2012

Einige Gedanken zu Opensim

Fleep Tuque hat ja in ihrem neuesten Blogpost Opensim massiv gepusht. Ihr Gedankengang dazu ist ungefähr der folgende: als die Zeit des großen Second Life Hypes gewesen ist, da dachten damals, alles sei möglich. Man glaubte ernsthaft, man würde eine bessere Welt erbauen, diese am Entstehen sehen und daher war es eine offene, freundliche Atmosphäre und Community an Leuten, die etwas bewegen wollten.

Mit dabei von der Partie war der damalige CEO Philip Rosedale, der ja von sich selber sagte, er baue kein Spiel sondern einen neuen Kontinent.

Dieser Pioniergeist ist aus Second Life schon lange, lange entwichen. Linden Lab interessiert sich nicht mehr für Bildungseinrichtungen, diese haben ohnehin lieber selber die Kontrolle über ihre Sims und sind meist nach Opensimulator abgewandert.

Auch gäbe es eine Vielzahl an Managemententscheidungen von Seiten Linden Labs, die zeigen würden, dass sich Linden Lab von dem Ziel, das Metaversum (mit) errichten zu wollen, schon lange verabschiedet habe. Rod Humble würde mehr darauf setzen, es mit Spielelementen anzureichern und ein großes Signal dafür sei ja, dass Second Life nun bald über Valves Verkaufplattform Steam zur Verfügung stehen würde.

Kurz und gut, so ist ja Fleeps Credo: das Metaversum sei nach wie vor möglich, aber man müsse etwas dafür tun, damit es Realität würde und eines wisse sie mit Sicherheit, nämlich dass es nicht von Seiten Linden Labs kommen würde. Second Life hätte es werden können, bei all der Abschottung und aktuellen Entwicklungen aber wird es niemals mehr das werden können.

Und genau daher empfiehlt sie ja, dass man sich aus der Umklammerung von Second Life befreien solle, indem man in einem offenen Opensimgrid neu anfängt. Auch wenn Opensim vielleicht nicht all die Inhalte bieten würde, die man gewohnt sei, so ist Opensim das Projekt, bei dem noch am wahrscheinlichsten ist, dass es zum Metaversum werden könnte. Damit mag sie recht haben, wenn nicht Opensim was dann? Sehr viel anderes gibt es da nicht gerade auf dem Radar an weiteren Entwicklungen.

Der Pioniergeist, der einst durch Second Life wehte, ist in offenen OS-Grids allortens spürbar. Ob es aber gelingen wird, mit OS das Metaversum erbauen zu können, ist eine andere Sache.

Wenn, dann ist das genau die Aufgabe eben für Pioniere. Ein Problem aber, das Opensim schlicht und einfach hat ist, dass es nach wie vor ein Nischenprodukt ist. Opensim wird hauptsächlich von einer Schar an SL-Unzufriedenen genutzt, die sich oft dann damit zufrieden sind, irgendwo in einem Grid ihre Sim als Wohnzimmer zu haben und von Einrichtungen, die es für ihre Zwecke nutzen aber gerne alles selber unter Kontrolle haben, wie eben Universitäten. Da glänzt es.

Es hat auch mit dem Hypergrid-Protokoll eine wesentliche Voraussetzung zur Schaffung eines Metaversums mit eingebaut. Eigentlich ist genau dies das Pfund, mit dem Opensim wuchern könnte. Mit Hypergrid braucht man keine zentralistische Struktur mehr wie Second Life, jedem seine eigene kleine Sim irgendwo mit Assetserver, alles schön verteilt und dezentral, wie beispielsweise auch das World Wide Web aufgebaut ist. Das dann eben mit all seinen Vor- und Nachteilen. Aber genau das ist es, was das Metaversum ausmachen würde: diese Offenheit und Freiheit.

Klingt wie eine schöne Idee und erstrebenswert, das ist es auch. In der Praxis dürfte es dann aber bei manchen Leuten an Fragestellungen scheitern, an die wir wohl kaum denken. Beispielsweise kann es im Rahmen einer Schulung dazu kommen, dass jemand gerne Powerpoint on a Prim auf seiner Sim zeigen würde, ja könnte gehen aber man darf suchen, bis es funktioniert – oder nutzt statt dessen HTML on a prim.

Was mir persönlich ein wenig bei Opensimulator einfach fehlt, damit es endlich den notwendigen Durchbruch schafft, ist die Erarbeitung eines richtig eigenen Profils. OS wird immer irgendwie als billige Kopie von Second Life angesehen, wo alle nur so fleißig rumkopieren und das war es auch.

