Lebensmittel, deren lügende Industrie und die willigen Verbraucher

Zunächst einmal gibt es von mir diesen Hassknecht zum Thema „Wozu ist die Nahrungsmittelindustrie eigentlich genau da und wie dumm ist eigentlich der Verbraucher“:

http://www.youtube.com/watch?v=ZJiztCA8Iro

So. Also, was soll das? Nebula schreibt bei sich drüben über Lebensmittel und die Lügen der Nahrungsmittelindustrie. Genauer unter anderem über Lightprodukte und teure, aber minderwertige Wunderlebensmittel, die nicht halten was sie versprechen.

Im Grunde ist es, wenn man denn abnehmen will, an und für sich eine simple Sache, bei der man aber den Willen braucht, dies auch durchzusetzen. Nämlich diese: man muss die tägliche Energiezufuhr massiv runter fahren und nach Möglichkeit sollte man seine körperliche Betätigung, also Sport, gleichzeitig rauffahren. Dies hat das Ziel, täglich mehr Energie zu verbrauchen als seinem Körper zuzuführen. Nur wenn man dies lange genug durchhält beginnt der Körper nämlich, Fettzellen abzubauen.

Also sich bewußter ernähren ist der Schlüssel dazu. Dazu kommt, dass man nach neueren Erkenntnissen der Ernährungswissenschaftler genau drei Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen sollte und nicht, wie früher häufig propagiert, fünf. Drei Mahlzeiten ist aber inzwischen die offizielle Empfehlung von Mediziniern (sofern man nicht Diabetiker oder älter ist), mit Pausen von vier bis fünf Stunden zwischen jeder Mahlzeit. Warum? Ganz einfach, um zu unterstützen, wie der Körper funktioniert. Nach jeder Mahlzeit schüttet die Bauchspeicheldrüse einen mehr oder weniger hohen Pegel an Insulin aus. Insulin im Blutkreislauf bringt die Fettzellen dazu, Fett einzulagern. Es dauert einige Zeit, bis der Spiegel dermaßen unten ist, dass die Zellen beginnen Fett freizugeben. Wenn man aber fünf Mahlzeiten oder mehr am Tag isst, dann sind die Zellen ständig nur auf Einlagerung von Fett gepolt und mit dem Abnehmen wird es schwerer.

Und natürlich ist die Nahrungsmittelindustrie in dem Punkt da, uns zu belügen. Die Leute da wissen doch ganz genau, was eine wirklich dauerhafte Diät benötigt, das ist nunmal eben mühsam und diese Mühen wollen nicht viele wirklich auf sich nehmen, also suchen sie irgendwelche Wundermittelchen, die vermeintlich das Gleiche leisten sollen. Die „Weight Watchers“ beispielsweise gehörten lange Zeit zu Heintz, dem US-Ketchupproduzenten, der nach wie vor Essen für die herstellt. Die Nahrungsmittelhersteller wissen aber auch ganz genau, dass vielen Verbraucher einfach der Wille zu einer wirklichen Diät, genauer einer Umstellung ihrer Ernährung, fehlt und sie bereit sind, mehr Geld für Lebensmittel zu bezahlen, die den Anschein erwecken, „leichter“ zu sein und einem so fast automagisch schlanker zu machen.

Von Diäten, die dabei den Verzicht auf eine Gruppe wie Fette, Kohlenhydrate oder ähnliches propagieren, sollte man ohnehin die Finger lassen. Sofern sie Erfolg bringen und nicht zu Mangelerscheinungen führen, dann ist der spätesten am Ende der Diät schneller wieder weg als ein Eiswürfel in der Sahara schmilzt. Das Ziel einer Umstellung der Ernährungsweise kann und muss es immer sein, sich möglichst vollwertig zu ernähren. Das bedeutet aber auch, dass man keine Nährstoffgruppe wie Fett ausspart, sondern diese in vernünftigen Mengen nach wie vor zu sich nimmt.

Warum? Beispielsweise daher, weil Fett eben auch Träger für Geschmacksstoffe ist und manche Vitamine (A, D, E und K) nur in Fett löslich. Wer also eine Karotte ohne Fett mampft, der wird kaum Vitamin A von der in seinen Körper kriegen.

Das nennt sich dann im Jargon dieser Industrie „functional food“, also sowas wie Actimel von Danone (hoho, welch Käse!), Rama Creme Fine und vieles, anderes mehr. Die Leute denken „gut“, obwohl sie in Wirklichkeit ja beim Gang auf die Waage merken, dass es nichts hilft, wollen sich aber betrügen lassen und werden so bereitwillig von der Industrie mit meist absolut minderwertigen Produkten abgemolken. So läuft das Spiel.

Der Mensch will eben betrogen und belogen werden, und in dem Punkt hat dann der Onkel Hassknecht da oben absolut recht: wer ständig nur alles möglichst billig haben will, wie die meisten Verbraucher, der muss sich dann auch nicht wirklich wundern, wenn er denn billig in die Regale und damit auf den Tisch gepackt bekommt. Gute Lebensmittel haben nämlich ihren Preis, den aber längst nicht alle bereit sind zhu bezahlen, dabei hat man letzten Endes deutlich mehr davon.

Und wenn man denn die Umstellung wirklich konsequent umsetzt, dann bedeutet das letzten Endes auch, dass man dem, was in den Supermärkten herum steht viel kritischer wird. Muss wirklich jedes Lebensmittel mit Chemie vollgepumpt werden, dass es nur so dröhnt? Das bringt als weitere Folge, dass man früher oder später deutlich mehr Obst essen wird und in der Küche stehen wird als früher sowie anders einkauft.

Wer übrigens auf der Suche nach einem gescheiten Programm zum Abnehmen ist, der kann sich neben den Weight Watchers mal „Abnehmen mit Genuss“ von der AOK anschauen. Das ist fundiert und hat sich ebenfalls bewährt.

Es schadet auch nicht, sich einfach mal die Inhaltsliste eines Lebensmittels in Ruhe anzusehen; die mengenmäßig meisten Inhaltsstoffe kommen zuerst, da hat man dann schon eine gute Idee darüber, was da wirklich drin ist. Ein weiteres Feld sind Aromen, auch da wird sehr viel Mist getrieben. Dieser Artikel aus dem Manager Magazin ist da sehr erhellend. Und eine Lektüre der Artikel von Udo Pollmer hilft auch ungemein weiter.

Kleiner Exkurs: Dateisysteme unter Linux

Einfach mal so, gerade weil mir danach ist, ein kleiner Exkurs zum Thema „Dateisysteme unter Linux.“ Das sind die Arbeitspferde, die im Hintergrund eines Betriebssystems hoffentlich unbeachtet ihren Dienst tun. Sollten sie mucken, dann ist es wie Zahnschmerz: besser, man hat ihn nicht.

Zunächst einmal: was ist ein Dateisystem? Das ist eine Ablageorganisation für Dateien auf einem Datenträger (Festplatte, Bandlaufwerk, CD-Rom, Diskette…) des Computers. Es ist eine Abstraktionsschicht zwischen der Hard- und der Software: Dateien/Ordner müssen angelegt, umbenannt und gelöscht werden können. Die Dateien können dabei von sehr klein (einige wenige Bytes) bis sehr groß (mehrere Gigabyte und mehr wie bei Videos) im selben Dateisystem schwanken. Für unterschiedliche Einsatzzwecke gibt es dabei unterschiedliche Systeme.

Linux als quelloffenes Betriebssystem kommt dabei, im Unterschied zu Windows das im Grunde nur mit NTFS arbeitet, von Hause aus mit einer Myriade an unterschiedlichen Systemen daher. Hier nun in einigermaßen chronologischer, kurzer Auflistung die Wichtigsten.

ext2

ext2, die Abkürzung für Extended Filesystem 2, war lange Zeit der Betriebssystemstandard von Linux. Der Vorgänger war ext, welches sich wiederum an UFS von BSD orientierte. Im Grunde ist es inzwischen veraltet, da es maximal 16 TB als Dateisystemgröße erlaubt, was heutzutage schnell erreicht ist und kein Journaling (dazu später mehr) erlaubt.

Aber es ist ein robustes System und wird für diverse Zwecke, wie Bootpartitionen, nach wie vor gerne benutzt.

ReiserFS

Dieses System wurde von Hans Reiser entwickelt und brach mit etlichen Dingen. Es verwendete intern Bäume und war das erste System, welches ein brauchbares Journaling benutzte. Journaling war und ist die Antwort auf das Problem eines Stromausfalls. Setzte dieser ein, so musste beim anschließenden Dateisystemcheck bei ext2 die komplette Festplatte überprüft werden. Anfangs war das kein Problem, als dann aber die Platten zu Gigabytegröße und mehr anschwellten, wurde es das, denn der Check konnte so schlimmstenfalls einen stundenlangen Ausfall bedeuten, den man sich nicht leisten konnte oder wollte.

Journaling bedeutet dabei, dass das Dateisystem jedwede Änderung zuerst in ein Journal, im Grunde ein Transaktionslogbuch, schreibt und dann auf die Platte. Kommt es also zu einem Stromausfall, dann muss man nur noch das Journal verifizieren und hat danach wieder ein Dateisystem in einem konsistentem Zustand. Das dauert im Vergleich zu Dateisystemen ohne Journal höchstens wenige Minuten, dazu recht unabhängig von der Größe des Dateisystems. Ein Schutz vor Datenverlust ist aber auch das nicht, den bietet nur ein anständiges Backup. Das Journal ist nur dafür da, den Check deutlich zu beschleunigen.

ReiserFS Version 3 ist inzwischen in die Jahre gekommen und Reiser arbeitete danach an der Mutter aller Dateisysteme, ReiserFS 4. Dazwischen kam ihm allerdings, dass er seine Frau ermordete und man ihn dafür ins Gefängnis warf. Ein ehemaliger Mitarbeiter übernahm die Entwicklung, und während das System noch immer einige, wenige lautstarke Fans hat, so ist im Grunde vom Produktiveinsatz aller Reiserdateisysteme inzwischen abzuraten.

ext3

Dies ist eine Weiterentwicklung von ext2. Die Dateisystemgröße wuchs auf 32 Terabyte an, man spendierte dem System ein Journal und einen schnelleren Mechanismus, Dateien in Verzeichnissen anzuzeigen. Aber auch dies ist in die Jahre gekommen, aber es ist zu ext2 vom On-Disk-Format her weitgehend kompatibel.

ext4

Die Weiterentwicklung von ext3 und der aktuelle Stand, was diese Systeme anbelangt. Dies wird von vielen Distributionen nach wie vor als Standarddateisystem eingesetzt. Das Journal wurde verbessert, die Geschwindigkeit erhöht und die Dateisystemgröße ordentlich aufgemotzt, so dass diese momentan bei einem Exabyte liegt. Auch wie hier gilt: ältere Partitionen von ext2 oder ext3 können von dem System eingehängt werden, nach unten ist es nicht wirklich kompatibel.

Es ist ein robustes Dateisystem und wenn man nichts falsch machen will, dann greift man dazu, so schnell wird dieses nicht mehr veraltet sein.

JFS

JFS ist ein Dateisytem, welches ursprünglich von IBM 1990 für AIX entwickelt worden ist und steht dabei ganz einfach für Journale File System. Von den Eigenschaften her mit ext4 vergleichbar, aber fristet im Einsatz mehr ein Schattendasein.

XFS

XFS wurde 1994 von Silicon Graphics Inc. für deren eigenes Unix-Derivat entwickelt und später auf den Linux-Kernel portiert. Auch dies ist von den Features her mit ext4 vergleichbar, aber es ist eines der wenigen Dateisysteme, welches beispielsweise unter Linux eine garantierte Lese/Schreibleitung liefern kann, was beispielsweise für Videostreamingserver wichtig ist. Das System wurde dabei auf höchstmögliche Leistung getrimmt. Es ist ein stabiles, ausgereiftes Dateisystem.

Btrfs

Btrfs ist ein noch in der Entwicklung befindliches Dateisystem, welches eines Tages das Standarddateisystem von Linux sein könnte. Es wurde ursprünglich von Chris Mason, damals angestellt bei Oracle, eingeführt und die Features lesen sich dabei wie eine Kopie von ZFS von damals Sun. Btrfs ist ein sog. Copy-on-Write-Dateisystem, was bedeutet, wenn Dateien geschrieben werden, werden die alten Blöcke nicht überschrieben, sondern freie Stellen dafür genutzt und erst dann die alten frei gegeben. Es versieht jede Datei mit einer Prüfsumme, man kann es im laufenden Betrieb vergrößern oder verkleinern, Platten ein- oder aushängen und vieles mehr. Inzwischen wurde Sun von Oracle aufgekauft und Mason ist nun bei einer anderen Firma namens Fusion IO angestellt.

Da es aber noch offiziell als experimentell gilt, ist die Performance in vielen Bereichen verbesserungsbedürftig und es ist nicht als fehlerfrei anzusehen. Ein Einsatz im Produktivbetrieb ist nicht empfehlenswert. Wer ein COW-Dateisystem im Serverbetrieb haben will, der sollte lieber zu ZFS wie mit FreeBSD oder ZFS on Linux greifen. Da ist man eben einfach weiter und ZFS ist eben schon längst stabil.

ext5?

Ein ext5 ist unwahrscheinlich, da der Autor der ext-Dateisysteme selbst bisher in der Sache nichts hat verlautbaren lassen und außerdem Btrfs als zukünftigen, möglichen Standard ansieht.

Designing Skyrim

Joel Burgess hat bei sich einen extrem interessanten Artikel auf Englisch veröffentlicht, wie Bethesda Game Studios beim Entwerfen von Skyrim modular vorgeht. Wer schon immer mal wissen wollte, welche Art von Baukastensystem da vorherrscht und welchen Aufwand man dafür betreiben muss, der sollte es unbedingt mal in einem ruhigen Moment lesen. Es ist höchst interessant, wie da ein mit 90 Personen recht kleines Team eine solch große Spielewelt gestalten konnte, wofür andere Spiele deutlich größere Entwicklungsteams beschäftigen.

Hohe Grafik essen Schuhe auf!

Nun, mir war ein wenig nach Rainer Werner Fassbinder, da ich erst kürzlich seine „Welt am Draht“ sah. Ein sehr schöner, visionärer Film, den man heute so unaufgeregt und vor allem ruhig kaum noch drehen könnte. Daher ist er noch besser.

Aber das Problem, um das es geht, ist real und vielleicht schon dem einen oder anderem begegnet. So wie hier sieht ein normaler Schuh aus:

schuh1

Und so kann er wenn man Pech hat aussehen, wenn man Deferred Rendering, also Licht und Schatten aktiv hat:

schuh2

Ja, was ist denn da passiert? Simpel: wenn man Deferred Rendering aktiv hat, werden Invisiprims die früher hauptsächlich den Fuß verschwinden ließen, nicht gerendert. Das ist altbekannt und sollten die Schuhe aber noch damit und nur damit arbeiten, dann hat man ein Problem und es sieht eben so aus, wie hier gerade dargestellt.

Die Lösung des Problems ist einfach: man braucht als Socken einen Alpha-Layer, der die Füße verschwinden lässt. Und wer das nicht selbst erstellen mag, greift einfach in Marketplace dieses Freebie ab und fertig ist die Laube .

LOL

„Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.“  – Konrad Adenauer

Da sitze ich nun und kann nicht anders, es juckt mich einfach doch zu sehr, das Geschehen in Slinfo gerade ein wenig weiter zu kommentieren. Das ist einfach zu ergiebig, amüsant und erschreckend zugleich, als dass ich da still halten könnte.

Es gibt nun einen Thread, wo man eine Vorschlagsliste erarbeiten will, wie in Zukunft die Kommunikation zwischen Moderatoren und Mitgliedern verbessert werden kann. Ja schön, nur: geschlossen hatte das Forum mal eben spontan so der Betreiber, nicht die Moderatoren, diese aber dürfen nun die Suppe auslöffeln, die ihnen der Betreiber damit eingebrockt hat. Dieser übt sich derweil in Kohl’scher Manier vor allem in einem: Minimalkommunikation im Forum und effektives Aussitzen der Angelegenheit. Mehr darf man da wohl nicht mehr erwarten. Kurz und gut entsteht da massiv der Eindruck, als dass es da einen großen Graben zwischen den Wünschen des Betreibers und seiner Community gibt und er nicht begreift, warum diese sich nun so aufregt.

Nun wurde in dem Vorschlagsthread angeregt, einen anonymen Moderatorenzugang zu basteln und darüber soll dann in Zukunft nur noch administriert werden. Dieser Vorschlag ist ungefähr so logisch, dass man auch guten Gewissens behaupten kann, sein Huhn läge in Zukunft nur noch güldene Eier in Würfelform, weil man des morgens immer brav seinen Kaffee trinkt!

Was ich damit sagen will, ist doch ganz einfach das: selbst wenn man schon solch einen anonymen Modzugang gehabt hätte, dann hätten die agierenden Personen dahinter immer noch genau so gehandelt, immer noch dieselben Artikel editiert gehabt und damit wäre der daraus entstandene Frust haargenau derselbe gewesen. Das mag also in der Theorie gut klingen, ist aber am eigentlichen Problem meilenweit vorbei, worüber man da nachdenkt! Denn das sind die Aktionen gewesen und nichts anderes!

Von Sohi gibt’s den berechtigten Einwurf, dass für’s Wohl und Wehe einer Plattform zuallererst immer noch ihr Chef verantwortlich sei.

Zwischendurch kommt ein lautlos verhallender Einwurf, man solle doch bitte aufhören, sich wegen A. zu streiten – nur auch der ist eine Themaverfehlung, denn man streitet sich nicht mehr wegen A., sondern der Schließung und dem Stil, wie diese über’s Knie gebrochen wurde. Das ist ein himmelweiter Unterschied.

Janina spricht dann gar dem Betreiber die Fähigkeit ab, das Forum betreiben zu können – und kassiert dafür sofort von einem Mod eine Ermahnung deswegen. Unfähig trifft es sicher nicht, denn das Forum läuft seit Jahren stabil und zuverlässig, und die Software kostet auch einiges an Geld. Woran es vielmehr momentan mangelt ist die Kommunikationsbereitschaft mit den Forenbewohnern.

Baertram selber betreibt ein wenig Rückschau, und vergleicht den Ton im Forum von vor ein paar Jahren mit dem heutigen und stellt eine massive Verschlechterung fest. Früher sei der Betreiber nämlich auf eine äußerst kommunikative Art präsent gewesen.

Kurz und gut, alles haut sich, schlägt sich und derweil verlassen sicher noch weitere Benutzer das Forum. Geschätzt sind aber 3/4 der Diskussionsteilnehmer gegen diese Maßnahme, nur 1/4 hat dafür Verständnis oder ist es schlichtweg egal. Und das kann für ein Forum eben tödlich sein.

Schließen möchte ich das hier nun noch mit einer alten Geschichte von Linda Paine aus dem Jahre 2008 oder so, als es damals schon im Forum massiv krachte:

Das Lieblingsrestaurant

Jemand hatte mal ein Lieblingsrestaurant.

Der Wirt hatte mal Großes vor mit seinem Lokal. Er wollte neben guter Hausmannskost experimentelle Küche bieten. Die Umgebung des Restaurants war vielversprechend. Die Einrichtung war toll, die Bedienung freundlich.

Die Gäste an den Nebentischen waren zwar manchmal laut, aber das störte den Stammgast nicht, denn er wusste das Ambiente und die Speisen sehr zu schätzen. Die Bedienung ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen. Auch wenn mal eine der Toiletten mal verstopft war, wusste der Wirt wo er gute Klempner finden konnte und schon lief es wieder.

Aber es begab sich vor etwas mehr als einem Jahr, als ein weiblicher Stammgast, der sich sonst mehr in einem eher sagen wir außerirdischen Ambiente aufhielt Krach mit dem Wirt und Teilen des Restaurantpersonals bekam. Irgendwann setzte er die Stammkundin drastisch vor die Tür und erteilte ihr Hausverbot. Sie hatte zwar viel Umsatz gemacht in dem Restaurant. Und wenn sie da war, war sie auch nie zu übersehen. Aber dem Wirt ging es besser.

Der Rauswurf spaltete die Meinungen der Gäste. Die Meinungen des Personals untereinander waren ebenfalls sehr unterschiedlich. Es kam zu ziemlich lauten Auseinandersetzungen im Gastraum. An genussvolles Essen war nicht wirklich zu denken zu der Zeit.

Der Stammgast machte sich Gedanken. Mit anderen zusammen kam die Idee eines Meckerkastens auf. Dass man, was dort auf den Zetteln an Klagen steht ja auch im Nebenraum des Restaurants besprechen könnte. So würden andere bei dem Genuss der exquisiten Speisen nicht weiter behelligt. Alle fanden die Idee gut. Und so geschah es dann.

Was im Nebenraum vor sich ging, hat niemand bemerkt.

In der weiteren Entwicklung wurde dann der Wirt des Restaurants scheinbar sehr zufrieden. Sein Konzept eines guten Restaurants ging langsam immer weiter auf. Er achtete peinlichst genau auf die Vorschriften für die Lebensmittelprüfer des Gesundheitsamtes. Es kam zwar nie jemand zur Prüfung in seinem Restaurant, aber man konnte ja nie wissen. Jedenfalls wurden einige andere Restaurants in der Umgebung schon geschlossen oder hatten erhebliche Ordnungsgelder zu zahlen.

Viele Gäste merkten nicht, dass sich schleichend kaum spürbar etwas verändert. Aber ein Stammgast eines Restaurants hat im Allgemeinen ein Gespür dafür, wenn sich schleichend etwas verändert. Teile des Personals hatten schon gewechselt oder zeigten kein auffälliges Engagement mehr.

Irgendwann wurde der Wirt so übervorsichtig, dass er anfing Gästen das Besteck aus der Hand zu nehmen, um es mitten bei der Zunahme der Speisen blank zu polieren.

Er kümmerte sich eben sehr um seine Gäste, wenn er auch manchmal übersah, welch kreative Rezepte die Gäste dem Koch vortrugen. Da konnte es schon mal vorkommen, dass er nur Hausmannskost in der Speisekarte wähnte. Er selber kam bei allem Eifer gar nicht mehr dazu, sich die Speisekarte mal selbst durchzulesen. So entging ihm mancher Gaumenschmaus. Lieber faltete er die Servietten ordentlich. Er hätte zwar alles auch seinem Personal überlassen können, aber wenn man so hohe Ziele hat behält man lieber jedes Detail im Gastraum unter Kontrolle.

In dieser Übereifrigkeit übersah er vollends, dass langsam der Putz sich begann von der Decke abzulösen. Auch hörte man plötzlich lautere Stimmen aus dem Nebenraum, wo mit dem Wirt über die Zettel im Meckerkasten gesprochen wurde.

Eigentlich hörte man immer nur den Wirt durch die Tür. Wenn Gäste selbst etwas lauter wurden, so hörte man dann doch den Wirt um so lauter. Manchmal auch einige Gäste, die die Meckerzettel geschrieben haben und sich vergeblich bemühten, dazu etwas zu erklären. Er nahm sich scheinbar nie ausreichend Zeit zuzuhören. Er donnerte ab und an mit der Faust auf den Tisch. Es war zu hören „wenn hier jemand auf den Tisch haut dann bin ich das. Das ist schließlich mein Tisch!“

So geschah es, dass eine an sich gute Idee plötzlich vom Wirt herangezogen wurde um Gäste zu maßregeln, wie sie sich denn erdreisten könnten in seinem Lokal etwas an dem Personal zu bemängeln.

Vermutlich war er etwas übermütig, denn die Gäste die das Lokal betraten rangen ja immer um seine Aufmerksamkeit und nichts war schöner als von ihm auch noch die Hand geschüttelt zu bekommen. Auch gab es an manchen Ecken ein großes Hallo, wenn er mitten in der Öffnungszeit sein Lokal betrat. Das alles freute ihn sehr. Um so mehr stieß ihm dann natürlich auf, wenn jemand sich beklagte dass ihm der Teller vor dem Aufessen entzogen wurde oder Messer und Gabel weggenommen wurden.

Eines Tages prangte auf dem Meckerkasten: „Es wird sofort zu Ihrer Zufriedenheit geantwortet. Wenn dem nicht so sei, halten sie die Klappe und reden nicht weiter drüber“.

Einer seiner Stammgäste machte ihn auf sein überzogenes Verhalten aufmerksam. Es hatte den Anschein, als hätte er verstanden. Vielleicht lag es auch daran, dass er bemerkte, dass manche seiner wertvollen Stammkunden unzufriedener wurden. Man weiß es nicht. Jedenfalls traf er den Entschluss, seinem Personal mehr zu überlassen, schließlich wussten die ja auch von den großen Plänen des Wirtes und fanden sie gut. Genauso wie die Gäste, sonst würden sie ja nicht kommen. Man hatte sogar den Eindruck, dass das Personal wieder aufmerksamer und freundlicher wurde.

Der Wirt stellte sogar neues Personal ein. Einmal in der Woche sollte ein Quiz zur Unterhaltung der Gäste durchgeführt werden. Aber auf keinen Fall dürfe er essen an die Tische der Gäste bringen. Dabei bemühte er sich doch so sehr, dem Chef alles recht zu machen und schon vorher zu erahnen, was denn der Wirt denn so wolle. Also begann er, sich ab und an bei den Gästen mit an den Tisch zu setzen und ihnen Ratschläge zu erteilen.

Teilweise verbesserte sich die Stimmung um ein Weiteres. Manche Gäste wirkten allerdings etwas vergrämt, wenn sie gut gemeinte Ratschläge ernst nahmen. Dass die Qualität der Hauptgerichte abnahm störte nicht weiter. Manche der Gäste waren übertrieben ausgedrückt mit Brot und Spielen ja nun schon zufrieden.

Im Zuge dessen, dass er dem Personal mehr überließ, kümmerte sich der Wirt um seine wesentlichen Aufgaben und machte sich daran, den bröckelnden Putz von der Decke zu entfernen. Wenn das schon getan ist, so dachte er offensichtlich, kann man die Decke auch gleich neu streichen. Dummerweise hat er sich in der Farbwahl vergriffen.

Aber da er ein sehr gewissenhafter Mensch war, gab er sich alle Mühe, die kleinen Dellen an der Decke zu entfernen.

Ab und an kümmerte er sich zwischendurch um den Meckerkasten. Sein Personal liess längst die Finger davon weg. Sie erkannten sehr bald, dass der Meckerkasten besser Chefsache sein sollte. Sie waren ihm gegenüber als Person mühevoll loyal, dass sie schon ab und an selbst die großen hehren Ziele des Restaurants aus den Augen ließen. Das erschien ihnen viel wichtiger als den Chef ab und an an seine ursprünglichen Visionen zu erinnern, die ja der Grund ihrer Bewerbung damals war. Also nahm sich der Chef die Meckerkiste eben alleine vor und regte sich manchmal sehr darüber auf, wenn es doch tatsächlich Gäste gab, die auch seine Vision zwar teilten, aber oder deswegen immer wieder klagten.

Das Klagen über das Verhalten des Chefs nahm auch immer mehr zu. Und dadurch, dass er sich um die Decke außerhalb der Geschäftszeiten kümmerte, fehlte ihm offensichtlich der Zuspruch und das Händeschütteln der Gäste. Die Aufmerksamkeit wurde viel zu sehr dem Personal zu teil und es war irgendwie auch zu leise. Das konnte ja nicht mit rechten Dingen zugehen.

Also legte er vorübergehend den Pinsel erst mal wieder zur Seite und kümmerte sich mal wieder um die Hygiene in seinem Restaurant. Etwas Unerwartetes trat ein. Bei einigen blieb das Händeschütteln aus und einige schauten mürrischer, als er wieder stärker präsent wurde.

Er entschloss sich also, entgegen seiner ursprünglichen Vorsätze mehr Präsenz zu zeigen und sich um die Hygiene zu kümmern.

Also begann er den Gästen wie früher nicht nur mitten im Essen das Besteck blank zu polieren. Nein. Manchmal nahm er jetzt auch Messer und Gabel weg und reichte den Gästen stattdessen für das saftige Steak einen Löffel. Dass die großen Stücken den Gästen damit im Magen lagen kümmerte ihn nicht weiter.

Manchmal nahm er auch den Teller vor dem Aufessen weg, denn es hätten ja Spritzer auf den Fußboden fallen können die eintrocknen. Und man weiß ja was sich da für Bakterienherde ergeben können. Also lieber den Teller wegnehmen und eine Woche in den Geschirrspüler damit.

Als Begründung führte er an, er handle ja eigentlich nicht als Wirt. Erschaue nur mal gelegentlich im Sinne des Gewerbeamtes nach dem Rechten und schliesslich könne er auch, was das Gewerbeamt kann. Also verteilte er Bußgeldbescheide an seine Gäste. Besteck blank zu polieren reichte längst nicht mehr aus. So die tiefe Überzeugung des Wirtes.

So langsam wurde es einigen der Stammgäste doch mulmig. Sie sahen, dass Meckerzettel nicht mehr halfen. Ab und zu fanden sie Papierklümpchen im Gastraum, die der Wirt offensichtlich wutentbrannt zerknüllte und durch die Gegend warf. Wenn man sie aufhob und entknüllte sah man, dass es Meckerzettel waren. Scheinbar traf die ein oder andere Papierkugel auch Gläser in der Bar, denn ab und an lagen mal Scherben im Gastraum. Das Personal verlor langsam die Lust, sie wegzufegen, was sie bis dahin bei Ungeschicklichkeiten ihres Chefs natürlich gerne mal machten.

Langsam merkte unser Stammgast, dass andere Stammgäste sang- und klanglos nicht mehr zu sehen waren. Die Spieltische für geselliges Beisammensein wurden mehr. Wer spielt der meckert nicht, weil er ja auch nichts mehr isst. So seine Überlegung.

Die Zahl der Tische für die Gäste für die einstmals exquisiten Speisen wurde weniger. Auch nahm das Speisenangebot ab und statt Trüffelpastete fand sich nur noch Schweinesülze mit Bratkartoffeln in der Karte. Das Salz in der Suppe fehlte auch. Ab und zu auf der Tageskarte mal eine Pastete. Wenigstens die hatte der Koch mit viel Liebe zubereitet. Aber das war es auch schon.

Eines Tages, wurde dem Gast, von dem hier die Rede ist, gleich zu Beginn seiner Nahrungsaufnahme der Teller mal wieder weggezogen wurde, weil dem Wirt offensichtlich ein Räuspern missfiel (Achtung, es hätte ja auch ein krankhafter Auswurf sein können, dachte sich der Wirt ist seinem überhasteten Hygienebemühen).

Der Gast dachte sich, dass es jetzt langsam reicht. Er hatte den schleichenden Veränderungen zugesehen und ab und an auch mal einen Meckerzettel geschrieben. Er fand seine auch zerknüllt rumliegen.

Lange genug dem Koch Rezeptvorschläge gemacht als es noch im Fokus des Restaurants stand, lange genug gewartet, auf Besinnung des Wirtes gehofft.

Er fühlt, er hängt zwar immer noch an dem Lokal, aber außer einem Coffee To Go und für Anschläge am schwarzen Brett für Gäste gleich am Eingang wird er dem Restaurant zukünftig besser fern bleiben.

Bei der Gelegenheit kann er sich ja immer mal wieder seinen Eindruck von der Entwicklung holen. Den Eindruck ob die Speisekarte wieder die alten Speisen verspricht, das Personal freundlicher, motivierter und eigenständiger wird, der Wirt im Büro seiner eigentlichen Organisationsarbeit nachgeht anstatt Gästen die Teller wegzureissen. Mit einer wieder qualitativ wertvollen visionären Speisekarte werden sicherlich auch wieder die Essplätze den Spieltischen weichen. Einige der alten lieb gewordenen anderen Stammgäste wird man vielleicht auch mal wieder sitzen sehen.

Der alte Stammgast geht und nimmt seinen Mantel, den er so bald sicherlich nicht wieder in dem einstmals aufstrebenden Restaurant hinhängen wird, um dort zu verweilen.

Gedanken zum Aufbau eines Forums und dessen geeigneter Software

Gesetzt den Fall man hat das Vorhaben, selber ein Forum welcher Art auch immer aufzusetzen, dann ist natürlich die erste Frage: holt man sich irgendwo günstigen Webspace oder aber nutzt man einen der kostenlosen Profihoster, wo dann die Dienstleistungen drum herum eben Geld kosten?

Ich persönlich bevorzuge ersteres, ganz einfach weil auch die Kostenlosen sich irgendwie finanzieren müssen und man es meist schwer bis gar nicht schafft, dort seine Daten rauszukriegen gesetzt den Fall, man möchte denn dann doch irgendwann umziehen. Also lieber von Anfang an richtig als sich mit solchen Leuten auseinandersetzen zu müssen!

Wenn es denn also eigene Forensoftware sein soll, dann ist die nächste Frage, welchen zugrundeliegenden Stack man dafür nimmt. Standard ist heutzutage LAMP, also Linux, Apache, MySQL und PHP. Die meisten modernen Foren sind heutzutage in PHP programmiert, es gibt noch einige wenige in Perl und der Rest läuft unter ferner liefen.

Gesetzt den Fall, man möchte solch ein Forum mit Portalfunktion wie Slinfo aufbauen, in dem Leute in einem Terminkalender Ereignisse eintragen und bewerben können, vielleicht noch die Community für ihre Produkte werben kann, dann benötigt natürlich die Software auch direkt oder in Form von Plugins Unterstützung für derlei Funktionen.

Die grundlegende Frage bei der Wahl von Forensoftware ist dann natürlich: nimmt man ordentlich Geld an die Hand und kauft sich diese, oder aber setzt man lieber total auf Opensource? Gesetzt den Fall, das Forum nimmt keine Fahrt auf, dann hat man eben eine teure Lizenz für den Branchenkönig vBulletin gekauft und weiß dann damit nichts mehr anzufangen. vBulletin ist die Software, welche Slinfo.de benutzt und kostet neu 249 US$.

In dem Fall gehe ich davon aus, dass man – weil es eben ein Versuch ist – auf Opensource (BSD/GPL/ähnliche Lizenzen) setzt. Löhnware fällt damit dann aus und LAMP wäre natürlich das Mittel der Wahl.

Damit gibt es dann eine Reihe an Forenskripten, die man einsetzen könnte, die alle so ihre eigenen Höhen und Tiefen haben. Dabei gilt natürlich, je größer die Community drum herum desto besser, weil es so mehr Templates/Designs und Plugins für alle möglichen Zwecke gibt.

Der Großvater der Szene: phpBB
phpBB selber setzt, wie im Namen schon enthalten, auf PHP und ist eines der ältesten, beliebtesten frei verfügbaren Forenskripte überhaupt. Wer sehen will, wie eine solche Installation live und in Farbe aussehen kann, der schaue sich einfach mal das Fairforum an, das basiert nämlich genau auf diesem Skript mit etlichen Plugins, eine Demo gibt es netterweise hier.

Die Vorteile von phpBB sind, dass es etabliert ist, in der Tat eine riesengroße Community um das Programm herum gibt und man es da zu allen möglichen und unmöglichen Zwecken aufbohren kann. Es handelt sich dabei um ein ausgereiftes, stabiles Skript mit einer guten Grundfunktionalität.

Kurz und gut, es ist alles drin, was man für’s typische 08/15-Forum so haben will aber auch nicht mehr, und den Rest kann man über Plugins unterschiedlicher Qualität meistens nachrüsten.

In der Vergangenheit hatte es allerdings in Sicherheitsfragen nicht unbedingt immer den besten Ruf gehabt, und wenn eine neue Version herauskommen sollte und ausgerechnet das Lieblingsplugin wird nicht mehr aktualisiert, dann hat man eben Pech gehabt – aber so ist das mit allen Plugins überall.

Wäre das Ding ein Auto, dann wäre es so etwas wie ein VW Golf: grundsolide, erledigt seinen Job gut genug, es sticht ansonsten aus der Masse nicht unbedingt weiter hervor und ist ein wenig langweilig. Aber man kann sich dennoch darin sehr schön häuslich einrichten, wenn man nur weiß wie.

myBB
Diese Software setzt auch auf PHP und MySQL auf, kann aber im Vergleich zu phpBB ungleich mehr. Es ist unter den freien Skripten das mit der größten eingebauten Basisfunktionalität, und das sieht und merkt man an allen Ecken und Enden, phpBB wirkt im Vergleich zu myBB regelrecht spartanisch.

Dafür ist die Community um myBB nicht ganz so groß, es gibt Plugins und freie Designs, aber das Angebot ist spürbar kleiner. Es handelt sich auch hierbei um ein ausgereiftes Forum, das kontinuierlich weiter entwickelt wird und es scheint, dass man sich an vBulletin als Konkurrenten orientiert.

Dazu gibt es einen Haufen an kostenlosen Importern, der Forenbackups anderer Software wie phpBB, vBulletin und vielem mehr nach myBB wandeln kann.

Wem vBulletin zu teuer ist, aber dennoch ein Forum mit sehr vielen Schaltknöpfen haben will, der wird mit dem Ding ziemlich sicher glücklich, denn im Grunde gibt es fast nichts, was diese Software nicht kann. Anderen könnte es wiederum bereits zu viel der Spielerei sein. Wer sehen will, wie das Ding im Betrieb aussieht, wird beispielsweise hier fündig.

Vanilla Forums
Seit einiger Zeit gibt es eine designtechnische Gegenbewegung zu Foren, die nach Meinung vieler einen absoluten Featureoverkill anbieten und so unbedienbar werden, da 80% der Benutzer nur 20% der Funktionen gebrauchen und der Overkill sie hoffnungslos überfordert. Einer der Hauptvertreter dieser Schule ist Vanilla Forums.

Dieses Forum kommt sehr klein, leichtgewichtig und schlank daher, es ist genau das drin was man für einen normalen Forenbetrieb braucht aber auch nicht mehr. Es sieht denn auch ganz anders aus, als man es von den tradierten Foren her gewohnt ist. Wer es sich mal im Produktivbetrieb anschauen will, wird hier fündig.

Das Teil schneidet radikal alte Zöpfe ab und geht teilweise neue Wege. Wer also ein Forum betreiben will, wo es ihm weniger auf Featureoverkill ankommt und das Forum für den Benutzer da sein soll und nicht ihm im Weg stehen, sich mehr wie Web 2.0 anfühlt, der könnte mit dieser Software doch recht glücklich werden, denn genau das leistet sie. Wer Stackoverflow kennen sollte, der fühlt sich dort denke ich direkt recht heimisch. Auch in Vanillaforums steht die Diskussion im Vordergrund, die tradierte Forenkategorie wird stark aufgebrochen, man arbeitet sehr viel mit Schlagworten und Forenbenutzer können sich Badges, also Abzeichen, verdienen. Die Gamification lässt grüßen!

Dazu kommt auch eine recht große Installationsbasis und damit genügend Plugins und Themes, aus denen man wählen kann.

Simple Machines Forum
SMF ist ein Forum, das featuretechnisch auch in der Oberliga anzusiedeln ist. Früher krankte es daran, dass man Änderungen zwar programmieren aber nicht veröffentlichen dürfte, aber seit der Version 2.0 unterliegt es der BSD-Lizenz und das ist damit kein Thema mehr.

Auch hierbei handelt es sich um ein ausgereiftes, sehr umfangreiches Stück Software, das so wohl kaum Wünsche offen lässt und heftig mit myBB konkurrieren dürfte.

Wer sich mal eine Liveinstallation anschauen will, wird beispielsweise hier fündig.

Kunena
Kunena ist ein Sonderfall, denn hierbei handelt es sich um kein eigenständiges Skript, sondern es ist eine Erweiterung für das bekannte CMS Joomla. Joomla muss also zwingend installiert sein, sonst funktioniert Kunena eben nicht.

Die Funktionalität ist solide, Kunena kann im Prinzip auch alles, was phpBB kann, bei den Erweiterungen selber ist der Pool sicher nicht so groß wie dort. Dafür profitiert man dann eben davon, dass man innerhalb von Joomla lebt und so locker ein sehr umfangreiches, eigenes Portal basteln kann, wenn man denn will.

Und so ist es denn auch schon bereits geschehen, das Produkt nennt sich Avameet. Ja, Kunena ist in der Tat die Forenkomponente von Avameet, man setzt dort noch eine Vielzahl anderer Erweiterungen von Joomla ein. Wer aber mal wissen will, wie sich Kunena anfühlt, der kann es sich dort ansehen.

Wer sowieso schon mit Joomla baut und da drin noch ein Forum haben will, für den ist Kunena ideal. Wer aber ein Forum neu aufbauen will, der sollte es lieber sein lassen, denn mit Joomla schleppt es ansonsten zu viel unnötigen Ballast mit sich herum.

yaBB
Ein weiteres, stabiles und ausgereiftes Forum Marke Featureoverkill, das allerdings in Perl programmiert worden ist und sich auch an vBulletin orientiert. Wer Perl als Programmiersprache vorzieht, der wird vielleicht ja damit glücklich werden.

Der Rest
Das ist natürlich nicht alles, was es an Software gibt, aber wenn die Community zu klein ist, die Programmiersprache zu esoterisch oder schon seit mehr als zwei Jahren keine neue Version mehr herausgekommen ist, dann lohnt solch eine Software nicht wirklich einen weiteren Blick.

Fazit
Wer ein Forum einrichten will und dabei auf Opensource setzt, der hat die Qual der Wahl und das ist gut so. Es gibt eben nicht nur genau den einen Typ Forensoftware, der für alle passt, sondern vielerlei unterschiedliche Ansätze und ebenso vielerlei Skripte.

