ASL, please…

Ich dachte bisher, dass die alte Form des ersten Beschnupperns namens „Age, Sex, Language please“ vorbei sei – aber habe mich geirrt. Heute habe ich mit jemandem gimmt, und derjenige wollte auch zuerst „Woher kommst du genau?“ und „Wie alt bist du?“ wissen.

Ich bin nicht in SL, um das jeden unbedingt direkt auf die Nase zu binden und dementsprechen kreatief können meine Antworten dann auch schon mal ausfallen… 😉

OOC-Admins, RP-Moderatoren und was sie ausmacht

Diesen Artikel schreibe ich wegen Zasta, der gerade als OOC-Admin einen mächtigen Blues vor sich herschiebt und sich gerade daran richtig aufzureiben scheint, aus überwiegend eigener Erfahrung. Ich war über ein Jahr lang OOC-Admin auf einer Rollenspielsim gewesen und habe da nun wirklich alles mitgemacht, was man so mitmachen konnte.

Auf jeder Rollenspielsim in Second Life gibt es, oftmals in Personalunion, mindestens einen OOC-Admin und einen RP-Moderator. Zu 90% der Fälle ist also ein OOC-Administrator auch gleichzeitig RP-Moderator und führt auch dessen Tätigkeiten aus. Besser ist es natürlich, man bekommt im Laufe seiner Karriere diese Herrschaften möglichst erst gar nicht zu Gesicht, denn eine Faustregel sagt, dass für viele ein RP bereits gelaufen und hoffnungslos verloren ist, wenn nach dem OOC-Administrator gerufen wird.

Worum geht es aber bei den beiden Jobs und was sind die Unterschiede? Fangen wir einmal mit dem RP-Moderator an. Moderator kommt vom lateinischen Verb „moderare“, das wörtlich „mäßigen“, „steuern“ und „lenken“ bedeutet. Es geht also um eine Person, die eine gewisse Lenkungsfunktion inne hat. Ein RP-Moderator ist jemand, der dazu hauptsächlich dazu da ist, festgefahrene Plays wieder flott zu machen und bei kleineren Streitereien diese zu schlichten. Voraussetzung dazu ist, dass beide Parteien dazu natürlich willens sind, diesen anzurufen und dann dessen Ratschlag auch zu befolgen.

Ein RP-Moderator ist also jemand, der möglicherweise lenkend ins aktive Rollenspiel eingreift um dafür zu sorgen, dass es flüssig weitergehen kann. Je nach eigenem Gusto wird dabei der RP-Moderator von sich aus tätig oder erst dann, wenn er angefordert wird. Die meisten RP-Moderatoren werden erst dann aktiv, wenn man sie darum bittet.

Geht es allerdings darum, dass Regeln des RPs an sich verletzt worden sind, wird meistens ein OOC-Administrator angerufen. Dessen primäre Aufgabe ist es für die Einhaltung der Regeln zu sorgen, und wenn nötig, eine Entscheidung zu fällen. Diese Entscheidung ist dann (so die Theorie und sich die Spieler ihr nicht einfach entziehen) für beide Parteien bindend und über den OOC-Administrator hinaus gibt es auch nichts mehr. Friß‘ oder Stirb kann man da nur sagen. Im Gegensatz zum RP-Moderator wird der OOC-Administrator in der Regel auch die Macht haben, missliebige Avatare notfalls von der Sim zu kicken oder gleich zu bannen. Ebenfalls ist es mehr die Aufgabe eines OOC-Administrators, mit anderen Gruppen ggf. mal ein „No Combat“ zu verabreden oder auch als letztes Mittel ein No RP auszusprechen.

Gesetzt den Fall, zwei Parteien streiten sich über irgendwelche Regelverletzungen, dann wird der OOC-Administrator sich idealerweise beide Parteien anhören, kurz darüber nachdenken und dann eine Entscheidung fällen. Nicht mehr, nicht weniger.

Das ist dann auch der wichtige Unterschied zwischen einem Moderator und Administrator – ein Moderator lenkt das RP und er versucht es am Laufen zu halten während ein Administrator bei Streitigkeiten angerufen wird, die meistens die Regeln betreffen und dann eine Entscheidung trifft, wie es weitergehen könnte.

Nur sind, wie schon gesagt, die Grenzen zwischen beiden Jobs fließend und auf den meisten Sims gilt, dass die OOC-Administratoren auch gleichzeitig die Arbeit der RP-Moderatoren mit übernehmen.

Kraft des Amtes hat man damit eine gewisse Autorität inne, derer man sich bewusst sein sollte. Man muss sich darüber klar sein, dass man in dieser Position absolut nicht Everybody’s Darling sein kann noch sein wird, sondern es fast immer jemanden geben wird, der sich auf die Füße getreten fühlt. Das gehört zu dem Job dazu, damit muss man leben und man muss es aushalten können. Wichtig dabei ist, dass man seine Entscheidung sorgfältig abwägt, sie begründen kann und sobald man sie getroffen hat, davon auch nicht mehr abweicht. Denn wer nachgibt, der gilt als weich, formbar und wird erst recht mit niedrigem Ansehen belohnt sowie ständigen Anfragebombardements, doch das und jenes zu tun und vielleicht könnte man doch bitte, bitte, bitte nochmal seine Entscheidung nicht ein ganz klein, klein wenig überdenken? Das kann es also nicht sein.

Weiterhin gilt als Grundsatz für die Arbeit eines solchen Admins: gerade so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Wer ständig die proaktive Schiene fährt und alles versucht direkt im Vorfeld zu regeln, der kann das tun, nur hat er am Ende den ganzen OOC-Mist einer Sim und darüber hinaus am Bein und kommt nicht mehr wirklich zu seinem Spiel. Viel Spaß dabei, das hält keiner allzu lange durch, ohne einen mächtigen Rappel zu bekommen!

Weiterhin heißt Administrator zu sein auch nicht, dass man ständig auf der Sim sein muss und ein schlechtes Gewissen bekommen muss, wenn man mal nur zehn Minuten woanders ist oder einen Abend verreist. In der Jobbeschreibung ist auch nicht inbegriffen, dass man ständig auf Knopfdruck hüpfen muss, nur wenn jemand einem anfordert, es gibt auch wichtigeres als dieses Amt. Wer natürlich ständig hüpfen sollte, der wird einerseits beliebt werden nach dem Motto „Boah, endlich mal einer, der immer und sofort da ist!“, andererseits verliert man sich natürlich auch da drin, da sich das garantiert herumspricht und man dann ständig angefordert werden wird. Man muss in dem Job wirklich lernen, Prioritäten zu setzen. Das bedeutet, wenn nicht gerade wirklich die Sim untergeht und es noch Zeit hat, dann sollen die Leute es auch mal ruhig selber regeln, einem den Sachverhalt auf Notecards zum späteren Lesen geben oder eben auch mal einen anderen Admin mit der Arbeit erfreuen. Man ist es schließlich meistens nicht alleine und muss wahrlich nicht alle Arbeit mit aller Gewalt an sich ziehen.

Das Wichtigste ist aber, dass man sich eine gewisse LMAA-Grundhaltung angewöhnt und nicht zu viel darauf gibt, was dann die Leute von einem halten oder über einen reden. Wer das schafft, für den wird sich auch der Job des OOC-Administrators in einem erträglichen Rahmen bewegen, ansonsten reibt man sich nur noch irgendwann völlig auf, verbiegt sich ohne Ende, bekommt den Megafrust und geht dann irgendwann völlig unter. Das kann mitunter auch schneller kommen, als einem lieb ist.

OOC-Administrator zu sein heißt nicht, dass man ständig wie ein Kindergärtner auf seine kleinen Lieben schaut und dafür sorgt, dass sie keinen Mist machen. Immerhin sind das alles erwachsene Mitmenschen, die durchaus auch alleine in der Lage sein sollten, miteinander auszukommen.

Immerhin sind wir hier noch alle freiwillig da, um Spaß zu haben, und nicht dafür, ständig unentgeltlich nur noch irgendwelche OOC-Dramen von anderen zu bearbeiten und die Feuerwehr zu spielen.

Begegnungen der sonderbaren Art im Hypergrid

Gestern war es mal wieder soweit, ich fuhr meine Opensim Barthausen hoch und ging dann im Hypergrid auf Entdeckungstournee. Schließlich blieb ich auf einer Freebiesim hängen und es entstand in einer Höhle spontan mit insgesamt vier Leuten eine kleine Gesprächsrunde, die es in sich hatte.

