Open Thread: Gor in 2012
[notice]Zu diesem Post hier sind Kommentare mit eurer Meinung ausdrücklich erwünscht. Meine Meinung muss nicht die einzig richtige sein, und dieser Beitrag versteht sich als Fortsetzung der Diskussionen und Zusammenfassung von „Es flautet – oder nicht?“ bei Zasta, „Gor – a plan for action“ aus diesem Blog sowie der Diskussion „Ebbe im deutschen Gor?“ von Luc Loire im Forum Slinfo.de, „Mein 2011“ von Nasty Palen und einer Generalabrechnung von Kendrick McMillan. Logisch, dass solch ein Post denn auch besonders lang ist.[/notice]
Gor stirbt gerade, das tut es aber nicht mit einem lauten Knall, sondern es geht leise und auf Raten. Die Wurzel allen Übels ist falsch verstandene Toleranz und dem Huldigen des Gottes, der sich Traffic schimpft. Beides in Verbindung mit einer auf vielen Sims teilweise sehr fragilen Finanzierungsstruktur sorgt(e) dafür, dass man ja alles nur nicht negativ auffallen wollte, und dementsprechend vielen Mist einfach stillschweigend oder mit der Faust in der Tasche und leisem Grummeln. So oder so, Gor ist Establishment geworden, das ist für viele gleichbedeutend mit langweilig, ausgelutscht und uninteressant – es hat ein echtes Nachwuchsproblem.
Zasta attestiert mir in seinem Post, den ich oben verlinkt habe, dass meine Argumentation schriller würde und meine Schlagzahl, mit der ich den Untergang sehen würde, auch immer heftiger werden würde. Das mag sein, aber es ändert nichts an der Tatsache für mich, dass die Situation im Vergleich zu früher eine andere ist.
Früher ist es immer so gewesen, dass meistens im Sommer auf Gor weniger los gewesen ist, weil – logisch – die Meisten das schöne Wetter genossen und einfach besseres zu tun hatten, als bei irgendwelchen Rollenspielen und Kämpfen zuhause vor den Rechnern zu hocken, wenn man auch draußen das schöne Wetter genießen konnte. Viele waren auch im wohl verdienten Urlaub. Dieser Flaute im Sommer folgte dann immer zuverlässig im Winter ein regelrechter Hype, denn wenn es draußen schnell dunkel und kalt ist, dann ist das Rollenspiel doch eine interessantere Beschäftigung als nur vor der Glotze zu hocken und sich berieseln zu lassen. Im Jahr 2011 gab es auch wieder die übliche Sommerflaute, aber nach dem Sommer blieb der bisherige Winterhype aus.
Das ist eine Sache, die Luc Loire im Slinfo-Thread bereits thematisierte. Wo, ja wo, kann man sich fragen, sind denn nun alle Spieler hin? Entweder sind sie aus Second Life verschwunden oder vergnügen sich nun anderweitig, jedenfalls nicht mehr auf Gor, wie es zu sein scheint. Empirisch so etwas zu belegen ist immer schwer, aber gefühlt haben wir das Maximum an der Zahl der Spieler hinter uns und es schrumpft gewaltig. Wenn man sich auch ein wenig die Trafficauflistungen der Sims im Vergleich zu einem oder zwei Jahren über einen längeren Zeitraum verteilt ansieht (meinetwegen nur die Top 10) , wie damals die Spielerschaft so verteilt war, dann ist die Trafficsumme in der Tat weniger geworden. Eine geringere Trafficsumme bedeutet auch eine geschrumpfte Spielerschaft. Lucs Beobachtung, dass es weniger geworden ist, teilten dabei u.a. Guru Randwick, Zasta Korobase und andere mit ihm. Die Beobachtung ist da, die Frage ist, woher kommt das – dafür gibt es viele Erklärungsmöglichkeiten. Mehr erfahren