Wie man die Grenze an temporären Prims berechnet

Früher ist es so gewesen, dass jeder Benutzer nahezu beliebig viele temporäre Prims rezzen konnte. Temporäre Prims sind Prims, die spätestens 60 Sekunden nach dem Rezzen automatisch vom Simulator gelöscht werden. Viele Bewohner nutzten diese mit Hilfe von Temp Rezzern auch fleißig, um das Primlimit ihrer Sim/Parzelle zu umgehen.

Ein Temprezzer macht dabei nichts anderes, als dasselbe Objekt meinetwegen alle 58 Sekunden neu zu rezzen, so dass es wirkt als sei es immer vorhanden. Beliebt war es für Gras, Bäume und sonstige primlastige Objekte und natürlich verursachen diese Rezzer zusätzliche Last auf der Sim. Die besseren Rezzer hatten dann noch einen eingebauten Sensor, der das Skript nur dann anschaltete, wenn ein Avatar genügend nahe am Rezzer dran war.

Kurz und gut also eine Sache, die Linden Lab irgendwann im Jahr 2008 bereits regulierte, denn damit wurde in ihren Augen zu viel Schabernack und Unfug getrieben.

Dabei berechnet sich seitdem die maximal mögliche Anzahl an temporären Prims pro Parzelle/Sim folgendermaßen:

$$TLimit=freePrims+Min(\frac{Primcount}{2}+400,1000).$$

Das sieht nun komplizierter aus, als es ist, aber man muss sich darüber klar werden, wie die Funktion Minimum arbeitet, sonst wird man daraus nicht schlau. Es ist ganz einfach: die Minimum-Funktion liefert von einer Reihe von Elementen das kleinste Element zurück. Wenn also $$\frac{Primcount}{2}+400$$ unterhalb von 1000 liegt, wird der Wert zurückgeliefert, ansonsten die $$1000.$$

Damit ist es auch schnell erklärt: Das Limit an temporären Prims wird dadurch berechnet, dass man die Anzahl der freien Prims nimmt und dazu noch das Minimum aus der halben Anzahl der bereits benutzten Prims plus 400 und 1000 berechnet, dieses wird dann einfach dazu addiert.

Nehmen wir als Beispiel eine Parzelle mit 2000 Prims und rechnen es mal durch. Angenommen die Parzelle ist bisher total leer, dann folgt daraus letztendlich $$2000+1000=3000$$, das ist also die Anzahl an temporären Prims, die man verbraten darf.

Nehmen wir dieselbe Parzelle mit 1750 bereits verbauten Prims und rechnen es mal durch, dann wird daraus $$250+Min(\frac{1750}{2}+400,1000)=250+1000=1250$$, also noch 1250 temporäre Prims.

Ist die Parzelle aber voll, dann hat man genau noch 1000 tempäre Prims zur Verfügung.

Also alles keine Raketenwissenschaft und ganz logisch, wenn man denn hinter die Funktionsweise der Minimum-Funktion gestiegen ist.

Linden Lab unterbindet die Nutzung ihrer eigenen Viewer mit Opensim

Linden Lab hat letzte Woche in ihren eigenen Beta- und Entwicklungsviewern den Kommandozeilenparameter „-loginURI“ ersatzlos gestrichen, mit dem es bisher möglich gewesen ist mit Linden Labs eigenen Viewern per Hand andere Grids anzusteuern.

Dazu gibt es folgenden Chatlog mit Oz Linden, in dem er es Nebadon Izumi erklärt:

[10:07] <nebadon> OzLinden : ping
[10:09] <OzLinden> pong
[10:10] <nebadon> are you guys really removing -loginURI support from the viewer?
[10:10] <nebadon> or is that just a mistake?
[10:10] <nebadon> cause latest Dev and Beta viewers get an error if you try to use it
[10:11] <OzLinden> that was deliberate, but there is a related bug that I’m working on now
[10:12] <nebadon> ok so it will eventually be back?
[10:12] <OzLinden> no, I don’t believe so
[10:12] <nebadon> why is it being removed?
[10:13] <OzLinden> part of cleaning up grid handling – it really doesn’t serve much useful purpose
[10:13] <nebadon> sure it does
[10:13] <nebadon> it lets us connect to opensim
[10:14] <nebadon> this essentially kills all support for OpenSim
[10:14] <OzLinden> which our Havok license does not allow

Kurz und gut: der Parameter wurde aufgrund von internen Bereinigungen am Gridhandling entfernt, da er zudem nicht wirklichen Sinn gemacht hätte. Nebadon warf ein, der Parameter hätte sehr wohl Sinn gemacht, da man so mit Linden Labs Viewern zu Opensim hätte verbinden können, worauf Oz Linden einwarf, dass die Havok Lizenz, welche Linden Lab erworben hat, genau das verbietet. Zur Erinnerung: wegen der Einführung des Pathfindings hat Linden Lab dem Viewer selber Teile von Havok beilegen müssen.

Was bedeutet das nun für die Zukunft? Die Mehrheit der Opensimbewohner hat ohnehin nicht Linden Labs eigenem Viewer benutzt, man bevorzugt Hippo, Imprudence und Singularity, sie wird es wohl kaum vermissen.

Für Viewerentwickler wiederum wird es nur dann interessant, wenn auch sie Pathfinding aktiv haben wollen, denn dann darf auch deren Viewer nur zu Second Life verbinden können. Firestorm hat das Problem so gelöst, indem es nun einen Firestorm für SL gibt und einen eigenen für Opensim geben soll.

Dass so etwas kommen wird, war klar. Die Auswirkungen sind aber wesentlich weniger drastisch, als mancher meinen könnte. Bei Hypergrid Business jedenfalls haben sie ein Fass aufgemacht und dabei alles zu Wort kommen lassen, was im Bereich Opensim Rang und Namen hat. Natürlich steht es jedem Entwickler von alternativen Viewern nach wie vor frei, diese Funktionalität wie auch immer geartet im eigenen Produkt zu bieten, sei es als Kommandozeilenparameter oder Gridmanager. Linden Lab jedenfalls wird das nicht mehr tun.