Mit dabei war jemand, der jede Verschwörungstheorie, und sei sie noch so mistig und unbewiesen, in sich aufgesogen hatte wie ein Schwamm und ständig ohne Nachdenken dann in einer Tour wiederholte. Das war faszinierend, man merkte, er hatte überhaupt keine Ahnung, sondern plapperte alles nur wie eine Schallplatte mit Sprung nach und wenn man Fragen stellte, die in die Tiefe gingen, dann war da nichts, bestenfalls ignorierte er sie, ansonsten machte er lieber gleich das nächste Thema auf. Aber es war interessant, einmal so viel geballte Inkompetenz in einer Person konzentriert beobachten zu können.

Klimawandel? Fehlanzeige, wenn die Sonne hustet, ist die Erde eh weg und vor 500 Jahren gab es schon Bauernhöfe in Grönland. Von Zwischenwarmzeiten und dergleichen hat der gute Mann nie was gehört gehabt. Atomkraftwerke? Unverzichtbar, nur dass irgendwann das Uran ausgehen wird, war ihm total neu. Erdöl? Das erneuert sich ständig selbst, nur warum einer der Väter der abiotischen Genesetheorie des Erdöls nach seiner eigenen Methode bei Probebohrungen nichts fand, darauf wusste er auch nichts zu sagen, ebenso wenig, wie er dann sog. Biomarker im Erdöl erklären solle noch wusste er überhaupt, was Biomarker sind und wieso man bei der Erdölsuche Geologen einsetzt, tja, das war ihm auch fremd. Solarzellen? Laut seiner eigenen Berechnung in der Herstellung aufwendiger als alles, was sie jemals an Energie erzeugen werden, nur Pech, dass sämtliche andere Berechnungen zur energetischen Amortisation was anderes sagen. So ging das in einer Tour, ich fragte dann immer nur noch ständig nach „Quelle?“, entweder kam Fernsehen oder gleich überhaupt gar nichts.

Ich bin davon überzeugt, wenn man noch weiter gesprochen hätte, wäre man irgendwann bei den Ufos der Nazis und ähnlichen illustren Themen gelandet. Das haben wir dann aber nicht, sondern gingen recht flott ins Bett, was vielleicht auch besser gewesen ist, denn dieser Mensch hatte zwar zu allem eine Meinung, aber von wirklich wenig eine richtige Ahnung.

Phoenix Viewer Changeset 3de7c9b5acf3: OpenJPEG statisch unter Windows

Die Macher vom Phoenix-Viewer haben im Changeset 3de7c9b5acf3 eine wichtige Änderung eingebaut: fortan wird OpenJPEG als statische Bibliothek direkt ins Programm gelinkt und nicht mehr erst zur Laufzeit als DLL geladen.

Wer sich mit einem Texteditor auskennt, für den ist es natürlich ein Leichtes, diese Änderung zu revidieren, dann muss er aber noch immer ein komplettes Buildsystem haben und Phoenix selber bauen können. Der tiefere Sinn dieser Änderung erschließt sich mir jedenfalls nicht wirklich.

Hurra, Hurra, der Müll ist da!!!

Belnend versinkt im Asen-Müll.

Kaum ist die Katze aus dem Haus, so tanzen auf dem Tisch fröhlich die Mäuse. So war es gestern in Belnend gewesen, als die Gruppe außerhalb unterwegs war, zogen liebe (?) Feinde in die Stadt und verteilten in einem fast halbständigen Rollenspiel ca. 68 Müllsäcke. Jeder Sack bestand dabei aus drei Prims inkl. eines Skripts, das Schmeißfliegen als Partikel generierte, also insgesamt 204 Prims, die so munter in der gesamten Stadt verteilt worden sind.

Manche mögen es ja lustig und mutig finden, so etwas in der Abwesenheit der Gruppe zu machen, aber in der Masse haben sie es einfach maßlos übertrieben. Abgesehen davon, ob man nun mit denen deshalb in ein Spiel einsteigen wird, wird sich noch zeigen, denn darunter sind doch auch einige Ex-Mitglieder aus Belnend die man nicht grundlos meistens lieber nur von weitem sieht.

