Coming up: Gor, das Pen-and-Paper-Rollenspiel

Heute fiel mir wieder ein, dass ich schon vor Wochen bei Indiegogo eine interessante Kampagne sah. Diese endet in knapp drei Tagen und es geht dabei darum, dass er gerne ein richtiges Regelwerk für Gor als P&P-RPG zusammen bauen will. Sein Ziel wird er wohl nicht ganz erreichen, sich aber dennoch ans Werk machen, da es sich dabei um eine flexible Finanzierungskampagne handelt.

chroniclesofgor

Er hat übrigens Gor bei John Norman dafür nach eigener Aussage lizenziert und macht dies daher mit Normans Segen. Es wird also spannend, was dabei heraus kommen wird, wenn sich die Leutchens da ans Werk machen.

Dies und das

Momentan schreibe ich ja etwas weniger, aber es gibt durchaus einige interessante Begebenheiten. Am 29. bemerkte ich, dass ich ja am 25. Rezday hatte – und also nun in meinem neunten Jahr in Second Life unterwegs bin. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht! Ich bin mir sicher, Second Life wird es auch noch lange genug geben, so dass ich da mühelos ein Jahrzehnt voll kriegen werde.

Ich betreibe aktuell kein wirkliches Rollenspiel, sondern befinde mich wenn auf diversen BDSM-Sims, wie Black Swan, der Sonderbar, Red Devil und dergleichen mehr. Zu mehr habe ich aktuell keine Lust und irgendwie ist da auch nicht gerade sonst viel bei mir los. Es gibt schlimmeres.

Gestern saß ich dann in munterer, kleiner Runde mit einigen Frauen zusammen, wobei eine knapp ein Jahr auf Gor als Kajira unterwegs war und dabei das Schicksal vieler Kajirae da teile – nämlich kein Sex, dafür kleiner, dummer, doofer Bedienautomat und wehe, man macht den Mund auf, dann kriegt man ja eines auf die Birne. Nach dem Jahr war sie davon kuriert, treibt sich nun auf Erden rum und hat da jetzt deutlich mehr Spaß. Als ich ihr dann den Blogpost „Zwischen Klein-Doof und Prinzesschen“ von Ziu zeigte, war das für sie ein Aha-Erlebnis, denn das deckte sich so ziemlich genau mit ihren Erfahrungen. Sie war jedenfalls froh, damit nicht alleine im Regen zu stehen.

Ansonsten bei der Bloggeria: En’Kara bloggt inzwischen fleißig, es gibt nun neben den Pyranas von Cori mit den Arquanas einen weiteren, bekannten Pantherstamm der sich unter die Blogger begeben hat und das simübergreifende Rollenspiel „The Ring“ baut gerade auch seine Präsenz in der Blogosphäre tüchtig aus. So gibt es da nun den Blog „50 Shades of Fern“, weiter von Miri-Nae Thorndike dazu einen passenden Blog und den bereits verlinkten Ring-Blog natürlich auch.

Bacoo Balut hat mit „Devils and angels“ ein deutschsprachiges BDSM-Magazin in Second Life veröffentlicht. Man kann es im Web lesen oder direkt in world.

Übrigens BDSM, irgendwie scheint es nach wie vor furchtbar in Mode zu sein, an den einschlägigen Orten in schwarzem Lack und Leder aufzutauchen und natürlich muss jeder Dungeon ein mittelalterlich anmutender Kerker sein und natürlich absolut düster und dunkel, damit auch noch der letzte Intelligenzallergiker sofort begreift, dass es eine total ernste Sache ist, bei der Spaß nichts zu suchen hat. Total gaga irgendwie.

Nun ja. Derweil rottet Gor nach wie vor so irgendwie vor sich hin und leidet nach wie vor darunter, dass es auch schon lange nicht mehr das ist, was es hätte werden können aber niemals war. Irgendwie so. Es ist wie ein alter, ausgelatschter Stiefel: sitzt wie angegossen und ist super bequem, aber wirklich aufregend ist es dann eben auch nicht mehr.

Was hilft dagegen? Also sicherlich nicht mehr World of Warcraft, wo am 23.11. die nächste Erweiterung mit gewohnter Hausmannskost daher kommt und man es nun – wie innovativ! – mit einem Haufen wildgewordener Orcs zu tun kriegt. Allianz und Horde kämpfen gegen die – Wahnsinn! – eiserne Horde. Zeitreisen und parallele Zeitlinien sind doch eben was feines – nicht. Gähn, schnarch!

Also was hilft? Nun ja, TERA ist ganz niedlich anzuschauen, aber irgendwie doch nicht so ganz meines, dennoch ist es dank Unreal-Engine eines der grafisch besten MMORPGs da draußen. Guild Wars 2 ist das aktuelle Gift der Wahl, das sieht auch mehr als in Ordnung aus und unterhält gut.

Ach ja, und dann gibt es natürlich noch die Foren – Avameet ist seit mindestens einer Woche nun so halb benutzbar, die aktuellen Diskussionen liefern nur lapidar den Text „FEHLER: mod_kunenalatest: Kunena 1.6.2 (oder höher) ist auf diesem System nicht installiert!“, die Forenliste aber kann man sich problemlos anzeigen lassen. Wer das aber nicht weiß oder nicht herausfindet, der schaut da aktuell in die Röhre.

Der homöopathische Vollrausch

Momentan beschäftigt mich eine medizinische Glaubensrichtung sehr stark, nämlich die Anhänger der Lehren Samuel Hahnemanns – die Homöopathen. Homöpathie gibt es ja seit über 200 Jahren und wird von vielen Leuten sehr hoch gehalten. Homöopathen haben für alle möglichen Leiden sogenannte Globuli, das ist eine sehr starke Verdünnung eines ursprünglichen Wirkstoffes in der Form, dass im „Medikament“ selber keinerlei Molekül der Substanz selber mehr enthalten ist – die Homöopathen aber behaupten dann, die Information sei darin gespeichert und je mehr man es verdünne, desto wirksamer sei es. Meistens werden diese Globuli in Form von Zuckerkügelchen dargereicht und sind recht teuer.

