Schwanensee? Nein, Schweinesee!

Heute bin ich beim Stöbern in Youtube über diese archäologisch wertvolle Aufführung des bekannten Ballets Schweinesee mit dem legendären Rudolf Nurejew gestolpert, die ich der Welt nicht vorenthalten kann, denn diese schweinische Grazie und Leichtigkeit sucht bis heute ihresgleichen:

http://www.youtube.com/watch?v=aHbGqJ_MonU

Und dann stieß ich, wo ich schon bei den Muppets bin, auf eine grandiose Gesangsdarbietung von Beaker. Beaker ist der Assistent des verrückten Professors und zeichnet sich dadurch aus, dass er egal was ist sich nur mit „Mimi“ artikulieren kann (nein, daher kommt nicht der Name von Fredis Freundin.) Es soll sich gerüchteweise dabei um das bekannte Lied „Feelings“ handeln.

http://www.youtube.com/watch?v=0oRX1t0Crek

Die Verschlagerung Unheiligs

Gestern fuhr ich ein wenig länger mit dem Auto durch die Gegend, und was bekam ich da auf die Ohren, als ich Antenne Bayern hörte? Man glaubt es kaum: Unheilig mit seiner aktuellen Single.

Wenn jemand noch wirklich ein deutliches Zeichen benötigt hat, dass die Gruppe um den Grafen nun endgültig Mainstream geworden ist, dann ist genau diese Tatsache das Zeichen.

Der Graf ist Mainstream-kompatibel, Mainstream und genau dort angekommen. Vorbei sind die Zeiten, wo er nur von einer kleinen Fanbase gehyped wurde, nun verdient er das große Geld und genießt die große Bühne.

Es sei ihm gegönnt. Das Problem bei so etwas ist nur häufig, dass bei dem Sprung die Band einfach ihre Identität zu sehr verlieren kann, dann noch schnell abgemolken wird und danach in der Versenkung verschwindet, mit drastischen Folgen: ein bißchen Ruhm alleine reicht bei den heutigen Ausbeutungsverträgen nicht aus, damit man danach schon sich beruhigt aufs Altenteil zurückziehen kann und wenn man sich die ursprüngliche Fanbase vergrault hat, wer soll dann nach dem Ruhm noch die eigenen Platten kaufen?

Der Schritt von der kleinen Band ins große Showgeschäft ist eine Sache, die manche Fanbase eben nicht mitmachte – oder wovor gewisse Bands Angst hatten. Wenn man das große Rad drehen will und es dabei dennoch als Band schafft, sich und seinen Fans treu zu bleiben, dann ist das etwas, was eben nicht allzuoft passiert.

Im Falle von Unheilig ist es so, dass seine ursprüngliche Fanbase ihm das nur schwer abnimmt oder gar mitträgt – möge er daher genügend Geld aus seinem jetzigen Erfolg ziehen, er wird es nötig haben.

Tatsache ist, seit 2010 sind viele seiner ursprünglichen Fans enttäuscht und haben sich nach und nach von der Gruppe abgewandt, dazu kommt die Auflösung von Fanclubs. Gut geschrieben ist dazu dieser Blogpost aus dem Jahr: „Der Graf und sein Produkt: scheinheilig – geschoren um zu erleben?“

Meine sechs Jahre in Second Life

Heute ist es wieder einmal soweit, der unvermeidliche Rezzday ist da und mein sechstes Jahr in Second Life ist voll, das siebte Jahr hat angefangen. Für die Deutschen gehöre ich damit zu denjenigen Dinos, die noch vor dem großen Hype im Frühjahr 2007 anfingen und wegen dem weitestgehenden Fehlen von deutschen Treffpunkten dazu gezwungen waren, agiler zu sein und meistens auf Englisch zu parlieren.

Nun ist es so, dass ich längst nicht der Meinung bin, dass früher alles in Second Life besser gewesen ist, im Gegenteil. Es gab damals vieles noch nicht, was uns heute das Leben schön macht, wie Flexi Prims, Sculpties, Mesh, Voice über Vivox, Windlight und und und… wobei ich auf Voice persönlich gut verzichten könnte, denn ich mag es einfach nicht wirklich haben und ich finde, es hat einen großen Keil zwischen die Leute getrieben, aber es war wohl eben Bedarf da gewesen und abschalten lässt es sich auch nicht mehr.

Ja, aber manches war damals schon besser: es gab einen festen Wartungstermin die Woche, so dass man sich darauf einrichten konnte, dass Linden Lab mal wieder bastelt. Allerdings bastelten sie damals viel länger als heutzutage. Private Sims kosteten damals sagenhafte 195 US$, ich war also dabei, als sie den Preis auf 295 US$ anhoben und so viele Simbesitzer ordentlich verärgerten.

Überhaupt, die Zeiten waren chaotisch und alles nicht so einfach wie heute, aber es gab damals noch eines: einen gewissen Pioniergeist. Für viele gehörte es zum guten Ton, sein eigenes Haus selbst bauen zu wollen und einfach sich mal zu probieren, was man tun könnte. Heute besteht dazu nicht mehr die Notwendigkeit, man kriegt alles sehr günstig und in erstaunlicher Qualität.

Auch war man damals Fremden gegenüber aufgeschlossen und offen, man sah eigenes Land nicht als Last, sondern als Lust an und freute sich, wenn auf der eigenen Sim einen die Nachbarn mal besuchten. Heute dagegen will sich nur noch alles einigeln und wehe, jemand schaut nur rüber. Die unsäglichen Security Orbs gab es aber auch schon damals, sie nervten damals wie heute tierisch.

Was allerdings besser war, das war die Informationspolitik von Seiten Linden Labs. Es gab noch Blogs, die das Wort auch wirklich verdienten, einen Torley Linden, der ein Tutorial nach dem anderen ausspuckte und vor allem waren die Second Life Foren auf secondlife.com noch brauchbar gewesen, da wurde wirklich diskutiert und man konnte sich da gut austoben. Das ist heutzutage alles, alles weg.

Die meisten Pioniere sind längst weiter, entweder haben sie eigene Grids gegründet wie Rezzable oder sind in sonstige Opensim-Grids abgewandert, und der damalige Geist des Aufbruchs, der allerorten herrschte – „Wir sind nicht in einem Spiel, nein wir bauen eine neue, bessere Welt für uns alle!“ – ist inzwischen einer starken Ernüchterung gewichen, dass Second Life niemals das sein wird, was sich damals viele erhofft hatten.

Linden Lab hat sehr viel Vertrauen zerstört, darin waren sie schon immer gut gewesen, aber das Homesteaddesaster in 2008 bleibt nach wie vor unerreicht, ebenso die diversen, viel zu schnellen Postenwechsel der Geschäftsführer – erst ist Rosedale weg, dann kam M Linden, dann wurde der geschaßt und Rosedale übernahm wieder, und dann kam Rod Humble aka Rodvik Linden. Der hat zumindest ein gutes Händchen für die Eigenheiten von Second Life und eine Vision, wo er damit und der Firma noch hin will, zudem jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Computerspieleindustrie. Rod Humble ist eindeutig einer der besseren Geschäftsführer Linden Labs, aber nach wie vor ist er im Putzfrauenmodus und räumt den Dreck auf, den seine Vorgänger ihm hinterlassen haben, und das ist einiges.

Aber auch ein Rod Humble eben kann nicht zaubern, und das sieht man am aktuellen Rückgang der Simulatoren. Wenn das so weitergeht, dann könnte es wirklich sein, dass sich Linden Lab seit langer Zeit dazu genötigt sieht, die monatliche Mietgebühr wirklich zu senken. Viele würden solch einen Schritt ja begrüßen, aber damit wären leider nicht automatisch alle Probleme der Plattform sofort behoben, einige vielleicht, aber es würden auch neue entstehen.

Unter Humble jedenfalls wird langsam auch so etwas wie eine klare Linie deutlich, wohin er mit Second Life noch hin will, aber auch, wohin er mit dem Lab noch hin will – und neue Produkte. Das Entstehen neuer Produkte ist sehr wichtig, denn bisher war Linden Lab eine One Product Company und das ist auf Dauer einfach für die Nische, die man bedient, dann doch ein zu großes Risiko.

Nun ist nicht alles gold, was glänzt aber auch nicht alles schlecht, was braun aussieht – denn Boden ist nunmal braun und zum Pflanzen von Nahrungsmitteln nötig – aber wohin die Reise geht, das können wir bestenfalls erahnen. Momentan sieht nach wie vor alles nach einer starken Schrumpfung aus, was je nach Art der Schrumpfung auch nicht schlecht sein muss.

