Die WoW-(Un)Community saugt

Manchen Tatsachen muss man über kurz oder lang in ihr hässliches Maul schauen: es gibt kaum ein Spiel, dessen „Community“ sich im Laufe der Jahre so hundsmiserabel entwickelt hat, wie World of Warcraft. Gerade ein MMORPG steht und fällt häufig mit seiner Community, ist sie doch schließlich genau das, was es in Wirklichkeit eben ausmacht und die Uncommunity um World of Warcraft ist nun wahrlich kein hübsches Aushängeschild für dieses Spiel. Îm Gegenteil, für viele ist sie der Grund, nur noch genau ihr Ding durchzuziehen oder mit dem Spiel gleich ganz aufzuhören.

Wanderer, kommst du nach Rom, dann tue es den Römern gleich!
So sagt ein altes Sprichwort, aber mal ehrlich, wer sich als wirklicher Neuling nach WoW begibt, der fühlt sich im schlimmsten Fall nach einer Begegnung mit der netten Spielerschaft wie nach einem astreinen Kinnhaken von Wladimir Klitschko: man liegt toal benommen und niedergeschmettert hilfslos am Boden und wundert sich, welche Dampfwalze denn nun da einen überrollt hat und vor alem warum.

Denn, wie sieht sie denn so aus, die werte Spielerschaft? Benehmen? Das ist bei den Meisten absolute Fehlanzeige, sie sprechen zudem ein nur so vor Abkürzungen wimmelndes Kauderwelschdenglisch, dass es so richtig in der Kiste scheppert, und in welches man sich erst einmal gehörig einlesen muss.

Das Hauptproblem aber im Spiel an und für sich sind verrohte Manieren und die ständig und stetig überhand genommenene Anonymität: es ist schlicht und einfach dank diverser Entwicklungen der letzten Jahre nicht mehr möglich, sich seine Problemfälle noch zu erziehen. Und woran liegt das? Das liegt ganz einfach daran, dass ein Realm für sich heutzutage längst nicht mehr alleine steht!

Der Casus Knaxus: zu viele realmübergreifende Dienste machen das soziale Gefüge irreparabel kaputt!
Früher fand in der Tat alles einzig und alleine auf dem Realm statt, wo man sich anmeldete und fertig. Wenn aber alles einzig und alleine auf demselben Realm stattfindet, dann hat wiederholtes Fehlverhalten mitunter eben auch drastische Konsequenzen: es spricht sich herum, irgendwann hat man möglicherweise seinen Ruf als Schmuddelkind weg und wird dann vom Rest der Spielerschaft entsprechend behandelt bis gemieden. Das zumindest solange, bis man sein Verhalten eben grundlegend geändert hat.

Die vermeintliche Anonymität des Internets als Brandverstärker
Sobald Menschen meinen anonym agieren zu können – und ein neuer Charakter ist schnell gemacht – passiert etwas interessantes mit ihnen: es treten entweder ihre besten oder schlechtesten Charaktereigenschaften verstärkt ans Tageslicht. Wer schon vorher ein Arsch war, der lässt es nun möglicherweise so richtig raushängen und fertig, denn es kann ihm keiner was, wozu also sollte man sich noch benehmen?

Frühre war das ein Problem, welches das soziale Umfeld des eigenen Realms noch gut korrigieren konnte. Aber das hat sich inzwischen massiv geändert, da Blizzard dafür gesorgt hat, dass die Grenzen zwischen den Realms mehr und mehr verschwimmen, weil gerade auf vielen Realms auch weniger los ist und man vor Zusammenlegungen wegen der schlechten Publicity zurückschreckt.

Was also sorgt(e) dafür, dass die Community gehörig den Bach runter ging? Nun, vor allem in chronologischer Reihenfolge dieses:

  • die Einführung des Dungeonbrowsers: der Vorteil ist, man ist schneller im Dungeon drin, der Nachteil, man sieht vier Leute von irgendwo, denen man vermutlich einmal und danach nie wieder im Leben begegnet, und gerade weil das so ist, ist die Hemmschwelle sich hier daneben zu benehmen sehr gering,
  • der Schlachtzugsbrowsers: ähnlich wie im Dungeon, nur hier sind es sogar 25 Leute, so dass die Möglichkeit mindestens ein richtiges Arschloch unter sich zu haben, noch größer ist und
  • realmübergreifende Zonen (Cross Realm Zoning): weil Blizzard in manchen Gegenden nicht genug los ist, werden diese bei Bedarf dynamisch von verschiedenen Realms zusammen instanziert und schon hat man dort wieder mehr Leben, allerdings möglicherweise auch von Leuten, die man lieber nicht mehr sehen wollte. Auch hier gilt: wer sich hier daneben benimmt, ist danach schwer zu fassen.

