2013

Der Blödsinn der Woche: SSDs mit WLAN-Anschluss!

Manchmal muss es eben so richtig schnell sein. Das kennt man ja bei Computern, und je schneller, desto besser. Im Bereich der Speichermedien sind momentan Solide State Disks (SSDs) unerreicht und stellen das Optimum dar. Die Datentransferraten sind unübertroffen und um sie richtig ausnutzen zu können, braucht es einen schnellen SATA-Anschluss im Rechner. So weit, so gut.

Nun gibt es aber Hersteller von externen Speichermedien, die verbauen SSDs in externen Gehäusen. Das wäre ja nichts schlechtes, wenn diese Gehäuse dann auch noch über einen USB 3.0 oder eSATA-Anschluss verfügen würden. Oh Wunder, viele Gehäuse aber tun das eben nicht. Da hat man dann nur die Wahl zwischen USB 2.0 oder – keuch – WLAN! Beispielsweise sei mal dieses Gerät hier verlinkt.

Wollt ihr euch wirklich ein externes Medium zulegen, dann tut euch selbst einen Gefallen und kauft solch einen Mist nicht. Denn das Wesen jeder Geschwindigkeit liegt nunmal in der Übertragung. Eine SSD braucht, um das volle Potential ausschöpfen zu können, Leitungen mit einer großen Bandbreite. USB 2.0 jedenfalls liefert schon deutlich weniger Übertragungskapazität als das, was SSD benötigt, um schnell zu laufen und WLAN je nach Installation nochmals deutlich weniger.

Tut euch einen Gefallen und kauft für dasselbe Geld lieber eine klassische, externe Festplatte, da bekommt ihr dann je nach Hersteller gleich 500 GB bis 1 TB und die Preis/Leistungsrelation stimmt wieder. Bei solchem Ramsch wie da oben tut es das keinesfalls.

Auswurf: …ich bin doch nicht blöd, aber werde verarscht!

Wer von uns kennt nicht die Elektrokette Mediamarkt, die seit Jahren über aggressive Werbung fährt und dabei in den Köpfen vieler ein Billigimage erzeugen will, das aber in Wirklichkeit oft nur bedingt zutrifft? Ich glaube, fast jeder von uns dürfte schon mindestens einmal in seinem Leben einen Fuß in eine Filiale dieser Kette gesetzt haben, es gibt sie ja heutzutage überall und solche Kistenschieber sind ja auch ganz praktisch, wenn man sich gewisse Dinge anschauen will.

Nur gibt es seit einiger Zeit einen Feind für das Billigimage des Mediamarktes. Lustigerweise eine Sache, die diese Kette zu tausenden täglich verkaufen dürfte, nämlich das gemeine Smartphone. Mittels diesem ist es ja kinderleicht möglich, vor Ort eine Preisrecherche zu starten und – ups! – häufig sieht man dann, dass mancher Versandhändler selbst mit Versandkosten billiger ist als der vermeintliche Billigheimer Mediamarkt. Also ist das eine Sache, die dem Mediamarkt naturgemäß mißfallen dürfte.

Und was macht man dagegen, um solche Vor-Ort-Recherchen im Internet mittels Smartphones zu unterbinden? Man installiert heimlich, still und leise Störsender für den Mobilfunk im Verkaufsraum, und zwar so, dass selbst nicht einmal die Marktleitung davon weiß. Das wird dann von ganz oben angeordnet, und der Trupp sagt, er müsse die Videoüberwachung überprüfen.

Glaubt ihr nicht? Es gibt aber eine eidesstattliche Versicherung eines nicht näher genannten, ehemaligen Verkaufsleiters vom Mediamarkt, der genau das gegenüber RTL behauptet. Nun ist der Betrieb solcher Sender genehmigungspflichtig, er aber behauptet, in manchen Märkten seien bis zu fünf Sender gleichzeitig installiert.

Ob es zutrifft oder nicht – wer weiß das schon. Plausibel genug aber erscheint diese Gechichte dann eben doch. Wird es der Beliebtheit des Mediamarktes aber schaden? Nein.

We don’t like it

Krachmadame Kris findet „Likes“ oder „Gefällt mirs“ auf Facebook furchtbar und macht bei dem Wahn nicht mit. Gut!

Was in der technischen Betrachtung fehlt: Facebook gibt jedem Webbrowser ein Cookie. In dem Cookie ist unter anderem der Login vermerkt/verknüpft. Geht man auf externe Webseiten und sieht den berühmten Knopf, dann kann Facebook den eigenen Weg nachverfolgen, weil dieser Knopf von Facebooks Servern eingeblendet wird. Ein Grund übrigens, warum ich hier die Zwei-Klick-Lösung vom Heise-Verlag aus Hannover verwende, denn diese ist eben datenschutzkonform und sendet erst dann Daten an Facebook, wenn man es auch wirklich will.

Und dann, das ist der zweite fehlende Baustein, dienen all die Likes zu nichts anderem, als etwas zu füttern, was Facebook den „Social Graph“ nennt. Jedes Mal nämlich, wenn man „Like“ klickt, lernt Facebook etwas über die persönlichen Vorlieben und merkt sich das. Das Gegenstück dazu ist die „Social Graph Search“, die in den USA schon standardmäßig aktiv ist, in Deutschland noch erst kommen wird.

Mit Hilfe dieser Suche werden dann auf einmal Anfragen wie „Personen, die gerne grillen und in Köln wohnen“ möglich, ebenso aber auch wie „Personen, die gerne fremdgehen in meiner Freundesliste.“ Also nun nichts gerade, was nur rein positiv zu betrachten ist.

Ein kritischer Beitrag dazu, warum ein Facebook-Profil besser im Zeitalter des „Social Graph Search“ sauber sein sollte, findet sich denn hier. Lest es mal in Ruhe, davon werdet ihr nun alle wahrlich nicht dümmer, im Gegenteil, es könnte euch in Zukunft manch unschöne Überraschung ersparen.

Scriptscanner, das bleibende Ärgernis

Second Life ist ja so eine Sache: die Technik ändert sich ständig und fortlaufend, nur das Wissen um diese Änderungen verbreitet sich wesentlich langsamer als die Änderungen eben passieren. SSA (Project Sunshine) ist nun überall aktiv, und wer ab jetzt nur noch graue Avatare sehen sollte, der ist mit einem veralteten Viewer unterwegs. Zeit zum Aufrüsten!

Eines dieser nicht tot zu kriegenden Relikte früherer Zeiten sind ja die allseits bekannten Vote-Boxen. Früher wurde so eine Art Trafficberechnung vorgenommen, und je höher, desto mehr Lindendollar bekam der Besitzer der Parzelle pro Woche. Mit der Einführung von Traffic sind diese schon lange sinnlos, tauchen aber noch immer an den unmöglichsten Stellen auf.

Während diese Dinge aber noch einen skurrilen Charme haben, so sind Scriptscanner mit automatischem Kick von einer Sim dagegen einfach nur noch lästig und ein Zeichen sowohl der Unwissenheit als auch der Dummheit des Aufstellers. Denn die Internas, wie eine Sim die Skripte handhabt, sind schon lange ganz anders geregelt und der vermeintliche Speicherbedarf von Skripten sagt nunmal noch lange nichts darüber aus, wieviel diese nun eine Sim in Wirklichkeit belasten – oder auch eben nicht. Auch ist die Hardware heutzutage um Längen leistungsfähiger als zu der Zeit, als diese Dinge aufkamen.

Es ist also wirklich Zeit, diese Mistdinger endlich mal in die Tonne zu treten, und sie den Aufstellern um die Ohren zu hauen. Außer einem Haufen schlechter Laune bringen sie nämlich absolut rein gar nichts, außer vielleicht viele Besucher, die nie mehr wiederkommen. Und das dann mit Recht!

Gestatten: Bazillus, der Arzt dem die Goreaner vertrauen!

Bazillus, der Arzt.
Bazillus, praktischer Arzt.

Mit den Grünlingen auf Gor ist es ja so eine Sache: einerseits gibt es durchaus eine gewisse Ausbildung, die diese durchlaufen können und eine wie auch immer organisierte Kaste. Das ist gut, weil man so echte Neulinge an die Hand nehmen und ausbilden kann. Schlecht daran ist aber, dass die frühere Gründerin dieser Kaste im wirklichen Leben nunmal Humanmedizin studiert hat und so ihr immenses Fachwissen dieser grünen Kaste quasi übergestülpt hat.

Böse formuliert: wer in dieser Kaste wirklich was werden will und lernen will, der ist besser extrem leidensfähig und noch besser hat er/sie gleich gute Kenntnisse in der Medizin. In der In Character Ausbildung dieser grünen Kaste gabs damals ernsthaft solche Themen wie Spalthauttransplantationen, inklusive Bildern aus chirurgischen Lehrbüchern und realen Krankenhäusern! Solch einen Krampf bekam man seinerzeit ernsthaft in dieser Kaste gelehrt, was nun wirklich und eindeutig zu viel des Guten ist!

Denn das „Wissen“ um die goreanische Medizin ist, wie so vieles, rudimentär. Im Grunde ist sie vor allem Plotdevice, nicht mehr und nicht weniger und muss daher auch nicht besonders gut beschrieben sein. Wichtig ist doch einzig und alleine nur, dass man irgendwie für ein Fantasysetting logisch erklären kann, warum a) Goreaner wie die Karnickel durch die Gegend vögeln können, ohne dass die Frauen ungewollt schwanger werden und b) warum sie so lange leben. Für beides hat es eine Erklärung in Form von Sklavenwein und den Seren. Der Rest ist nicht wirklich weiter interessant und entsprechend unbekanntes Land.

Wenn man dann aber anfängt, die Schulmedizin nach Gor zu transportieren, dann verschenkt man sich damit einfach sehr viel an Spielmöglichkeiten, es tötet nur jede Kreativität ab und sorgt dafür, dass die Rolle ziemlich langweilig und uninteressant wird. Und genau so ist es doch auch, es gibt kaum eine Rolle mit der man weniger gerne spielt als mit den Heilern (die eigentlich Ärzte heißen müssten, nur hält sich daran kein Schwein), bis ja vielleicht noch auf die Mambas. Aber das ist eine andere Geschichte.

Man vergibt sich durch dieses wissenschaftlich durchdeklinierte Rollenmodell einfach sehr viele Spielmöglichkeiten und Spaß. Was viele überhaupt nicht beachten ist, dass bevor die Medizin auf Erden eine exakte Wissenschaft wurde, es sehr viele Quacksalber und Scharlatane gab, die manchmal dennoch die Medizin voran brachten. Und genau das ist es, war mir bei fast allen im Gor-RP fehlt: die Quacksalber, Scharlatane und Tunichtgute der grünen Kaste. Diese Erdenhumanmedizin-Wir-machen-alle-Kreativität-darnieder-Kaste hat sie ziemlich erfolgreich ausgemerzt. Viele halten diesen Schwachsinn, um es mal deutlich zu sagen, den diese Kaste predigt, für das Maß aller Dinge. Nur ist das eben nicht so, und es ist da noch Platz für viel mehr.

Es gab beispielsweise früher in Kasra den Prototyp eines praktischen Arztes, Eranius Silberstein. Der Charakter wird schon lange nicht mehr gespielt. Eranius selber war ein Wirrkopf, der zu wenig Sonne gesehen hatte und seine Kuren schadeten meistens den Patienten mehr, als dass sie ihnen nutzten. Hübsch anzusehen war er auch nicht, er machte gerne Versuche an minderwertigen Sklavinnen, hatte fettige Haare und man ging ihm lieber aus dem Weg, bevor er einen interessant fand.

Der Spieler dahinter war, wie ich auch, der Ansicht, dass das Rollenspiel der grünen Kaste viel zu steif, langweilig und uninteressant ist, und dass es in Wirklichkeit ausreiche, sich mal die zwanzig Seiten der Bücher reinzuziehen, wo die grüne Kaste beschrieben wurde, dazu benötige man noch ein paar anatomische Grundkenntnisse und fertig sei der Arzt. Wozu kompliziert, wenn es mit diesem einfachen Gerippe eben auch geht.

Und der Ansicht bin ich eben auch: die grüne Kaste braucht weniger Humanmediziner mit Zulassung aller Krankenkassen, die einen ständig impfen wollen, sondern Kurpfuscher, Hallodris und was weiß ich. Das würde sicherlich das Spiel beleben, aber diese Gattung stirbt eben aus. Ein anderer, ähnlicher Fall für so eine Heilerin war ja Kusa.

Wie auch immer, ich habe mir neulich mal aus Jux und Dollerei eine Art Eranius V2 gebaut. Also so einen richtig hässlich anzusehenden Eierkopf von Arzt mit Halbglatze, grüner Tunika, pickeliger Haut im Teint eines Liter Vollmilchs, die schon darauf hin deuten lässt, dass da irgendso ein komisches Kellerkind kommt, das eindeutig zu wenig Sonne in seinem Leben gesehen hat und auch ansonsten etwas leicht gaga zu sein scheint.

Der gute Mann horcht auf den schönen Namen Bazillus, wenn schon denn schon. Nur bei meinen paar Versuchen, mit dem mal ein wenig Rollenspiel zu betreiben, habe ich auch gemerkt, dass für diesen Ansatz im verknöcherten, deutschsprachigen Gor nicht wirklich mehr Platz zu sein scheint.

Auch das ist das Ergebnis der grünen Kaste. Wie schön für euch. Geht doch einfach alle mal gepflegt mit eurem scheiß-pedantischem Kleingeistgetue und eurer Korinthenkackerei  sterben und macht wieder Platz für mehr Kreativität und Spielfreude in der Rolle, denn die habt ihr gründlich aus dem Spiel heraus geschult!

Die neuen Terms of Services in Kurzform

Linden Research hat neue Terms of Services herausgebracht, die es in sich haben. Da diese, wie üblich, nur auf Englisch erscheinen, ist es für deutschsprachige Benutzer schwer, den Inhalt überhaupt verstehen zu können. Macht aber nichts, denn hier hat das Shirley Iuga in aller Ausführlichkeit getan und auch noch gleich ins Deutsche übersetzt.

Wer also wissen will, was sich geändert hat, der sollte das unbedingt mal lesen. Die Angaben dabei sind, wie immer, ohne Gewähr. Besonders zweifelhaft erscheinen mir nun die äußerst umfangreichen Rechte, sie sich Linden Research am hoch geladenen Inhalt seiner Benutzer einräumen lässt – das klingt nun gar nicht mal ohne.

Firefox oder: das Ende einer Liebe

Es war einmal, vor ewigen Zeiten als die Gummistiefel noch aus Holz waren und Opa Bart noch im Krieg, ein Browser: der Netscape Navigator, später Communicator. Dieser Browser war früher, auch wenn ihn viele gar nicht mehr kennen dürften, der Marktführer im Bereich der Webbrowser gewesen. Die Firma Netscape versuchte dabei mit diesem Programm Geld zu verdienen, indem man es als Shareware vertrieb. Das ging einigermaßen gut, bis der böse Gorilla Microsoft die Bühne betrat, den Internet Explorer erfand der deutlich schneller unterwegs war als der Navigator und diesen kostenlos seinem Betriebssystem Windows beigab. Dies waren die ersten Browserwars und danach war es mit der Marktherrschaft vom Navigator aus, der neue König war fortan lange Jahre der Internet Explorer.

Die Firma Netscape selber probierte es mit einem Befreiuungsschlag, indem man den Quellcode des Navigators unter einer Opensource-Lizenz veröffentlichte und erhoffte sich dadurch neue Impulse. Der Plan vom Januar 1998 trug auch Früchte, nur dauerte es länger als Netscape dachte. Die Firma wurde später von AOL aufgekauft und recht bald bedeutungslos.

Es dauerte fast schlappe fünf Jahre (!), in der Softwareindustrie also eine kleine Ewigkeit, bis das Ergebnis dieses Rundumschlags erhältlich war: Mozilla 1.0 wurde veröffentlicht. Kurz und gut das Ding war zu fett und völlig unbrauchbar, sicher man konnte damit im Internet surfen, aber es überforderte die damaligen Rechner maßlos und auch sonst machte die Hoffnung der Microsofthasser absolut keinen Spaß, so dass es keine nennenswerten Marktanteile erlangte. Internet Explorer blieb weiterhin der König im Ring. Mozilla 1.0 war wie der Communicator mehr als nur ein Webbrowser, es war auch Mailprogramm, IRC-Client, Webseitenersteller und Newsreader.

Was es brauchte war also ein radikaler Neuanfang, der alte Zöpfe abschnitt. Dieser kam in Form von Firefox 1.0, der im November 2004 erschien. Erst dieser kleine und für damalige Verhältnisse schlanke und flotte Browser schaffte es, sich gegen Internet Explorer zu behaupten und an dessen Marktanteil ordentlich zu nagen. Später erfand Apple Safari und auch das trug dazu bei.

Nur was ist aus dem Programm seitdem geworden? Es verliert nur noch Marktanteile, und ich kann es verstehen, denn inzwischen benutze auch ich es immer weniger. Begonnen hat das alles mit dem Erscheinen von Firefox 4.0 im Jahr 2011. Die Frist von 3.5 auf 4.0 dauerte fast über zwei Jahre, und als 4.0 endlich da war, verbrauchte es im Vergleich zur Vorgängerversion deutlich mehr Speicher und wirklich rund war das Programm auch noch nicht. Gleichzeitig stellte Mozilla Firefox auf einen Rapid Release Cycle ähnlich Google Chrome um, also alle sechs Wochen kommt eine neue Version und hat das seitdem auch eingehalten. Nur war der Updateprozess im Gegensatz zu Chrome anfangs die Katastrophe, denn er unterbrach beim Programmstart unnötigerweise den Workflow und lief nicht, wie bei Google, fast unbemerkt im Hintergrund ab. Nichts nervt mehr als so etwas.

