Das Intentionalitätsproblem

Cogito, ergo sum.

„Ich denke, also bin ich.“ – so sagte der französische René Descartes. Was aber steckt genau dahinter? Nichts anderes als die Frage, was eigentlich den Menschen antreibt und den Mensch zum Menschen macht.

Denn wenn man sich den Menschen rein wissenschaftlich betrachtet, dann gibt es ein Problem: der Mensch ist eine Anhäufung von Materie, in der ständig mehr oder weniger komplexe Reaktionen und elektrochemische Vorgänge passieren. Den stofflichen Aufbau des Menschen begreift man inzuwischen sehr gut, ebenso viele der im Organismus statt findenden Prozesse.

Genau so wissenschaftlich kann man sich denn auch die Aktivitäten des Gehirns betrachten, und hierbei beginnt dann das Problem: keiner wird jemals auf die Idee kommen, das beispielsweise ein Stuhl aus Holz etwas denkt, empfindet oder gewisse Absichten hat. Der Mensch ist stofflich gesehen eine wandelnde Anhäufung von Biomatsch, mehrheitlich Wasser, dazu kommt dann noch Eiweiß, Fette und andere Bausteine.

Wenn der Mensch aber tatsächlich nur eine solche Anhäufung von Biomatsch ist, wie kommt es dann, dass der Mensch im Gegensatz zum Stuhl Gedanken hat, Absichten hegt und empfindet? Wie genau lässt sich das erklären? Lässt sich das überhaupt wissenschaftlich erklären oder gibt es noch eine Art Wahrheit hinter der Wissenschaft, eine bisher nur in Teilen sichtbare und nicht wirklich verstandene Metaphysik?

Oder anders gesagt: Materie verfolgt keine Absichten. Wenn aber Mentales zur Materie gehört, woher kommt dann die Intention?

Einfache Antworten gibt es dazu nicht, und die Antwortversuche sind auch nicht wirklich für jeden befriedigend.

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