Linden Labs neue Charmeoffensive: der Bug-Tracker ist nun nicht mehr öffentlich

Linden Lab reitet irgendwie gerade etwas, netter zu seinen Kunden zu sein und ihnen das Leben einfacher zu machen. Was liegt also da näher, als den bisher durch jeden Bewohner öffentlich einsehbaren Bugtracker zu vereinfachen?

Gesagt, getan! Der eine Teil der Maßnahme ist es, dass nun das Webformular, mit dem man Fehler einreichen kann, vereinfacht worden ist. Wer JIRA kennt, der weiß, dass das eine gute Sache ist.

Der zweite Teil der Maßnahme ist es, dass ab jetzt eingereichte Fehlermeldungen grundsätzlich nicht mehr öffentlich sind, sprich nur noch Linden Lab kann sie sehen und sonst keiner. Die bisherigen Tickets sind davon nicht betroffen.

Was das nun soll, darüber kann man nur spekulieren. Diese Maßnahme ist reinste Makulatur, und vor allem wird es dafür sorgen, dass zum selben Fehler nun noch mehr Tickets eingereicht werden als sonst.

Wenn man schon darüber spekuliert, dann könnte der Grund dafür darin liegen, dass man nicht mehr der Öffentlichkeit ein desaströses Bild an Fehlern bieten will, was die Community alles schon seit Jahren bemängelt bzw. wie sie tickt. Außerdem spart es ja so eine Menge Geld, denn wenn nun jemand beispielsweise einen BUG zu irgendwas einreicht, dann wird man darüber auch nicht mehr so einfach abstimmen können.

Kurz gesagt: Linden Lab schießt sich mit dieser „Verbesserungsmaßnahme“ selbst ins Knie und merkt es womöglich nicht einmal. Man will wohl, dass das JIRA nicht mehr eine Art Spiegelbild der Wünsche der Community darstellt, jedenfalls beraubt man sich so selber ohne Not einer wichtigen Kommunikationsplattform, auch wenn JIRA dafür wohl niemals in der Art und Weise gedacht gewesen ist.

Auch wird dieser Schritt den Entwicklern von alternativen Viewern das Leben schwerer machen, denn so haben sie keinen Zugriff mehr auf die aktuellen Bugs und müssen ggf. das Rad zweimal erfinden, wenn ein Bug bei ihnen gemeldet wird, den man im JIRA von Linden Lab aber nicht nachsehen kann. Ich halte es für illusorisch, dass meinetwegen das Phoenix-Team vollen Zugriff auf die JIRA-Schnittstelle von Linden Lab nur deswegen bekommt.