Die Feuerbringer von Scagnar – ein Abgesang

Es gibt seit über zwei Jahren die goreanische Rollenspielgruppe namens „Der Clan der Feuerbringer.“ Diese Gruppe hatte anfangs regen Zulauf und vereinte in ihren Reihen eine gesunde Mischung an Rollenspielern und Kämpfern. Man schaffte es, das fragile Gleichgewicht zwischen Rollenspielern und Kämpfern einer heiklen Metalllegierung gleich zu einem schlagkräftigen Schwert zu schmieden, so dass keine der beiden Fraktionen in ihren Wünschen zu kurz kam. Anfangs jedenfalls. Die Gruppe wuchs und gedieh so sehr, dass man sogar irgendwann einen Aufnahmestopp für Neumitglieder verhängen musste, da die Kapazitätsgrenzen erreicht waren.

Das Wachstum war so groß, dass man einige Monate nach Gründung der Gruppe bereits eine eigene Sim namens Scagnar mietete und dort fortan für sich alleine lebte. Dieser Umstand ist etwas, auf dass die Gruppe im Laufe ihrer späteren Geschichte immer stolz hingewiesen hat, obwohl es zeitweilig auch mal andere Gruppen auf der Sim wie die Red Savages gegeben hat und man danach suchte, als die Mieteinnahmen drastisch einbrachen. Odin schien der Gruppe gewogen. Man lebte sich auf der neuen Sim ein, wuchs und gedieh auch dort prächtig und fand zu einer nie geahnten Stärke.

Die Feuerbringer selber verstanden sich nie als Gruppe, die sklavisch buchnah spielen will, sondern der Spaß am Spiel stand viel mehr immer im Vordergrund. Wenn es um gute Kompromisse ging, die die Spielbarkeit und den Spielspaß erhöhten, dann war man denen grundsätzlich gegenüber aufgeschlossen und auch ansonsten versuchte man, das leidige OOC-Debakel auf ein Minimum zu beschränken. Wenn jemand Fehler macht, was soll’s – erst einmal das Spiel laufen lassen und dann spricht man danach in aller Ruhe darüber, so war die Devise und, hey, zur Not wiederholt man eben den Kampf. Fertig.

Die Gruppe selber hatte auch einige, sehr gute bis exzellente Rollenspieler in ihren Reihen gehabt und zog weitere Spieler an wie Motten das Licht. Irgendwann aber entstand in der Gruppe eine Dynamik, die wohl selbst die Gruppengründer überraschte – und die Revolution, pardon Gruppe, fraß ihre Gründer.

So kam es zu der ersten Spaltung der Gruppe. Die Gründer verließen die Sim Scagnar und nahmen einige, sehr gute Rollenspieler im Laufe der Zeit noch mit und verwirklichten ihre eigene Vision dessen, wie ein authentisches und vor allem, darauf legte man nun besonderen Wert, buchnahes Spiel im Thorvaldsland aussehen könnte. Der Axtfjord ward so geboren. Die alte Gruppe auf Scagnar blieb dort zurück,  leckte erst einmal ihre Wunden und restrukturierte sich. Schließlich waren einige, wichtige Sponsoren der Sim weggefallen (grob geschätzt fiel auf einen Schlag mindestens 1/3 der Tier so weg) und so galt es, die Finanzierung der Sim auf mehr Schultern als bisher zu verteilen. Also wurde die Sim kräftig umgebaut mit dem Ziel, mehr Mieteinnahmen zu ermöglichen und der Wohnraum drastisch erhöht.

Diese Maßnahmen trugen schon bald Früchte. Die finanzielle Lage stabilisierte sich, der Ruf der Gruppe festigte sich auch wieder und es kam letztendlich irgendwann erneut zu einem weiteren Aufnahmestopp. Odin lächelte wieder über der Gruppe, und es hätte alles so schön sein können, wenn sich nicht schon einige Monate später darauf unter maximalen OOC-Drama ein Teil der Gruppe abgespalten hätte, um dann das damalige Dorf Runar auf Skjern zu gründen. Dieser erneute Schlag war nicht ohne, aber auch den überstanden die Feuerbringer.