Es steckt viel mehr in der Software drin, aber solange man sich nicht auf die eigenen Stärken besinnt und vielleicht auch einmal endlich einige harte, aber auch notwendige Schnitte vornimmt, wird es bei OS so bleiben, wie es ist, nämlich als ein Projekt mit viel Potential, das es aber nicht schafft, dies vollends auszuschöpfen und viele zu begeistern.

Es ist nun einmal so, dass bei Linden Lab sicherlich ein gut finanzierter Programmiererstab mit einer zweistelligen Anzahl an Leuten alleine an der Serverseite schraubt; damit kann Opensim nicht mithalten. Also müsste man, wenn schon die Prioritäten anders setzen.

Neuer Blogname: Bart unterwegs

Da sich meine Erlebnisse und Berichte hier schon länger nicht mehr nur auf Second Life alleine beziehen, sondern auch ab und an Opensim und nun stärker World of Warcraft streifen, da ich dort gerade überwiegend unterwegs bin, war es an der Zeit, dem Kind hier einen neuen Namen zu geben, denn „Bart in SL“ passte einfach nicht mehr länger wirklich.

Nach kurzer Beratung und spontanem Brainstorming mit Kyra kam dann „Bart unterwegs“ heraus. Den fand ich gut, der passt, ist schön kurz und griffig, daher heißt das Blog hier ab sofort so, mit dem Untertitel „Reisen durch virtuelle Spielewelten.“

Das trifft es dann recht gut, lange Blogtitel sind nicht so mein Ding, lieber kurz und prägnant, fertig.

Dazu habe ich dem Blog hier noch ein neues Template namens „Mantra“ spendiert. Naja, ich muss mich noch dran gewöhnen, der Grund für den Wechsel ist einfach gewesen, dass ich oben nur noch ganz normalen Text als Header wollte und keine Grafik mehr. Mit dem bisherigen Template „Weaver II“ aber war das nicht wirklich befriedigend möglich gewesen, also musste eben etwas neues her.

Da ich klare Linien bevorzuge und weniger grafischen Bling Bling passt das Template schon recht gut. Es ist gar nicht so einfach, in den Myriaden von WordPress-Templates eines zu finden, dass einigermaßen klar, sachlich und deutlich aussieht und dabei noch verschachtelte Kommentare unterstützt. Ohne verschachtelte Kommentare aber kommt mir kein Template mehr hier ins Blog. Der Rest – wird sich zeigen.

Der putzmuntere Großvater aller Rollenspiele: das MUD

Das hier ist, ob ihr es nun glaubt oder nicht, der Großvater aller Rollenspiele am PC: es handelt sich dabei um einen typischen Vertreter der Gattung der Multi User Dungeons oder kurz MUD genannt. Das Bild stellt den Eingangsbildschirm zu Avalon, einem etablierten deutschsprachigen Fantasy-MUD mit eigenem Setting dar.

MUDs sind nun absolut nichts neues und stark in Vergessenheit geraten; das erste eröffnete bereits 1979 seine Pforten. Zum Spielen braucht man nur einen kostenlosen Client, der als Protokoll Telnet beherrscht und nichts weiter. MUDs sind dabei rein textbasiert und benötigen während des Spielens eine stetige Internetverbindung, was heutzutage ja kein Problem mehr darstellt.

Es gibt sie dabei in allen möglichen Fassungen und Settings, vielen gemein ist dabei aber folgendes Grundprinzip: man entscheidet sich am Anfang für eine Rasse und Geschlecht, das man spielen will. Um dann im Laufe der Zeit mächtiger zu werden löst man Rätsel und kloppt nebenbei Monsterchen um. Mit der Zeit steigt man dann in den meisten Level um Level auf, wird so immer größer und mächtiger und macht munter so weiter.

Neben den Rätseln, die es in allen möglichen Fassungen gibt bieten manche MUDs wie auch hier Avalon noch zusätzlich Gruppenkampf als Feature an, und ebenso gibt es einen Haufen an Spielen, die man entweder alleine oder zu mehreren spielen kann, die ebenfalls Erfahrungspunkte geben und damit kann man dann ebenfalls weiter an Leveln gewinnen. Na, das Grundprinzip dürfte vielen sehr bekannt sein, es ist im Grunde nichts anderes als wie bei den meisten MMORPGs, nur in viel kleiner und unspektakulärer.

Dabei ist die Blütezeit der MUDs in Deutschland schon lange vorbei, diese war von Anfang bis Mitte der 90er Jahre gewesen und vor allem sehr viele Studenten tummelten sich darin. Nichts desto trotz hat sich eine Reihe von MUDs bis heute erhalten, das älteste und größte deutschsprachige MUD namens Morgengrauen ist immerhin schon seit über 20 Jahren ununterbrochen in Betrieb. Welches Spiel kann das sonst von sich behaupten?

Man sollte sich nicht täuschen, nur weil es textbasiert ist bedeutet es nicht, dass man da nun schlecht unterhalten wird, im Gegenteil. Der Einstieg mag je nach MUD ein wenig holprig sein, aber viele MUDs haben eine feste Kernspielerschaft und funktionieren bis heute stabil.

Wer also auf der Suche mal nach einem völlig andersartigen Spielerlebnis ist, der könnte sich ja mal ein MUD anschauen. Es kostet nichts außer ein bisschen Zeit, die man dafür mitbringen sollte, denn alle deutschen MUDs sind Hobbyprojekte und erheben keinerlei Nutzungsgebühren.

Vor allem die Freunde der alten Kunst der Textadventures, wie sie seinerzeit Infocom bekannt machte, könnten hier je nach MUD durchaus auf ihre Kosten kommen. Neben den üblichen Settings gibt es beispielsweise auch Scifi-Muds wie Final Frontier, mit Xyllomer ein englisches Mittelalter/Fantasy-MUD und und und.

Wer lieber gleich auch Englisch spielt, der hat eine viel größere Anzahl an MUDs zur Verfügung, beispielsweise möchte ich dabei das Discworld-MUD erwähnen.  Da sind je nach Tageszeit 130-170 Benutzer online, da sollte man schon auf seine Kosten kommen sofern man Discworld eben mag.

Die Drei Monde von Gor

Fredi besuchte das neue Talbot in Avination und ist recht begeistert. Fein. Wer mehr dazu erfahren will, da gibt es auch noch eine Homepage http://www.dreimonde.de zu dem Verbund, da sieht man was geplant ist und gesucht wird sowie wer da baut.

Nun ist es so, dass die Veranstaltung in Avination stattfindet. Was aber ist Avination? Avination ist ein auf Opensim basierendes Grid, bei dem die Macher sehr viele Komponenten von Opensim durch eigene Entwicklungen und lizenzierte Software ausgetauscht haben. Damit soll es besser und stabiler laufen als rein auf Vanilla Opensim basierende Grids, man hat das CCS lizenziert und andere Sachen mehr.

Wichtig dabei ist aber, dass es sich eben um ein eigenes Grid handelt: wer da anfängt, der fängt wieder bei Null an und muss sich erstmal Kleidung, Skins, Haare und alles weitere für den Avatar organisieren. Da Avination früher auch massiv etwas gegen Freebies hatte, gibt es da nicht allzuviele davon und man kann sie aktuell maximal bis ins Alter von 30 Tagen abgreifen. Die Simpreise sind dabei so, wie man sie gerne in Second Life wohl hätte.

Naja, nun ist die Sache dabei aber diese: wieso sollte man sich von der Gefangenschaft eines Grids in die Gefangenschaft des nächsten Grids begeben? Second Life funktioniert nun einmal als in sich geschlossenes System mit sehr vielen Inhalten und sehr vielen Avataren, man kann es woanders hin nicht mitnehmen. Avination ist um Größenordnungen kleiner, aber auch dieses Grid ist in sich geschlossen, es gibt viel weniger Inhalte und auch nicht viele Avatare. Seine Inhalte von Second Life nach Avination mitnehmen klappt nun einmal nicht.

Der Aufbau einer Rollenspiel-Community dort könnte klappen, vorausgesetzt eben es wechseln wirklich genügend Leute in dieses Grid. Das zu erreichen aber dürfte eine Menge an Arbeit sein. Sich in ein solches geschlossenes Grid zu begeben ist immer ein Risiko, wenn der Betreiber irgendwann mal den Betrieb einstellen sollte oder pleite geht, dann sind die Sachen eben einfach weg. Und sage bitte keiner, das sei unrealistisch, schließlich ist das seinerzeit auch überraschend schnell mit dem Meta 7 Grid passiert, als die auf einmal der Markenrechtsverletzung beschuldigt worden sind, die Macher strichen damals sehr schnell die Segel und machten überraschend flott die Bude dicht. Da hatte man wohl bei der Namenswohl schludrig gearbeitet und für einen Prozess war wohl einfach nicht genügend Geld da.

Avination selber mag eine nette Angelegenheit sein, ein ähnliches Grid wäre InworldZ, aber ich bin da immer ein wenig skeptisch: ist es wirklich auf Dauer ausreichend genug, eine Art Sammelbecken für die SL-Unzufriedenen zu sein? Bei Avination gab es schon immer kleinere Hype-Phasen, also SL-Designer las davon, dache sich da kann man ja Geld verdienen, ging rein freute sich über die Simpreise, stellte Produkte zu SL-Preisen zur Verfügung, dann wunderte er sich, dass er kaum nennenswerte Umsätze hat – und ging nach einigen Wochen/Monaten. Wer im Web recherchiert, der wird solche Geschichten zu Avination haufenweise finden.