Es war bis heute ein interessanter Ritt und neben dem, was Linden Lab verwirklicht hat ist auch interessant, was auf dem Müllplatz der Entwicklung landete und niemals kam, wie C# als Skriptsprache, Project Puppeteer und und und… ich bin jedenfalls gespannt, was noch so folgen wird und schaue mit Interesse nun ins siebte Jahr.

Aber ich bin auch gespannt, welche Impulse nun Linden Lab von außen aufnehmen wird, denn mit Cloud Party ist für mich seit langem der erste mögliche, ernstzunehmende Konkurrent zu Second Life aufgetaucht. Sicher, Cloud Party ist noch in der Beta, hat aber den Vorteil dass es im Browser läuft, und vor allem ist die Firma mit fünf Mann noch klein, jung, agil und vor allem eines: extrem hungrig auf Erfolg. Das, was sie innerhalb ihrer kurzen Existenz schon auf die Beine gestellt haben, halte ich für sehr beeindruckend und ich bin gespannt, was aus deren Richtung noch so kommen wird, denn im Gegensatz zum trägen Superöltanker Linden Lab ist Cloud Party ein flottes Rennboot, mit allen Vor- und Nachteilen.

Diese Ruhe heute, hach…

Habt ihr irgendwas heute bemerkt? Alles schön ruhig, sonnig, man genießt das Leben, auch in den Medien und Zeitungen plätschert alles so für sich hin, wie man gewohnt ist.

Eigentlich ist heute ein ganz normaler Tag, ja fast… richtig, heute ist der 11. September. Da war doch noch was, ja richtig… war es auch, aber die Lage hat sich normalisiert, das monstranzartige Niederbeten, was damals passiert ist und Zelebrieren dieser Sache in den Medien hat endlich weitestgehend aufgehört.

Den Zeitungen ist es kaum noch Druckerschwärze wert, es gibt keine Sondersendungen mehr im Fernsehen und auch ansonsten alles ruhig.

Gut so – endlich kehren auch die letzten Hysteriker zur Normalität zurück und fangen mal langsam an, sich den wirklich wichtigen Problemen unserer Zeit zu widmen!

Neuer Blogname: Bart unterwegs

Da sich meine Erlebnisse und Berichte hier schon länger nicht mehr nur auf Second Life alleine beziehen, sondern auch ab und an Opensim und nun stärker World of Warcraft streifen, da ich dort gerade überwiegend unterwegs bin, war es an der Zeit, dem Kind hier einen neuen Namen zu geben, denn „Bart in SL“ passte einfach nicht mehr länger wirklich.

Nach kurzer Beratung und spontanem Brainstorming mit Kyra kam dann „Bart unterwegs“ heraus. Den fand ich gut, der passt, ist schön kurz und griffig, daher heißt das Blog hier ab sofort so, mit dem Untertitel „Reisen durch virtuelle Spielewelten.“

Das trifft es dann recht gut, lange Blogtitel sind nicht so mein Ding, lieber kurz und prägnant, fertig.

Dazu habe ich dem Blog hier noch ein neues Template namens „Mantra“ spendiert. Naja, ich muss mich noch dran gewöhnen, der Grund für den Wechsel ist einfach gewesen, dass ich oben nur noch ganz normalen Text als Header wollte und keine Grafik mehr. Mit dem bisherigen Template „Weaver II“ aber war das nicht wirklich befriedigend möglich gewesen, also musste eben etwas neues her.

Da ich klare Linien bevorzuge und weniger grafischen Bling Bling passt das Template schon recht gut. Es ist gar nicht so einfach, in den Myriaden von WordPress-Templates eines zu finden, dass einigermaßen klar, sachlich und deutlich aussieht und dabei noch verschachtelte Kommentare unterstützt. Ohne verschachtelte Kommentare aber kommt mir kein Template mehr hier ins Blog. Der Rest – wird sich zeigen.

Rant: GNOME 3.0 saugt unendlich!

Für einen Großteil meiner Arbeit nutzte ich GNOME unter Linux, das neben KDE eines der beiden großen Desktop Environments ist. GNOME 2.X war zum Arbeiten einfach eine Freude, es war stabil und hatte ziemlich genau die Konfigurationsmöglichkeiten und Features, die man erwartet und braucht, ohne dabei überladen zu wirken noch stand es einem bei der Arbeit groß im Weg. Dabei ist es mir völlig egal, dass manche diese Version nicht sexy fanden oder zu sehr Windows ähnlich, denn mal ehrlich: seit dem Macintosh 1984 und Windows 95 hat sich doch in Hinsicht auf die am Computer verwandte Bedienungsphilosophie sich wenig geändert. Sie mag zwar nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss sein, aber sie ist wohlbekannt und funktioniert!

Irgendwie ist aber in letzter Zeit der Zug der Zeit, dass die Entwickler der Software der Meinung sind, besser zu wissen was die Anwender wirklich für ihre tägliche Arbeit benötigen und haben wollen als die Anwender selber! Diese Geisteshaltung führt dabei zu den merkwürdigsten Entscheidungen und häufig dazu, dass sich Entwickler und Benutzerbasis voneinander stark entfremden, die Benutzer die Entwickler bestenfalls als arrogant empfinden und sich nach Alternativen umsehen, ggf. diese starten und selbst entwickeln.

Kein Benutzer liebt die Software, die er benutzt wirklich, sondern er entscheidet sich aus dem vorhandenen Sumpf an Kröten für diejenige, die beim Runterschlucken am wenigsten Schmerzen verursacht. Wenn die bisher gewohnte Kröte auf einmal zu sehr das Wachsen anfängt, dann findet die Mehrheit sehr schnell eine neue Kröte, also neue Software auf die sie wechselt.

Bei GNOME ist es so, dass der Schritt auf 3.0 mit einem gehörigen Wechsel in der Bedienungsphilosophie einherging. Man baute einen Desktop zusammen, der so ziemlich jede bisher bekannte Bedienungsweise über den Haufen warf, dabei gut aussieht und völlig unbenutzbar ist. Jeder kennt beispielweise den System Tray, wo Benachrichtigungen angezeigt werden. Dieser ist bei GNOME 3 nun standardmäßig unten am Bildschirm und ausgeblendet, man muss erst mit der Maus hin um zu sehen, was sich tut. Fenster benötigen ja auch keinen Button mehr zur Maximierung, also weg damit, und wozu noch ein Startmenü, wenn es ein komischer Aktivitätenbildschirm auch tun kann, und und und.. .und bitte alle Konfigurationsmöglichkeiten weg, die es noch in GNOME 2.X gab, denn das stört ja nur.

Nun steht GNOME 3.6 vor der Türe, und die Entwickler feiern sich mal wieder heftig selber für ihre Runderneuerung am Dateimanager Nautilus, eine der großartigen Neuerungen ist die Entfernung der Compact View, einer Darstellung im Dateimanager die grob etwa mit der von „Kleine Symbole“ im Windows Explorer vergleichbar ist. Diese wurde nun ersatzlos trotz massivem Protests gestrichen! Warum? Weil einige Entwickler der Meinung sind, dass die Listen- und Symboldarstellung ausreiche, man in der Compact View häufig nicht alles sähe und vertikal scrollen müsse, und das sei bah! Also weg damit!

Und so arbeiten die Entwickler von GNOME 3 munter weiter daran, sich selber überflüssig zu machen, denn kein halbwegs vernünftiger Mensch möchte GNOME 3 wirklich auf seinem Rechner als Produktivumgebung benutzen. Was sie mit GNOME 3 hingelegt haben und hinlegen ist ein Undesktop der Extraklasse, eine Benutzerumgebung, die sehr gut für ein Tablet geeignet ist und mit einem solchen prima funktionieren würde – würde es denn ein GNOME 3 Tablet geben! Gibt es aber nicht und wird es so schnell nicht geben, was aber die Entwickler nicht davon abhält, ihren eingeschlagenen Weg in die selbstgewählte, völlige Bedeutungslosigkeit munter weiter zu beschreiten, indem sie GNOME 3 ohne Not für den Desktop völlig unbenutzbar machen! Übrigens sind sie damit ja nicht alleine, Microsoft hat mit Windows 8 genau denselben Weg beschritten, aber wenigstens hat Microsoft ein Tablet, auf dem sein Betriebssystem denn auch läuft! Dennoch, egal ob GNOME 3 oder Windows 8, beide sind und bleiben für den Desktop unbenutzbar und eine absolute Qual!

