Second Life auf mobilen Geräten

Linden Lab bastelt – mal wieder – an einem Second Life Viewer, der auf mobilen Geräten unter iOS und Android läuft.

Das Teil befindet sich noch massiv in der Entwicklung, also gibt es bisher nur ein Demo-Video, in dem die wesentlichen Funktionen gezeigt werden.

Das Video ist aber interessant, weil LL ausdrücklich davon spricht, dass sie überrascht sind, wie flüssig Second Life auf den Geräten läuft. Das lässt also stark darauf schließen, dass sie keinen Cloud Gaming-Ansatz verfolgen, d.h. irgendwo steht ein Server in einem Rechenzentrum mit fetter Grafikkarte, sondern der Viewer direkt auf dem Gerät läuft.

Als benutzte 3D-Engine wird dabei Unity erwähnt. Sollte das also stimmen, dann bedeutet das nichts anderes, als dass Linden Lab endlich Second Life auf eine moderne Grafik-Engine portiert.

Mehr noch, da Unity auch unter Windows, MacOS und Linux verfügbar ist, sollte dann eine Portierung davon in Richtung normale PCs keine zu große Sache mehr darstellen.

Demo

Sansar Experiences werden im Voraus geladen

Heute fand ich in den Kommentaren von „New World Notes“ eine sehr wichtige Information, die bisher bei all der Berichterstattung über Sansar völlig unterging.

Es handelt sich dabei um diesen Kommentar von Bujfe: 

The minimum spec about connection for Sansar is 5 mb minimum, at least 10 recommended. For sure this user think that Sansar is SL, with progressive download and relative lag… but no. You donwload the experience, then she stay in your computer and all become very fast (or slow, if the pc don’t meet minimum requirements).

Das bedeutet nichts anderes, als dass Sansar im Hinsicht auf die Experience wie früher Blue Mars arbeitet: die Daten müssen erst vollständig auf den eigenen Rechner geladen werden, erst dann kann man die Experience betreten. Dass Sansar so funktioniert, darin sind sich die Kommentatoren alle einig. Damit funktioniert es nicht anders als aufwendig PC-Spiele, wie „The Witcher III“, die auch all ihre Daten mitbringen und direkt laden.

Second Life dagegen funktioniert nach dem Streaming-Prinzip, d.h. die Daten werden laufend geladen, solange man sich bewegt. Was nicht im Sichtfeld bzw. außer Reichweite ist, das wird nicht dargestellt und nicht geladen.

Was geht, was bleibt

Wer nicht gerade hinter dem Mond lebt, der dürfte inzwischen mitbekommen haben, dass Linden Lab schon seit mindestens zwei Jahren an der Inkarnation der nächsten, virtuellen Welt arbeitet, nämlich Sansar.

Einer der wenigen, nichtssagenden Screenshots aus Sansar

Linden Lab fährt dabei ein ziemlich rigides Regiment: die aktuellen Tester werden per Hand verlesen und müssen dabei eine knüppelharte Verschwiegenheitserklärung mit empfindlichen Strafen unterzeichnen. Nur so bekommen sie darauf Zugriff, aktuell sollen sich knapp 10.000 Tester darin befinden, die meisten davon sind 3D-Designer. Diese Vertragswerke scheinen gut zu funktionieren, denn es gibt wirklich so gut wie keine Informationslecks bisher.

Sansar wird dabei als virtuelle, soziale Erfahrung angepriesen, überhaupt sind alles nun Erfahrungen oder Englisch Experiences. Eine Experience ist eine nahezu beliebig große Welt, in die man rein oder rausgehen kann, die der Ersteller pflegt und man tummelt sich darin. Grafisch legt man Wert auf Bombast, denn schließlich sollen die hippen VR-Brillen auch was bieten, auf dem PC alleine aber soll es auch erfahrbar sein.

Es benötigt dabei einen eigenen Client, eine Opensource-Version davon ist nicht geplant, man will hier also schön die Hand drauf halten.

Einige Zeit lang klang es auch so, als könnte man sich per eigenem Link in einer Experience anmelden, so wie das früber beim seligen Jibe im ehemaligen Reaction Grid der Fall war.

Land ist billig, es gibt zentrale Identitäten und einen zentralen Marketplace, so wie auch hier wieder eine virtuelle Währung, wobei der Umrechnungsfaktor einfach ist.

Die Termine für die diversen Testphasen wurden schon mehrfach nach hinten verschoben, wenn man Glück hat, dann geht es irgendwann im Sommer mit der Alpha-Phase los.

Neulich traf ich auch einen der Tester, der zwar keine wirklich wichtigen Details verraten hat, aber meinte, auf seinem Rechner mit einer GTX 970 würde es ziemlich unoptimiert laufen momentan. Ansonsten bestätigte er ohnehin nur das Bild und die Meinung, die ich im Großen von Sansar schon hatte.

Da Sansar durch Second Life finanziert wird, aber Linden Lab das als die Zukunft ansehen dürfte, ist natürlich sicher, dass Linden Lab auf einen Erfolg von Sansar baut. Die Frage ist aber, wen dieses dann ansprechen soll – und vor allem, wie man bei den hohen Hardwareanforderungen den inzwischen extrem wichtigen Markt der Tablets und Smartphones bedienen will – vermutlich gar nicht.

Dazu kommt noch die Konkurrenz durch High Fidelity, das einen ähnlichen Ansatz verfolgt.

https://www.youtube.com/watch?v=-tdkW64u3YA&t=2s

Firestorm 5.0.7.52912 – vom Update wird abgeraten

Die aktuelle Firestorm-Version 5.0.7.52912 hat einige echt hässliche Fehler, die bei der Qualitätssicherung leider durchgeschlüpft sind.

Zum Einen sind Probleme bei Teleports in Höhen über 3500 Meter bekannt, zum anderen crasht er zuverlässig sofort beim Teleport auf bestimmten Sims (beispielsweise hier).

Vom Update/der Installation muss ich daher aus eigener Erfahrung abraten, bis diese Fehler in einer neuen Version behoben worden sind.

Der Black Dragon Viewer macht einen auf Microsoft

Was ist das Feature von Windows 10, an dem sich die meisten Geister derbe scheiden? Richtig: das automatische Update, welches man nur verschieben, aber nicht beliebig aufschieben kann. Irgendwann muss man einfach das Update fahren, ob es nun für einem Sinn macht oder eben nicht! Die einzige Abhilfe ist es, seinen Rechner ohne Internet zu betreiben, aber wer macht das heute noch?!?

Sicherheitsexperten fanden diese Änderung einfach toll, weil so der Benutzer endlich gezwungen wird, wichtige Sicherheitsaktualisierungen relativ zeitnah einzuspielen. In Wirklichkeit aber ist diese Funktion ein Riesendesaster und hat zu einer Menge an Unmut gegenüber Microsoft geführt, weil das Update entweder immer genau dann gefahren wird, wenn man es am wenigsten braucht oder aber möglicherweise ein größeres Update erst einmal ungefragt gewisse Treiber und Programme kaputt macht. So oder so, es entreißt dem Benutzer ein gutes Stück der Kontrolle über den eigenen Rechner und ist in der Praxis einfach nur eine richtig üble Idee.

Man könnte also aus den Fehlern von Microsoft lernen und das sein lassen. NirvanV Dean mit seinem Black Dragon Viewer aber machte genau das Gegenteil: er hat diesen um eine automatische Updatefunktion erweitert. Diese ist ab Version 2.5.6 aktiv, der Download findet im Hintergrund statt und irgendwann ploppt dann von Windows eben die Meldung auf, dass sich der Black Dragon Viewer aktualisieren will. Das kann man dann tun, man kann es auch sein lassen, nur dann funktioniert nach dem Autor eben der Login vom alten Viewer nicht mehr. Also wird hier ein Zwang auf den Benutzer ausgeübt, die Aktualisierung vorzunehmen.

Der Grund dafür ist, dass dem Autor der Supportaufwand für seine alten Viewer einfach zu groß wird. Das ist noch bis zu einem gewissen Grad verständlich; aber dann kann man genau so gut sagen, dass es eine neue Version gibt, in der der Fehler behoben ist und fertig ist die Laube.

So aber zeigt der Autor hier eine Attitüde, die einfach nur noch zum Himmel stinkt. Er meint, besser als seine Benutzer zu wissen, welche Viewerversion von seinem Produkt sie genau haben wollen – nämlich immer die aktuellste – und ihnen das diktieren zu können. Wie man schon an Microsoft gesehen hat, kann und wird genau dies nicht gut gehen und für eine riesige Menge an Ärger sorgen.

Es ist nämlich nichts anderes hier als die Bequemlichkeit des Autors, die ihn letztendlich zu diesem Schritt bewogen hat – und seine Benutzer dürfen es nun ausbaden und nicht wenige werden darunter leiden.

Dazu kommen noch seine pampigen Reaktionen darauf, wenn sich nun Benutzer darüber beschweren, wie beispielsweise hier von Penny Patton:

Vielleicht wäre NiranV Dean einfach besser damit beraten, da ihm seine Benutzer ja so auf den Keks gehen, wenn er die Entwicklung seines Viewers gleich einstellt. Dann muss er nämlich nicht mehr unter deren Wünschen und Problemchen leiden… in seinem „Monthly Writeup“ vom Oktober und November wird diese Änderung jedenfalls nicht erwähnt, noch im Changelog zu 2.5.6. Gut, es gibt den Blogpost, aber das sieht für mich wenigstens aktuell so aus, als wäre das Feature zunächst stillschweigend aktiviert wurden, bis es genügend Downloads gab und erst dann wurden die Benutzer benachrichtigt.

Da kommt doch so richtig vorweihnachtliche Freude auf. Ganz im Ernst: wer bisher noch den Black Dragon Viewer benutzt, der sollte sich mal so langsam nach einer brauchbaren Alternative umsehen, denn mit der Attitüde und dem absolut unprofessionellem Gehabe von NiranV Dean werdet ihr nie mehr sicher sein können, ob der Viewer nach dem nächsten Update noch funktioniert, wie ihr es braucht und wollt, oder eben nicht.

Kloppt ihn endlich in die Tonne und erlöst ihn so von seinem Leid!