Auf dem Treffen zur Zukunft Gors stellte eine Teilnehmerin die These auf, dass das deutschsprachige Gor unter anderem auch an der veralteten Ästhetik kranken würde.
Mit anderen Worten an veralteten Bauten und Avataren, die noch wie aus 2010 wirken würden und hinter vorgehaltener Hand zu Gelächter führen würden.
Man könne nur echten Nachwuchs auf Gor erwarten, wenn man auch mal den Anblick in die Moderne befördern würde. Ja, das würde Geld kosten, sei aber nötig. Aber da sich schon lange niemand in dem Punkt mehr Mühe macht, gibt es deswegen auch keinen Nachwuchsansturm an Goreanern. Soweit das Argument.
Nun, was halte ich davon? Es gibt einen gewissen Anteil an Spielern, denen die Ästhetik in der Tat sehr wichtig ist. Aber das ist bei weitem nicht die Mehrheit.
Diese Spieler kriegt man in der Tat nur über ein modernes Erscheinungsbild, und wenn die Sim nicht passt sind die ganz klar nicht da.
Der Mehrheit aber dürfte das egal sein, denn ein Rollenspiel lebt zunächst erst einmal von den Inhalten und dann der Bühne.
Man kann noch in einem recht simplen Primhaufen tolles Rollenspiel zaubern, das funktioniert und motiviert prima. Umgekehrt aber lockt schlechtes Rollenspiel mit modernen Meshavataren und Bauten nur selten jemand hinter dem Ofen hervor.
Von daher: schön, wenn beides zusammen passt. Aber über die Beliebtheit einer Rollenspielsim entscheidet zuerst und vor allem das Rollenspiel an sich, danach kommt der Rest.
Und das deutsche Gor in seiner Gesamtheit geht garantiert nicht vor allem daran unter, dass es noch vielerorts so wie 2010 aussehen mag. Das hat andere Gründe.