Der Trend geht zum Zweitberuf

Das kennt man ja: da ist man gefangen gewesen bei den ach so bitterbösen Piraten, kommt nackig und mit Collar wieder so nach Hause, da will man den Mist doch schnellstmöglich loswerden. Meist war früher das Problem, dass es zu wenig Schmiede gab und selbst wenn man einen hatte, dann war er garantiert dann nicht bei der Arbeit wenn man ihn brauchte. Also greifen da inzwischen viele Spieler zur Selbsthilfe und eigneten sich im Laufe der Zeit erstaunliche Schmiedefähigkeiten an. Ein Collar abbekommen, für das man keinen Schlüssel hat? Kein Problem, das macht der autodidaktische Hobbyschmied virtuos in unter fünf Minuten! Die Sklavin da drüben hat einen Keuschheitsgürtel umgelegt, aber man will dennoch seinen Spaß mit ihr haben? Kein Problem, das macht der echte, kantige Goreanerkerl mal eben so im Vorübergehen in unter einer Minute. Wie das? Vermutlich hat er Supermans Hitzeblick, er muss das Schloss nur schief anschauen und schon springt es vor lauter Furcht von alleine auf oder aber der Blödsack von Schmied, der den Gürtel anfertigte, hat schlecht gearbeitet. Ein beherzter Ruck am Schloss und schon ist es auf!

Ähnlich ist es mit Brandings. Kein Schmied, der heute noch etwas auf sich hält, lässt sich zu dieser niederen Tätigkeit hinreißen, so scheint es – also macht es der Pseudoslaver, Gott und die Welt eben selbst. Natürlich ist das dann in einer formvollendeten Qualität sogar, dass der Meisterschmied vor Neid erblasst, dauerhaft und wunderprächtig, also wozu braucht man dann noch Schmiede?

Dabei sind die Schmiede nicht die einzige Fraktion, die durch uferlose Verbreitung ihrer Fähigkeiten und des Kastenwissens um ihr Spiel gebracht und damit an den Rand gedrängt werden. Eine weitere, prominente Kaste, die ebenfalls marginalisiert wird, sind die Grünlinge vom Dienst, also die Ärzte. Die Ärzte haben ja das grundlegende Problem auf Gor, dass sie theoretisch viel wissen, fast alles können und es meistens gar nicht brauchen. Wer geht schon gerne zum Arzt? Eben, so ist es auf Gor, also haben sie meistens sehr wenig kastenspezifisches RP, und müssen dem sogar oft lange hinterherhecheln, und wenn doch, dann ist es meistens 08/15 vom Schlage gib meiner Sklavin Sklavenwein, meiner Gefährtin den Brutwein, wir wollen die Seren oder aber untersuche meine Sklavin. Also nicht besonders fordernd und interessant, sondern eher langweilig.

Nun ist der Fluch der grünen Kaste, dass sie auch immer dann gebraucht werden, wenn sie eben nicht da sind. Das kann man beinahe schon axiomatisch fordern, je dringender man einen Arzt braucht desto unwahrscheinlicher ist es, dass dieser auch gerade anwesend ist. Nun ist es aber so, wenn dann der Krieger Septimus blutend wie ein Schwein schwer verletzt vom Schlachtfeld zurückkommt und es ist kein Arzt da, ihn zu behandeln, dann entwickeln häufig viele Sklavinnen gar en passant gar wundersame Heilfähigkeiten oder einige, andere Freie. Eine Potenzierung des Unsinns ist es dann, wenn man noch in den Wald geht um die nächstbeste „Schamanin“ des sonst so bösen, benachbarten Pantherstamms um Hilfe zu bitten – und die macht das dann noch tatsächlich! Das Erstaunliche dabei ist, dass dieses Laiengefrickel in 99% der Fälle immer zum Erfolg führt, der Patient lebt danach frisch, fromm, fröhlich weiter – und das ist der Tod des Heiler-RPs.

Etwas mehr Mut zur Lücke wäre hier mal gut und würde das RP stark fördern. Schmiede sind Handwerker, die ihre Tätigkeit jahrelang üben mussten, um es zu meistern und zur Perfektion zu treiben. Ein Collar ist mal eben nicht so aufgeschlossen, ebenso wenig ein Keuschheitsgürtel und wer ohne Erfahrung ein Branding ansetzt, der wird dabei mehr falsch als richtig machen. Ebenso ist es bei den Ärzten, der durchschnittliche Mensch wird kaum etwas über die Organe, ihre Lage, den Blutkreislauf und ähnliches wissen, also wird ein Hobbyarzt normal mehr falsch als richtig machen.

Es ist so etwas wie ein Henne-Ei-Problem, tritt das Problem Verwundung auf, dann will man es natürlich zeitnah lösen, aber es kann ja nicht immer ein Heiler da sein, also kommen die Hobbypfuscher zu Werke und berauben so dem Heiler seines RPs, wodurch der wiederum weniger Lust hat, noch überhaupt tätig zu werden. Würde man sich mal mit dem Spieler hinter dem Heiler absprechen, wann er denn behandeln könnte, dann müsste der Verwundete wohl zwar etwas warten, aber es hätten beide etwas davon.

Da aber viele lieber im RP lieber gleich alles haben, kommt es nicht dazu und daher gibt es kaum wirklich authentisch agierende Schmiede oder Ärzte die dann mal da sind, wenn man sie braucht. Warum? Weil man ihnen einfach meistens nicht den Raum lässt, ihr Spiel auch mal tatsächlich auszuüben! Diesen Knoten aufzulösen ist leider sehr schwer, und daher findet man diese Rollen wenn auch meistens nur in größeren Städten dauerhaft gespielt, da sie vom Umfeld sehr abhängig sind und es eben passen muss.

Linden Lab hat den Account Meeros Resident gesperrt

Linden Lab hat mal wieder einen Bock der Extraklasse geschossen und kurzerhand den Account Meeros Resident gesperrt. Meeros Resident ist einer derjenigen Avatare, in dessen Inventar sich die kompletten Assets für die beliebten Meeros befinden, aber nicht der Einzige. Die Macher der Meeros waren so schlau das Inventar auf mehrere, vertrauenswürdige Avatare zu verteilen. Sie vermuten, dass die Sperrung daher kommt, weil in den letzten Tagen sehr viele Griefer mit ähnlichen Namen sich Avatare machten und so auch dieser legitime Avatar Linden Labs Maßnahmen zum Opfer fiel.

Dennoch sind die Folgen dieser Sperrung gravierend, denn Meeros Resident war derjenige Avatar, dem alle Vendoren gehören, und der damit für alle Käufe aus den Vendoren zuständig war, für Rücklieferungen von verlorenen Meeros und ähnlichem. Da dieser Avatar nicht mehr einloggen kann, funktionieren momentan auch alle Vendoren nicht. Die Meeroo-Leute haben bereits mehrere Tickets eingereicht, aber seit mindestens 48 Stunden von Linden Lab nach wie vor nichts gehört. Sie haben auch die Telefonnummer des Supports angerufen, um eine Lösung des Problems zu erreichen, aber dort wurde ihnen nur „Reicht ein Ticket ein!“ gesagt.

Daher sind momentan alle Geschäfte mit Meeros geschlossen und sie arbeiten fieberhaft daran, die Vendoren auf einen anderen Avatar umzustellen, um den Service in gewohnter Form wiederherzustellen. Sie schließen mit den Worten, dass sie wie alle anderen auch vom Service der Lindens abhängig seien, und die Lindens wären bisher in keinster Weise hilfreich gewesen, das Problem zu beheben, so dass es für alle Meeroo-Liebhaber massiven Ärger bedeutet.

Update: inzwischen hat Linden Lab den Account wieder freigeschaltet, also sind diese Probleme damit bald Geschichte.

Lügen mit Statistik

Einfach so und weil ich gerade in einem Forum ein wenig Rohdaten interpretiert habe, mal zwei weiterführende Links zum Thema Statistik und deren Interpretation:

  1. „Lügen mit Statistik“ ist eine Webseite, die sich genau damit befasst – nämlich wie lügt man mit Statistiken, wie kann man das entdecken, wie durchschaut man es und was kann man daraus lernen. Sehr empfehlenswert für alle Menschen, die das graue Ding zwischen ihren Ohren nicht nur zum Betrachten ihrer Glotze benutzen wollen, sondern lieber selbständig den Dingen auf den Grund gehen und sich kritisch mit ihrer Umwelt auseinandersetzen wollen.
  2. Wer lieber totes Holz hat, für den ist ja ein Buch zu dieser Thematik eine gute Wahl. Der Klassiker dabei ist das Taschenbuch mit dem bezeichnenden Titel „So lügt man mit Statistik“ von Walter Krämer. Der Autor hat eine Professur für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der TU Dortmund inne, also weiß er sehr gut worüber er schreibt.

Danach sieht die Welt gleich anders aus und dümmer wird man davon allemal nicht, zumal all diese Tricksereien ständig um uns herum passieren und geschehen, teilweise mit Absicht, teilweise auch einfach aus Unwissenheit.

Allgemein sollte man bei der Betrachtung jeder Statistik sich aber zumindest diese Fragen stellen, schon alleine die Antworten darauf sind mitunter sehr erhellend und man kann schon bei der Fragestellung alleine ja sehr viel tricksen:

  1. Welche Absicht steckt wohl dahinter?
  2. Fehlen Angaben?
  3. Wurde etwas verschwiegen?
  4. Woher stammen die Stichproben und wie wurden Sie erhoben?
  5. Wie verlässlich sind die zugrundeliegenden Daten?
  6. Sind die Schlussfolgerungen zulässig?