Das hat Mozilla inzwischen beseitigt. Allerdings ist der Firefox, so finde ich, im Laufe der Jahre wieder recht träge und langsam geworden. Es dauert schon gefühlt eine Ewigkeit, bis ein neuer Tab aufgeht und bis er dann die Seiten lädt, ebenfalls. Das Laden der Seiten ist flott genug, aber es gibt einfach gefühlt zu viele Strecken wo das Programm ein wenig, man verzeihe mir den Begriff, stottert und sich nicht so flüssig anfühlt, wie es sein könnte.

Die Ablösung von Firefox kam bei mir schleichend. Google schuf 2008 mit Chrome seinen eigenen Browser, und während der anfangs nichts mehr als nur eine Box mit einer Adreßleiste war, ist daraus inzwischen der Hauptkonkurrent für Firefox geworden. Ich selber nutze SR Ware Iron, einen Fork von Chrome. Und Chrome ist inzwischen all das, was Firefox mal war, aber nicht mehr ist: es ist flott, es kommt zu keinerlei Kunstpausen, es ist mit Addons genügend beliebig erweiterbar und stabil.  Firefox wiederum eifert Chrome nach und will mit aller Gewalt so sein wie Chrome, ist es aber deswegen noch lange nicht.

Und so kam es bei mir, dass ich Chrome installierte und letztendlich Firefox bestenfalls noch ein oder zweimal die Woche starte. Schon alleine in der Zeit, die mein Firefox zum Start benötigt, kann ich in Chrome eine Adresse eingeben und er lädt die Seite. Das Bessere war schon immer des Guten Feind, und so ist es eben auch hier.

Chrome (SR Ware Iron) hat Firefox damit schleichend seinen Platz als meinen Arbeitsbrowser abgenommen. Firefox ist zwar noch immer auf der Platte drauf, viel zu tun bekommt er aber nicht mehr. Ich habe ihn nur noch deswegen installiert, weil man manchmal eben gewisse Webseiten mit mehreren Browsern testen muss und da gehört er natürlich mit dazu. Ansonsten aber könnte ich ihn problemlos von der Platte tilgen, mir würde er nicht mehr wirklich fehlen. Firefox und ich sind einfach einander fremd geworden und gehen in Wirklichkeit schon seit langem getrennte Wege. Außerdem fremdeln die Programmierer von Firefox inzwischen auch mit den Benutzern, so haben sie beispielsweise in Firefox 23 mal eben die Möglichkeit abgestellt, dass man Javascript global abschalten kann. Warum? Weil es angeblich die Benutzer überfordere, hat man da noch Worte, komischerweise überfordert es die Benutzer vom aktuellen Chrome keinesfalls, denn da geht das nach wie vor!

Und so wie es mir erging, so geht es vielen, die ich kenne: Chrome ist einfach flotter und schneller und hat schleichend Firefox im alltäglichen Gebrauch abgelöst, eben weil es flotter ist und flüssiger arbeitet. Dies entspricht einer alten Weisheit, die auf Englisch da lautet: „all software sucks and users tend to use the kind of software which sucks less.“ Also jede Software nervt irgendwie, und die Benutzer nehmen meistens die Software, die am wenigsten nervt. Ob dahinter nun eine Organisation wie Mozilla steckt, die das Web zu einem besseren Platz machen will, oder nicht, interessiert die Benutzer nicht wirklich. Die Software muss einfach stimmen, und wenn sie das nicht mehr tut, wechselt man sie eben aus.

So gehen wir eben jeden Tag mehr und mehr getrennte Wege, so ein bisschen. Adieu Firefox, es war schön mit dir solange es dauerte.

Creeping featurism

Bei Linden Research ist die Featuritis ausgebrochen: momentan gibt es so viele unterschiedliche Projektviewer wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr.

Einerseits ist das natürlich eine gute Sache, so zeigt es doch, dass man zu technischen Verbesserungen und Innovationen bereit ist und diese auch voran treiben will.

Andererseits aber ist es wiederum schlecht, wenn man zu viele Baustellen gleichzeitig hat und sich so verzettelt. Momentan scheint das bei Second Life der Fall zu sein. Und was noch schlimmer ist, es macht gerade die Arbeit von Entwicklern der alternativen Viewer nicht gerade unbedingt einfacher. Einerseits sollen sie die „shared experience“ garantieren, aber wie sollen sie andererseits mit diesem Featuredschungel da noch gerade teilweise mithalten können?

So schön neue Features wie CHUI, SSA, das Materialsystem und weitere (wie der parametrische Meshdeformer) sein mögen, momentan scheint es doch ein wenig zu viel des Guten zu sein. Und so treten sich teilweise gerade alle Arbeiter gegenseitig auf den Füßen herum.