Nun waren die Feuerbringer schon immer eine Gruppe gewesen, die in der Öffentlichkeit extrem polarisierte. Entweder wurde sie von Anderen als sehr gute Gruppe angesehen oder aber als eine Gruppe ballernder Honks – dazwischen gab es nie besonders viel Raum für Zwischentöne. Die Feuerbringer waren immer eine sehr große Gruppe gewesen, und da ist es normal, dass es in einer solchen eine große Bandbreite an Mitspielern gibt – man kann eben nicht nur ständig rollenspielerische Highlights bieten, dazwischen gibt es auch die normalen Mitspieler sowie fast immer ein oder zwei Vollidioten. Man kann es sich nicht aussuchen, an wen man im Rollenspiel zuerst gerät, damit muss man leben – nur macht häufig der Erstkontakt eben sehr viel bei der Meinungsbildung aus. Meiner Meinung nach waren sie zu dem Zeitpunkt immer noch eine der konstant besten Gruppen, die es seinerzeit im deutschsprachigen Gor gegeben hatte.

Die Abspaltung Runars jedenfalls ging nicht ohne besondere Wehen ab, man teilte sich damals im Zorn. Auch OOC stand man sich unversöhnlich gegenüber und es gab wegen diverser Gründe die Empfehlung, mit Runar überhaupt kein Rollenspiel zu betreiben. Runar ging nach einigen Monaten des üblichen Hype-Zyklus den Bach runter und verschwand im Orkus der gescheiterten Gorgruppenexistenzen, die Feuerbringer aber blieben weiterhin standhaft und bestehen.

Nach dieser Sache ging es wieder bergauf zu neuen Höhen, man zerstörte in einem von allen Seiten hochgelobten Spiel das alte Lydius, der gewählte High Jarl Torvaldslands zog nach Scagnar und es war eine weitere, schöne und zarte Blüte, die das Potential der Gruppe erneut in beeindruckender Weise zeigte.

Aber auch diese hielt nicht zu lange an; leider wohnt in jeder Gruppe, und wirkt sie noch so gut, auch immer der Wurm der Zerstörung, der im Verborgenen sein unheilvolles Werk tut. Bis man die Auswirkungen dann an der Oberfläche sieht, ist es oft leider schon zu spät. Bei den Feuerbringern gewann schließlich die Fraktion der Ballerspieler die Oberhand. Das bisherige Gruppenoberhaupt verließ erst einmal die Insel, teilweise wurden OOC-Admins auf interessante Weise rausgekantet und man verlor erneut sofort etliche, gute Rollenspieler. Einige schauten sich das noch eine Zeit lang an, aber auch diese tauchen aktuell gerade überall auf den Sims, wo man irgendwie ein wenig gutes Rollenspiel erwarten kann, nach und nach als Neubürger auf und kehren so nach und nach Scagnar den Rücken. Das ungeschriebene Motto dabei scheint „Alles, bloß nicht Scagnar!“ zu sein und sie ergehen sich in bedeutungsschwangeren Reden darüber, wie sehr es sich doch verändert habe, seitdem der bisherige Jarl verschollen ist. Merke: Rollenspieler gehen fast immer zuerst und lassen die Ballerfraktion hinter sich zurück!

Und verändert hat es sich in der Tat. Der ehemals gute Ruf, den die Gruppe besaß, ist aktuell extrem schnell am sinken. Das ist auch kein Wunder; es dauert sehr lange, Vertrauen und ein gutes Image einer Marke wie „die Feuerbringer von Scgnar“ aufzubauen, aber ruiniert hat man das viel, viel schneller. Fraglos wird die Sim auch weiterhin bestehen bleiben und das noch für eine lange Zeit. Den Mietboxen ist es schließlich egal, wer die Miete zahlt, Hauptsache die Einnahmen stimmen, ob nun Rollenspieler oder Kämpfer. Diese Balance aber ist nicht mehr.

Nur eines hat gerade Scagnar fast schon unwiederbringlich verloren: seine Seele. Es ist nur noch eine leere Hülle, die vom Glanz einstiger Ruhmestaten mühsam aufrecht erhalten wird, mehr aber auch nicht. Hier und da zuckt es noch ein wenig, aber auch das ist leider nur eine Frage der Zeit, bis sich da gar nichts mehr regen wird, ähnlich anderen Gruppen wie den Bakah, die auch nur noch in der kollektiven Erinnerung durch das Zelebrieren der früheren Großartigkeit auffallen, aber nicht mehr durch aktuelles Rollenspiel an sich. Sollten die Feuerbringer in dem Sinne irgendwann bei den Bakah angekommen sein, dann ist es endgültig mit ihnen vorbei.

In dem Sinne: Be well, Scagnar, es war schön, solange es gut ging.

Mal was zur WM

Ich kann all die Leute, die jetzt über die ach so unfairen Schiedsrichter jammern, nicht verstehen. Es ist doch klar wie Kloßbrühe, dass diese von der FIFA angehalten sind, jedes Spiel besonders streng zu pfeifen – und genau das tun sie auch.

Jede Mannschaft, die in eine WM eintritt, die weiß das auch und muss damit rechnen. Die Schiedsrichter tun genau das, wozu man sie angehalten hat, ob das nun gut oder schlecht ist – wer weiß. Auf jeden Fall sollte man, wenn schon, gleich über die FIFA jammern – denn die hat das entsprechend angeordnet. Fertig.

Rezzingtest von Emerald, Imprudence und Viewer 2.0

Ich habe gerade ein wenig mit dem Client von Wegame herumgespielt, das ist mal eine nette Sache. Er zeichnet unter Windows völlig kostenlos Videos auf, die man danach beliebig kodieren und bearbeiten kann, was braucht man mehr, um Youtube mit Second Life Videos zu füttern.

Mir war mal danach, ein wenig die Geschwindigkeit zu testen, mit denen unterschiedliche Viewer dieselbe Sim rezzen. Mein Wahl fiel dabei auf die Sim "Stiletto Moody Bare", da es dort sehr viele Sculpties gibt und auch ansonsten der Viewer naturgemäß dort ordentlich zu tun hat. Die Einstellungen waren dabei in allen Viewern in der Grafik auf "Hoch", die Sichtweite auf 96 m dabei beschränkt und als Bandbreite in jedem Viewer 1.000 kbit/s eingetragen. Da als CPU hier ein Quadcore von Intel unter Windows 7 sein Werk tut, wurde zudem noch "Run Multiple Threads" aktiviert. Damit man es einigermaßen vergleichbar ist, wurde vor jedem Viewerstart der Cache gelöscht, der Avatar auf einer anderen Sim eingeloggt, dann zu der Testsim teleportiert und in etwa eine Minute direkt nach dem Teleport dorthin aufgezeichnet.

Damit hat man in etwa eine Ahnung, wie flott welcher Viewer die Szenerie rezzed – ganz vergleichen kann man es nie, da die Anzahl der dortigen Avatare immer ein wenig anders war und auch die Bewegung, aber man bekommt so schon einen guten Eindruck.

Als erstes führte ich den Test mit dem aktuellen Emerald Viewer in der Version 1.23.5.1632 durch. Er war für mich der Viewer, der am gemütlichsten zur Arbeit ging, wie man auf dem Video hier gut sehen kann:

Als nächstes testete ich den Imprudence 1.3-b2, der trotz einer langsamereren JPEG-2000-Bibliothek (Openjpeg 1.3) und seines offiziellen Status als Betaversion im Vergleich zu Kakadu bei Emerald einen äußerst flotten Eindruck machte:

Als letztes dann den aktuellen Viewer 2.0 von Linden Lab selber, auch der arbeitete äußerst flott, vielleicht noch einen Tick schneller als der Imprudence:

Fazit: wer auf eine gute Geschwindigkeit beim Rezzen wert legt, der ist mit Emerald in der aktuellen Version am schlechtesten bedient, andere Viewer arbeiten da (zumindest für mich) eindeutig besser.

Opensim oder: die Entdeckung der Leere

Momentan macht bei vielen Second Life Bewohnern, die Geschäfte und/oder Sims betreiben, vermehrt ein Schlagwort verheißungsvoll die Runde: Opensim. Opensim wird dabei als alles Mögliche und auch Unmögliche angesehen, die Gründe, warum sich langjährige Residents dabei vermehrt dort aufhalten, sind extrem unterschiedlich und reichen von "Ich will kostengünstiger an Land ran" über "Ich will dort einfach Geld verdienen" bis zu "Ich will mich endlich aus den Klauen der Lindens befreien und verdammt noch mal alles selbst unter Kontrolle haben."

Die Fragen, die sich mir dabei stellten, sind erst mal diese: was ist Opensim eigentlich genau, was macht Opensim für diese Mitmenschen interessant und was nicht sowie hält das alles einer kritischen Überprüfung stand?

Was ist Opensim?

Opensim ist ein kostenlos verfügbar und im Quellcode offener, von Linden Lab unabhängig entwickelter Nachbau der internen Infrastruktur von Second Life. Oder einfacher ausgedrückt: wenn der Second Life Viewer mit einem Webbrowser verglichen wird, dann ist Opensim ein für jedermann kostenlos erhältlicher Webserver. Mehr noch, da Opensim unter einer sehr liberalen BSD-Lizenz entwickelt wird, darf jeder auch den Quellcode nach Belieben modifzieren und für alle möglichen, kommerziellen Produkte einsetzen, wenn er mag.

Konkret bedeutet das: wer schon immer seinen eigenen Simulator oder gar sein eigenes Grid inkl. Assets, Logins und dergleichen hosten wollte, der kann das mit Opensim jederzeit tun und ist dabei nicht mehr auf Linden Lab angewiesen.

Dabei ist allerdings zu beachten, dass Opensims vom Grid der Lindens getrennt betrieben werden. Das hat die einfache Folge, dass man auf seiner Opensim keinerlei Zugriff auf sein Inventar hat, das man im Second Life Grid hat, und umgekehrt in Second Life keinerlei Zugriff auf des Inventar der Opensim. Beide Lösungen für sich betrachtet gleichen erst einmal zwei voneinander, isolierten Inseln zwischen denen nur sehr wenig Informationen (wenn überhaupt!) übertragen werden. Doch dazu später noch mehr.

Bei aller Euphorie für Opensim ist zu beachten, dass diese Software sich offiziell noch im Alphastadium befindet, trotz der vielen, interessanten Sachen, die man bereits damit machen kann, und damit läuft sie längst nicht immer so stabil wie das Second Life Grid.

Was macht Opensim interessant?

Die beiden Killerargumente für die Einrichtung einer Opensim dürften folgende sein: es ist im Vergleich zu einer Sim bei Linden Lab um Längen billiger und man hat, wenn man will, alles unter seiner eigenen Kontrolle. Als netten Nebeneffekt unterliegt Opensim einer Vielzahl künstlicher Beschränkungen, die die Lindens noch fahren, nicht.

Man will ein komplettes Backup seiner Sim machen und auf CD brennen? Kein Problem, mittels OAR kann das Opensim problemlos machen. Es gibt sogar einige Webseiten, wo man fertige OARs für diverse Zwecke, wie z.B. eine Schulungssim, einfach runter laden kann. Man will auf seiner Sim nicht länger der Beschränkung von maximal 15.000 Prims unterliegen? Auch das ist kein Thema mehr, eine Opensim verwaltet locker 45.000 Prims, wenn man will und die Hardware leistungsfähig genug ist, es gibt teilweise Versuchsbauten auf diversen Sims mit 160.000 Prims oder noch gar mehr. Man findet die Größe einer Sim von 256×256 m zu klein? Auch das ist kein Thema mehr, eine Opensim erlaubt Größen bis maximal 4km Seitenlänge. Man will endlich direkt Megaprims erstellen können? Auch das leistet Opensim problemlos.

Wer will, der kann auch wie Rezzable sein eigenes, kleines Grid aufbauen und dann damit glücklich werden oder sich gar an größeren Grids versuchen. All das leistet die Software.

Dazu kommt noch eine weitere, sehr interessante Sache namens Hypergrid. Hypergrid ist eine Technologie, die es Nutzern ermöglicht, von Grid A nach Grid B unter der Mitnahme des kompletten Inventars ohne erneuten Login zu hüpfen. Dies hat für den Benutzer diverse Vorteile, aber bereitet je nach Einrichtung den Content Creators auch manches Kopfzerbrechen.

Die Hauptfaktoren aber, die Opensim interessant machen dürften, sind die günstigeren Kosten sowie die stark erhöhte Kontrolle über alles als Simbesitzer.

Eine ganz neue Entwicklung dabei ist, dass es nun auch die erste, ernstzunehmende gridübergreifende Währung namens OMC (Openmetaverse Currency) im Bereich der Opensims gibt, die die weitere Adoption von Opensims vor allem im Bereich der Content Creators nun drastisch beschleunigen dürfte.

Wie sieht die Realität aus? Wozu ist Opensim zu gebrauchen und wozu nicht?

Wie schon vorhin geschrieben, ist Opensim eine Lösung, die von Second Life komplett isoliert betrieben wird. Wer in einer Opensim, oder besser in einem Grid mit Opensim anfängt, der fängt bei Null an. Er hat keinerlei Zugriff auf das Inventar von Second Life, eine leere Freundesliste und muss sich erst einmal wieder völlig neu orientieren. Da bei vielen Content Creators Opensims unter dem Motto "Once the content’s been there, it’s been copied everywhere" verschrien ist, und weil auch die erste richtige Währung erst seit kurzem verfügbar ist, erreicht der meiste erhältliche Content den Standard von Second Life nicht. Sprich, man erhält sehr wohl Objekte, Haare, Skins usw., aber vom Aussehen her ist es meist mehr oder minder der Stand von Second Life in etwa von vor zwei Jahren. Wer unbedingt Wert auf Boots von Stiletto Moody u.ä. legt, der wird dort absolut nicht glücklich werden, da es diese einfach nicht gibt. Das ist nun eine Sache, die sich mit der neuen Währung langsam verbessern dürfte. Aber immer noch gibt es genügend Content Creators, die – und oft leider zu Recht – sagen: "Wäre mein Tool XY für 900 L$ nur einmal auf einer Open Sim gewesen, dann würde es keine zwei Wochen dauern, und es gäbe davon auch zig illegale Kopien in Second Life. Ich könnte dann mein Geschäft gleich aufgeben."

Ein größeres Problem haben aber die Content Creators damit, dass Opensim eine offene Architektur darstellt. Sofern das Grid nicht wie bei Rezzable geschlossen betrieben wird, ist es jedem Simbesitzer möglich, ein Komplettbackup seiner Sim zu machen und damit über den Content nach Belieben zu verfügen. Einen Zacken "schlimmer" wird das für die Klientel derjenigen, die mit Content Geschäfte machen wollen, noch mit dem Hypergrid. Content Creators dürften daher in der Mehrzahl geschlossene Grids mit genau bekannten Ansprechpartnern bevorzugen.

Das ist die eine Seite, die bisher neben der lange fehlenden Währung die Migration für Content Creators in Opensims nicht besonders reizvoll erschienen ließ. Die andere Seite ist schlicht und einfach, dass selbst die flächenmäßig größten Opensim-Grids wie Osgrid.org von den Benutzerzahlen her noch lange nicht mit Second Life auch nur ansatzweise konkurrieren können.

Eine einfache Rechnung: Osgrid.Org als Bastelgrid mit sehr unterschiedlicher Stabilität, in dem jeder beliebig Sims kostenlos einhängen kann, wenn er will, hat aktuell 5857 Regionen. Insgesamt gibt es bisher 35432 angemeldete Avatare, davon sind aber nur 4687 aktiv und momentan 54 gerade eingeloggt. Das bedeutet rein rechnerisch, dass sich momentan auf jeder Region gerade 0,009 Avatare befinden.

Einfach ausgedrückt: wer sich nur auf Opensim-Grids bewegt, der lebt verdammt einsam. Schon ein gut besuchter Club in Second Life versammelt meistens mehr Avatare auf seiner Sim als in einem Opensim-Grid gleichzeitig unterwegs sind, wenn ein Club auf einer Opensim mal mehr als zehn Besucher hat, dann ist das schon sehr viel. So sieht die einfache Realität aus, zum Vergleich: in Second Life sind meistens je nach Tageszeit 40-80000 Avatare gleichzeitig online.

