Diese Meldung ist zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber dennoch bin ich gerade jetzt erst darüber gestolpert: es gab am 31. Januar ein Treffen der Entwickler des Imprudence-Viewers, auf dem beraten wurde, was die Hauptziele der zukünftigen Entwicklungsarbeit sein sollen.
Das Problem der Crew ist dabei ganz einfach, dass sie zur Verwirklichung aller hoch gesteckten Ziele zu wenig Manpower haben und daher Prioritäten setzen müssen. Das ist allemal besser als der Status Quo, denn in der letzten Zeit stagnierte die Entwicklung des Viewers gewaltig.
Das Hauptergebnis des Treffens ist, dass man fortan sein Hauptaugenmerk auf die Entwicklung von Kokua, dem auf V2/V3-Code basierenden Viewer des Teams, legen will. Es wird noch ein offizielles Release von Imprudence 1.4 geben, aber danach nichts mehr in dem Bereich, was zu viel Zeit kosten wird.
Ausserdem will man endlich die Trennung zwischen Imprudence und Kokua vornehmen; Imprudence ist das alte Viewerprojekt, währenddessen Kokua den Next Generation Viewer darstellen soll – auch wenn es da noch sehr viel zu tun gibt.
Die Hauptplattformen, für die man in Zukunft entwickeln und dazu Binaries zur Verfügung stellen will, sind Windows 32 bit, Linux 32 und 64 bit. Man will weiterhin einen Viewer entwickeln, der sowohl für Second Life als auch Opensimulator gleichermaßen gut funktioniert.
Was bedeutet dies im Endeffekt? Die Tage von Imprudence sind so langsam endgültig gezählt. Ich gehe davon aus, dass es noch in nicht zu ferner Zukunft das finale Release von Imprudence 1.4.0 geben wird, danach wird man diesen Viewer nur noch im Wartungsmodus pflegen. Das bedeutet, dass neue Features für Imprudence nicht mehr zu erwarten sind, höchstens die wichtigsten Sicherheitslöcher gestopft werden und ansonsten man ihn eben solange noch benutzen können wird, solange sich Second Life/Opensimulator nicht zu sehr verändert hat. Das ist für Imprudence, sollte nicht jemand es übernehmen, den Code weiter zu pflegen und zu aktualisieren, der langsame Tod auf Raten.
Kokua wird der Viewer sein, dem das Team dann seinen eigenen Stempel aufdrücken will und an dem es hauptsächlich arbeiten werden wird. Dieser Schnitt mag hart klingen, ist aber nur logisch, denn es macht einfach besonders bei einem kleinen Team einfach keinen Sinn, auf Dauer zwei sehr unterschiedliche Codebasen zu pflegen, wovon eine mehr und mehr dem Bitrot ausgesetzt ist.
Imprudence selber wird nicht der einzige Viewer dieser Art sein, der langsam aber sicher verschwindet, das Team um Jessica Lyon hat dasselbe ja auch schon mehr als oft genug für den Phoenixviewer angekündigt – deren Flaggschiff heißt denn nun eben Firestorm.