Boredom of Draenor oder: gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht

Blizzard wollte ja mit seinem neuen Addon „Warlords of Draenor“, das inzwischen bei vielen „Boredom of Draenor“ oder auch „Borelords of Draenor“ genannt wird, vom Start weg vieles anders, besser und vor allem richtig machen.

Also war die Idee, man schafft eine parallele Zeitlinie und lässt das Gebiet einer der bisher beliebtesten Erweiterungen, nämlich von „The Burning Crusade“ vor seiner Verwüstung wiederauferstehen. Dies hatte für viele seinen Reiz, weil TBC von vielen als eines der besten oder gar das Beste Addon bisher angesehen wird, die Meinungen teilen sich da zwischen „Wrath of the Lich King“ und dem eben auf.

Blizzard wollte auch das Raiden vereinfachen; früher waren häufig die größten Beschwerden aus dem Raidlager, dass man neben dem Raid zu viel Zeit für Dailies, Berufe und Farmen aufbringen müsste und außerdem das Twinken viel zu lange dauern würde.

Blizzard hat auf all diese Beschwerden reagiert und gewaltige Veränderungen eingebaut:

  • gegen eine Gebühr von 50€ kriegt man jeden beliebigen Charakter von 1 direkt auf 90 katapultiert und ein solcher Boost liegt jeder Erweiterung kostenlos beim Kauf bei,
  • jeder Spieler bekommt nun eine Art Farmville in WoW verpasst, nämlich die Garnison. In der Garnison kann man sich im Laufe der Zeit so ziemlich alles herstellen lassen, was einem das Herz so begehrt und wird zum reinen Selbstversorger. Berufe skillen oder noch Materialien und Rezepte für seine Berufe sammeln? Sinnlos, das macht nun die Garnison. Noch Sachen im Auktionshaus kaufen oder verkaufen? Vieles dank der Garnison nun überflüssig.
  • die Zeit selber, die man benötigt, um ohne Instanzen einen Charakter von Level 90 auf Level 100 zu bringen, dürfte je nach Geschwindigkeit des Spielers ca. 15-20 Stunden benötigen. Und das für 10 Level, so schnell ging das bisher kaum, das Maximallevel zu erreichen,
  • das Umschmieden wurde komplett entfernt,
  • jeder Charakter erreicht automatisch Trefferwertung/Waffenkunde-Caps,
  • die meisten Sockelsteine, Sockel und Verzauberungen wurden entfernt,
  • die Charakterwerte (Stats) wurden vereinfacht, alte Werte gestrichen und (zu viele) neue Werte eingeführt, von denen die Entwickler einen Teil schon wieder wie Mehrfachschlag entfernen wollen,
  • in die heroischen Inis kommt man nur noch rein, wenn man in der jeweiligen Skillung mit dem jeweiligen Charakter die Feuerprobe auf Silber besteht – für manche offenkundig ein Ding der Unmöglichkeit, an dem sie schier verzweifeln,
  • der LFR wurde weiter vereinfacht, ein Flügel soll aktuell nur noch 15-20 Minuten dauern. Ob das stimmt, keine Ahnung. Jedenfalls sieht nun die Rüstung aus dem LFR optisch deutlich schlechter als die Rüstung aus den normalen Raids aus und Setboni gibt’s auf den Rüstungen im LFR auch keine mehr,
  • Berufe bringen keinerlei Boni mehr für die Charakterwerte,
  • alle Klassen wurden radikal vereinfacht, Zauber gestrichen oder zu passiven Talenten umgewandelt. In der Beta verkündeten die Entwickler stolz, man könne nun den Gleichgewichtsdruiden, also die Eule aka Moonkin, nun problemlos mit dem Controller einer Xbox spielen. Vielen Spielern sind die Klassen nun deutlich zu einfach und deutlich zu sehr fader Einheitsbrei geworden.

Dazu kommt noch als fragwürdige Dreingabe, dass Fliegen auch auf dem Maximallevel nicht möglich ist und auch im kommenden Patch weiterhin nicht möglich sein wird. Gerade dieses Flugverbot spaltet die Spielerschaft sehr extrem.

In meinen Augen ist Warlords of Draenor ein extrem auf die Raid zugeschnittenes Addon, das die Raider bedienen soll, indem es den Arbeitsaufwand abseits des Raids massiv reduziert hat. Nebenbei hat es aber auch so ziemlich alle Berufe kaputt gemacht, denn wozu noch die Arbeit machen, wenn man das Meiste von der Garnison auch so geliefert bekommt? Dazu kommt auf viele Berufe aktuell ein Cooldown.

Gerade aber dass es die Berufe kaputt gemacht hat, nehmen Blizzard viele Spieler übel, die eben weder wirklich PVP noch Raids gemacht haben, sondern eben lieber Twinks gebaut und im Auktionshaus ihren Spaß gehabt haben.

Außerdem ist ein weiteres Problem ganz einfach, dass sich vieles sehr stark wie mit der heißen Nadel gestrickt anfühlt und es im Endspielbereich eben außer Raids und PVP gefühlt deutlich weniger zu tun gibt als früher. Viele Spieler beklagen die mangelnde Vielfalt und Langeweile, sowie dass man ja im Prinzip nur noch in der Garnison rumhängt, weil man da zwar der Kommandant ist, aber diese ständig wie in Farmville am Laufen halten müsse.

Und ich kann es durchaus nachvollziehen. Für Spieler, die eben keiner der großen, beiden klassischen Bereiche anspricht, ist Warlords of Draenor in der Tat eher mit Inhalten dünn besät. Es sind zu Beginn des Addons ja mindestens drei Millionen Abos wieder reaktiviert worden, aber ich denke, davon werden auch sehr viele schneller wieder weg sein, als Blizzard lieb ist, denn für viele haben sie’s diesmal ordentlich vergeigt.

World of Warcraft als Sucht

Heute möchte ich mal ein wenig über ein Thema schreiben, das viele nicht mehr hören können oder wollen, aber dennoch seine Wichtigkeit hat, nämlich World of Warcraft als Sucht. Gibt es was, wie passiert das, was ist daran schuld oder ist das alles nur ein hysterisch aufgebauschtes Mediengetue, um da friedliche Spieler in die Pfanne zu hauen wie RTL das getan hat?

Zunächst einmal starte ich mit folgender Feststellung:

Ja, World of Warcraft kann süchtig machen!

Wichtig dabei ist: es kann dies tun, es muss dies nicht zwangsweise tun. Es kommt dabei auf die Person vor dem Gerät an, ob die gefährdet ist oder eben nicht. Die meisten Spieler haben das mehr oder weniger gut im Griff, aber es gibt dennoch Menschen, die sich an das Spiel (oder andere wie League of Legends, Day of the Ancients 2 usw.) verlieren.

Die erste, wichtige Frage in dem Zusammenhang ist ganz einfach diese: wie definiert man in diesem Kontext denn nun eigentlich Sucht?

Die Weltgesundheitsorganisation definiert Sucht folgendermaßen, und der Definition schließe ich mich an:

  • Unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und Beschaffung des Mittels
  • Tendenz zur Dosissteigerung (Toleranzerhöhung)
  • Psychische und meist auch physische Abhängigkeit von der Wirkung der Droge
  • Schädlichkeit für den Einzelnen und oder die Gesellschaft
  • Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten.

Auf WoW übertragen ist Sucht die Unfähigkeit, WoW verantwortungsvoll zu spielen. Verantwortungsloses Spielen kann einen davon abhalten, persönliche Ziele zu verwirklichen und Beziehungen zu Freunden und der Familie schädigen.

Oder anders gesagt: es sind Menschen, die ihr Leben dem Spiel unterordnen und nicht umgekehrt. Wo die Grenzen für verantwortungsvolles Spiel sind, ist dabei von Person zu Person verschieden.

Und wahre Geschichten von Leuten, die durch das Spiel sehr viel verloren haben, gibt es genug, wenn man nur einmal ein wenig forscht. Aber zuhören muss man ihnen schon selber.

Aber WoW ist doch nur ein Spiel – oder?

Ja, WoW ist nur ein Spiel. Ein Spielautomat in einer Gaststätte ist auch erstmal nur ein Stück Technik, das rumhängt und auf Kundschaft wartet, und dennoch gibt es genügend Leute, die solchen Automaten hoffnungslos verfallen sind. Da darf man sich mal nicht täuschen.

Auch wenn WoW nur ein Spiel ist, so gibt es dennoch einige Sachen, die es von anderen Spielen deutlich unterscheiden. Das Wichtigste dabei ist, dass einfach immer etwas los ist und passiert. Auch wenn man schläft, so passiert was im Spiel und man bekommt das möglicherweise nach dem Einloggen mit.

WoW erlaubt es nicht, Spielstände zu speichern. Wenn man gewisse Tätigkeiten erledigen will, dann muss man diese entweder am Stück erfolgreich erledigen (mitunter braucht man dazu Mitspieler) – oder macht es eben gar nicht. Gerade dadurch ist aber für gewisse Ziele ein gewisses Mindestengagement einfach nötig.

Das Hauptspiel in WoW findet auf dem Endlevel ab 90 statt. Man kann sich entweder im PvP versuchen, oder aber probiert es im PvE. Mancher züchtet einfach haufenweise weitere Charaktere.

Die grundlegenden Triebfedern für WoW sind dabei diese:

  • es gibt haufenweise für alle möglichen und unmöglichen Taten Erfolge. Diese kann man sammeln, sich dieser freuen oder damit angeben. Manche Erfolge sind schwerer als andere, und wenn man einen Erfolg schafft, dann gratulieren fast alle einem dazu und man wird dadurch motiviert, weiter zu machen. Dadurch, dass es sehr, sehr viele Erfolge gibt, ist die mögliche Motivation und das aufpolierte Selbstbewußtsein sehr hoch.
  • die Leistungsfähigkeit des eigenen Charakters hängt neben dem Spielverständnis sehr, eigentlich zu sehr von den angelegten Aufsrüstungsgegenständen oder Items ab. Nur um sich komplett auszurüsten, braucht man Wochen wenn nicht länger. Kaum ist man damit fertig, muss es dann noch ein Zweitcharakter sein, dne man ausrüstet oder der neue Schlachtzug kommt heraus und die bisherigen Gegenstände sind hoffnungslos veraltet, so dass man sich wieder mühsam eine neue Ausrüstung erarbeiten muss. Und das dauert dann. Das ist es, was viele die Itemspirale nennen. Im Grunde ist es wie ein Esel, an dessen Rücken man einen Stock mit einer Karotte befestigt, die vor seiner Schnauze baumelt und er rennt ständig durch die Gegend. Das Spiel lässt sich damit beliebig verlängern, wenn man nur für genügend Nachschub sorgt, und genau das macht Blizzard.
  • Neben der geplanten Veraltung der Gegenstände ist – und damit sind wir wieder beim Spielautomat – eine weitere Triebfeder von WoW im Bereich des PvE im Grunde reines Glücksspiel. Und das geht so: jemand, meinetwegen ein Druide, will unbedingt endlich eine neue Waffe bekommen, weil seine bisherige noch aus dem alten Schlachtzug ist. Er weiß aber genau, im aktuellen Schlachtzug gibt es diese erst bei Boss drei und später Boss 14. Boss 14 hat seine Gruppe noch nicht legen können, also hofft er Woche für Woche darauf, dass es bei Boss 3 dabei ist. Nun hat Boss 3 insgesamt einen Fundus von 22 unterschiedlichen Gegenständen, den seine Leiche nach erfolgreicher Bewältigung präsentiert. Wieso ausgerechnet 22 Gegenstände? Es gibt im Spiel aktuell 11 spielbare Klassen, also pro Boss für jede Klasse zwei mögliche Gegenstände. Wenn denn bei 10 Leuten im Raid er also zwei Gegenstände präsentiert, dann gibt es eine Chance von 2/22 pro Woche, dass die Wunschwaffe darunter ist. Eine Überprüfung auf bisherige Beute findet nicht statt, und genau das ist eben Glücksspiel. Genau das erzeugt bei vielen eine Menge Frust, aber weil sie dann häufig eben doch nicht aufgeben, auch große Glücksgefühle, wenn sie die Wunschwaffe/objekt endlich bekommen.

Nur ist der Unterschied zwischen Spielautomaten und WoW, dass Spielautomaten erst ab 18 Jahren legal genutzt werden dürfen. WoW aber ist ab 12 Jahren freigegeben, obwohl es in dem Bereich Spielautomaten stark ähnelt. Gut, man verliert in WoW allerdings kein Geld, aber die Mechanismen dahinter sind dieselben.

