Die Spielefirma Valve und ihren CEO Gabe Newell dürften so ziemlich alle kennen, denn deren Spiele wie Counterstrike, Team Fortress 2 oder Half-Life kennt fast jeder. Valve drängt es ja seit einiger Zeit in die heimischen Wohnzimmer und das dazu auserkorene Mittel der Wahl war bisher eine eigene, auf Debian basierende Linuxdistribution namens SteamOS, an der Valve seit etwas über zwei Jahre arbeitet. Die Gründe dafür waren unter anderem die Offenheit von Linux, die Möglichkeit, einen eigenen Steamcontroller anzuschließen und die Kontrolle über das System. So sagte jedenfalls Gabe Newell.
Viele sahen das ja als den Durchbruch für Linux Gaming an und freuten sich, selbst Linus Torvalds war recht begeistert. Das Problem an Linux ist ja die Fragmentierung und wenn Valve eine Plattform für Spiele für alle bereit stellt, fällt das weitestgehend in dem Bereich weg. Andere Probleme waren und sind allerdings die manchmal grottige Performance von OpenGL, sowie dass unter Linux die Grafikkarten von Nvidia deutlich schneller als die von ATI laufen. Ein weiteres Problem ist, dass natürlich auch diverse Game Engines an Linux angepasst und optimiert werden müssten .Wenn man es richtig macht, dann sind Frameraten möglich, die mit Windows gleichauf sind oder sogar noch schneller, nur wird diesen Aufwand längst nicht jeder Entwickler oder jedes Studio betreiben, wie Valve das mit der Source Engine getan hat.
Jedenfalls nun gibt es, von der Öffentlichkeit recht wenig beachtet, seit einiger Zeit von Dells Alienware die erste Konsole zu Steam – und sie läuft mit Windows 8.1. A-ha. O-ho. Man hat keine Ahnung, wie Valve es geschafft hat, Microsoft weich zu kriegen, aber das Ding bootet nicht mal mit dem Windows-Logo, sondern einem von Alienware. Also hat Valve offenkundig von Microsoft bekommen was, anderen Firmen bisher nicht möglich war.
Da bleibt dann natürlich die Frage offen: Was wird nun aus SteamOS? Offenkundig war SteamOS ein gutes Druckmittel, um Microsoft klein zu kriegen und zum Einlenken zu bewegen. Das hat jetzt ja nun auch gut geklappt. Windows hat den Vorteil, dass auf der Plattform eben alle Spiele schon zur Verfügung stehen und nicht erst portiert werden müssen. Eine Steambox unter Windows hat den Vorteil, dass darauf natürlich sehr viel mehr Spiele laufen können, man hat den Leistungsabfall mit ATI-Treibern nicht und auch keinen extra Portierungsaufwand.
Da bleibt dann doch die Frage: was wird nun aus SteamOS werden? Der Grund, warum man mit der Entwicklung von SteamOS anfing, hat sich damit ja nun weitestgehend erledigt. Wird Valve nun wirklich weiterhin hinter SteamOS stehen oder aber es noch eine Weile pro forma weiter pflegen und dann gibt es einen „fade out of existance?“
Ich denke, letzteres wird der Fall werden. SteamOS hat seine Schuldigkeit getan und Valve benötigt es ganz einfach nicht mehr. Wozu also sollte Valve noch Energie in das Projekt stecken, was Zeit und Geld kostet, wo sie nun von Microsoft das bekommen haben, was sie wollten? SteamOS ist damit ziemlich sicher tot und wird irgendwann einfach aufhören zu existieren, ganz einfach weil SteamOS für Valve keinen Sinn mehr macht und seinen Zweck erfüllt hat.
Und wenn denn Microsoft dann doch irgendwann wieder meint, andere Bedingungen diktieren zu können, dann kann Valve einfach auf SteamOS verweisen und androhen, es weiter zu entwickeln. Das reicht dann schon aus, mehr muss es nicht mehr können.