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Flickr wird wieder kostenpflichtig

Flickr als Plattform wurde ja von einiger Zeit von Yahoo! verkauft. Unter Yahoos Herrschaft stagnierte der Dienst gewaltig, blieb aber nach wie vor von allem von ambitionierten Fotografen von Interesse, da es im Gegensatz zu Instagram deutlich größere Auflösungen erlaubt.

Unter Yahoo wurde seinerzeit als Limit für die kostenlose Benutzung 1 Terabyte eingeführt; unter den neuen Inhabern wird dieses nun bald wieder abgeschafft.

Das Limit wird zukünftig bei 1000 Bildern liegen; wer mehr online stellen will, der muss dafür 49,99 US$/Jahr bezahlen.

Und wer aktuell über 1000 Bilder dort liegen hat, aber das Angebot nicht annehmen will, der hat Zeit bis zum 4. Februar 2019 seine überschüssigen Bilder herunter zu laden. Danach werden diese gelöscht, die ältesten Inhalte zuerst.

Also aufgepasst da draußen, wer Flickr bisher als kostenloses, unendliches Fotoalbum für Second Life verstand – diese Zeiten sind nun vorbei!

Flickr und die Welt

Momentan reagieren ja viele Blogger und Benutzer wenigstens recht skeptisch, teilweise aber sogar recht hysterisch auf die Nachricht, dass das weltweit bekannteste und beliebteste Fotoportal Flickr von Yahoo! an den Konzern Verizon verkauft worden ist.

Flickr selber ist geschichtlich gesehen ein Einkauf von Yahoo! – andere haben es gegründet, Yahoo! wedelte dann mit ordentlich Geld, so dass die Eigentümer es nicht mehr besitzen wollten und hatte es aufgekauft gehabt. Nun also wurde es mit Gewinn verkauft.

Die Reichweite von Flickr ist einmalig, und das Besondere und Interessante daran für viele Benutzer sind einfach die unglaublich vielen Themengruppen, zu denen sich Fotografen und Künstler darin zusammengeschlossen haben.

Dass Flickr auch schon mal in der Vergangenheit gern zensierte, was nicht nach dem US-Geschmack „safe for work“ war, nahmen viele murrend hin.

Nun geht also bei vielen die Angst um, was mit Flickr und aus Flickr so werden könnte. Früher war die Welt bei Flickr noch in Ordnung: es gab den Basiszugang, mit dem man 200 Fotos online stellen konnte, und wer darüber hinaus mehr wollte, der musste 20 US$ im Jahr bezahlen und durfte sich fortan Profi nennen. Eigentlich eine schöne Sache.

Mit Yahoo wurde die Basisgrenze dann auf 1 Terabyte erhöht, einen Profizugang aber gab es dennoch.

Und nun eben der Verkauf und viele zittern, was da nun geschehen wird oder auch nicht.

Das kommt eben genau davon, wenn man sich von einer einzigen Firma abhängig macht, seine Daten dort einlagert und sie somit nicht mehr unter Kontrolle hat. Vielen reicht das aus, die wollen das so haben, ist ja schön bequem und einfach und man hat damit keine weiteren Probleme noch Arbeit. Man entmündigt sich aber auch selber damit, indem man seine Datenhoheit abgibt, man vertraut ja dem Betreiber.

Wer wirklich nicht von solchen Überlegungen betroffen sein will, dem bleibt nur eines, nämlich seinen eigenen Webspace für die eigenen Fotos zu betreiben, nichts mehr und nichts weniger.

Alles andere nämlich führt zu solchen Dingen, wie bei Flickr nun beobachtet. Und Google ist für solche Sachen, obwohl finanziell deutlich besser als Yahoo und Verizon gestellt, auch keine wirkliche Alternative, denn die schließen schon mal gerne Dienste, die nicht wirklich zum Kerngeschäft gehören oder die man als obsolet ansieht, einfach mit Vorankündigung und dann muss man entweder vorher seine Daten rechtzeitig retten, und wenn man es nicht mitbekommen haben sollte, dann hat man damit eben ein Problem.

Das Problem an solchen kostenlosen Lösungen ist ganz einfach das: man nutzt kein Produkt, sondern man selbst ist das Produkt. Und als solches kann man schlecht Forderungen stellen…

Verizon kauft Yahoo! für 5 Milliarden US$

Der US-amerikanische Telekommunikationskonzern Verizon kauft den Internetpionier Yahoo! für 5 Milliarden US$ auf. Yahoo! stand schon seit längerem zum Verkauf, da der Konzern gegen Google und Microsoft nicht mehr wettbewerbsfähig war und ständig Verluste produzierte.

Interessant ist diese Meldung, weil zu Yahoo! auch die früher eigenständigen Portale Flickr und Tumblr gehören. Was mit denen und vor allem deren Geschäftsmodell nach der Aquise genau geschehen wird, ist unklar. Gerade Flickr war vor dem Kauf durch Yahoo! kostenpflichtig, wer mehr als 200 Bilder speichern wollte, der musste damals 20$/Jahr bezahlen. Bei der heutigen Konkurrenz ist das Preismodell wohl nicht mehr tragbar.

Flickr considered harmful – at least make some backups!

In former times I always wondered why people were willing to pay for the professional version of Flickr.com 20 US$ a year. The service was not that great and frankly you could get for less bucks quite more bang. So the answer was simple: because of the social functions there and the big community.

Nowadays the professional account has gone and you get one terabyte for free. So why should you still care if you are using Flickr or not? Quite simple: because you are giving your pictures out of hand. If your pictures are against the terms of service of Yahoo! they are going to pull them either down or behind a „adult verification“ wall. This has already happened in the past with pictures of greek statues and such, making the photographers quite angry.

If you put your pictures up to Flickr you are giving them out of control. So, if you really do want to be on the safe side, at least make your own backup of them regularly or keep your own backup. Having a backup never hurts, and you can never trust a company like Yahoo! to be as passionate about backing up your data as you are. They just use some quite good, though still automated tools and they don’t know you.

Flickr considered harmful

Es gibt ja viele Blogger und SL-Fotografen, die ihre Bilder gerne bei Flickr reinstellen und dort bewundern lassen. Flickr gehört nun schon seit Ewigkeiten zu Yahoo! und ist ein typischer Freemiumdienst: die Basisleistung – 200 Bilder pro Konto – ist kostenlos und wer dort mehr hosten will, der muss eben 20 US$/Jahr berappen.

An und für sich ist das Modell auch eine gute Sache, denn so kann man sich sicher sein, dass der Betreiber nicht so schnell pleite macht oder den Dienst dicht macht, weil er keinen Profit macht. Das Problem an Flickr ist aber, dass man seine Daten einem US-Unternehmen in den Rachen kippt und das mitunter eben auch Entscheidungen treffen kann, die in unserem Kulturkreis ein wenig merkwürdig aufgefasst werden könnten.

Eine Sache dabei sind eindeutig die Richtlinien zu „pornografischen Inhalten“, also Flickr hat da früher immer mal wieder gerne Bilder zensiert, die bei uns offen in Form der BILD-Zeitung bei jedem Bäcker aufliegen. Da kann man geteilter Meinung darüber sein, aber es muss ja nicht jedem gefallen.

Der Hauptgrund, warum viele ihre Photos bei Flickr online stellen, ist aber sicherlich nicht die tolle „Leistungsfähigkeit“ der Webplattform, die schon länger ein wenig vor sich hin stagniert, sondern die darauf existierende Community. Flickr ist eben auch und vor allem eine riesige Bilderdatenbank und man kann sich viele Kommentare einfangen, wenn man es denn will und eben weiß, wie.

Nur ist Flickr eben auch ein Datensilo und das spürt man dann mitunter denn, wenn man nicht daran denkt. Wer beispielsweise einen Pro-Account hat und diesen auslaufen lässt und dann dabei nicht rechtzeitig daran denkt, seine Fotos zu sichern, der hat eben keinen Zugriff mehr darauf. Das ist dann ein typischer Fall von Pech gehabt.

Nun muss man das nicht mögen noch müsste das einen überraschen, denn das steht ja in den Nutzungsbedingungen so drin, nur wer liest die schon? Wer also Flickr nutzt und da vor unliebsamen Überraschungen sicher sein will, der sollte sich eben rechtzeitig und regelmäßig Backups seiner Daten ziehen, fertig.

Eine Möglichkeit dazu ist parallel-flickr. Schön, wenn man denn ein Backup hat, denn wenn man erst merkt dass man eines braucht und keines hat, dann ist es meistens viel zu spät.