Don’t judge a book by its cover: Sophie Rosentreter

Früher, in einer Zeit als wir noch alle jünger, schöner und vor allem unschuldiger waren – also im Jahr 2000 – da gab es SIE. Die Experimentierfreude im Fernsehen, das Novum, wenn etwas vollkommen Neues geschaffen wurde, was bis dato niemand kannte.

Die Fernsehsensation im Jahr 2000 war bei RTL 2 Big Brother gewesen. Solch einen offenen Vollzug im TV-Knast kannte man bis dato nicht, und Gestalten wie Zlatko Trpkovski erlangten bundesweiten Ruhm.

Eingerahmt wurde das Ganze damals von einem etwas sonderbar anmutenden Moderatorenduo, nämlich vom manchmal überheblich anmutenden Percy Hoven und der von MTV geliehenen blonden Sophie „Kermit“ Rosentreter. Sophie Rosentreter blickte damals schon auf eine Karriere als Model – Heidi Klum war allerdings 1992 leicht besser als sie –  sowie Erfahrungen bei MTV zurück, sah passabel genug aus, dass der Playboy ordentlich Kohle locker machte damit sie da im Jahr 2001 für ihn alle Kleidung willig fallen ließ und war auch ansonsten dank Big Brother recht präsent.

Wer sich nicht mehr an sie erinnern sollte, hier mal ein kurzer Ausschnitt der eindrucksvoll daran erinnert, wie sie zu ihrem Spitznamen „Kermit, der Frosch“ kam aus einer Sendung von TV Total mit Stefan Raab aus dem Jahr 2000. Ihr erster Auftritt da ist bei 7 Minuten 58 Sekunden (den Rest muss man vorher nicht sehen, wenn man nicht mag).

Danach wurde es um Frau Rosentreter doch recht still, so schnell wie sie zu Ruhm kam, so schnell verging der auch wieder bei ihr, dennoch blieb sie produktiv und reifte merklich.

Im Jahr 2004 wechselte sie die Fronten und ging hinter die Kamera, um ab sofort als freischaffende Redakteurin unter anderem für Stern TV zu arbeiten.

Bis heute, denn nun ist sie auf einmal wieder da, aber ganz anders als damals. In der Zwischenzeit hat sie ihre demenzkranke Großmutter gepflegt und das hat bei ihr Spuren hinterlassen.

Unter anderem gibt es von ihr nun ein Buch mit dem Titel „Komm her, wo soll ich hin? Warum demenzkranke Menschen in die Mitte unserer Gesellschaft gehören“ in dem sie ihre Erfahrungen verarbeitet hat und einen Film speziell für Demenzkranke namens „Ein Tag im Tierpark.“

Seitdem ist sie auch wieder im Fernsehen vor der Kamera präsent, und zwar hauptsächlich als Talkgast zum Thema Demenzkranke, deren Pflege und Umgang. Alles in allem eine beachtliche Wandlung vom „Kermit“ hin zu einem sehr ernsten Thema und ein weiter Weg, den sie hier zurückgelegt hat.

Und weil es dazu passt, hier noch ein Auftritt von ihr bei der NDR Talkshow vom Juni diesen Jahres: