Kategorie: Business

Fan Fiction und die rechtliche Seite

Momentan veröffentlich(t)en einige Spieler ihre gesammelten, rollenspielerischen Erlebnisse als gedruckte Bücher, etwas was man gerne auch als Fan Fiction bezeichnet. Dies tun sie meistens als „Book on Demand“, also gibt es davon nur Kleinstauflagen und ein Buch wird nur dann gedruckt, wenn es geordert wird. Die Margen sind dabei denkbar gering für den Autor, den Gewinn – wenn überhaupt – streicht der Verlag ein. So weit, so gut.

Nur: das ist die finanzielle Seite. Die rechtliche Seite ist da komplizierter. Fanfiction ist ja gerade in den USA ein altbekanntes, meist geduldetes Phänomen. Die meisten Autoren erlauben es einfach, weil sie sich entweder geehrt fühlen oder sie es sich nicht mit seinen Fans verscherzen will. Man gibt dabei natürlich aber auch die Kontrolle über die Figuren aus der Hand, und dabei können durchaus Sachen entstehen, die dem Autor nicht missfallen.

In Deutschland ist es ja so, dass neben dem Urheberrecht das Nutzungsrecht entscheidend ist. Wenn ich z.B. eine Fangeschichte über irgend etwas auf Mittelerde schreibe und Orte und Plätze dieser Hintergrundgeschichte benutze, dann sollte ich mir besser vorher das Placet des Verlags einholen, der die Rechte in Deutschland innehat, nicht dass es sonst eines Tages eine böse Überraschung geben könnte. Wenn man eigene Bücher auf Basis des Settings publiziert, könnte diese Gefahr noch einen Zacken realer sein.

In dem Sinne: es ist zwar schön, wenn sich manche zu literarischen Höhenflügen regelrecht aufschwingen, aber diese Leute begeben sich auch auf verdammt dünnes Eis, es ist nur eine Frage, bis der erste irgendwann so richtig kalt baden muss.

Neues von der Amaretto ./. Ozimals-Front

Wie ja inzwischen die Runde gemacht haben dürfte, befindet sich der Hersteller der Ozimal Bunnies mit dem Hersteller der Amaretto Breedables in den USA in einem Rechtsstreit, den Ozimals angezettelt hat. Es geht dabei natürlich, wie sollte es anders sein, um Geld, viel Geld. Ozimal ist der Meinung, Amaretto hätte einige seiner Rechte verletzt und will daher nun Rache, also Geld eben. Dass es früher schon das Tamagotchi gab, wen solls, vielleicht sollte Nintendo mal die Beiden verklagen, aber wegen so einem Fliegenschiss machen die keinen Finger krumm, wette ich.

Amaretto soll dabei die Kleinigkeit von 25.000 US$ als Sicherheitsleistung bei Gericht einzahlen, sonst wird diese Order möglicherweise aufgehoben.

Das interessante an dem Fall ist aber, dass das Gericht es Linden Lab untersagt hat, in der Zwischenzeit erstmal Amarettos Produktlinie quasi „offline“ zu nehmen. Ozimals stört sich offensichtlich daran, dass die Pferde den Häschen von der Funktion zu ähnlich sind. Nun, sollten beide tatsächlich auf Mendels‘ Lehren basieren, naja, die lassen ja nicht viel Spielraum zu, oder? Alles ein wenig sehr schwammig und wage, was da vor sich geh.

Wie es ausgeht wird sich zeigen, am 11. Januar ist erstmals eine Anhörung geplant.

Unverhoffter In World „Ruhm“

Lustig, was es so gibt, da war gestern eine Diskussion in der Gruppe „slinfo.de“, unter anderem diskutierte da eine Tanja Levenque mit. Ich schaue mir so ihr Profil an, und sie hat als Webseite mein Blog hier mit dem Eintrag über Lag und dessen Entstehung verlinkt. Scheinbar wird die gute Frau desöfteren danach gefragt oder ist dauernd an er Lagbekämpfungsfront unterwegs.

Viewer im Browser in der Beta

Linden Lab hat den SL-Viewer in den Webbrowser gepackt. Man kann sich umgucken, interagieren und bekommt einen ersten Geschmack auf Second Life. Nach einer kurzen Zeit muss man sich dann entscheiden, ob man noch eine Sitzung haben will oder aber sich wirklich anmeldet. Wirklich eine tolle Sache, wenn es darum geht, neue Kunden zu gewinnen.

Die Geschwindigkeit, mit der Linden Lab sowieso inzwischen Änderungen raushaut ist auch der Wahnsinn im Vergleich zu den Vorjahren, da merkt man langsam eindeutig die Früchte von Philip Rosedales Kursschwenk.

Aber wer es testen will, schaut einfach mal hier: http://interest.secondlife.com/beta. Viel Spaß!

Nutzlose Disclamer zum Thema IMs

Momentan greift bei vielen deutschen Rollenspielern eine Unsitte um sich, die sie sich gedankenlos aus dem englischen Sprachraum abgeschaut haben. Es geht darum, dass sie in ihr Profil so nette Sätze wie „i will log/copy/paste convo’s – ich speichere/ kopiere / übertrage Konversationen“ reinschreiben und dann damit meinen, das alleine sei ausreichend, dass sie nun Gespräche beliebig veröffentlichen/verbreiten dürfen, denn der Betroffene hätte ja im Vorfeld im Profil des Gesprächspartners das Nachlesen können und wüsste dann Bescheid.

Im englischen Sprachraum gibt es noch eine längere Fassung, die ebenfalls per Copy&Paste stark die Runde gemacht hat, die dann in etwa so geht: „Disclaimer: Chat/IMs may be recorded & shared (stating this, releases me from liability per SL TOS)“ oder ähnlich.

Da kann ich nur sagen: Leute, schaltet endlich mal euer Hirn ein! Wer wirklich IMs veröffentlichen will, der hat nach den Regelungen von Linden Lab vorher nachzufragen, das steht dort glasklar geregelt. Dieser Disclaimer, der wohl irgendwo tief versteckt im Profil versteckt ist, und den viele für eine Art Blankoscheck halten, bewirkt in Wirklichkeit gar nichts. Spätestens dann, wenn der Betroffene über euch einen Abuse Report einreichen sollte und er Recht bekommt, werdet ihr das schmerzhaft merken. Disclaimer dieser Art sind, wenn es hart kommt, genauso nutzlos wie der berühmte Disclaimer „Urteil des Landgericht Hamburgs von 1998“ oder der Vertraulichkeit von unverschlüsselten emails.

Woran liegt das, dass dieser Disclaimer nicht die Bytes wert ist, die man für seine Übertragung braucht? Das ist doch ganz einfach: weil es dem Betroffenen nicht zumutbar ist, erst bei Anfang eines Gesprächs vorher in eurem Profil diesen Disclaimer irgendwo rauszupuhlen. Nene, diese Art von Freibrief ist nicht, wo käme man da auch hin. Ihr wollt schließlich etwas von eurem Gesprächspartner, also habt ihr ihn von selber darüber in Kenntnis zu setzen und auch nachzufragen, so sieht es aus.

Also kurz und gut: wer IMs und private Gespräche aus SL veröffentlichen will, der muss gemäss Linden Lab nachfragen, sonst haben die Lindens einen im Falle eines Falles gehörig an den Eiern und drücken da mal so richtig schön feste zu, dass es so richtig weh tut!