Rant: Medienkompetenz, wo bist du nur geblieben?

Medienkompetenz, die: Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Ziele und Bedürfnissen entsprechend zu nutzen (laut Wikipedia).

Ja, wo ist sie nur hin, die viel beschworene, oft gewünschte und selten gesehene Medienkompetenz? Gibt es sie überhaupt, wo ist denn nur der mündige Leser oder ist sie eine Illusion, ein Mythos, eine Legende? Manchmal scheint es wirklich so, dass wirklich die meisten Mitmenschen leider nicht lesen können, lesen wollen oder schwer von Begriff sind.

Das zieht sich quer durchs Web und erst recht durch alle Foren. Manchmal reicht es schon aus, dass jemand einen Satz wie

Nachts sind alle Katzen grau und alle Hunde ebenso.

schreibt. Ein einfacher, leicht zu verstehender Satz. In der darauf folgenden Diskussion würde totsicher als Fragen „Aber was ist mit den Hunden?“ folgen, ebenso „Was ist denn mit denen am Tag?“ oder auch analog zu den Hunden „Was ist denn mit den Katzen?“ – Gna.

Es ist manchmal wirklich schwer, noch sinnvolle Diskussionen zu betreiben, da viele Leute einfach nicht wirklich bei der Sache sind oder generell nur die Hälfte lesen, und sei der Artikel noch so klein. Man kann nun einmal nicht jedes Thema in beliebig kurze Artikel pressen, nur weil es der werten, potentiellen Leserschaft ja so schwer fällt, etwas in Ruhe durchzulesen. Manche Sachen muss man einfach wirklich in aller Ausführlichkeit beschreiben, aber das ist dann schon vielen zu arbeitsreich, dies in Ruhe zu lesen.

Ist ein Artikel zu kurz, dann gefällt er nicht. Ist ein Artikel zu lang, dann gefällt er erst recht nicht. Steht nicht drin, was manche gerne lesen wollen, gefällt er nicht. Steht drin, was manche gerne lesen wollen, dann erst recht nicht.

Dazu kommt teilweise eine Erwartungshaltung Marke „Du bist hier der Experte, also spare ich mir das Denken und lasse mir von dir alles haarklein erklären und durchkauen.“ Wer mal einen solchen Zeitgenossen als Gast hatte, der einem das Ohr abkaut, bis er bekommt, was er will, der kann nachvollziehen, wie ach so nervig das sein kann. Manche lassen sich ja nicht mal davon abhalten, dass man sie weitestgehend ignoriert, sie machen dann eben einfach so munter weiter!

Es wäre einfach manchmal wirklich schön, die werten Mitleser würden sich Zeit nehmen, einen Artikel ganz in Ruhe zu lesen, dann darüber nachzudenken, fehlendes Wissen auch mal teilweise selbst zu recherchieren und dann zu fragen. Und nicht nach dem Motto „Ich lese nur den ersten Halbsatz und was danach kommt, geht mir links rein und rechts raus.“, was schade ist, aber leider inzwischen viel zu oft passiert.

Ein Traum? Sicher, aber man wird ja noch wohl manchmal auch träumen dürfen…

Neuer Emerald plus noch mehr Verschwörungsunsinn

Totgesagte leben länger, so sagt schon der Volksmund und auch auf den Emerald Viewer trifft das zu. Es gibt eine neue Version, die speziell auf eine andere virtuelle Welt namens „Virtual World Web“ zugeschnitten worden ist, zum Download bereit. Es gibt sogar eine Möglichkeit, seinen Linden-Dollar zu einer guten Rate in deren eigene, lokale Währung einzutauschen.

Die Tatsache, dass der Emerald so schnell an diese Welt angepasst werden konnte deutet darauf hin, dass diese auf Opensim oder einer ähnlichen Technologie basiert. Arabella Steadham (Korrektur: Phox Modularsystems) ließ es sich jedenfalls nicht nehmen, wenn man schon dabei ist, noch gleich mal wieder eine volle Breitseite gegen Linden Lab abzufeuern, als da wäre:

Linden Lab has concocted various allegations and made outrageous demands on us in an effort to force people to stop using the Emerald Viewer, they’ve gone so far as to ban part of the development team to make further releases impossible.

