt meistens schlecht.

Am selben Tag schrieb Georg bei sich in seinem Blog über den Niedergang des Rates von Kasra, der zu einem reinen Fanclub der jeweiligen Regentschaft verkomme und so seiner Funktion immer schlechter gerecht werden würde. Auch er war so sauer, dass er zumindest darüber nachdachte, Kasra zu verlassen, es aber überschlief und sich dann dagegen entschied und ihm mißfiel absolut die Tendenz, sich einfach mit einer passend gestrickten RP-Geschichte die Mühen der Aufnahme durch den Rat ersparen zu wollen.

Brom selber schrieb am Dienstag auch unaufgeregt über die Sache und berichtet recht detailliert über die Sitzung. Bei Brom schwingt zum Thema Orden allerdings auch gehörige Kritik an dem Empfänger mit, als er darüber schreibt, dass einige ihm Neid vorwarfen. So schreibt Brom wörtlich und überdeutlich:

Neid? Ja vielleicht. Ohne mich hätte niemand gewusst das die Regentin in Gefahr war, ich war es der dies alles ans Licht brachte, der von sechs Schlägern schwer Verletzt wurde.. aber gut … manche haben ja eine andere Lobby als andere. Ein Teibar überträgt ja die wichtigen Aufgaben lieber an Luekan, der kommt und geht wie er will. Vielleicht war Teibar doch die falsche Wahl und man hätte sich damals an Dorian halten sollen.“

Dina schrieb am Dienstag über die Ratssitzung selber nur als Farce und dass die wenig guten Akteure wüssten, woher der Fisch nun wirklich stinkt und was vor allem Dingen.

Die Eskalation allerdings nahm ihren Ausgang durch Isabells Post in deren Blog, durch den sich einige Leute äußerst unsanft auf die Füße getreten fühlten – das ist also der Stein des Anstoßes gewesen.

So nahm Dina diesen Post von Isabell zum Anlass, bei sich am Mittwoch dann mal Isabells Darstellung zu zerlegen. Die persönliche Antipathie wird dabei offensichtlich, gut vom Sprachgebrauch her hätte man es auch ein wenig sanfter kleiden können, ist aber als Reaktion darauf verständlich. Es ist jedenfalls ein längerer Rant, der da zu lesen ist und in dem auch vermerkt ist, dass Nasty in der Zwischenzeit zurücktrat und Teibar wieder den Regenten gibt.

Bei Dina wird da auch die striktere Spielauffassung von Gor im Vergleich zu Isabell recht gut am Punkte Honey deutlich.

Am Samstag schrieb dann Dina wiederum, dass Nasty sie zweimal aufgefordert habe, den Post vom Mittwoch zu löschen, was Dina aber nicht tat. Einerseits entschuldigte sich Dina für eventuelle Fehldarstellungen zum Thema Ordensverleihung, andererseits aber gibt es einen Satz beleidigender Zitate unter die Gürtellinie, die man nicht direkt einer Person zuordnen kann, als da wären: „bloggende Kajira“, die unter dem „Deckmantel der Naivität“ ihr „dummes“, „gehässiges“ „Gift versprüht“. Dazu gibt’s dann 17 Kommentare in dem Post, unter anderem wurde angemahnt dass Isabells Post nicht reklamiert worden ist, Teddy Pinion gab ihren Weggang aus Kasra bekannt und Nasty schrieb dazu, dass es nur einen Grund gibt, warum Teddy nicht mehr in Kasra sei: weil Dina in Kasra nicht mehr willkommen sei und sich Teddy der Prinzessin fügen würde.

Also da wird dann der Bruch ganz offensichtlich, auch hier wieder teilweise mit Worten – naja.

Die direkten Folgen der Ratssitzung sind also, dass Kasra keine Regentin mehr hat, da diese zurückgetreten ist, sondern wieder einen Regenten (bis er wohl bestätigt werden wird oder ein anderer antritt) namens Teibar. Das Sklavenhaus Pinion hat wegen der offenen OOC-Verwerfungen in Kasra seine Zelte nach etwa dreieinhalb Jahren komplett abgebrochen und befindet sich IC nun auf Reisen.

Auch ist es durchaus im Bereich des Möglichen, dass wegen der offenkundigen Verwerfungen in der Spielerschaft und möglichen Nachwehen dieser Ratssitzung noch weitere Spieler gehen könnten.

Das Fazit
Kleine Ursache, große Wirkung möchte man meinen, aber ich denke das ist zu einfach. Das, was sich hier in diesem Rats-RP entzündet hat, sind innere Differenzen und Spannungen innerhalb der Gruppe, die hätte es diese Sitzung in der Form nicht gegeben, sich irgendwann anderweitig geäußert hätten. Oder anders gesagt: so oder so hätte es wohl in Kasra mal so richtig geknallt.

Die Spielergruppe hat sich nun von selbst teilweise bereinigt, weitere könnten durchaus noch folgen – und damit werden die Karten neu gemischt. Nicht jeder fühlt sich fair noch gut behandelt, aber so ist das immer im Leben. Natürlich ist aber auch der Weggang einer Teilgruppe, die von Anfang an mit aktiv auf der Sim gewesen ist, ein Einschnitt. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Warum es nun Differenzen gab oder gibt, ist für mich unwichtig. Die gibt es in jeder Gruppe, sobald sie groß genug ist und in den besten Gruppen kann es mal gelegentlich so richtig knallen. Wichtiger ist dabei für mich, wie die Gruppenleitung eben damit umgeht und dass man die Energie konstruktiv, nicht destruktiv nutzt.

Nun ist es so, dass niemand, der laut schreit automatisch im Recht ist, und nur weil einer das Schreien anfängt müssen es nicht automatisch alle nachmachen. Was ich damit sagen will, ist einfach: Isabells Post war in meinen Augen unbedacht, in Wut geschrieben raus damit und fertig. Das ist dann aber noch lange keine Rechtfertigung dafür, es ihr ähnlich zu tun und sich auf diese Ebene zu begeben, kommt aber vor. Dann offen von der Simleitung im eigenen Blog attestiert zu bekommen, dass man eine Prinzessin sei, ist schlicht und einfach ein Unding. Menschlich ist es in der Situation verständlich, aber so etwas darf trotzdem einfach nicht passieren.

Kurz und gut: es gibt genügend Leute, die sich in Kasra mal getrost an die eigene Nase fassen können, nachdem sie nun hoffentlich ihr Mütchen gekühlt haben.

Eine reisende Simkritikerin auf Pilgerschaft

Gerade sah ich bei uns einen weiblichen Avatar namens MarieCheverle auf Pilgerreise. So etwas kommt vor, ist ja ganz normal. Als ausgewiesener Profiljunkie aber entdeckte ich dann in ihrem Profil eine Besonderheit: jede Sim, auf der sie bisher gewesen zu sein scheint, bekommt im Profil ihr Fett weg.

Nun kann man technisch bedingt in einem Profil nur 10 Auswahlen haben, und diese sind schon voll, daher kann es also sein da fliegt irgendwann die ein oder andere Sim raus, es wird sowohl Lob als auch Tadel verteilt.

Und so sieht die Sache dann aus, den Rest kann ja wer mag selber schauen: