Gedankenkontrolle durch Laseranwendung

Geben wir es doch zu, jeder von uns hat auch irgendwo einen kleinen Dr. Frankenstein tief in sich drin und gäbe manchmal alles dafür, die Gedanken anderer kontrollieren zu können. Das klingt wie ausgemachtes Wunschdenken oder Science Fiction, ist es aber nicht mehr: einem Wissenschaftlerteam an der Harvard University ist es mit Hilfe von Lasern nämlich gelungen das Verhalten von Würmern zu kontrollieren.

Die Würmer haben zwar nur im Schnitt 302 Neuronen, aber immerhin, der dazu notwendige Versuchsaufbau macht Dr. Frankensteins Labor alle Ehre. Übrigens gibt es dazu, wenn man schon dabei ist, auch gleich noch die dazu notwendige Software mit dem griffigen Namen „Mindcontrol“ zur Gedankenkontrolle als Opensource. Na, wenn das mal kein Ansporn ist, ein paar tausend Euronen in die notwendige Technik zu investieren und sich zum Gott der Würmer aufzuschwingen!

Vorgeschmack auf Firestorm

Die Macher vom Phoenix Viewer um Jessica Lyon geben in diesem interessanten Video auf Englisch einen kleinen Einblick, wie deren Next Generation Viewer Firestorm aussehen wird. Das ist noch Pre Alpha und basiert auf dem Quellcode des Viewers 2.x, zeigt aber schon deutlich wohin die Reise gehen wird.

Vor allem sind schon jetzt so ziemlich alle Aufreger des Viewers entweder abgeschafft oder konfigurierbar, kurz man kann sich das Teil ziemlich gut so gestalten, wie man es selber haben mag.

Kurz gesagt: das sieht nach dem Viewer aus, den Linden Lab besser vor einem Jahr veröffentlicht hätte, dann hätte es diesen Aufschrei des Entsetzens nie gegeben und das Video macht doch Appetit auf mehr, oder?

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Gor als Wunschkonzert

Georg beschrieb es schon bei sich drüben und auch Zasta hat etwas in der Richtung (nur inzwischen wieder gelöscht): manche betreiben Gor als eine Art Wunschkonzert, ob nun unabsichtlich oder nicht. Fakt ist, die Bücher lassen natürlich eine Menge Interpretationsspielraum zu und vor allem wird sicherlich nicht jeder Furz darin beschrieben, wieso auch, das wäre ja langweilig und würde keinen interessieren. Bücher wollen verkauft werden, also rein mit Sex, Sex und noch mehr Sex – fertig ist die Laube.

Schwierig wird es nur, wenn man beginnt, die Grenzen des Plausiblen stark zu dehnen, denn dann wird es auf einmal nahezu beliebig, was man sich alles auf Gor vorstellen könnte, weil – und jetzt kommt das Totschlagargument – es ist ja denkbar. Damit kann man selbst den hanebüchensten Schwachsinn noch auf Gor einführen und es wird daraus eben irgendwas, aber nicht mehr Gor.

Man stelle sich zum Beispiel vor, die Kurii würden einen Trupp US-Marine in voller Kampfausrüstung nach Gor verschleppen, um ein wenig Chaos zu stiften. Denkbar? Ja klar. Würde man das aber spielen wollen? Wohl weniger.

Oder man stelle sich vor, es gibt irgendwo eine Verleihung eines Ordens, was auch immer, und ein Priesterkönig zeigt sich auf einmal in der Öffentlichkeit. Möglich? Ja. Wäre es aber gut? Nein.

Dazu kommt, wie bei Georg, möglicherweise falsch verstandene Interspeziesfortpflanzung: die Kurii pflanzen sich nur untereinander fort, sie sind zum menschlichen Erbgut nicht kompatibel, und fertig.

Ebenso ist es mit den Hausbauern. Sicher, sie sind eine der Kasten, die ständig forscht und allen möglichen Blödsinn treibt, aber daher auch gefürchtet wird und mißtrauisch beobachtet wird, da man den Zorn der Sadar nicht heraufbeschwören will. Von daher ist auch deren Erkenntnisgewinn eingeschränkt.

Wenn ich dann, wie bei Zasta, lesen muss, dass sich ein Hausbauer allen Ernstes mit Geothermie beschäftigt hat – ja sorry, das ist für mich auch Wunschkonzert, wenn auch auf hohem Niveau. Erstens setzt es eine profunde Kenntnis der Geologie voraus, die wohl kaum gegeben sein dürfte – oder gibt es auf Gor Tiefenbohrungen in einen Kilometer Tiefe und mehr? –  und zweitens braucht man dazu einen erheblichen technischen Aufwand um einfach die nötigen Bohrtiefen zu erreichen, die normalerweise im dreistelligen Meterbereich liegen. Ein Hausbauer soll ruhig spinnen dürfen, aber alles im Rahmen des Erträglichen, so etwas geht für mein Rollenverständnis auf jeden Fall zu weit.

Es wäre allen gedient, wenn man Zeusels altes Mantra berücksichtigt: alles schön simpel halten, die Bücher geben den kleinstmöglichen Nenner an, man sollte sich einfach nur an die wirklich grundlegenden Richtlinien so gut als möglich halten und schon hat man ein recht striktes Rollenspiel und kein Wunschkonzert mehr. Es ist in der Theorie so einfach und in der Praxis doch so schwer, weil man mit der „nicht jeder Furz wird beschrieben“-Totschlagkeule im Prinzip fast alles spielen kann, was einem in dem Kram passt, ohne dass es wirklichen Sinn machen muss.

Quartalsspielchen

Linden Lab hat, schneller als beim letzten Mal, die wichtigsten Zahlen für das abgelaufene 4. Quartal 2010 veröffentlicht. Die Zahlen geben sicherlich keinen Grund zum Jubeln, deuten aber darauf hin, dass sich Second Life langsam stabilisiert hat und es wieder zaghaft bergauf gehen könnte. Die Landmasse ist in etwa gleich geblieben, aber es wurde wieder das erste Mal seit längerem wohl neues Geld durch die Lindens direkt verkauft, was darauf schließen lässt, dass die Wirtschaft anziehen könnte.

So oder so, halbwegs stabil, es gibt Grund zu vorsichtigem Optimismus, aber es muss noch etliches geschehen, ehe „Fast, Easy and Fun“ Wirklichkeit werden wird. Zudem ist ja jetzt der neue CEO Rodvik Linden inzwischen aktiv, und daher wartet alles erst einmal dahingehend ab, in welche Richtung er Linden Lab lenken wird. Sein Einführungspost im Blog steht noch aus, und solange sich dieser Mann nicht rührt, wird es in der Hinsicht Totenstille geben.

Gut an ihm ist dabei, dass er mit Electronic Arts aus der Branche kommt und genügend Erfahrungen hat im Vergleich zum glücklosen Mark Kingdon, der sicherlich weiss, wie man ein Unternehmen zu führen hat, aber die Community nie wirklich mit einzubinden verstand.

Warum sind diese Zahlen für uns wichtig? Einfach: momentan macht Linden Lab unterm Strich doch mehr richtig als falsch, und solange sie das schaffen, wird uns SL als Spielplatz noch längere Zeit erhalten bleiben. Ansonsten hieße es Aufbruch zu neuen Ufern eben, wo die Pioniere bisher sind, wie Opensimulator.