Dazu kommt dann als weiteres Problem der virtuelle Schwanzvergleich in Form der Gearscore und des Schadens.

So oder so, im Falle von WoW sorgt die vermeintliche Anonymität meistens dafür, dass bei vielen der werten Mitspieler nur die schlechtesten aller Eigenschaften ans Tageslicht treten und ausgelebt werden. Ein Grund mag auch die schiere Masse an Spielern sein, dennoch gibt es andere Spieler, wo die Community deutlich hilfsbereiter und freundlicher als in WoW ist. Dass Blizzard übrigens das Klima innerhalb der Community nicht sonderlich weiter zu scheren scheint, das trägt sein übriges dazu mit bei, eben weil sie die meisten Realms sich inzwischen selbst überlassen, denn die kriegen das ja schon irgendwie geregelt. Früher bekamen sie das meistens, heute aber sieht es eben doch ein wenig anders aus.

Damage sei dein Glaube und Recount sein Prophet!
Wenn man das Gebrabbel mancher Spieler sich so anhört, dann ist der Fall klar: je mehr Schaden man fährt, umso besser und je mehr Schaden man fahren kann, umso besser ist man als Spieler! Manche halten sich dann sogar für kleine Götter, so toll finden sie das!

Wenn dann in einem zufälligen Dungeon Leute mit dabei sind, die sich erst ausrüsten müssen oder eben mal nicht heroische Schlachtzüge laufen und daher nicht mithalten können, den Mörderschaden wie der kleine Satansbraten, der sich für Gott und die Welt hält, fährt, dann muss er es natürlich aller Welt kundtun, wie schlecht diese Leute sind!

Also macht er das, was er als langerprobter Assi in solchen Fällen immer tut, er lässt dumme Kommentare Marke “OMFG! Du machst nur 20K DPS Mage, das schaffte schon zu Cata ein lausiger 85er, tu dir einen gefallen und lösche das Spiel, du kannst nicht spielen, du Kacknoob!”

Solche Ausraster passieren häufig genug, die Assis finden das noch vollkommen in Ordnung, dabei zerstören genau sie die Community.

Schaden ist wichtig, aber längst nicht alles, man sollte auch überleben und sich gut genug bewegen können. Das kommt nämlich dazu.

Und natürlich rüsten auch nach wie vor erst jetzt Leute ihre Chars aus, also kann man da einfach nicht voraussetzen, dass nun jeder seine 50K+ DPS fahren kann. Aber viele Leute sehen das nicht ein, weil sie es einfach nicht verstehen können/wollen, denn sie können es ja selber auch schon. Welch ein Irrtum!

Kompensation von RL-Defiziten
Bei manchen der üblichen Verdächtigen kommt dann auch sicher stark dazu, dass sie sich einfach nur noch toll finden. Auch wenn sie sonst wenig bisher gebacken bekamen, man läuft die Raids auf heroisch, hat sau viele Siege im PVP und blablabla und blubberdiwubberschnubb, man ist so toll so gut, die ganze Welt muss das doch wissen und anerkennen, und so verhalten sie sich auch. Das ist sicher ein Extremum, aber kommt leider auch oft genug vor, dass die vermeintlichen Erfolge in WoW, die außerhalb von WoW niemand und in WoW nur wenige interessieren, viel zu sehr zu Kopfe steigen, ihr Ego bläht sich auf wie ein Soufflé und sie heben ab. Pech nur, dass es auch dann meistens sehr schnell in sich zusammen fällt, wenn man nur weiß, wo man die Nadel ansetzen muss.

Spielern werden am Anfang die falschen Realms empfohlen!
Ein weiteres Problem ist auch, dass Blizzard wirklichen Neulingen die falschen Realms empfiehlt. Blizz verfährt nach der Devise: je leerer, desto mehr empfehlen wir dem Spieler den Realm und fertig, und genau das ist falsch!

Denn was nützen einem 10 Realms, wo ein wenig was los ist und am Ende dann ein übervoller? Eben: nicht viel! Besser wäre es, man würde pro Server eine Kennziffer einführen, und wenn Server A diese erreicht wird, dann wird Server B empfohlen bis die Kennziffer dort ebenfalls erreicht ist, usw.usf. – das aber geschah nie und so hat man da nun das Problem der Geisterrealms.

Kommst du von Aegwynn, Frostwolf oder Blackmoore, dann bist du besser leidensfähig!
Und warum ist man das dann besser? Weil diese vollen Realms in der Community vor allem durch eines Glänzen, nämlich gefühlt eine deutlich über dem normalen Schnitt liegende Anzahl an verhaltensauffälligen Spielern, denen man lieber aus dem Weg geht.

Wer von diesen Realms kommt, der hat mit dem schlechten Ruf seines Realms beim Rest zu kämpfen und fertig. Das ist, als würde man in New York City aus Harlem kommen – jeder weiß, wo es liegt und keiner will dort hin, wenn er nicht muss, weil die Atmosphäre da zu krawallig und gewalttätig ist. Manchen aber macht eben genau das Spaß oder finden genau dort einfach auch ihre Ruhe/Inspiration, die sie brauchen.

Und gerade die Normalos von diesen Servern leiden dann natürlich unter dem schlechten Ruf ihres Realms, aber wirklich dagegen kommt man in der Community nicht an, denn solch ein Ruf bildet sich eben auch nicht ganz von ungefähr.

Was bleibt zu tun?
Am Besten sucht man sich eine Gilde, die wirklich zu einem passt und ansonsten Augen zu und durch, denn in den letzten Jahren war die von Seiten Blizzards geförderte Entwicklung immer mehr in Richtung Sachen Anonymität und fertig. Wirkliche Hilfsmittel, um mal dem eigenen Realm Mittel an die Hand zu geben, da was zu ändern, gibt es nicht.

Man muss also mit der häufig mehr oder weniger dysfunktionalen Atmosphäre des jeweiligen Realms leben (lernen) – oder gehen. Fertig.

Denn am Ende ist es ja schließlich noch immer so: wir bekommen das Spiel, für das wir bezahlen und das man damit auch irgendwie verdient hat. Blizzard selber hat keinerlei Grund sich zu bewegen, solange die Einnahmen stimmen, nur wenn diese irgendwann mal wirklich drastisch in den Keller gehen sollten, erst dann wird sich vielleicht etwas ändern. Bis dahin aber werkeln sie so weiter wie bisher und fertig.

World of Grindcraft

Pandaria ist schöööön. Aber damit hat es sich auch schon, wer wirklich in die Raids gehen will und sich darauf richtig vorbereitet, der hatte in den letzten Wochen ungewohnt viel zu tun gehabt.

Es gibt gerade mal schlappe sechs Ruffraktionen bisher in Pandaria und mit Patch 5.1 kündigt sich für jede Fraktion bereits die siebte an, bei denen man einzig und alleine durch das Lösen von täglichen Quests an Ruf gewinnen kann. Wappenröcke wie zu Cataclysmus gibt es keine mehr, und so hat man da gut zu tun.

Nun ist es so, dass man sich auch auf den Standpunkt stellen könnte, man lässt es eben bleiben, Pech nur dass es manche brauchbaren Rüstungsteile nur bisher wirklich bei den Rüstmeitern dieser Fraktionen gibt. Also muss man da dann eben doch ran, es sei denn man will auf die Dinger verzichten.

Dazu kommt, dass man zuerst die Fraktion „Goldener Lotus“ genügend hoch im Ruf bekommen haben muss, bevor man bei den anderen Fraktionen wirklich richtig loslegen kann. Und dann geht die Party richtig los…

Kurz und gut, es zieht sich für manchen dahin wie ein alter, zäher Kaugummi, der einfach durchs Kauen nicht besser schmeckt noch wirklich befriedigt. Antun aber muss man sich das dann eben dennoch, sei es weil man Rüstungsteile will oder die Toprezepte für seine eigenen Berufe, dazu gilt es  noch als Nebenaufgabe das Kochen auf dem jeweiligen Weg der Wahl zu perfektionieren plus bei den Ackerbauern täglich seine Felder zu bestellen. Felder sind gut, da wächst alles Mögliche und nette Zeug für uns drauf, aber man muss sie eben auch täglich bestellen, sonst wird das nichts bis zu den 16 Feldern am Ende, die man haben kann. Aber es lohnt sich.

Summa summarum bedeutet das, dass man hoffentlich eine wirklich gemeinschaftlich arbeitende Gilde hat, aber auch dass man für eine gute Raidvorbereitung im Vergleich zu früher ungleich mehr Zeit investieren muss. Und das gefällt nicht jedem.

Sollte man dann doch mal wider Erwarten Leerlauf machen, dann zerlegt man mit einer zufälligen Gruppen eben Galleon oder das Sha der Angst, denn da gibt es ja mit ein wenig Glück fette Rüstungsteile, die man gut gebrauchen kann, sonst gibt es nur eben Gold.

Eine weitere Folge des ganzen Schindens ist es, dass die Lagerplätze aus allen Nähten platzen. Irgendwas soll da auch kommen, aber auf keinen Fall größere Taschen, man arbeitet daran. Oder so. Wie auch immer.

Man ist momentan in einem Stadium, dass eine gescheite Raidvorbereitung vielen schon zu viel Arbeit für ihren Geschmack abverlangt, und selbst die alten Hasen sagen zu Zeiten von Classic war das nicht so viel Arbeit wie heute.

Was bleibt? Das Farmen als mehr oder minder großer Zwang, der keinen Spaß macht, aber so nötig wie nie zuvor ist und damit vielen auf den Sack geht, aber man grummelt sich eben irgendwie so durch in der Hoffnung, irgendwann möge es dann doch mal bitte aufhören.

Jaja, die Analysten und ihre Moppelkotze

Analysten sind manchmal für mich wie Eunuchen: sie wissen ja, wie’s geht und geben Empfehlungen ohne Ende, damit verdienen sie dann gutes Geld und das reicht ihnen locker aus. Ob sie nun wirklich Ahnung haben oder nur gut geschmiert wurden, das spielt bei ihren Empfehlungen dann keine wirkliche Rolle.

Nun hat irgendeine obskure Investment-Bank sich nach dem Start von Mists of Pandaria dergestalt geäußert, dass sie mal ihre Glaskugel angeworfen hätten und – siehe da – Blizzard hätte nur 700000 Einheiten der Erweiterung verkauft. Daher fanden sie das enttäuschend und taten es der Welt so kund, letztendlich basierte das auf reinster Mutmaßung, denn die wirklichen Verkaufszahlen waren bis dato nicht publiziert.

Nun hat Blizzard selber inzwischen aktuelle Verkaufszahlen veröffentlicht und, siehe da, nach den eigenen Angaben hat man die Erweiterung bisher 2,7 Millionen mal verkauft und die Zahl der Abonnenten ist wieder auf über 10 Millionen gestiegen. Damit hat sich die Erweiterung zwar bisher nicht ganz so gut wie Cataclysm verkauft, aber das sind doch für Blizzard sehr erfreuliche und solide Zahlen, die weitab der Schwarzmalerei der Analysten liegen.

Merke: Volker Pispers hat nach wie vor mit seinem wertvollen Beitrag zu dem Thema absolut Recht – und die Welt geht noch nun lange nicht unter!

http://www.youtube.com/watch?v=ko5CCSomDMY

Und das nennen sie nun „Spaß“!

http://www.youtube.com/watch?v=UBuSgpTtZGo

Das obige Video zeigt einmal mehr deutlich, wieso die momentane Implementierung der Cross Realm Zones in WoW ein einziger Epic Fail ist!

Was sehen wir da genau? Wir sehen einen der Knotenpunkte, an dem viele Charaktere einfach im Laufe ihres Lebens beim Leveln durchmüssen, nämlich das Dunkle Portal in den verwüsteten Landen. Passierbar wird das Portal ab Level 58.

Das Video zeigt nun eindrucksvoll die Auswirkungen des Cross Realm Zonings, wenn die Zone von mehreren PvP-Servern zusammengelegt wird. Ein Haufen asozialer, gelangweilter 85er-Charaktere, denen ansonsten todlangweilig ist und die mit sich selber nichts anzufangen wissen, campen vor dem Portal und hauen dort reihenweise Leute um, die im Bereich ab Level 58 aufwärts dort durch wollen. Das kann mir keiner weiß machen, dass bei diesem Haufen an Leichnamen nicht genügend Leute aus dem mittleren Levelbereich darunter wären.

Natürlich haben diese keinerlei Chance, denn ein Kampf eines Level 58 gegen einen Level 85 darf man sich so vorstellen, als würde mal eben ein Säugling gegen Wladimir Klitschko einen Boxkampf anstrengen wollen.

Nun kann man sagen: selber schuld, wer auf einem PvP-Server das Spielen anfängt! Stimmt zwar, aber das ist zu kurz gegriffen, denn die Leute auf dem eigenen Server kennt man noch halbwegs, dort hat man mitunter noch einen Ruf zu verlieren und da kann man noch halbwegs entgegen steuern.

Wenn aber auf einmal all die Griefer von mehreren Realms sich in der Zone vermengen und auf einen losgehen, dann hat man da keinerlei soziale Handhabe mehr und das macht auch sicher alles, nur keinen Spaß.

Blizzard reagiert halbwegs auf die CRZ-Kritik

In den US-Foren gab’s heute vor genau fünf Stunden einen offziellen, blauen Post zu der massiv aufgelaufenen Kritik am neuen Feature der Cross Realm Zones. Dieser fiel, wie es zu erwarten war, ein wenig länglich aus – da man möglichst viel von der Kritik erschlagen will.

Wenn ich mir den Post so durchlese, dann muss ich sagen: er ist enttäuschend. Die Kritik am Feature ist halbwegs bei Blizzard angekommen, aber die Art und Weise, wie sie nun das lösen wollen, entspricht nicht dem, was viele gerne hätten.

Aber nun einmal der Reihe nach, was Blizzard denn nun so genau von sich gegeben hat…

Cross-realm zones are a new technology that allows players in underpopulated areas of the world to meet, group up, and adventure with players from other realms. This technology effectively populates low-level zones and other previously uninhabited areas, resulting in a livelier game world. Cross-realm zones allow players to form a group with other players from within a select pool of realms in order to quest just like they normally would, while still allowing the social structures of their home realms to remain intact.

Schon der erste Absatz, in dem erklärt wird, was Cross Realm Zones eigentlich sein sollten, zeugt eben davon, dass Blizzard offensichtlich nicht verstanden hat, was viele Spieler wollen und was nicht.

CRZ sorgt eben dafür, dass die sozialen Strukturen des heimatlichen Realms massiv geschädigt werden. Viele Spieler haben sich aus guten Gründen meinetwegen für niedriger bevölkerte Realms entschieden, eben genau weil sie das so haben wollten – mit High Life in den normalen Levelgebieten geht man diesen Spieler nur massiv auf den Keks.

Dazu kommt, dass manche auch teures Geld für Realmtransfers ausgaben, da sie gewisse Spieler einfach nicht mehr sehen wollten. Gewisse Realms haben eben meinetwegen den Ruf, nur von Kiddies bevölkert zu sein, und das wollte man sich nicht mehr geben. Da man aber dank CRZ nun teilweise in den eigenen Städten und Levelgebieten auf einmal die Spieler, die man nicht mehr sehen wollte – und der eigene Realm hat schon genug Problemfälle – wieder doch ertragen muss, ist das verständlich, dass sich da sehr, sehr viele gerade von Blizzard massiv verarscht vorkommen. Keith Watanabe hat das in seinem Blogpost hier namens „Cross Realm Zones – the cluster fuck“ auch sehr schön zusammengefasst, was man daraus hätte machen können und was daraus für ein unsäglicher Mist geworden ist.

Nun ist es ja nicht so, dass Blizzard es nicht hätte besser wissen können – das entsprechende Feedback der Amis ist zwei Wochen alt, mindestens. Aber man hat sich bisher nicht wirklich darum gekümmert und in den US-Foren kocht die erzürnte Volksseele so hoch wie letztens bei der Einführung von Real-ID. Ich bezweifle, dass die Ankündigung von Blizzard nun schon genügend Luft aus dem Zorn ablassen wird, denn diese löst nur einen Teil der Probleme.

Weiter schreibt Blizzard unter dem Terminus „Lack of Realm Community“ dies hier:

We understand that players are concerned about CRZ potentially impacting the sense of community. Cross-realm zones were intended to make lower level zones feel less empty, but may also impact other more populated zones. With more populated areas, we’re aware of concerns over increased competition for resource nodes as well as quest and rare mob spawns. This is something that we’re in the process of evaluating. We’ve already taken some steps to address it by increasing the spawn rates of most rare spawns. If a zone becomes too populated, we’re capable of adjusting how many realms are able to connect to it. Just keep in mind that we do choose spawn times of creatures and profession nodes with a certain zone population in mind — CRZ affords us the ability to better maintain those populations.

Please note that Pandaria zones will not have CRZ enabled when Mists of Pandaria is released, but players can group up cross-realm in Pandaria with Real ID or BattleTag friends. The Wandering Isle, the pandaren starting area, will also not have CRZ enabled at launch, though we’ll have multiple instances of this zone running as needed for each realm, in an attempt to prevent overcrowding.

Auch das ist wieder herrlich an der Wirklichkeit vorbei geredet; denn CRZ kann nicht nur potentiell die Gemeinschaft schädigen, es tut es definitiv. Es ist ja auch schön, dass sie nun anfangen sich mal zu überlegen, wie man die Spawnprobleme bei den bisherigen hochleveligen Kräutern und Rare Mobs lösen könnte, nur wieso lässt man solch ein Feature erst der früheren Bananensoftware gleich auf den Kunden los, anstelle dass man von vorne herein die Zeitabstände verkürzt – und wieso nicht einfach auch gleitend zur Anzahl der Charaktere in der Gegend?

Der Kommentar, dass man bedenken solle, dass die Spawnzeiten der Kräuter und NPCs im Hinterkopf für eine gewisse Mindestpopulation gedacht gewesen sind ist auch so etwas, was manche als Schlag in die Fresse auffassen dürften. Sie haben sich bewusst für ihren Realm entschieden, waren da jahrelang glücklich und auf einmal kommt dann Blizzard daher mit „Möp, möp, zu wenig Leute bei euch hier, also stocken wir das gehörig auf.“ Ja, wie drollig!

Dass da die Startgebiete von Mists of Pandaria anfangs nicht Cross Realm sein werden, mag da für manche nur ein schwacher Trost sein.

Der Oberhammer ist dann aber unter „Low Population Concerns“ dieser Absatz:

Cross-realm zones are the first step toward improving the play experience when leveling on a low-population server. The world will be more populated, opening up the possibility for you to make BattleTag friends who you can then invite on future adventures. World of Warcraft is meant to be a massively multiplayer role-playing game, so we want to give players on lower population realms access to a larger community to play with.

Damit zeigt Blizzard eindeutig, dass es die Wünsche vieler Kunden, eben auf einem Server mit weniger Population in Ruhe spielen zu können, nicht verstanden hat. Viele wollen das eben genau so nicht haben, die haben sich am Anfang bewusst für ihren Server entschieden, entweder weil sie PVP wollen, PVE, RP und dann bei der und der Population und fertig. Aber nun kommt Blizzard daher, sagt nur noch „Stop! Zu wenig los hier, also sorgen wir dafür, dass mehr los ist!“ – und tritt denen so gewaltig auf die Füsse. Klar, dass das nicht gut ankommt, die Frage ist was da noch evtl. Feintuning bringen wird.

Noch mehr wie ein Hohn klingt dann das hier:

Cross-realm zones won’t fix economy-related issues for lower populated realms and it wasn’t intended to. Regarding the suggestions for a cross-realm auction house, this is something we can evaluate at a future date. However, great care must be taken and we must carefully evaluate its impact on realm economies if such a change were to occur.

Vielleicht hätte ja Blizzard auch mal die Idee kommen können, dass CRZ möglicherweise der fein austarierten „Ökonomie“, sagen wir besser dem Berufsgefüge der wenig bevölkerten Realms Schaden zufügen könnte, bevor man es so unfertig auf die Gemeinschaft loslässt. Aber so sagen sie nur „CRZ wird die Wirtschaftsprobleme nicht lösen und war nie dafür gedacht“, fein, aber umgekehrt damit dass es der „Wirtschaft“ Schaden zufügen könnte, damit haben sie keine Probleme. Grumpf.

Dazu kommt dann noch der übliche Satz nach dem Motto „Wir schauen uns nun alles an und arbeiten mit Hochdruck an Verbesserungen“:

We’re working behind the scenes to look into and address many of the recently shared CRZ concerns. In addition to the hotfixes that have already been applied to help streamline the player experience, we have some additional hotfixes on the way to address some of the known bugs.

Letzten Endes sagt damit Blizzard ja dies: CRZ als Feature wird bleiben, wir arbeiten an der Feinjustierung, aber was da genau wie wo kommen wird, können wir noch nicht sagen und bitte schaut euch die Liste mit den Hotfixes an, wenn wir welche veröffentlichen.

Damit halten sie am Feature eindeutig fest, was zu erwarten gewesen ist, und haben noch längst nicht so richtig verstanden, was genau eigentlich vielen deshalb quer im Magen liegt. Damit wird die Luft aus der anhaltenden Kritik noch lange nicht raus sein, im Gegenteil. Besser wäre es wohl, sie würden mal einige gleichartige Realms zusammenlegen, wenn das denn wirklich nötig wäre und fertig.