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Warum die rein solidargemeinschaftliche Finanzierung einer Sim nicht funktioniert

Cori schiebt mal wieder Frust, und der Grund dafür ist diesmal, dass es im Südland ein nach ihren Worten „kleines“ Finanzierungsloch gab.

Klein bedeutet dabei immerhin sportliche 107.000 L$, was in etwa 320 Euro bedeutet. Das ist immerhin die komplette Monatsmiete für eine Fullprimsim plus noch eine Homestead gleich oben drauf, also „klein“ kann man diesen Betrag nicht mehr wirklich nennen.

Nun ist das Loch inzwischen dank diversen Spendern gestopft, aber Cori hat da die Idee, dass es 376 Mitglieder in der Südlandgruppe gäbe, und wenn jeder von denen nur 1000 L$ spenden würde, dann hätte man das doch locker drin. Soweit die schöne Theorie. Nur wie sieht das in der Praxis aus?

Natürlich sind das keine 376 Personen, sondern wenn man all die Karteileichen, Alts und Spaßalts, wo eine Kajira nur in einer Panthergruppe spielt, raus rechnet, dann kommt man realistisch gesehen wohl mehr in den Bereich 60-100 Personen. Dann kommt es so, dass die meisten zuerst sich der Gruppe verpflichtet fühlen, wo sie spielen, dann der Sim und vielleicht noch dann dem Verbund. Genau in dieser Reihenfolge. Wenn also 20% der Leute wirklich nennenswert spenden, dann ist das schon recht viel und vor allem ist es dann schon ein höherer Betrag als das, was Cori eben so vorrechnet, denn bei 60 Personen wären das 12 Leute.

Will man als Simbesitzer eigentlich aber ständig auf eine fluktuierende Spielerzahl und deren Spenden angewiesen sein? Normalerweise nicht, denn man verliert sich da im Klein-Klein des Geldeintreibens, den Leuten Hinterherrennen und vor allem kann man damit nicht über Monate hinweg planen. Eine wirklich schöne Situation ist das also nicht. Außerdem macht man sich dadurch auch erpreßbar, denn manche Spieler halten sich immer auf einmal, wenn sie Spenden geben für Gott oder zumindest gleichberechtigten Simbesitzer und wollen dann auf einmal unbedingt der Sim ihren eigenen Stempel aufdrücken. Wenn man dann nicht mitmacht, dann drohen sie mit Abwanderung.

Was könnte man also statt dessen machen? Einsparungen bei der Tier, natürlich. Dies kann man dadurch erreichen, dass man entweder eine Sim aufgibt, die nicht mehr genug gebraucht wird (Thassaland wäre da meiner Meinung der passende Kandidat dafür) oder aber, indem man die Sims nicht mehr direkt bei Linden Lab mietet, wo neben der Miete noch 19% Mehrwertsteuer fällig werden, sondern in world bei einem US-Landbaron, der nur seine Lindendollar will und damit glücklich ist. Südland aktuell ist komplett selbst gemietet und die monatliche Tier (3x Fullprim, 2x Homestead) dürfte sich ziemlich genau auf 1000 Euro betragen. Rechnen wir mal die Mehrwertsteuer raus, dann kommen wir auf einen Betrag von 840 Euro/Monat.

Das wäre entweder mit einem Umzug verbunden oder aber man findet einen US-Landbaron, der den Verbund so übernimmt wie er ist und dann an einen zurück vermietet. Da ist dann also die einfache Frage: warum macht man das nicht? Weil man eben alles selbst unter Kontrolle haben will, denn wenn ein Landbaron pleite geht sind die Sims meist schneller weg als man PIEP sagen kann – und das ist auch schon desöfteren passiert. Andererseits wenn man seinen Landbaron sorgfältig genug auswählt, ja dann, wer weiß…

Cloud Party geht, Rod Humble ging bereits

Machen wir es kurz: Cloud Party wird bald Geschichte sein. Yahoo hat das Entwicklerteam eingekauft, damit die zukünftig bei denen an irgendwas arbeiten werden, jedenfalls wird Ende Februar Cloud Party offline gehen. Sie haben inzwischen Anleitungen online gestellt, wie man seine Kreationen exportieren kann und wünschen ihren bisherigen Kunden alles Gute. Schade, aber da war wohl der Geschäftsbetrieb einfach zu unsicher und Yahoo muss wohl mit so viel Geld in Richtung der Inhaber gewedelt haben, dass die einfach keine Lust mehr hatten, Cloud Party weiter zu betreiben. Verständlich.

Die andere Nachricht ist, dass Rod Humble (auch bekannt als Rodvik Linden) bereits seit letzter Woche seinen Hut als Geschäftsführer von Linden Lab genommen hat. Angeblich will er an einem neuen Kunstprojekt arbeiten und hat daher seinen Hut nach drei Jahren genommen. Ungewöhnlich ist jedenfalls die Art und Weise, wie es passierte, denn es gab dazu von Seiten Linden Labs keinerlei Pressemitteilung noch sonst etwas, sondern von Rod Humble nur private Statements in Facebook, dass er letzte Woche seinen Hut genommen habe.

Inzwischen ist er auf lindenlab.com/about auch als CEO entfernt worden, daher gehe ich davon aus, dass diese Meldung ebenfalls stimmt. Die Frage ist nun, wer Humble nachfolgen wird. Dass es wieder Rosedale wie Kai aus der Kiste sein wird halte ich für eher unwahrscheinlich, wo der doch inzwischen mit High Fidelity an der nächsten Generation der virtuellen Welten auf Basis einer Voxelengine arbeitet, die bald in die geschlossene Alphaphase startet. Damit dürfte der mal im Gegensatz zu früher wohl kaum die Zeit dafür haben.

Humble war im Vergleich zu anderen Geschäftsführern von Linden Lab sicherlich einer der besseren gewesen, mit einer Vision für die virtuelle Welt an sich, einem Gefühl an sich, aber auch genügend Geschäftssinn und Erfahrung in der Spieleindustrie. Die spannende Frage ist nun, wer denn nun Humble nachfolgen wird.

Linden Research macht mit Apps inzwischen gutes Geld

Vor einigen Wochen bereits gab’s bei New World Notes einen interessanten Artikel zu den diversen Apps, die Linden Research für iOS und Android verbreitet. James Au machte darin eine konservative Schätzung, welchen monatlichen Umsatz damit die Firma so in etwa fahren dürfte. Interessanterweise fand ich darüber bisher aber wenig in der deutschen Blogosphäre, also hole ich das damit nun einmal nach.

Seine Schätzung für die App Blocksworld bei 200.000 US$ pro Tag. Ob sie nun stimmt oder nicht, sei mal dahin gestellt, sie ist aber einigermaßen plausibel. Wenn diese Zahl stimmen sollte, dann wäre das vermutlich täglich mehr Umsatz mit dieser App alleine als durch Second Life. Und das ist beachtlich.

So oder so, ziemlich sicher ist aber, dass die Firma Linden Research nicht mehr länger alleine auf Second Life als Standbein angewiesen ist, sondern nun auf mehreren Pfeilern ruht. Das ist auch für uns Benutzer von Second Life eine gute Sache, denn es verschafft Linden Research mehr Luft für Arbeiten und Innovationen an Second Life, vielleicht auch irgendwann einen Spielraum für Preissenkungen bei den Mieten.

Rod Humble hat damit auf jeden Fall etwas geschafft, was Mark Kingdon (M Linden) probiert hat, aber scheiterte: die Etablierung weiterer Produkte. Kingdon suchte ja sein Heil in „Business Second Life“ und scheiterte damit grandios: zu monströs, komplex, teuer und dergleichen mehr.

Humble dagegen setzt eben konsequent auf den Bereich, in welchem Linden Research bisher untätig war: Mobile Computing. Er übertrug die Kernexpertisen von Linden Research in neue Produkte und wie Patterns, Blocksworld und andere mehr und hat damit Erfolg.

Damit dürfte Humble deutlich sattelfester in seinem Posten als Kingdon sein, und sofern er seine Meinung nicht ändert, uns noch länger als Geschäftsführer erhalten bleiben. Rosedale hatte seinerzeit die Vision, aber war nur zu einem gewissen Grad fähig, diese auch auf lange Sicht finanzierbar zu gestalten. Kingdon hatte einen Plan, aber keine wirkliche Vision und scheiterte, weil er am Markt vorbei produzierte. Humble hat nun die Vision und aber auch die Fähigkeiten, das was er vorhat, wirklich in die Tat umzusetzen und zu erreichen. Er versteht also sowohl vom Geschäft etwas als auch vom Pioniergeist, der in vielen Ecken und Enden Linden Researchs eben so herrscht. Und das zusammen in ihm kombiniert ist genau das, was Linden Research als Firma brauchte und voranbringt.

We don’t like it

Krachmadame Kris findet „Likes“ oder „Gefällt mirs“ auf Facebook furchtbar und macht bei dem Wahn nicht mit. Gut!

Was in der technischen Betrachtung fehlt: Facebook gibt jedem Webbrowser ein Cookie. In dem Cookie ist unter anderem der Login vermerkt/verknüpft. Geht man auf externe Webseiten und sieht den berühmten Knopf, dann kann Facebook den eigenen Weg nachverfolgen, weil dieser Knopf von Facebooks Servern eingeblendet wird. Ein Grund übrigens, warum ich hier die Zwei-Klick-Lösung vom Heise-Verlag aus Hannover verwende, denn diese ist eben datenschutzkonform und sendet erst dann Daten an Facebook, wenn man es auch wirklich will.

Und dann, das ist der zweite fehlende Baustein, dienen all die Likes zu nichts anderem, als etwas zu füttern, was Facebook den „Social Graph“ nennt. Jedes Mal nämlich, wenn man „Like“ klickt, lernt Facebook etwas über die persönlichen Vorlieben und merkt sich das. Das Gegenstück dazu ist die „Social Graph Search“, die in den USA schon standardmäßig aktiv ist, in Deutschland noch erst kommen wird.

Mit Hilfe dieser Suche werden dann auf einmal Anfragen wie „Personen, die gerne grillen und in Köln wohnen“ möglich, ebenso aber auch wie „Personen, die gerne fremdgehen in meiner Freundesliste.“ Also nun nichts gerade, was nur rein positiv zu betrachten ist.

Ein kritischer Beitrag dazu, warum ein Facebook-Profil besser im Zeitalter des „Social Graph Search“ sauber sein sollte, findet sich denn hier. Lest es mal in Ruhe, davon werdet ihr nun alle wahrlich nicht dümmer, im Gegenteil, es könnte euch in Zukunft manch unschöne Überraschung ersparen.

Die neuen Terms of Services in Kurzform

Linden Research hat neue Terms of Services herausgebracht, die es in sich haben. Da diese, wie üblich, nur auf Englisch erscheinen, ist es für deutschsprachige Benutzer schwer, den Inhalt überhaupt verstehen zu können. Macht aber nichts, denn hier hat das Shirley Iuga in aller Ausführlichkeit getan und auch noch gleich ins Deutsche übersetzt.

Wer also wissen will, was sich geändert hat, der sollte das unbedingt mal lesen. Die Angaben dabei sind, wie immer, ohne Gewähr. Besonders zweifelhaft erscheinen mir nun die äußerst umfangreichen Rechte, sie sich Linden Research am hoch geladenen Inhalt seiner Benutzer einräumen lässt – das klingt nun gar nicht mal ohne.

Talking Windows oder: schöne neue Welt

Die Dystopie „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley aus dem Jahre 1932 beschreibt die systematische Indoktrinierung einer Gesellschaft mittels unterschiedlichster Methoden. Eine der dabei gewählten Methoden war eine Art Tonband in den Kopfkissen, welches einen im Schlaf ständig mit für das System relevanten Parolen unterbewusst penetriert, bis man einfach diese übernimmt.

Nun holt die Realität irgendwann all solche Ideen ein, so auch diese. Eine deutsche Werbefirma hat nämlich Zugreisende als neue Werbeopfer entdeckt, die sich an Zugfenster anlehnen. Die Scheibe wird dabei in Schwingungen nach dem Prinzip der Konchenleitung versetzt und überträgt so Werbebotschaften „direkt“ ins Gehirn, ohne dass man merkt, dass man hier Werbung ausgesetzt worden war. Diejenigen, die diese Werbung schon erleben durften, seien angeblich begeistert.

Der Rest gibt sich erst einmal entsetzt. Google selber plant die Nutzung dieser Technik übrigens auch bei seiner Datenbrille. Schöne neue Welt!

Schöner Abnehmen dank persönlicher Avatare

Der Spiegel Online hat heute einen Artikel über eine Studie, die sich rund um das Thema Abnehmen dreht. Das Credo: baut man sich einen Avatar, der einen selber repräsentieren soll und sieht dem beim Abnehmen zu, dann nimmt man auch im wirklichen Leben leichter ab. Wie schön die Welt doch sein kann.

Das Artikelbild jedenfalls ist interessant, denn es zeigt einen Avatar beim Essen. Und welche Plattform wurde dafür benutzt? Das erkennt man sehr schnell im Bild: Second Life.

Oops – Google did it again

Blogger ist eines der Urgesteine der Szene der freien Blogs und gehört schon seit gefühlten Äonen zu Google. Die Funktionalität ist dabei in Ordnung, aber nicht allzu hoch – zum Bloggen reicht es allemal aus. Für mich ist Blogger von den Funktionen her vergleichbar mit irgendeinem Wohnhochhaus: steht da, erfüllt seinen Zweck aber besonders schick sieht es eben auch nicht aus.

Jedenfalls setzt Google mal wieder die Axt an einen Dienst an, der bisher gut lief. Genauer gesagt geht es darum, dass Blogs auf Blogger mit nicht jugendfreien Inhalten, die Werbung zu Webseiten mit nicht jugendfreien Inhalten enthalten, ab kommenden Montag gelöscht werden.

Die betroffenen Benutzer bekamen das von Google lapidar per Email mitgeteilt. Vor allem der Zeitraum von gerade mal drei Tagen, den man hat, sein Blog zu sichern ist nun nicht besonders kundenfreundlich. Verständlich, dass nun viele Benutzer von Blogger vor lauter Wut kochen und schäumen.

Was bleibt jemandem, der solch eine Mail bekommen hat, übrig? Diskussionen dürften mit Google recht sinnfrei sein. Also hilft da nur alles sichern und in ein neues Blog seiner Wahl, damit auch neue Adresse, zu importieren. Sonst gehen diese Inhalte verloren.

Wer wirklich bei so etwas ein für alle mal seine Ruhe haben will, dem wird aber nichts übrig bleiben als selbst irgendwo Webspace zu mieten und sein Blog dort aufzuziehen. Denn wer sagt, dass beispielsweise Tumblr oder eben WordPress.com nicht eines Tag