Im Grunde ist es in WoW also so, dass es eben immer und ständig, stetig und überall etwas zu tun gibt. Es ist, wenn man so will, für viele eine endlose Plackerei mit dem Ziel, sich zu verbessern nur um dann mal wieder festzustellen, dass es neuen Schlachtzug, neues Glück und Beute gibt. Diese Erneuerung gibt es ständig und es wird von Blizzard forciert. Die wären ja auch schön blöde, wenn nicht. Nun möchte ich Blizzard keinerlei böse Machenschaften unterstellen, aber sie sind eben eine Firma, die ihr Geschäft am Laufen halten muss, das in dem Bereich auf einem Abomodell basiert. Also tun sie alles, um die Spieler möglichst lange ans Spiel zu binden, denn je länger sie spielen, desto länger zahlen sie.

Die Community im Spiel übrigens ist häufig kein Grund mehr noch zu spielen. Die ist einfach inzwischen viel zu sehr für den Arsch.

So. Natürlich sagt jemand, den man vor einem Aldi befragt ob er Aldi gut findet kaum, dass er Aldi hasst. Dementsprechend werden die wenigsten aktiven Spieler in WoW sagen, dass sie ein WoW-Problem haben. Die meisten haben keines, und diejenigen, die eines haben könnten oder haben, erkennen es oft einfach nicht.

Sollte man aber der Meinung sein, dass WoW einen beherrscht und nicht umgekehrt, dann ist die berechtigte Frage: wie kann man das schaffen?

1. Man sollte offen zugeben, dass man ein Problem hat und mit anderen darüber reden. Das ist der Anfang und verdammt hart, aber die Einsicht in den Fakt, dass einen das Spiel beherrscht und nicht umgekehrt ist der erste und vor allem wichtigste Schritt zurück in ein selbstbestimmtes Leben.

2. Man sollte sich mal dies überlegen: man soll mal an den Tag zurückdenken, an dem man das Spiel das erste Mal gespielt hat. Hätte man es damals gekauft, wenn man schon damals alles gewusst hätte, was man heute weiß? Dann sollte man sich dies vorstellen: angenommen, man spielt das Spiel in zwei Jahren noch und denkt an den heutigen Tag zurück, an dem man die Entscheidung fällte, weiter zu machen oder aufzuhören. Wie fühlt es sich dann an, wenn man weiter machen würden?

3. Finde heraus, was deine Sucht verursacht hat. Was genau ist es, was einen an WoW so fasziniert? Sind es die Kontinente, die man niemals besuchen kann? Ist es die Rolle als Tank oder Magier? Was auch immer es ist, man sollte die durch WoW erzeugte Freude minimieren und versuchen, statt dessen sich neue Hobbies im wirklichen Leben zuzulegen, die einen mindestens genau so befriedigen. Sei es das Erlernern von Kampfsport, das Lesen von Büchern, das Abhalten eines LARPs und anderes mehr.

4. Man besorge sich selber einen schnellen Burnout. Also man setze einen Privatserver auf, levele da ein wenig, gebe sich Adminrechte und sieht im Grunde wie schnell man Level haben könnte. Dies zerstört ziemlich sicher die Faszination und zeigt WoW als das, was es ist: es ist nur eine Simulation mit künstlichen Regeln. Danach fühlt sich meist das Spiel auf den offiziellen Servern einfach nur noch wie ein Hamster in einem Drehrad an.

5. Suche dir Mitstreiter! Vieles geht in einer Gruppe besser und viele spielen WoW im Grunde nur deshalb, weil ihre Freunde es spielen. Es kann auch helfen, seine Familie und Freunde um Mithilfe zu bitten.

6. Nutze die elterliche Freigabe! Es gibt im Battle.net die Möglichkeit einer elterlichen Freigabe, um Spielzeit und -dauer zu beschränken. Man setze diese selbst und vergebe ein so kompliziertes Password, dass man besser schnell vergisst. Oder noch besser, man bittet einen Freund oder Familienmitglied darum, für einen diese Freigabe einzurichten.

7. Verplane deine Freizeit anderweitig! Ein guter Weg ist es, sich einen Nebenjob zu suchen, um die mögliche freie Spielzeit zu reduzieren. Oder man unternimmt was mit Freunden, betreibt Sport, engagiert sich ehrenamtlich. Wichtig dabei ist, dass diese Dinge außer Haus statt finden, fern vom Computer. Es gibt sehr viele Dinge, die mindestens genau so spannend sind wie WoW und eine Gilde ist kein Ersatz für echte Freunde.

8. Verschenke dein gesamtes Inventar und lösch all deine Charaktere! Dies ist keine einfache Lösung für das Problem, aber es fühlt sich wie ein Reset an. Wenn kein Charakter mehr spielbereit auf Level 90 da ist, der einen lockt, verliert man die Bindung zum Spiel. Es kann aber auch zum Bumerang werden und in einen den Wunsch erzeugen, erneut zu leveln.

9. Verkaufe deinen Account! Es gibt genug Leute, die für einen gut ausgerüsteten Account immer noch einiges an Geld bezahlen.

10. Bezwinge das Spiel! Wenn alles andere nichts hilft, dann sollte man spielen bis man den Höchstlevel erreicht. Dann schaue man auf den Weg dahin zurück, und überlege sich mal, ob es das wert war.

11. Unternehme Sachen im wirklichen Leben, die sich für dich auszahlen wie Kochen lernen, Fitness betreiben oder erste Hilfe und mindestens dieselbe Befriedigung wie das Leveln verschaffen.

12. Lerne Blizzard zu hassen. Das mag zuerst seltsam klingen, aber wenn man gewisse Standards entwickelt wie den Wunsch, von den Gamemastern immer fair behandelt zu werden, genau auf Bugs achtet und die Unvollkommenheit im Spiel sowie ein sich ein wenig mit den Gechäftsmethoden von Blizzard auseinandersetzt, könnte es sein, dass man irgendwann das Gefühl bekommt, dass eine andere Firma das eigene Geld viel mehr verdient hat.

WoW Mists of Pandaria: The good, the bad and the ugly – ein Fazit zur aktuellen Erweiterung

World of Warcraft 5.4 ist nun in seiner endgültigen Raidsaison angelangt, mit der ebenfalls eine neue PVP-Saison eröffnet wurde. Ein Patch 5.5 zur Vorbereitung auf die kommende Erweiterung – vermutlich erscheint die Ende 1. Quartal oder irgendwann 2. Quartal 2014 – ist noch ziemlich sicher. Danach war es dann erst einmal mit Pandaria und der Zirkus zieht weiter. Zeit also, mal ein kleines Fazit zu ziehen, was denn nun an der Erweiterung „Mists of Pandaria“ gut und was denn schlecht war.

The good

Eindeutig gut waren an der Erweiterung die Schlachtzüge, die sich im Gegensatz zu Drachenseele äußerst ansprechend gestaltet und auch vor allem als nicht allzu leicht zeigten. Das begann schon mit Mogushangewölbe und dem Gruppenfilter Steinwache sowie Elegon darin, ging weiter mit dem Thron des Donners und gipfelte nun im Schlachtzug „Schlacht um Orgrimmar“, in dem man Garrosh höchst selbst verprügeln darf. Am Ende rettet denn sogar Varian Wrynn Garrosh das Leben, damit dem in Pandaria der Prozess gemacht werden kann und der Häuptling der Dunkelspeere, Vol’jin, wird zum neuen Kriegshäuptling der Horde gewählt.

Blizzard hat seine Liebe zu epischen Schlachtzügen mit 12 Bossen und mehr wieder entdeckt und dieser gefröhnt.

Ebenfalls gut war, dass Blizzard es tatsächlich geschafft hat, neue Inhalte zuverlässig in kurzem Zeitraum zu liefern. Alle sechs Monate gab es einen neuen Schlachtzug – T14: Mogushangewölbe, Herz der Angst, Terrasse des endlosen Frühlings, T15: Thron des Donners, T16: Schlacht um Orgrimmar – so dass es wirklich für jeden genug zu tun gegeben haben dürfte, denn die Möglichkeiten gingen da so schnell nicht aus.

Überhaupt Pandaria: der ganze Kontinent selber ist einfach der bisherige Gipfel von Blizzards Schaffenskraft, er ist sehr liebevoll gestaltet und eben eine Hommage an Fernost. Natürlich nahm man auch da wieder ordentlich Anleihen an die Geschichte, so soll beispielsweise dem Donnerkönig Lei-Shen Qin Shihuangdi, der erste Kaiser Chinas, als Vorbild gedient haben.

Ebenso war das Aufholen für Nachzügler recht einfach. und auch abseits der Raids gab es genug zu tun, wie beispielsweise die Kampfgilde, die Szenarien oder wenn man Hexenmeister ist die Questreihe für das grüne Feuer.

Ebenfalls als gut zu bewerten ist die Einführung des flexiblen Schlachtzugs mit Patch 5.4 – das hat dem Raiden einen ordentlichen Auftrieb gegeben.

Auch sind die Ackerbauern nicht zu verachten, überhaupt war Gold für Leute, die sich nur ein wenig umtummelten, in dem Addon sicherlich kein Problem. Es gab genug davon und wenn nicht – macht man eben ein paar Dailies, fertig.

Ein Novum war es ebenfalls, das seit langem sich eine Erweiterung wieder im Grunde hauptsächlich um den Dauerkonflikt zwischen der Allianz und Horde drehte und man nicht irgendeinen Oberbösewicht wie Arthas oder Todesschwinge ersann, gegen den beide gemeinsam kämpften.

Auch war die Einführung von Dungeons im Herausforderungsmodus (Challenge Mode) eine gute Sache, die für Kurzweil sorgte, es machten nur allerdings wirklich wenige sich auf, das zu probieren.

Mir persönlich gefiel die mit Patch 5.2 eingeführte Insel des Donners als Daily Quest Hub besonders gut: man konnte sich entscheiden, ob man PVE oder PVP machen wollte, sie wurde phasenweise frei geschaltet und mit Hilfe von Soloszenarien wurde die Geschichte vorangetrieben.

Die Gegenstandsaufwerter, genannt Leerenbinder, waren auch eine der besseren Ideen: so hatte man was länger von seiner Rüstung und konnte den aktuellen Raid, wenn man wollte, individuell ein wenig vereinfachen. Außerdem lohnte es sich so, Tapferkeitspunkte zu farmen.

Mir persönlich gefallen auch die Haustierkämpfe, ideal in Raidpausen und die Pandaren als Rasse. Mit den Pandaren konnte sich ja nicht jeder anfreunden, aber sie sind eben schon seit langem Bestandteil der Lore und nun eben auch im Spiel eingebaut und verfügbar. Damit muss man leben.

The bad

Wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten. Längst nicht alles an der Erweiterung ist gut und keine Erweiterung verlor bisher so viele zahlende Kunden wie diese. Wo also liegen deren Schwächen?

Zunächst einmal im PVP: das hat Blizzard ordentlich in den Boden gerammt. Den PVPlern schmeckte es absolut nicht, das mit jedem Patch die standardmäßige PVP-Abhärtung stückweise angehoben wurde, man war anfangs bei 40%, dann bei 60% und ist nun irgendwo bei 72% (Abhärtung bedeutet man nimmt weniger Schaden im PVP).

Dann fehlte Blizzard irgendwie in Mists of Pandaria ein wenig der rote Faden, und was sie eigentlich wollen: mit 5.0 wurde die Grenze von 25 Tagesquests (Dailies) aufgehoben und man bekam anfangs sechs satte Ruffraktionen mit teilweise wirklich extrem lieblos gestalteten Dailies (Goldener Lotus FTW), bei denen der Rufanstieg langsamer vonstatten ging als das Pech in dem einen Experiment in Australien tropft. Dazu kam, das manche Ruffraktionen voneinander abhängig waren, man konnte erst bei der nächsten Fraktion Ruf erwerben, wenn man den goldenen Lotus auf einem gewissen Niveau hatte. Extrem unschön, daher so war es und das brachte daher dem Addon am Anfang den Spottnamen „Mists of Farmdaria“ ein. Blizzard hatte es einfach damit am Anfang deutlich übertrieben, nun sind sie ins exakte Gegenteil verfallen. Dazu später mehr.

Ebenfalls unschön ist der Anstieg des Itemlevels innerhalb des Addons, es dürfte bisher kein Addon gegeben haben, in dem der so krass gewesen ist wie in diesem. Die heroischen Inis beispielsweise waren auf Gearscore 430 hin designed worden, nun wirft er aktuelle Raid im Flexmodus schon Gearcore 540 ab, Normalmodus 563. Das bedeutet nichts anderes, als dass die „heroischen Dungeons“ inzwischen wertlos geworden sind, und heroisch waren sie noch nie. Inzwischen reicht ein gut ausgerüsteter Schadensmacher alleine aus, um da wie Butter durch zu marschieren. Wenn das so weiter ginge, dann würden im nächsten Addon alle mit GS > 600 herum laufen und jeder mindestens eine Million Leben haben. Selbst Blizzard hat da inzwischen ein Einsehen gehabt und für die kommende Erweiterung eine Gegenstandsquetsche angekündigt, um das wieder in sinnvollere Bereiche zu bringen, die alternative Idee des Megaschadens haben sie verworfen.

Überhaupt der spielerische Anspruch in der Levelphase und den heroischen Dungeons ist nicht mal mehr ansatzweise vorhanden; das Spiel ist einfach viel zu einfach geworden. Das ist einfach nur noch schlecht, und der Sprung davon ins meinetwegen Raidgeschäft ist dann enorm.

Die mit Patch 5.3 eingeführte und nur da aktive wöchentliche Quest im nördlichen Brachland war eine radikale Abkehr von den bis dahin stattfindenden Dailies: man musste gewisse Vorräte sammeln und bekam dafür dann 200 Tapferkeitspunkte. Das Ganze dauerte, wenn man nur die Kommandanten kloppte, maximal 45 Minuten und man war damit durch. Einerseits schnell verdiente Taperkeitspunkte, andererseits für eine neue Quest Hub deutlich zu wenig.

Schlecht ist auch, das im Grunde des Spiel nur noch fast auf den Endbereich hin ausgerichtet worden ist: Leveln macht so nicht mehr wirklich Spaß, sondern ist nur noch reiner Mittel zum Zweck.

Und dann gäbe es da noch die „legendäre Questreihe“ um den schwarzen Prinzen Furorion, den letzten unverderbten Schwarzdrachen Azeroths. Da gibt es im Grunde drei Belohnungen, nämlich einmal einen speziellen Stein für shaberührte Waffen, einen speziellen Metastein für Helme und einen legendären Umhang GS 600. Den speziellen Stein für Waffen jedenfalls kann man schon nicht mehr verwenden, und ob das so gut ist, sei mal dahin gestellt. Später zu der Reihe noch mehr.

Dazu kommt der LFR, also „Looking for raid“, der Raidfinder für Leute, die keine Zeit/Lust haben, sich eine feste Gruppe zu suchen. Einerseits eine schöne Sache, andererseits ist es da drin schlimmer oft als bei RTL und vor allem gerade dieser ist Nachrüstmechanismus Nummer Eins. Wirklich Spaß macht der nicht mehr.

Ach ja, überhaupt Rüstung: Blizzard könnte auch mal darüber nachdenken, ob der jetzige Mechanismus mit dem Zufallsgenerator der eben nicht prüft, ob man schon gewisse Rüstungsteile hat, noch wirklich zeitgemäß ist. Es gibt Leute, die wochenlang einer Waffe aus der Saison hinter her rennen und das ist nicht mehr besonders schön.

Und dann wären da noch die Münzen: es gibt auf einmal wieder so viele, unterschiedliche Münzen, dass es nicht mehr schön ist. Jede Raidsaison eine eigene, da soll man nochmal durchblicken – und im Grunde kann man sich für Gerechtigkeitspunkte irgendwann nichts sinnvolles mehr anschaffen. Da herrscht Handlungsbedarf.

Ja, schlecht war auch der Anstieg in der Schwierigkeit vom LFR zum normalen Schlachtzugsmodus, deutlich zu steil, hart und schroff. Das hat Blizzard inzwischen mit der Einführung des flexiblen Schlachtzuges behoben.

Schlecht ist auch, dass man für die legendäre Questreihe zwei Schlachtfelder erfolgreich bestreiten muss, nämlich den Tempel von Katmogu und die Silberbruchmine. Das ist einfach nur unschön.

The ugly

Nun wird es richtig hässlich, was geht in der Erweiterung absolut nicht? Zu allererst und überhaupt die Community, die im Grunde zu einer asozialen Uncommunity verkommen ist. Es gibt kaum ein Spiel, das Neulingen asozialer und unfreundlicher gegenüber ist wie WoW. Die Community ist absolut nichts, worauf Blizzard stolz sein könnte noch womit man noch werben könnte. Im Grunde sind viele nur noch auf ihren eigenen Vorteil bedacht, man gesteht dem Gegenüber das Machen von Fehlern nicht zu und jedwede Community, die mit besonderer Abscheu wie in WoW die Wörter „Noob“ für Neuling, die Phrase „L2P“ für „learn to play“, also lern erstmal gescheit spielen und „Casual“ für Gelegenheitsspieler als Schimpfwort gebraucht, kann nicht mehr besonders knusper sein.

Weiterhin ist der Aufwand inzwischen übel und total übertrieben, den man betreiben muss, wenn man seinen Charakter im PVE-Endspiel oder PVP betreiben muss. In der Levelphase braucht man im Grunde nur einen Bruchteil seiner Fähigkeiten, man kommt locker solo durch, aber im Raid auf einmal wird man zuerst mit einem Handbuch von 40 Seiten Din A4 erschlagen, das man besser lesen sollte, um seine Klasse ordentlich fahren zu können. Und natürlich stammen diese Infos, genannt Guide, nicht von Blizzard selber, sondern von engagierten Spielern. So etwas schreckt einfach nur deutlich mehr ab, als dass es nützt. Nur weil man gewisse Sachen möglichst komplex gestaltet, heißt das noch lange nicht automatisch, dass es deswegen auch automatisch gut wird.

Im Gegenteil: die besten Spiele, die sich lange halten, haben im Grunde recht einfache Regeln (wie Dame), aber sind gerade deswegen leicht verständlich und motivieren dauerhaft. Denn trotz dieser einfachen Regeln gibt es eine ungeheure Spieltiefe. Blizzard hat ja mit dem Entrümpeln der alten Talentbäume vorgemacht, dass sie es können, also sollten sie in der nächsten Erweiterung auch mal den Mut haben, das bei den Klassen entsprechend zu machen. Übrigens ist es auch unschön, das gefühlt jede Klasse inzwischen fast alles kann und es mehr und mehr zu einer Art Einheitsbrei verkommt und das vormals scharfe Profil mancher Klasse inzwischen verschwimmt.

Absolut hässlich waren die vielen Bauarbeiten, die Blizzard jeder Klasse im Laufe dieses Addons angediehen ließ: da hatte man wirklich das Gefühl, sie wissen nicht, was sie wollen und selbst die neue Klasse Mönch blieb davon nicht ungeschoren, sondern wurde fast neu in diesem Addon erfunden.

Ebenfalls unschön ist die mit Patch 5.4 eingeführte zeitlose Insel, die die Amis in Anlehnung an die Bezeichnung „timeless isle“ inzwischen als „timewaste isle“, also Insel der Zeitverschwendung bezeichnen. Auf dem Papier las es sich soll: eine Insel mit nur einigen, wenigen Dailies, die man ansonsten selbständig erkunden kann und mit dynamischen Weltereignissen, an denen man teilnehmen kann, wenn man will.

Liest sich toll, aber die Umsetzung ist einfach eine Katastrophe: die Insel selber ist für stark bevölkerte Realms wie Aegwynn viel zu klein geraten, und im Grunde gibt es auf ihr vor allem eines zu tun: stupide Mobs kloppen. Wenn man das tut, bekommt man zeitlose Münzen und erwirbt so Ruf bei Kaiser Shao-Hao, für den man dann wiederum bei dessen Rüstmeister Spaßobjekte bekommen kann. Das ist in Ordnung für die Leute, die das wirklich wollen, die sind dann damit wochenlang beschäftigt, denn für den Raidbetrieb/PVP ist die Insel nicht nötig. Es geht auch ohne, wer aber für 100.000 zeitlose Münzen und ehrfürchtigem Ruf beim Kaiser die Zügel für die neue Wolkenschlange haben will, der braucht eben grob geschätzt seine drei bis vier Wochen mindestens dafür. Dafür ist die Insel da.

Und die Insel dient vor allem als Aufholmechanismus für Twinks; es gibt überall Truhen, in denen es dann zeitlose Rüstungsteile GS 496 gibt, die an den Account gebunden sind und man benutzen kann. Die Werte darauf sind manchmal leicht zufällig generiert, aber mit ein wenig Arbeit schafft man es in ein bis zwei Stunden einen frischen 90er immerhin in den aktuellen LFR bringen zu können. Das ist dann das Einzige, wofür sie wirklich taugt.

Absolut übel aber ist auch der legendäre Umhang aus der Questreihe um Furorion: einerseits ist er ein wirklich schönes und auch brauchbares Teil. Er ist immerhin GS 600, aufgewertet GS 608 und damit sicher bis zum Ende der Erweiterung „best in slot“, also das Nonplusultra. Hat man den erst einmal, dann braucht man da nichts anderes mehr.

Das wäre noch in Ordnung, wenn der Umhang nur von den Werten her so gut wäre, aber nein, er hat auch noch einen speziellen Effekt, der zur jeweiligen Spezialisierung passt und zufällig aktiv ist. Dieser Effekt hat es aber in sich, oft genug macht dieser Zufallseffekt dann in Raids 8-10% der jeweiligen Leistung einer Klasse aus, beispielsweise bei Heilern. Das habe ich schon oft genug so erleben dürfen. Er ist damit extrem mächtig, eigentlich schon übermächtig und im Grunde ein Teil, das man für einen gescheiten Raid haben will, ja haben muss – mancher Raid besteht darauf.

Und da wird es dann problematisch, denn da geht es ins konzeptionelle: WoW war schon immer ein Spiel, in dem man neben dem eigenen Spielvermögen auch die dazu passende Ausrüstung benötigte. Das ist nichts Neues, aber jetzt gibt es auf einmal ein Stück Ausrüstung, das alleine getragen durch reinen Zufall 8-10% der Spielleistung ausmacht und dessen Erwerb selbst wenn alles klappt mindestens drei bis sechs Wochen dauert, wenn nicht gar mehr. Denn der Questfortschritt bei der legendären Reihe ist einzig und alleine an den jeweiligen Charakter gebunden, nicht an den Account, und will man mit einem Twink raiden gehen, dann muss man mit dem erneut die komplette Reihe durchmachen.

Und das ist einfach nur noch ein konzeptioneller Fehlschlag, denn es hält viele Twinks davon ab, in die Raids zu gehen. Besser wäre es da, Blizzard hätte den Questfortschritt an den Account gebunden – das haben sie aber nicht. Erwerben kann, wenn man ausdauernd genug ist, diesen Umhang jeder. Aber der zeitliche Aufwand ist so immens, dass man das nicht für mehr als einen Charakter machen will.

Übel ist auch, wie sich inzwischen viele Realms zu Geisterrealms entwickelt haben und Blizzard verdient daran, hat bisher nichts dagegen unternommen und das Feature, welches die Probleme beheben soll – die virtuellen Realms – kommt erst irgendwann. Immerhin ist es bei zwei US-Realms inzwischen im Probebetrieb. Die kleinen Realms werden so immer kleiner, die vollen wie Aegwynn, Blackmoore und Antonidas aber immer voller.

Fazit

Wo viel Licht ist, da ist auch eben viel Schatten. Mists of Pandaria ist trotz allem inhaltlich die beste Erweiterung seit langem, aber da Blizzard absolut keine rote Linie fuhr, was sie denn nun eigentlich wollen, auch die Erweiterung mit den meisten Aboverlusten seit langem. Man startete mit 10,2 Millionen Abos und zum Ende des 2. Quartals 2013 war man noch bei 7,6 Millionen Abos, für das abgelaufene Quartal ist weiterhin ein deutlicher Rückgang zu erwarten.

WoW ist als Spiel eben inzwischen in die Jahre gekommen und der Hype um „The Wrath of the Lich King“ scheint nicht wiederholbar zu sein; außerdem tut dazu das Abomodell sein übriges. Viele sind einfach nicht mehr bereit für ein Abo monatlich Geld zu bezahlen, andere wiederum spielen WoW nur noch etappenweise und gehen dann wieder in Pause.

Als logische Folge dessen hat Blizzard inzwischen für Asien einen In Game Shop gebaut, mit dem man sich wie bei F2P-Spielen üblich Levelerleichterungen und ähnliches kaufen kann. In Asien ist WoW aber auch kein Spiel mit Abogebühren, sondern man bezahlt es stundenweise.

Auch ist die Grafikengine von WoW absolut nicht mehr zeitgemäß, sie nutzt moderne Grafikkarten nur zu einem Teil aus, und das merkt man eben.