Nur das Problem an der Sache ist, dass es nach wie vor keinerlei wissenschaftlichen Beweis gibt, dass die Homöopathie auch wirklich wirkt. Einen medizinischen Wirkstoff zeichnet aus, dass er unabhängig von der eigenen Einstellung zu diesem wirkt – wer meint, das sei Humbug, der soll mal 5 mg Strychnin in seinen Kaffee geben und dann daran nicht glauben, es wird dennoch eine Wirkung eintreten. Bei der Homöopathie dagegen ist die Wirkung der Globuli davon abhängig, dass man daran glaubt – es ist im Grunde nichts anderes als der sog. Placeboeffekt. Bisher ist es keiner wissenschaftlichen Studie über Homöopathie gelungen, eine Wirkung der Globuli festzustellen, die signifikant über den Placeboeffekt hinaus geht. Damit ist Homöopathie nichts anderes als Scharlatanerei und teurer Humbug.

Der Grund, warum viele darauf schwören und meinen, sie wirke, ist eben, weil sie daran glauben – wer daran glaubt, dessen Körper entspannt sich und ist eher bereit, seinen Körper heilen zu lassen. Diese Wirkungsweisen sind von der Psychologie eingehend untersucht worden, und es gibt genug Methoden in der Psychologie, dasselbe ebenfalls herbei zu führen.

Nun werden viele sagen, dass Homöopathie bei ihren Tieren wirkt und wie könne das bei Tieren wirken, wenn diese ja nicht darum wissen. Nun, auch bei Tieren greift erwiesenermaßen der Placeboeffekt und das deutlich stärker, als man vielleicht als Laie annimmt: der Halter entspannt und damit eben auch die Tiere, unter anderem.

Es spricht generell erst einmal nichts gegen den Einsatz von Globuli, da man damit im Grunde nur überteuerten Zucker in Mengen schluckt, die nicht einmal dick machen und solange man daran glaubt und es einem danach besser geht, ist das in Ordnung.

Es spricht allerdings sehr wohl etwas gegen den Einsatz von Globuli bei Krankheitsbildern, bei denen es richtig zur Sache geht und der Glaube an eine Besserung alleine leider fast immer nicht ausreicht, wie beispielsweise Krebs, ADHS,  Depressionen, Gallensteine oder einer Leberzirrhose. Wer hier nur mit Globuli hantiert und sich nicht in eine normale, ärztliche Behandlung begibt, der handelt grob fahrlässig, entweder an seinen Kindern oder sich selbst und seiner Gesundheit.

Die GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V.) veranstaltet übrigens den 10:23-Tag: sie schlucken hoch potenzierte Globuli von bekannten Herstellern, die angeblich bei zu starker Einnahme tödlich wirken müssten, auf Ex – und passiert ist dabei noch nie etwas. Eindrucksvoller kann man kaum den Humbug und die Wirkungslosigkeit dieser „Wissenschaft“ entlarven als das.

Zu der Zeit, als die Homöopathie aufkam, war die Medizin noch nicht weit entwickelt und man wusste eben vieles nicht besser, sie war ein Erklärungsversuch für manche Sachen, der in einem engen Anwedungsfeld sogar fruchtete. Heute aber ist man eben weiter.

Übrigens war die Wirkungslosigkeit der Homöopathie schon den Nationalsozialisten bekannt; diese wollten eine Art deutsche Medizin und weg von der „verjudeten“ Medizin ihrer Tage, also untersuchten sie durchaus wohlwollend eben Hahnemanns Lehren systematisch. Das endete im „Donner-Report“, der die Homöopathie und ihre Lehren ungespitzt in den Boden rammt. 

Ein Ring, sie zu knechten und finden

In Second Life gibt’s seit einiger Zeit die Sim „Stokes Croft“, die im englischen Bristol der Gegenwart spielt und unter anderem anfangs einen Geheimbund namens „The Ring“ auf einer Burg beherbergte, der nicht ganz tageslichttauglichen Beschäftigungen nachging. Auf die Burg kam man nicht einfach so, sondern wurde wohl entweder dorthin verschleppt oder musste sich sonst irgendwie den Weg dorthin erspielen. Stokes Croft hatte anfangs auch „Stokes Croft – The Ring“ in der Landmarke drin stehen gehabt, also bildete das ursprünglich eine Einheit. Vor kurzem zog dann aber die Subgruppe der Spieler, die den Ring betrieben, von Stokes Croft fort.

Gestern tickerte durch alle möglichen, deutschsprachigen Rollenspielgruppen die Nachricht über einen „Abend ohne Gesicht“ der Organisation „The Ring.“ Da mir noch die Verbindung Ring und Stokes Croft ein Begriff war, ging ich zuerst mal dorthin und dachte, da würde nun irgendwas in der Art statt finden, aber weit gefehlt – ich erfuhr dann, der Ring zog weiter und macht nun sein eigenes Ding.

Als ich dann diese Mitteilung genauer las, wurde mir auch klar, dass es sich in der Tat nun um eine eigenständige Sim handelt, die natürlich nicht mehr Stokes Croft ist.

Ich bin mir aber sicher, wer – wie ich – die Mitteilung zuerst nur überflog, der kam zu einem ähnlichen Trugschluss. Eine kurze Information darüber, dass man mit dem Ring umgezogen ist, wäre schön gewesen.