We are very unhappy with how our dedicated team has been maligned, and we believe that the entire reason for the campaign was to prevent Emerald Viewer from becoming even more popular so that Linden would have to acknowledge our achievement and begin to give us something for our tireless work.

Unfortunately, what they gave us was an undeserved slam to our reputation and a kick out the door.

Auf Deutsch übersetzt bedeutet das nicht weiter als das:

Linden Lab hat verschiedene Beschuldigungen erfunden und uns hanebüchene Forderungen gestellt gehabt, um mit dieser Aktion die Benutzer davon abzubringen, Emerald zu benutzen. Sie gingen sogar soweit, dass sie Teile des Entwicklerteams einfach bannten, um weitere Releases zu verhindern.

Wir sind sehr unglücklich darüber, wie unser engagiertes Team verleumdet wurde, und wir glauben fest daran, dass der wahre Grund für diese Kampagne nur gewesen ist, zu verhindern, dass der Emerald Viewer noch beliebter werden würde und so Linden Lab endlich unsere Verdienste hätte anerkennen müssen und uns für unsere unermüdliche Arbeit etwas als Entschädigung zurückgeben müssen.

Leider war alles, was sie uns gaben, eine unverdiente Beschädigung unseres guten Rufes und einen Tritt, so dass wir im hohen Bogen zur Tür heraus flogen.

Also das strotzt mal wieder so vor Selbstgerechtigkeit, Verdrehungen und Weglassungen, dass ich eines sicher weiß: damit haben diese Leute endgültig kein Mitleid mehr verdient, sie sind nicht kritikfähig, Schuld sind immer nur die anderen und die eigenen Fehler sind wohl Geschichte oder ähnliches. Denn erwähnt werden diese gar nicht mehr, noch dass Linden Lab sehr wohl genügend Gründe hatte, viele Entwickler zu bannen.

Außerdem: was hätte ihnen Linden Lab denn als Entschädigung/Anerkennung für deren Arbeit geben sollen? Anspruch hat man als Entwickler alternativer Viewer auf rein gar nichts, schon allein diese Denke ist komisch. Die Sim Emeraldpoint vielleicht umsonst? Einen Angestelltenvertrag bei Linden Lab? Gutes Karma? Emerald als offizieller Viewer?

Kurz: wieso sollte man von diesem Team noch einen Viewer nutzen, das sich so stur und unbelehrbar sowie die Wirklichkeit verdrehend in der Öffentlichkeit zeigt, auch wenn er nun auf ein anderes Grid zugreift?

Drama um Emerald: so sehen schlechte Verlierer aus!

Das Drama um den Emerald-Viewer und vor allem die Äußerungen des noch verbliebenen Restteams um Arabella Steadham zeigen vor allem eines: so sehen total angefressene und schlechte Verlierer aus!

Was macht ein schlechter Verlierer, der sich ungerecht behandelt fühlt und weiß, dass seine Zeit abgelaufen ist? Richtig: er kartet nach und hofft, dass es den neuen King im Ring ordentlich schaden möge! Und genau das hat nun das Restteam um Emerald auch gemacht, zuerst in einem sehr länglichen Post namens „Dear Linden Lab“, später hat dann Linden Lab den Zugang von Arabella Steadham einfach gelöscht und sie schreibt nun auch darüber in „Beware The Thought Police.“

In eigener Übersetzung ins Deutsche schreibt Arabella Steadham dabei nämlich folgendes, Anmerkungen von mir sind dabei in eckigen Klammern gesetzt:

Liebes Linden Lab,

ich habe die heutigen Neuigkeiten gelesen, oh Mann.

Ich frage mich ernsthaft wieso ihr meint, dass eure Neudefinition des Wortes „Transparenz“ eine solch gute Sache sei, da diese sicher nichts mit Ehrlichkeit oder Integrität zu tun hat. Es ist ein sumpfiger Film aus Halbwahrheiten, Intrigen und Schwindeleien. Ich frage mich, wieso ihr den Benutzern von Second Life (50% davon nutzten nach euren eigenen Statistiken Emerald) nicht gesagt habt, dass die neuen von euch genehmigten Third Party Viewer von ehemaligen Griefern geschrieben worden sind, die ihr früher geteert und gefedert aus Second Life rausgeworfen habt.

Ich frage mich, wieso ihr nicht sagt, dass Ascent einfach nur ein neuer Name für Inertia und Nano ist, zwei Viewer, die programmiert wurden, um Passwörter zu stehlen und den Content-Diebstahl zu erleichtern. Ich frage mich, wieso ihr im Team von Ascent auf einmal Entwickler duldet, die ihr uns gegenüber als nicht vertrauenswürdig benannt habt und niemals im Emerald Team sehen wolltet. Dies war während der Zeit, als ihr meintet diktieren zu können, wer in den Entwicklerteams von TPVs sein darf und wer nicht. Offensichtlich haltet ihr euch selbst nicht mehr an eure eigenen, veröffentlichten Standards.

Ich frage mich auch, wieso ihr der Meinung seid, der so-genannte „Hauptentwickler“ von Phoenix sei vertrauenswürdig [gemeint ist Jessica Lyons], wo ihr selbst nur zu gut wisst, dass sie auf Grundlage von Emerald ihren eigenen Viewer mit entfernten Permission-Checks baute. Aber halt – sie gab diesen ja nur an ihre Freunde weiter, also war das in Ordnung. Aber sie log. Eure zwei Personen auf der Abschußliste im Emerald Team aber logen niemals darüber was sie getan hatten, weder euch gegenüber noch in der Öffentlichkeit.

Und ich gehe davon aus dass ihr mit all euren Möglichkeiten haargenau über die Verbindung der drittklassigen Entwickler im Emergence-Team zu der Gruppe Bescheid wisst, die ihr in einem Massenbann vor einigen Monaten rausgeworfen habt [vermutlich die Woodbury University]. Überprüft einfach, woher deren Geld kommt.

Ihr wisst haargenau, dass dieselben Leute, die sich in den Emerald Webserver hackten und Griefer Viewer schrieben, nun Viewer in der neuen TPVD stehen haben. So viel zu euren wertlosen ethischen Standards. Ihr wisst ebenso haargenau, dass die letzte Version von Emerald vollstens die TPV befolgte – die Emkdu verletzt nicht die GPL und wir entfernten, wie von euch verlangt, die Kodierung [des Pfadnamens]. Im Gegensatz zu euch haben wir sogar vom Hersteller von KDU die richtige Lizenz gekauft, um diese verteilen zu dürfen, etwas das Linden Lab versäumt hat. Zwei eurer Ziele in unserem Entwicklerteam verliesßn dieses, die dritte Person wurde nicht „abgewählt“ (glaubt ihr wirklich, dies ist eine Art von Spiel?), aber ihr sagt immer noch, der beliebteste Viewer auf dem Grid sei nicht in Übereinstimmung mit der TPV. Ihr lügt. Dies ist nichts anderes als ein Kampf der Egos.

Ich frage mich wirklich ob ihr davon ausgeht, dass eure Benutzer dumm sind und euren Respekt nicht verdienen. Es mag euch immer noch überraschen, dass sich Leute sehr stark über euren diktatorischen Stil aufregen, selbst für eine kleine, amerikanische Firma.

Ich frage mich ebenso, wieso ihr immer noch Leute wie Joe und Soft in Lohn und Brot habt, von denen ihr so gut wie ich wisst, dass deren persönliches Fehlverhalten die Sicherheitslöcher verursachte, für die ihr nun Emerald verantwortlich macht. Ihr wisst haargenau, dass diese alles abnickten, speziell auf den seltenen Linden Lab und Emerald-Meetings.

Wenn man all dies in Betracht zieht, dann weiß ich eines sicher: ihr könnt niemals verstehen, wieso ein Team von zwölf engagierten Entwicklern nicht das wichtigste Teammitglied überhaupt abwählen, nur weil ihr es verlangt. Ich weiß, dass ihr absolut keine Ahnung davon habt, was ein Team ausmacht, also werde ich es euch erklären.

Ein Team ist eine Gruppe, die sowohl an guten wie auch schlechten Tagen immer zusammenarbeiten. Ein Team wird Ideen ausbrüten, die Begabung seiner Mitglieder in deren Fachgebieten erkennen, sich in Zeiten von Krisen gegenseitig unterstützen, seine Mitglieder bis aufs Messer bei Attacken von außerhalb verteidigen und die aufblühende Kameradschaft genießen. Ein Team wird immer von all seinen Mitgliedern gestützt, so dass jeder Angriff von außerhalb kraftvoll abgewehrt werden kann.

Ich hatte früher große Hoffnungen und Träume, was aus Second Life werden könnte, als es wuchs und sich entwickelte. Ich sah es als ein unglaublich kreatives Werkzeug der Kommunikation an, das wenn man es richtig führen würde, alle damals auftauchenden sozialen Netzwerke bei weitem hätte übertreffen können. Ich sah es als die perfekte Methode für Telearbeit an, die es Firmen erlaubten würde, mit viel weniger Aufwand weltweit expandieren zu können. Ich sah es als eine faszinierende Möglichkeit der Bildung an, mit In World Einrichtungen die mir persönlich die Wahl geben würden zu entscheiden, wo auch immer ich meine Bildung herbekommen wollte. Ich sah es ebenfalls als einen wundervollen Ort an, an dem sich Menschen aus aller Herren Länder treffen konnten und dauerhafte Freundschaften schließen konnten mit Menschen, die sie sonst nie getroffen hätten.

Alles aber, was ich jetzt für die Zukunft sehe, ist das: ich sehe Second Life als eine rückständige, virtuelle Umgebung an, die von duckmäuserischen und nach innen schauenden Managern betrieben wird, regiert von mittelmässigen Regisseuren, die die uralten Methoden der Unterspülung, Hinterhältigkeit und Inkompetenz anwandten um dorthin zu gelangen, wo sie nun sind. Ich sehe eine ständig kleiner werdende Gruppe von Managern, sie sich schrecklich vor wahrer Intelligenz fürchten und mehr daran interessiert sind, diese aus ihrer Welt der Milde und Falschheit auszureißen als diese zu pflegen, zu finanzieren und zu pflegen. Ich hörte euch Manager „Ja, Linden Lab will eure Benutzerzahlen haben!“ zu mir kreischen, und dann habt ihr uns ein Ultimatum gestellt gehabt, das wir als Team nicht erfüllen konnten. Es wurde nur eine eurer Bedingungen nicht erfüllt, und ihr wolltet als Tyrann euer Ego mächtig triumphieren lassen. Aber hey, stellt doch einfach einen weiteren PR-Mitarbeiter ein [gemeint ist wohl Kim Salzer], der dann schon euer Chaosmanagement vertuscht! Das ist sicher besser als ehrliche, engagierte und talentierte Mitarbeiter zu haben, die ihr in den letzten Monaten massenhaft entlassen habt. Ich sehe eine Pfütze, die sich sehr schnell mit Abschaum füllt. Wer weiß, vielleicht entwickelt sich dieser eines Tages weiter. Zumindest könnt ihr diesen bis dahin nach Belieben manipulieren.

Es war doch so – die Anzahl der Benutzer, die sich mit dem offiziellen Viewer einloggten sank rapide, also kam irgendein Vizepräsident mit dem Plan (oder es wuchs noch auf dem Mist eines Ex-Geschäftsführers) auf – „Lasst uns Emerald sperren, einige zweifelhafte, alternative Viewer erlauben und den Leuten wird keine Wahl bleiben. Sie werden den Viewer 2.0 benutzen müssen!“ Irgendwer bekam für diese Idee sicher einen Bonus (ein Linden Lab Bonus ist dabei um die 3 US$ wert) oder ein wenig „Luv“ von der Luv Machine [Philip Rosedale ?].

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, in der letzten Zeit bin ich mehr an meinen eigenen RL-Tragödien interessiert und dem Erdbeben, um all das, was ihr sagt oder tut ernst zu nehmen oder gar für glaubwürdig zu halten. Während ich das hier schreibe, blicke ich auf meine Stadt und sehe auf eingestürzte Gebäude, zerstörte Familienbetriebe und Milliardenschäden, die eine Stadt voll guter Menschen schwer getroffen haben. Ich sehe dabei zu, wie das Haus meines 80 Jahre alten Nachbarns abgerissen werden muss, da es letzte Samstag Nacht beim Erdbeben zu viel Schaden erlitten hat. Ich bin so froh, dass ich auf der anderen Seite des Erdballs lebe [Neuseeland]. So kann ich nämlich weniger wahrscheinlich von euren fragwüdigen Geschäftspraktiken weniger kontaminiert noch gar korrumpiert werden.Wie war das noch damals mit dem Mehrwertsteuer-Betrug, ne?

Beim Treffen letzte Woche drohte Oz [Linden] allen Teammitgliedern damit, dafür zu sorgen, dass sie „niemals von einer wirklichen Firma oder Behörde angestellt“ werden würden. Da wusste ich es sicher, dass ihr nun völlig übergeschnappt seid. Wer zum Teufel denkt ihr, dass ihr seid, ihr schwachköpfigen Witzbolde? Ihr mögt es vielleicht nicht glauben, aber die Welt und deren Regierungen werden nicht von euch diktiert. Nicht alles ist virtueller Betrug und Mobbing, müsst ihr dabei wissen. Armer, kleiner Oz, wie entsetzlich es doch ist, eine Marionette zu sein. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum er sein Versprechen nicht einhalten konnte, uns die endgültige Entscheidung Linden Labs per Email zu schicken, wie es einem die Ethik vorschreibt (er war dieser Meinung). Ich denke, es ist einfacher, ohne große Vorwarnung eine Klinge in den Rücken des angenommenen Feindes zu stecken, nicht wahr?

An alle Nutzer des Emerald Viewers: es tut mir wiklich leid, dass Linden Lab sich entschieden hat, euch das anzutun. Ich wünsche euch viel Glück! Ich werde keinen der neuen TPV benutzen – ich weiß zu viel von deren Geschichte, denke ich, als das meine Zugangsdaten damit sicher wären. Und wenigstens bleibt so meine Integrität intakt.

Kurz noch zu den Abkürzungen: TPV steht für „Third Party Viewer“, das ist die Sammelbezeichnung für alternative Viewer wie Phoenix, Emerald, Imprudence usw., TPVD steht dabei für „Third Party Viewer Directory“, das ist ein freiwilliges Verzeichnis, in dem man seinen TPV listen kann.

Mein Fazit: Emerald ist tot und es ist für mein Verständnis gut so, dass das so gekommen ist. Der Blogpost von Arabella Steadham strotzt nur so vor Beleidigungen, Anschuldigungen und Halbwahrheiten, eigene Fehler werden dabei getrost unter den Teppich gekehrt und gar nicht mehr erwähnt, ebenso die Vergangenheit eigener Entwickler. Auch bei Emerald gab es Entwickler, die früher Griefer Viewer und dergleichen schrieben, also sollte man da mal den Bach lieber schön flach halten.

Alles ist dabei eine einzige, groß angelegte Aktion von Seiten Linden Labs, um Emerald platt zu machen und sich dessen Benutzerzahlen anzueignen. So sieht jedenfalls Arabella Steadham das. In das Bild passt nur nicht so ganz rein, dass Linden Lab den auf der Codebasis von Emerald aktiv entwickelten Fork Phoenix ins TPVD aufgenommen und dessen Benutzung damit erlaubt. Das entzieht der Verschwörungstheorie jedweder Grundlage!

Alles in allem kann man daher nur sagen, dass so gefrustete und schlechte Verlierer aussehen. Linden Lab war verdammt lange geduldig gewesen bei all den Machenschaften um Emerald, bis es eben wirklich zu viel wurde und sie reagieren mussten. Und das taten sie dann auch in unerwarteter Geschwindigkeit und Schärfe. Vielleicht entdecken die Leute ums alte Emeraldteam auch mal irgendwann ihre eigenen Fehler, vielleicht hätte Linden Lab auch anders reagieren können, vielleicht vielleicht vielleicht… haben sie aber nicht.

Den Benutzer juckt es nicht sonderlich, solange er sein geliebtes Baby Emerald, das sich nun eben Phoenix nennt aber sonst weitestgehend gleich geblieben sit, weiterhin benutzen kann. Zurück bleibt ein Team von frustrierten Entwicklern, die in der Summe einfach eindeutig zu viel Mist gebaut hatten, als das man es denen auf Dauer hätte noch ungestraft durchgehen lassen können und nun sich als Trost ihre eigene Dolchstoßlegende gebastelt haben.

Aber das Leben geht weiter, und bald auch wird diese inzwischen von vielen als „Emeraldgate“ bezeichnete Angelegenheit weitgehend vergessen worden sein.