Blizzard selber hat ja noch mindestens drei weitere Erweiterungen in der Planung und stockt als Antwort sein Entwicklerteam gehörig auf. Sie wollen nun jährlich eine neue Erweiterung bringen und als Ziel jeden Monat neue Inhalte. Mal schauen, ob das klappt.

Episch breite Rollenspieldiskussionen gibt es längst nicht nur in Second Life

…sondern auch in den WoW-Foren. Es gibt ja tatsächlich so etwas wie Rollenspielrealms, die im Laufe der Jahre diversen Schwankungen unterlagen. Und weil die Menschen nunmal überall gleich sind, verlaufen die Diskussionen zum selben Thema dann doch meistens erstaunlich ähnlich, beispielsweise diese hier namens „Schlechtes Rollenspiel.“

Lord Finsterbrötchen und Lady Sonnenbirne sind dabei wohl sogar schon noch gar bessere Vertreter des Rollenspiels an sich, wer weiß, was denn Graf Zahl so von sich gibt. Vielleicht plant der ja tatsächlich, alle Stellen von Pi aufzusagen? Das wäre doch mal ein Vorhaben!

Auch der altbekannte Satz „Früher war alles besser!“ fehlt nicht, verbunden mit dem Hinweis, dass es heutzutage nur noch Fastfood-RP geben würde, alle nur noch direkt als Großkaiser von Hyppostadt ins RP springen, man Respekt bekommt und sich nichts mehr verdienen will. Das kommt einem dann doch irgendwie sehr bekannt vor, oder?

Alles in allem sehr amüsant zu lesen und es zeigt nur, egal wo man ist, die Probleme ähneln sich doch sehr, sehr stark…

Wow wie langweilig!

Momentan befinde ich mich in einer Phase, in dem mir World of Warcraft einfach so zum ersten Mal seit Anfang Mai 2012 so richtig, richtig stinklangweilig geworden ist. Mein Antrieb, noch im Spiel überhaupt einzuloggen, ist inzwischen sehr gering geworden und dort noch etwas zu reißen, ebenso. Damit scheine ich in guter Gesellschaft zu sein, denn viele die ich auf meinem Realm kannte, habe ich schon wochenlang nicht mehr online gesehen.

Was ich eigentlich in WoW gerne machen würde, ist ganz einfach das: Raids. Aktuelle Raids, genauer gesagt auf dem normalen Schwierigkeitsgrad und das am Liebsten zweimal wöchentlich zu festen Terminen. Und haargenau das aber wird immer schwerer und schwerer und schwerer… es macht einfach keinen Spaß mehr.

Der Casus Knaxus
Früher, also zu Zeiten von Cataclysmus und davor, war auf meinem Realm deutlich mehr los als heutzutage. Der Realm wird von Seitens Blizzard immer noch als mittlere Population eingestuft und ist damit noch weit entfernt davon, nun ins Reich der Geisterserver zu gehören, aber er ist dennoch spürbar leerer geworden.

Zu Cataclysmus war es für viele Gilden, wie auch der meinigen, kein Problem einen gildeninternen Raid zu betreiben, wer genügend Mitglieder hatte, der konnte sogar noch einen heroischen Raidzug installieren. Den gab’s damals immerhin auch, wenn auch nicht besonders erfolgreich. Auch wurden ständig Randoms für alle möglichen Sachen gesucht, der Handelskanal war voll genug und das Auktionshaus gut gefüllt.

Mit Mists of Pandaria wurde das dann alles anders. Vom Standpunkt der Weiterentwicklung der Geschichte, dem Schwierigkeitsgrad der Raids und auch sonst, was man so nebenbei treiben kann, hat da Blizzard sehr viel richtig gemacht, und es ist in der Tat in meinen Augen schon alleine im Vergleich zu Cataclysmus eine gelungene Erweiterung.

Aber Blizzard hat es vor allem mit einem total übertrieben, denn das Reizwort des Addons heißt nunmal und nicht ohne Grund Dailies. Es gab von Anfang an sechs Ruffraktionen mit täglichen Quests, die zu lösen sind und der Ruf, den es da gibt, ist charaktergebunden. Das wäre kein Problem, wenn nicht auch gewisse Items für die Rüstung nur noch gegen Ruf und Tapferkeitspunkte dort abzugreifen wären, und die sich bei manchen Fraktionen so zäh ziehen wie ein altersschwacher Kaugummi. Abwechslung? Gleich Null, es fühlt sich nicht wie ein Spiel an, sondern einfach nur wie stupide Arbeit und staubtrocken, zieht sich gefühlt endlos dahin, und wer Unterhaltung will, der liest besser irgendeinen Gesetzestext. Denn solch ein Text erscheint dann auf einmal im Vergleich zu den Dailies wie allerbeste Unterhaltung pur und interessant (beispielsweise die §§961 bis 964 BBG, das sog. Bienenrecht – köstlich)!

Blizzard hat das inzwischen auch selbst eingesehen, dass sie es mit den meisten Dailies hoffnungslos übertrieben haben und mit den Belobigungsabzeichen, die man bei jeder Fraktion erwerben kann, den Rufaufbau gehörig beschleunigt. Das aber ändert nichts an der Tatsache, dass die Dailies bei den Klaxxi oder dem goldenen Lotus einfach nach wie vor total stupide und völlig uninteressant geraten sind.

Bei der neueren Fraktion, der Operation Schildwall/Herrschaftsinitiative mit Patch 5.1, hat sich das dann stark geändert, denn hier wird die Geschichte weiter gesponnen durch zusätzliche Quests. Hätten sie mal alle Ruffraktionen von Anfang an so gestaltet, dann wäre das auch weniger problematisch. Haben sie aber nicht, damit ist und bleibt mein Fazit zu den Dailies bei MOP: sie saugen unendlich und nerven, da es aber keine Wappenröcke mehr wie früher gibt, sind sie je nach dem eigenen Spielstil eine Notwendigkeit. Wer etwas anderes sagt, der lügt.

Dazu kommt, dass dieses Addon für Twinks absolut unfreundlich geraten ist. Wer einen Twink raidfertig bekommen will, der muss im Vergleich zu früher deutlich  mehr Zeit ins Spiel investieren als früher, eben genau weil man die Ruffraktionen bedienen muss. Belobigungsabzeichen dabei nun hin oder her, wem die eine Fraktion schon keinen Spaß machte, der wird sie beim zweiten Mal noch weniger Spaß machen.

Die Raids an sich
Die Raids an sich sind abwechslungsreich und anspruchsvoll. Die Bosse können deutlich mehr und man muss sich vor allem auch bewegen können, sonst hat man bei einigen Bossen definitiv keine Sonne mehr und es hängt auch bei einem Boss wie Elegon viel mehr am Verhalten des einzelnen Spielers, denn wenn bei Elegon schon alleine ein DD stirbt war es das mit dem Bosskill gewesen, dann können sich alle hinlegen und aus die Maus.

Schon auf nicht heroisch überfordern die Bosse viele Spieler, so dass sich vor allem eines deutlich heraus kristallisiert hat: die Raids auf Normalstufe brachen und brechen weg, entweder gehen die Spieler nur noch in den LFR oder direkt alles auf heroisch. Wer aber heroisch gehen will, der muss eine gewisse Portion gesunden Masochismus mitbringen um all die Vorarbeiten zu leisten, die dafür die meisten Gilden voraussetzen in Sachen auf Ruf farmen und dergleichen – und so masochistisch bin ich einfach nicht veranlagt. Punkt.

Im Vergleich zu Catacylsmus gibt es irgendwo in der Größenordnung 10000-15000 weniger Gilden, die noch NHC laufen nach WoW Progress. Schon alleine diese Zahl spricht Bände.

Eine mögliche Lösung: Charaktertransfer
Nun ist es so, dass es schon noch genügend Gilden gibt, die Spieler auch auf NHC suchen, nur befinden die sich eben auf anderen Realms. Also könnte ich in der Tat x*20€ nehmen und die Blizzard dafür in den Arsch schieben, sie also noch dafür belohnen, dass sie es seit Jahren nicht mehr schaffen noch sich darum kümmern, die Serverlandschaft zu pflegen und endlich mal zu bereinigen, was nichts anderes bedeutet als Server schließen und zusammenlegen. Nur warum sollten sie das tun, wenn nach wie vor genügend Spieler dazu bereit sind, für den Transfer eine völlig überteuerte Gebühr zu bezahlen, nur damit sie endlich wieder ein Weilchen woanders den Spaß haben können, den sie früher auf ihrem eigenen Realm hatten?

Eben, die wären ja schön blöde! Wer übrigens bei Google mal nach dem Begriff „Geisterserver WoW“ sucht, der merkt auch, dass das Problem alles andere als neu ist, aber es wird und wird nicht besser.

Jetzt steht Patch 5.2 vor der Türe, er bringt eine neue PVP- und Raid-Saison mit sich, es kann ja sein, dass einige Spieler zu dem wieder zurück kehren werden. Aber ernsthaft glaube ich nicht daran, denn was bringt 5.2 neben dem neuen Schlachtzug mit sich? Genau das, was das Spiel ums Verrecken nicht gebraucht hat, eine neue Ruffraktion mit – genau das! – Dailies! ARG!

Kurz gesagt ist es nunmal so: ich würde gerne raiden, raiden, raiden gehen, aber dank der Spielmechaniken muss ich dafür Dailies, Dailies, Dailies machen und nachdem ich seit Monaten in keinen gescheiten Raid rein komme, habe ich auch keinen triftigen Grund mehr die stumpfsinnigen Dailies noch irgendwas zu machen. Der Spielspaß ist einfach momentan knallhart weg und ob ich neuen finden werde, das ist fraglich. Ich habe zwischendurch mal mit einem vollen Set Erbstücken aus Langeweile einen zweiten 90er innerhalb von zwei Wochen hochgezogen, aber das kann es nun auch nicht sein, mir eine möglichst große Twinkarmada zu bauen. Denn so lustig ist das Questen nämlich nach Gegend  nun auch wieder nicht.

Persönlich hocke ich daher inzwischen auf halb gepackten Koffern; sicher, ich könnte auf einen der vollen Realms wie Antonidas, Blackmoore oder Frostwolf transferieren und dort wieder meinen Spaß haben, nachdem das auf dem eigenen Realm raidtechnisch nahezu unmöglich geworden ist, da er schon recht tot ist. Auf anderen Realms haben die Leute nach der Zeit inzwischen alle drei Raids komplett durch, was auf meinem Kaff gildenintern ein Ding der Unmöglichkeit ist. Erfolge auf Teufel komm raus machen ist nunmal nicht mein Ding und PVP halte ich in WoW für eine absolute Lachnummer, denn erstens ist es absolut unbalanciert und zweitens gibt es kaum einen größeren, erbärmlichen Haufen an Jammerlappen auf dieser Welt als die PVPler in WoW, die ständig, immer und überall nur darüber klagen, wie a) unbalanciert das Spiel ist, b) übermächtig die Klasse X ist (Krieger, Jäger beispielsweise) oder c) viel zu schwach doch die eigene Klasse ist. Und oh, d) Wintrading ist böse und wenn jemand erfolgreich ist, dann kann er es natürlich nur über Wintrading erreicht haben!

Blizzard tut dann aber leider, gar nicht faul, meistens irgendwas, damit die Jammerer zumindest etwas Ruhe geben und meistens das Falsche. Dazu kommt, dass man im PvE darunter dann oft genug leidet, weil PVP und PVE absolut nicht voneinander getrennt ist.

Aber ebenso, wie viele Autofahrer es nicht einsehen, an den Klos in einer Raststätte für Sanifair 70 Cent berappen zu müssen, sehe ich eben das mit der überteuerten Transfergebühr weit jenseits meiner Schmerzgrenze absolut nicht ein.

Also werde ich es wohl noch ein Weilchen so beobachten, vielleicht pausieren und entweder kommt der Spielspaß denn eben wieder oder das war’s mit WoW mal wieder. Wenn ich mir aber ansehe, was 5.2 so bringen wird, halte ich das mit dem zurückkehrenden Spielspaß für unwahrscheinlich.

Andere Spiele sind auch ganz nett, und mein guter Sith-Inquisitor Knarfolomew wartet nur darauf, seine Ausbildung endlich gegen Ffon beenden zu können und Lord Zash sieht doch auch irgendwie ganz bösartig sexy aus.

Oder ich mache eben wieder so wie gestern Rollenspiel in Turmus und reiße das Heft gnadenlos an mich, das geht auch. Brom hat darüber schon genug geschrieben, es war für mich eine Mordsgaudi. Ich glaube, so richtig wussten sie nicht ganz, was ihnen da nun geschieht und überhaupt, da ich es aber liebe die Leute zu verwirren, war das in Ordnung und passte.