Dabei ist an GNOME 3 längst nicht alles schlecht, die Technik im Unterbau mitunter sehr gut brauchbar, aber die Präsentation ist einfach nur furchtbar. Kein Wunder also, dass mit MATE jemand die Quellcodebasis von GNOME 2.X geforkt hat und diesen nun unabhängig von GNOME 3.X weiter entwickelt, Canonical lieber sein eigenes Unity als Standarddesktop pflegt und es ein Projekt namens Cinnamon gibt, dessen erklärtes Ziel es ist, weitestgehend das alte Look&Feel von GNOME 2.X auf GNOME 3 zu portieren.

Währenddessen wundern sich einige GNOME-Entwickler inzwischen öffentlich darüber und beklagen sich, dass eine große Distribution nach der anderen ihr Engagement für GNOME massiv runterschraubt oder gar einstellt (SUSE, Nokia), sie lieber andere Desktop Environments anstelle von GNOME zum Standard erklären (Ubuntu, Linux Mint) und wichtige Applikationen bisher nicht auf GTK3+ portiert worden seien. Da könnte man ja meinen, da sei die Nachricht mal langsam so angekommen, aber Irrtum, wenn man sich dann mal wieder diesen Beitrag über Nautilus 3.6 durchliest, in dem u.a. das Entfernen der „Compact View“ des Dateimanagers als Fortschritt gefeiert wird, kann man nur sagen: Leute, ihr habt den Knall noch immer nicht gehört!

Und solange sich das nicht ändert und die Entwickler endlich mal aufgerüttelt werden, um aufzuwachen und wieder auf ihre Benutzer zu hören, bleibt nur noch eines zu sagen: Ruhe in Frieden, GNOME 3! Mit der Attitüde kann das ja nichts mehr werden und irgendwie ist XFCE auch nicht schlecht. Die Entwicklungszyklen dort sind zwar länger, aber immerhin hören die Entwickler dort noch deutlich mehr darauf, was ihre Benutzer wollen oder auch nicht.

Was man in WoW so macht

Zuerst einmal das Grundprinzip: World of Warcraft, kurz auch einfach nur WoW genannt, ist ein sog. Massen-Mehrspieler-Onlinerollenspiel (MMORPG) der Firma Blizzard aus den USA. Rollenspiel darf man dabei allerdings nicht mit der Art von Rollenspiel verwechseln, wie es in Second Life getrieben wird, das findet weniger statt.

Es geht in WoW hauptsächlich darum, dass man einen Charakter einer bestimmten Klasse und Rasse durch eine mehr oder weniger vorgebene Abfolge von Quests schickt, um so seinen Level zu erhöhen. Mit jedem Level erhöht sich automatisch seine Stärke, seine Macht, mit der Zeit lernt er neue Zauber dazu und kann sich auf die Spielweise konzentrieren, die ihn interessiert. Schluss ist momentan bei Level 85, für viele aber fängt da das Spiel erst wirklich an, denn ab dem Level kann man dann sowohl im PvP-Spiel als auch bei den Schlachtzügen und Dungeons gut mithalten.

Die Klassen, die man spielen kann, sind u.a. Jäger, Krieger, Druiden, Schamanen, Todesritter, Paladine, Hexenmeister, Magier und Priester. Kein Volk kann alle Klassen spielen, also muss man je nach Klasse sein Volk auswählen.

Als Völker gibt es auf Seiten der wilden Horde die Orcs, Blutelfen, Goblins, Trolle, Tauren und Verlassene, auf Seiten der Allianz die Menschen, Zwerge, Nachtelfen, Draenei, Worgen und Gnome. Allianz und Horde sind sich dabei spinnefeind, also halten voneinander nicht viel.

Die hauptsächliche Arbeit in WoW besteht dann zunächst einmal darin, dass man von Gebiet zu Gebiet zieht und Rätsel, gerne auch Quests genannt, löst. Dabei gibt es im Prinzip nicht gerade besonders viel Abwechslung, sondern meistens mehr oder weniger dieselben Grundtypen, als da wären:

  • töte fünf Wölfe,
  • töte fünf Seuchenhunde und hole von denen eine Blutprobe,
  • sammel 10 Königskräuter,
  • bewache Zen’Kiki, damit der am Leben bleibt und
  • bringe irgendwas von A nach B sowie
  • töte Gandalf, den Bösartigen.

Das sind im Prinzip die hauptsächlichen Rätselarten, mehr Abwechslung ist darin kaum obwohl es auch Ausnahmen gibt, und so questet man sich dann von Gebiet zu Gebiet, um Erfahrungspunkte (EPs) zu erhalten und den nächsten Level zu erreichen. EPs bekommt man dabei für das erfolgreiche Abschließen von Quests als auch für das Töten geeigneter NPCs, und da es nun einmal die Welt der Kriegskunst ist, tötet man in Massen und stirbt auch massenhaft. Aber das geht relativ einfach und macht schon Spaß.

Nichts im Leben ist dabei umsonst, und so ist es auch in WoW, dass man für alles Geld braucht. Es gibt genau eine Währung, einfach Gold genannt (es unterteilt sich in Gold, Silber und Bronze), die man bei erfolgreichem Abschluss von Quests, durch Verkauf von aller möglichen Beute (im Jargon auch Loot genannt) bekommt sowie durch seine Berufe. Es gibt außerdem ein Auktionshaus, in dem man anderen Spielern seine Waren anpreisen kann.

Das und noch vieles mehr also kann man darin tun, meistens wird man sich sehr schnell auch eine Gilde suchen, da man gewisse Quests alleine kaum lösen kann und wenn man später in die großen Instanzen gehen will, dann ist man auf Mitspieler einfach angewiesen. Damit gibt es also auch eine starke, soziale Komponente, wobei kein Mensch dazu gezwungen wird, in eine Gilde zu gehen, aber es doch sehr sinnvoll ist.

Das Wichtigste, worüber man sich eigentlich am Anfang den Kopf zerbrechen sollte und wird ist, was man denn nun genau spielen will. Die Vielfalt ist dabei groß, aber es gibt drei große Kategorien, in die Blizzard die Klassen zusammenfaßt, als da wären:

  1. die Heiler, deren Daseinszweck vor allem darin besteht, in Schlachtzügen und Instanzen die Mitspieler zu heilen, was also bedeutet dass sie nicht kämpfen sondern hoffentlich zuverlässig genug dafür sorgen, dass der Rest nicht wegstirbt wie die Fliegen,
  2. die Tanks (Blizzard nennt diese auch gerne Brecher, die korrekte Übersetzung wäre einfach Panzer), das sind Spieler die es lieben, alle möglichen Schläge eines fiesen, fetten Bossmonsters auf sich zu ziehen, wo andere schon längst sterben würden und diese so zu beschäftigen, sowie
  3. die Kämpfer (im Jargon Damage Dealer genannt), deren Aufgabe darin besteht, dem bösen Jungen so richtig eines fies auf die Mütze zu geben, so dass er stirbt. Bei Kämpfern kann man noch zwischen Nahkämpfern (beispielsweise Krieger, Paladin) und Fernkämpfer (beispielsweise Magier) unterscheiden.

Die typische Zusammensetzung einer Kampfgruppe aus fünf Mann besteht dabei aus einem Heiler, einem Tank und drei Kämpfern.

Das alles ist mehr oder weniger erst die Spitze des Eisbergs, es geht noch viel mehr und wer richtig in das Spiel einsteigt, der hat wirklich anfangs gut zu tun, bis er alles verstanden hat, dabei aber auch sicher vor allem Spaß hat. Die Wahl der Klasse, die einem wirklich spielt ist ungemein wichtig dabei, denn ansonsten kann einem das Spiel bereits in den unteren Leveln so richtig verleidet werden. Dazu schreibe ich dann mal später mehr.

The four boxes of liberty

Der Post hier dient mir vor allem als Gedankenstütze: in den USA gibt es ein bekanntes Meme, das unter dem Namen „The four boxes of liberty“ bekannt geworden ist.

Es lautet dabei wie folgt:

There are four boxes to be used in the defense of liberty: soap, ballot, jury and ammo. Please use in that order.

Übersetzt lautet das zuerst einmal folgendermaßen:

Es gibt vier Kisten, die im Falle der Verteidigung der Freiheit zu benutzen sind: die Seifenkiste, Wahlurnen, Gerichte und die Munitionskiste. Bitte benutze sie in genau dieser Reihenfolge.

Was ist damit gemeint? Nun, dass es im Falle des zunehmenden Demokratieabbaus in einem Staat verschiedene Mittel und Wege gibt, wie der Bürger sich gegen den schleichenden Demokratieabbau wehren kann.

Dazu gibt es in diesen Kisten die notwendigen Hilfsmittel, wobei jede Kiste mächtigere Werkzeuge als die vorherige enthält. Deshalb sollen die Kisten auch genau in der angegebenen Reihenfolge benutzt werden, da man ja nicht sein ganzes Pulver schon mit dem ersten Schuss verplempern soll.

Dabei ist mit den Kisten folgendes gemeint:

  • die Seifenkiste – damit ist das Recht auf freie Meinungsäußerung gemeint. Bildlich gesprochen eine Seifenkiste oder ähnliches (man stelle sich einfach mal Speaker’s Corner in London vor), auf die man sich stellt und so auf der Straße und sonst wo seiner Meinung Gehör verschafft, um Mitstreiter für sein Anliegen zu finden.
  • die Wahlurne – wenn es mit der Meinungsbildung nicht mehr klappt, dann soll man die mißliebigen Politiker/Regierung/was auch immer eben einfach abwählen und/oder selbst politisch aktiv werden, dazu lebt man ja in einer Demokratie.
  • Gerichte – wenn es mit der Abwahl als Mittel für einen Richtungswechsel nicht mehr klappt, dann funktioniert hoffentlich noch das Rechtssystem unabhängig genug, um das Schlimmste zu vermeiden und verfassungswidrige Gesetze einzukassieren.
  • Munition – wenn alle Stricke reißen und das ganze System zu verrottet ist, also selbst die Gerichte nicht mehr wirklich ihre Arbeit tun, dann bleibt nur noch genau diese eine Möglichkeit übrig zur Verteidigung der Freiheit übrig.

Alles in allem eine interessante Sache, und es ist als Meme in den USA weithin bekannt und verbreitet. In den USA wird das Meme auch gerne als Begründung herangenommen, wieso jeder freien Zugang zu Waffen haben sollte (ob das nun sinnvoll ist oder nicht, darüber lohnt sich hier nicht weiter zu diskutieren, da das Thema endlos ist).

Wenn wir uns mal betrachten, wo Deutschland gerade steht kann man nur festhalten, dass gerade in letzter Zeit sehr häufig auf die dritte Box geklopft wird, denn das Bundesverfassungsgericht kassiert ja eine Entscheidung der Bundesregierung nach der anderen ein. Die Frage dabei ist, wie lange die dritte Kiste noch durchhält, vielleicht gelingt es ja, dass in Zukunft die zweite Kiste wieder ausreicht. Zu wünschen wäre es.

Ja wo ist denn das Sommerloch?

Der alljährliche Fluch jeder RP-Sim ist ja das Sommerloch, wenn alle Mitspieler munter in Urlaub fahren und lieber im Freien sind. Aber mal ehrlich: wo ist denn dieses Jahr das Sommerloch bisher gewesen? Gut, wer irgendwohin weg fliegt oder ins Ausland fährt, der hat es gut.

Aber wer in Deutschland hocken bleibt, der genießt einen verregneten „Sommer“, der die Bezeichnung nicht verdient hat. Es ist dauernd bewölkt, windig, jeden Tag fast regnet es in Strömen und das Wetter nervt einfach nur ohne Ende. Um wirklich etwas im Freien unternehmen zu wollen ist das Wetter zu unbeständig, andererseits macht bei solchem Wetter RP wohl auch nicht wirklich Spaß. Oder doch? Ich habe da keine Ahnung.

Festzuhalten bleibt nur: der diesjährige „Sommer“ nervt ohne Ende! Es ist Mitte Juli und wir haben ständig ein Wetter wie Anfang April, also wer auch immer dieses bescheidene Wetter bestellt hat, den mögen alle biblischen Plagen gleichzeitig treffen!

Zu dem Wetter fällt mir nur noch das hier aus der Zeit der seeligen Föhnwellen, extrem breit-schräg-hässlichen Modekrawatten und Samstagabendshows ein, die nie mehr wiederkommen werden:

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