Facebook kauft Whatsapp für 19 Milliarden Dollar. Nun überlegen also viele angeblich, auf andere Messenger zu wechseln, weil sie die Daten bei Facebook nicht sehen wollen. Nun ja, wie es immer bei so etwas ist, wird das in den Medien hoch gepusht und in Wirklichkeit wird es 98% der Kunden nicht weiter interessieren, die werden bei Whatsapp bleiben und fertig.

Whatsapp ist wie ein Fax: es lebt von der Masse seiner Benutzer. Andere Apps mögen noch so schön sein in dem Bereich, wenn sie nicht die Masse erreichen, dann sind sie nutzlos.

Und nun wird ausgerechnet ein Produkt namens Threema aus der Schweiz gepusht mit dem Versprechen „Wir verschlüsseln alles und sind damit sicher!“, das auch Geld kostet und sich auf dem Papier erst einmal gut liest. Nur, wie kann man da sicher sein? Selbst, wenn man dem Hersteller die besten Absichten unterstellt, so läuft es in Wirklichkeit darauf hinaus:

  1. der Quellcode von Threema ist nicht öffentlich einsehbar, und daher kann keiner sagen, ob es nicht Fehler im Kryptographiecode oder eingebaute Hintertüren gibt,
  2. die Server sind ebenfalls eine Black Box und auch daher gilt bei denen, keiner kann bis auf den Hersteller sagen, was sich auf den Servern genau abspielt und
  3. die Nutzerzahl ist viel zu gering sowie
  4. wer weiß schon, was sich auf dem eigenen Smartphone abspielt, das kann sowieso geknackt sein.

Also alles in allem eine nett gemeinte Idee, die man aber nicht ernst nehmen kann, solange das Programm nicht öffentlich seinen Code publiziert und jeder damit seine eigene Infrastruktur bauen kann, ist es wertlos. Und dann kann man bei der geringen Nutzerzahl gleich bei Whatsapp bleiben.

Ein Gedanke zu “Whatsapp vs. Threema”
  1. Es ist noch zu früh um darüber abschließend urteilen zu können. Aber mit Stand 25.02., also gerade mal 2 Tage nach Deinem Post tut sich da doch schon erstaunlich viel.
    – die App Telegram verzeichnet alleine am letzten WE 5 Mio. neuer Nutzer
    – die App Treema verzeichnet 0,8 Mio. neue Nutzer
    – die App Hoccer verzeichnet 2 Mio. neue Nutzer

    Sicher, das sind man knapp 2 % der rund 500 Mio. Nutzer die WhatsApp hat (hatte), und bei dem Wachstum das WhatsApp an den Tag legte haben sie das in 1 Woche wieder aufgeholt, aber die Reaktionen sind doch stärker als ich es erwartet hatte.

    Vielleicht hat Zuckerberg sich da einen (ökonomisch) phänomenalen Flop geleistet. Wie sich der Kaufpreis (unter Berücksichtigung der laufenden Kapitalkosten) jemals amortisieren soll ist mir eh ein Rätsel. In etwa 1 Jahr wissen wir mehr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert