Der ach so böse Casual…

Nichts ist in WoW ja mehr verhasst als der böse „Casual“, also der Gelegenheitsspieler. Während viele immer wieder darauf bedacht sind zu beteuern, dass sie im Grunde nichts gegen diese haben, so wird das Wort doch in den meisten Fällen bewusst als Herabwürdigung bis hin zum Schimpfwort gebraucht.

Die einfache Formel dabei ist dann: Casual = spielerisch nichts drauf, will alles für nichts in den Arsch gesteckt bekommen und dabei hat er das doch gar nicht verdient.

So in etwa jedenfalls eben wird das gerne gebraucht. Andere dagegen sagen zu Recht, Casual alleine zu sein sagt ja noch gar nichts über das Spielvermögen aus.

Nun gibt es irgenwelche Spezialexperten, die der Meinung waren und sind, man könne den Typus Gelegenheitsspieler von anderen Typen dadurch unterscheiden, indem man einfach die wöchentliche Spielzeit alleine dafür als Maßstab nimmt.

So steht in wow.wikia.com allen ernstes folgende hirntote Definition:

Casual is generally a term for MMORPG players who play occasionally (less than 20 hours a week) and like rulesets that make the game easier and more fun. Often used in contrast to the term hardcore.

Also ist ein Casual jemand, der weniger als 20 Stunden die Woche im Spiel verbringt. Spielt man „nur“ 19, dann ist man es, spielt man 21, dann ist man Hardcore. Wie schön, wenn man sich die Welt so einfach mach, also das ist mal so eben meilenweit an der Realität vorbei wie es eben nur geht.

Aber mit solchen hirntoten Definitionen gehen manche Leute tatsächlich in den Foren spazieren und tragen sie vor sich wie die heilige Monstranz der absoluten Wahrheit. Das kann ja nicht gut gehen. Aber was will man auch mit solchen Leuten diskutieren, die allen ernstes der Meinung sind, dies sei eine brauchbare Definition? Eben. Da ist ein Gespräch mit einem Mehlsack gleichfalls sinnvoll.

Andere Ansätze wären da besser wie beispielsweiser dieser: ein Gelegenheitsspieler ist jemand, der sich terminlich nicht binden will und einfach gelegentlich das Spiel dann konsumiert, wenn er Zeit und Lust danach hat. Sobald jemand organisiert in Schlachtzüge oder gewertete Schlachtfelder geht und das an einer Reihe von festen Terminen in der Woche regelmäßig unternimmt, hat er das Stadium hinter sich gelassen.

Eigentlich. Das wäre die vernünftige Definition, aber damit gibt es ja auf einmal viel weniger Casuals und das geht mal gleich gar nicht. Also wird diese hirntote „Definition“ munter weiter leben und als Totschlagargument mißbraucht werden, denn nach dieser gibt es ja netterweise sehr viele Casuals. BAMM!

4 Gedanken zu „Der ach so böse Casual…“

  1. Word! Danke… dann bin ich nach der hirnlosen Definition derzeit kein Casual obwohl ich außer LFR noch keinen Raid von innen gesehen habe, keine feste Raid- oder Schlachtfeld-Gruppe habe und ich mich terminlich nicht festlegen mag.
    *läuft mit Wumms gegen die nächste Wand* Das brauchte ich jetzt, danke!

  2. Tststs, dabei weiss doch jeder, dass die Definition anders ist:

    Ein verdammter Casual ist jeder, der einen geringeren Schadens-Output/Heilleistung/Threat, Arenapunkte oder sonstige PvP.zeug, Pets, Mounts, Gildenlevel, Charakterlevel, Gummipunkte, Jahre an Spielzeit oder [füge beliebiges virtuelles Statussymbol hier ein) hat als ich.

    Jeder, der mehr (siehe obige Liste) hat als ich, ist dagegen ein armer, arbeitsloser Nerd, der kein Real Life hat.

    Und wenn hier jemand Hardcore ist, dann bin ich das!

  3. der Casual hat : Geld
    der Hardcore/Pro hat: keins

    der Hardcore/Pro hat: Zeit
    der Casual hat: keine

    das Geile an diesen Vorurteilen ist ja:
    die werden von der Realität meistens noch weit übertroffen… 😛

  4. Menno Bart, du hast meine Illusionen zerstört. Ich dachte immer, ich sei voll hardcore, aber auf 20 stunden in der woche komme ich niemals … :'(

    Bin ein verdammter Casual

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