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Flickr und die Welt

Momentan reagieren ja viele Blogger und Benutzer wenigstens recht skeptisch, teilweise aber sogar recht hysterisch auf die Nachricht, dass das weltweit bekannteste und beliebteste Fotoportal Flickr von Yahoo! an den Konzern Verizon verkauft worden ist.

Flickr selber ist geschichtlich gesehen ein Einkauf von Yahoo! – andere haben es gegründet, Yahoo! wedelte dann mit ordentlich Geld, so dass die Eigentümer es nicht mehr besitzen wollten und hatte es aufgekauft gehabt. Nun also wurde es mit Gewinn verkauft.

Die Reichweite von Flickr ist einmalig, und das Besondere und Interessante daran für viele Benutzer sind einfach die unglaublich vielen Themengruppen, zu denen sich Fotografen und Künstler darin zusammengeschlossen haben.

Dass Flickr auch schon mal in der Vergangenheit gern zensierte, was nicht nach dem US-Geschmack „safe for work“ war, nahmen viele murrend hin.

Nun geht also bei vielen die Angst um, was mit Flickr und aus Flickr so werden könnte. Früher war die Welt bei Flickr noch in Ordnung: es gab den Basiszugang, mit dem man 200 Fotos online stellen konnte, und wer darüber hinaus mehr wollte, der musste 20 US$ im Jahr bezahlen und durfte sich fortan Profi nennen. Eigentlich eine schöne Sache.

Mit Yahoo wurde die Basisgrenze dann auf 1 Terabyte erhöht, einen Profizugang aber gab es dennoch.

Und nun eben der Verkauf und viele zittern, was da nun geschehen wird oder auch nicht.

Das kommt eben genau davon, wenn man sich von einer einzigen Firma abhängig macht, seine Daten dort einlagert und sie somit nicht mehr unter Kontrolle hat. Vielen reicht das aus, die wollen das so haben, ist ja schön bequem und einfach und man hat damit keine weiteren Probleme noch Arbeit. Man entmündigt sich aber auch selber damit, indem man seine Datenhoheit abgibt, man vertraut ja dem Betreiber.

Wer wirklich nicht von solchen Überlegungen betroffen sein will, dem bleibt nur eines, nämlich seinen eigenen Webspace für die eigenen Fotos zu betreiben, nichts mehr und nichts weniger.

Alles andere nämlich führt zu solchen Dingen, wie bei Flickr nun beobachtet. Und Google ist für solche Sachen, obwohl finanziell deutlich besser als Yahoo und Verizon gestellt, auch keine wirkliche Alternative, denn die schließen schon mal gerne Dienste, die nicht wirklich zum Kerngeschäft gehören oder die man als obsolet ansieht, einfach mit Vorankündigung und dann muss man entweder vorher seine Daten rechtzeitig retten, und wenn man es nicht mitbekommen haben sollte, dann hat man damit eben ein Problem.

Das Problem an solchen kostenlosen Lösungen ist ganz einfach das: man nutzt kein Produkt, sondern man selbst ist das Produkt. Und als solches kann man schlecht Forderungen stellen…

Verizon kauft Yahoo! für 5 Milliarden US$

Der US-amerikanische Telekommunikationskonzern Verizon kauft den Internetpionier Yahoo! für 5 Milliarden US$ auf. Yahoo! stand schon seit längerem zum Verkauf, da der Konzern gegen Google und Microsoft nicht mehr wettbewerbsfähig war und ständig Verluste produzierte.

Interessant ist diese Meldung, weil zu Yahoo! auch die früher eigenständigen Portale Flickr und Tumblr gehören. Was mit denen und vor allem deren Geschäftsmodell nach der Aquise genau geschehen wird, ist unklar. Gerade Flickr war vor dem Kauf durch Yahoo! kostenpflichtig, wer mehr als 200 Bilder speichern wollte, der musste damals 20$/Jahr bezahlen. Bei der heutigen Konkurrenz ist das Preismodell wohl nicht mehr tragbar.

Yahoo soll zerschlagen werden

Der Aufsichtsrat des glücklosen, früheren Internetpioniers Yahoo! überlegt gerade, das Internetgeschäft abzugeben und alles, was sich noch irgendwie lohnt, zu verkaufen. Das kommt nicht überraschend, wenn man sich überlegt, dass Yahoo! seit Jahren nicht mehr richtig in die Pötte kommt, was Innovation und Gewinn angeht. 

Sollte es zur Zerschlagung kommen, dann ist die interessante Frage, wo die noch funktionierenden Internetangebote von Yahoo! landen werden und ob sie wie bisher weiter betrieben werden oder möglicherweise wieder Geld kosten. Konkret denke ich da an Flickr, die seinerzeit von Yahoo! gekauft wurden und früher Geld kosteten.  Sollte es zur Zerschlagung kommen, dann ist Flickr einer der besten Verkaufskandidaten überhaupt.