Ticket zur Wiedereinführung von Nachnamen wird geprüft

Ach nee… Linden Lab scheint sich manchmal doch noch, wenn sie wollen, bewegen zu können und so etwas wie Kommunikation mit ihren Kunden zu üben. Erinnern wir uns: mit der Einführung der Displaynamen wurden die Nachnamen alten Stils abgeschafft, fortan trägt jeder den Einheitsnamen Resident und fertig. Es war ein radikaler Bruch mit der alten Kultur in SL.

All das sorgte dafür, dass unter der Bezeichnung SVC-7125 ein Ticket lief, dass genau die Einführung der alten Nachnamen zum Inhalt hatte. Dieses Ticket lief bereits seit Juno diesen Jahres, hat bisher über 1858 Stimmen dafür mit 613 Followern, und – man höre und staune – wurde von den Lindens immer links liegen gelasse. Aber das hat sich heute geändert!

Ein Mitarbeiter von Linden Lab hat erstmals in der Geschichte des Tickets einen Kommentar abgegeben, der viel Deutungsspielraum übrig lässt. Es wird dabei lapidar mitgeteilt, dass die Benutzer ja mit dem Displaynamen sich einen beliebigen Namen aussuchen könnten, und wessen Viewer das noch nicht darstellen könnte, möge zu einem aus der Wundertüte greifen. Allerdings würden momentan einige der Entscheidungen, die man damals bei der Einführung der Displaynamen traf, überdacht werden.

Es ist ein – wenn auch kleiner – Fortschritt, der alles offen lässt und der erste offizielle Kommentar in der Angelegenheit überhaupt. Es ist nicht viel, aber besser als nichts.

K(r)ampf, der keinen Spass macht

Ja, früher als die Gummistiefel aus Holz waren, da war angeblich noch alles besser. Jedenfalls ist das Niveau der allgemeinen „Gor geht gerade unter“-Jammerei mal wieder besonders interessant, es findet besonders oft und häufig statt, Recht machen kann man es sowieso komplett niemandem mehr.

Persönlich habe ich ja auch eine rollenspielerische Entwicklung durchgemacht, man entwickelt sich im Laufe der Zeit und so ist das auch bei mir geschehen. Bei mir äußert sich dass darin, dass ich CM-Kampf im Gor-RP in Second Life eindeutig für überbewertet halte. Die Plattform ist nun mal nicht wirklich für Kampf ausgelegt, insofern ist es beachtlich, was die Skripter dennoch da rausgeholt haben. Aber da die Mehrheit der Kämpfe in irgendwelchen OOC-Diskussionen enden, habe ich darauf keine allzu große Lust mehr.

Dazu kommt, dass ich inzwischen unangekündigte Kämpfe einfach nur noch als das RP viel zu sehr störend empfinde, denn man muss das RP ja sofort schlagartig unterbrechen und alle sich um die Angreifer kümmern,  und wenn sich mal wieder der Pöbeltrupp des Tages am Landepunkt sammelt, meistens schon auf dem Weg ins Haus bin und dann weg bin. Diese Leute haben dann ja auch oft sehr krude Ansichten wie „Wir haben euch ja nicht angegriffen, um Kampf zu haben, sondern wegen des RPs!“, das klingt für mich wie „Wir kriegen selbst nichts im RP auf die Reihe, also greifen wir euch mal kurz an und schon bespasst ihr uns zuverlässig, das finden wir toll!“ Lieber schaue ich dann in der Zeit mir einen guten Film an, spiele etwas anderes oder krame einen Alt raus, denn wie ich meine Zeit verbringe und mit wem, ist immer noch meine Entscheidung.

Das ist bei mir eine Ad-Hoc-Entscheidung, bei gewissen Gruppen lohnt sich der Kampf schon, aber wenn ich gewisse Namen einfach lese ist bei mir schon Schicht im Schacht und ich bin denn mal weg. Das klappt ganz gut und ohne größere Probleme, diese Leute spielen eben ein anderes Spiel als ich und gut ist es. Zwecklos, darüber zu diskutieren, bringt nichts, aber ins Spiel einsteigen mit ihnen muss ich dann auch nicht. SL ist groß genug für alle möglichen Ansichten, wenn man nicht miteinander kann, sollte man sich eben einfach aus dem Weg gehen und gut ist es, klappt famos.

Das ist sicherlich eine egoistisch motivierte Linie, die ich da fahre, aber auch eine sehr nervenschonende und bisher hat sich das gelohnt.

Ich weiß, das hier ist auch nur eine Wiederholung, aber wenn schon im Fernsehen ständig Wiederholungen laufen, dann kann ich auch mal eine bringen.

Brundisium oder: Totgesagte leben länger

Einige alte, bekannte Rollenspieler haben etwas großes vor. Lurch Swindlehurst, Haron Strom, Marthy Mesmer und Hoshy Rhapsody planen im auf Opensimulator basierenden German Grid einen goreanischen Kleinverbund namens Brundisium.

Im Endausbau wird dieser aus sechs Sims bestehen und ausschließlich dieser Stadt gewidmet sein. Es soll buchnahes Spiel betrieben werden, Combat Meter wird es keinen geben und Kämpfe werden nach noch zu findenden Regeln ausgewürfelt werden. Wer daran teilnehmen will, und das wird wohl für Viele ein Showstopper sein, wird irgendwie rechtsverbindlich wegen des Jugendschutzes seine Volljährigkeit nachweisen müssen. So etwas heißt in Deutschland Verfahren wie Postident, Kopie des Personalausweises schicken, persönliches Treffen oder anderes mehr, wie das genau aussehen soll, ist ebenfalls noch in der Diskussion, auch der Nachweis über Xing- oder andere Accounts ist im Gespräch.

Das Spiel selber in Brundisium soll einem moderierten Hauptstrang folgen und es sind ein, später zwei feste Spieltage in der Woche geplant. Alles in allem handelt es sich dabei also um ein sehr ambitioniertes Projekt für Leute mit ordentlich Pioniergeist, weil man seine lieb gewonnenen Objekte aus Second Life nicht mit hinüber nehmen kann. Man fängt im German Grid bei Null an, und wird sich erst einmal damit umtun müssen, sich mit den notwendigen Items auszustatten. Es ist unwahrscheinlich, dass die großen Hersteller für die RP-Klientel nun ausgerechnet im kleinen German Grid deswegen eine Dependance aufmachen werden.

Es sind große Pläne und könnte durchaus interessant werden, sofern man es eben schafft, genügend Spieler zur Registrierung im German Grid zu bewegen und dann noch vom Alter her zu verifizieren. Die alleinige Lage dort hat den Vorteil, dass man vollkommen unabhängig von der Finanzierung agieren kann und daher ein ganz anderes Spiel ausziehen können wird, ebenso wird man nicht von den allseits bekannt-berüchtigten und meist nur störenden Ballertrupps verschont bleiben, einfach weil es diese dort nicht gibt. Das sind, wenn es denn sonst stabil läuft, gute Voraussetzungen für gediegenes Rollenspiel der dichteren Art und Weise.

Die Knackpunkte dabei sind aber die Altersverifizierung, die wird nicht jeder mitmachen wollen, und der fehlende Content für die Avatare. Aber es könnte durchaus interessant werden…