Es gibt diverse Möglichkeiten, eigenen Content von Opensim nach Second Life zu transportieren und umgekehrt. Manche Content Creators nutzen das auch rege, um größere Simbauten auf einer Opensim vorzubereiten und dann nur noch nach Second Life fertig zu importieren. Das ist eine Nutzungsmöglichkeit, die Sinn macht, um die Zeit der Bauphase in Second Life möglichst klein zu halten, denn schließlich kostet dort jeder Tag Ausfall mitunter teures Geld.

Andere Pioniere nutzen eine Opensim einfach als Sandkasten, in dem sie endlich von allen Zwängen befreit Bauen können, wie sie wollen oder als besseres Wohnzimmer, wo ihnen keiner mehr reinreden kann.

Für Universitäten und andere Bildungseinrichtungen ist Opensim als Insellösung sicherlich auch interessant, denn irgendwo wird fast immer ein freier Server rumstehen, den man dafür nutzen kann, aber diese Benutzergruppe dürfte eine kleine Minderheit darstellen.

Bis aber die Opensimgrids wirklich neben den hart gesottenen Pionieren für die Allgemeinheit als Konkurrenz zu Second Life interessant werden, dürfte noch einige Zeit vergehen. Wegen der geringen Nutzerzahlen ist es auch noch schlicht unmöglich, in Opensims als Content Creator wirklich richtig Geld wie in Second Life zu verdienen. Das Geschäft machen bisher, wenn überhaupt und daraufhin ausgelegt, die Betreiber der diversen Grids.

Momentan ist Second Life in dem Bereich der Marktführer, er gibt nach wie vor die Geschwindigkeit vor und Linden Lab schläft nicht, was die Konkurrenz anbelangt. Ich bin mir sicher, dass sie noch die ein oder andere technische Neuerung in der Pipeline haben, wie z.B. schon angekündigt freie Avatar-Meshes (vielleicht irgendwann sogar eine neuere Grafik-Engine?), die den Opensimgrids als Bastellösungen das Leben schwer machen werden.

Opensim ist eine viel versprechende Technologie, die sich offiziell noch immer in der Alphaphase befindet und mit Riesenschritten in der Entwicklung vorangetrieben wird. Bis aber Opensim mit dem Stand Second Lifes von heute wirklich konkurrieren kann, dürften noch mindestens ein bis zwei Jahre vergehen. Die Technik ist einfach noch nicht soweit und momentan hauptsächlich ein Tummelplatz für Pioniere.

Aber, wie heißt es so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft. Es gibt
endlich dank Opensim in dem Bereich einen gewissen Konkurrenzkampf, und
ob man nun Opensim nutzt oder nicht, am Ende profitieren wir alle davon, da Linden Lab es sich nicht mehr länger leisten kann, sich weiterhin ruhig auf seinen Lorbeeren auszuruhen und so zu tun, als gäbe es keine nennenswerte Konkurrenz.

Things I’d like to see: free creation of megaprims

One thing that’s always been a quite controversial topic in SL is the creation and usage of megaprims. SL itself imposes a limitation on the physical size of any prim, which is 10x10x10 m at maximum.

Due to programming gaps and errors though there’ve been people around in the past, which created found ways to overcome that limitation and created bigger prims than that. Since you are unable to create those prims by normal means, those have been sold or just been given away in big packages for free and still are. In the times of Havok I being the physics engine running all over the grid one of the main argument against the usage of megaprims was that it creates unnecessary lags. 

Anyway, many people just didn’t believed that or cared at all and used them anyways. With Havok IV in use now, those issues about megaprims causing lag are clearly outdated say Linden Lab itself. Also already around two years ago Andrew Linden hinted they might be allowing the free creation of those prims in the future.

Considering the fact, that megaprims are wide spread, here to stay and freely creatable in Opensims, the free creation of megaprims in SL is one thing I’d really like to see happen in 2010.