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High Fidelity, SL TNG und Opensimulator

Philip Rosedale arbeitet unter Hochdruck mit seinen motivierten und fähigen Mitarbeitern an der nächsten Inkarnation einer virtuellen Welt, High Fidelity. Linden Lab überraschenderweise auch schon seit längerem, auch wenn das Kind noch keinen offiziellen Namen hat – manche nennen es einfach Second Life The Next Generation (SL-TNG) – so soll doch bereits 2015 eine Beta verfügbar sein.

Beiden ist gemeinsam, dass sie ordentlich Manpower und ordentlich Geld zur Verfügung haben, um ihre Pläne Wirklichkeit werden zu lassen, dazu kommt noch sehr viel praktische Erfahrung mit dem Betrieb von virtuellen Welten. Während High Fidelity Opensource ist mit einigen, zentralen Diensten, wird SL TNG erst einmal Closed Source sein.

Aber denken wir mal ein wenig weiter und tun so, als ob zumindest einer dieser neuen Dienste verfügbar wäre: neue Möglichkeiten, zeitgemäßere Architektur, bessere Leistung und Geschwindigkeit.

Was wird dann aus Opensimulator? Bis auf einige Hartgesottene bin ich mir sicher, dass es vor allem wegen High Fidelity dann sehr rasch und stark an Bedeutung verlieren wird und irgendwann wohl sanft sterben wird, denn mit dem Erscheinen eines dieser Produkte wird es ziemlich sicher seine besten Zeiten schlagartig hinter sich haben.

High Fidelity und Opensimulator

Dies hier ist die aktuelle Systemarchitektur von Philip Rosedales virtueller Welt der nächsten Generation, High Fidelity:

hifi-system-architecture1

Wie man sehen kann, ist diese extrem dezentral aufgebaut. Alles unter „Global Services“ wird von High Fidelity Inc. betrieben, der Rest von jedem, der mag. Ein mögliches Geschäftsmodell wird sein, so stelle ich mir das vor, dass die Firma dann einem die virtuelle Identität „verkauft“, also genauer die Verwaltung, sofern man die Systeme über deren Server laufen lässt. Oder beispielsweise deren Marketplace nutzt.

Ich stelle mir das so vor: grundsätzlich ist alles kostenlos möglich, aber wenn man bestimmte zentrale Dienste von HiFi nutzen will, dann muss man für deren Benutzung eben bezahlen. Von irgend etwas will die Firma ja schließlich auch denn leben können.

Das muss man aber nicht unbedingt tun, denn der Sourcecode für alle wichtigen Komponenten liegt bereits unter der Apache Software License 2.0 auf Github vor und kann von jedem, der mag, genutzt werden. Also kann man auch seine eigenen Inselchen bauen und damit glücklich werden.

Als Basis für die virtuelle Welt dient eine Voxel-Engine, eigentlich ein uralter Hut, der aber in der breiten Masse bisher kaum Fuß fassen konnte, weil Voxel so ihre eigenen, systembedingen Probleme mit sich bringen, wie beispielsweise im Vergleich zu Polygonen deutlich höherer Speicherverbrauch. Man darf gespannt sein, wie sie diese Probleme lösen werden.

Alles in allem aber sieht das jetzt bereits auf dem Papier sehr interessant aus und wenn HiFi es schaffen sollte, das auch so zu bringen, dann wird es mit einem Schlag dem 3D-Web deutlichen Vorschub bringen und nebenbei, davon bin ich überzeugt, Opensim sehr alt aussehen lassen.