Dazu ein paar Zahlen: nach den aktuellen Opensimstatistiken von Hypergrid Business hat Avination 574 Regionen mit 51061 Avataren, von denen im letzten Monat 2397 aktiv gewesen sind. Für ein Opensimgrid ist das schon mehr als ordentlich, aber wenn man sich ähnlich große Grids betrachtet bedeutet dies, dass mehr als 100 eingeloggte Avatare egal zu welcher Tageszeit in etwa das höchste der Gefühle sein dürfte .

Es ist also recht klein und familiär, das muss ja kein Nachteil sein, man kennt sich eben viel mehr als in SL und fertig. Hypergrid selber ist nicht verfügbar, möglicherweise wird sich das mit HG2.0 irgendwann aber mal ändern. Bis dahin aber bleibt es ein in sich geschlossener Bereich.

Damit ist es sicherlich eine nette Sache für alle Leute, die mit SL unzufrieden sind und billig bauen wollen, aber mehr eben auch nicht. Von der technischen Entwicklung her liegt es hinter Second Life zurück, und wer sich dort umtun sollte, der wird eben Abstriche in Kauf nehmen müssen.

Mich persönlich zieht weil es ein weiterer Walled Garden ist nicht wirklich etwas dahin, es fühlt sich für mich mehr wie ein Second Life 2007/2008 an und da kann ich auch gleich im Second Life 2012 bleiben, da habe ich wesentlich mehr Möglichkeiten, Kontakte und Inhalte zu meiner Verfügung.

WoW Patch 5.0.4 – der erste Eindruck

Sooo… nun ist der Prepatch draußen und aktiv, hier mal mein erster Eindruck. Die Fakten beziehen sich dabei auf meinen Schutz-Paladin GS 388 (Level 85).

Zunächst einmal fällt beim Start auf, dass die Aktionsleisten löchrig sind. Der Paladin hat keine Auren mehr, die Funklion der Auren übernehmen nun weitestgehend die Siegel. Die Wirkung der Siegel hat sich dabei auch geändert, so gewährt der Segen der Macht nun eine massive Erhöhung der Meisterschaft und der Segen der Könige steigert nun Stärke, Intelligenz und Beweglichkeit um 5% – keine Ausdauer aber mehr.

Diverse Fähigkeiten wie die Aura des Kreuzfahrers sind nun zu passiven Fähigkeiten geworden, die man irgendwann eben bekommt und fertig.

Man hat nun bis zu fünf heilige Kraft, dafür sind zwei kleinere Heilzauber rausgeflogen. Man hat nur noch das Wort der Herrlichkeit und den Lichtblitz zur Verfügung, heiliges Strahlen bleibt dem Heiler vorbehalten. Das führt dazu, dass die heilige Kraft wichtiger wird und man öfter als bisher das Wort der Herrlichkeit benutzt. Exorzismus wiederum macht kein Damage over Time mehr, und und und… viele, viele Änderungen.

Beim Mana ist nun bei 20000 Schluss bei mir, vorher wars bei etwa 25400.

Die Talente sind stark einfacher geworden, dafür ist die Wahl eines Talentes auch spürbar gravierender geworden. Das ist also Gewohnheitssache, welche Talente man da fährt, groß ist die Auswahl nicht mehr gerade. Wenn man denn erstmal die Änderungen einigermaßen verinnerlicht hat, fühlt es sich für mich nicht weniger mächtig als vorher an, aber man muss diese Änderungen eben erstmal wirklich verinnerlicht haben.

Ersatzlos rausgeflogen sind die Relikte: es gibt sie einfach nicht mehr. Interessant ist auch, dass nun auf einmal die Hauptwaffe „Ataraxis, Knüppel des Kriegsmeisters“ (GS 397) meiner Vergelter-Skillung nun auf einmal knapp doppelt so viel Schaden macht. Auch das ist wohl ein Vorbote auf MoP.

Alles in allem fühlt es sich anders, aber nicht unbedingt schlechter an, umgewöhnen muss man sich aber dennoch. Ach ja, und so sehen die in Sturmwind gelandeten Pandas nun aus:

Für die Allianz!

Technische Grundlagen einfach erklärt, heute: was eigentlich genau ist Bittorrent?

Bittorrent dürfte dem einen oder anderen ein Begriff sein, zumindest ab und an gehört hat man es sicher einmal, wenn man sich mit Computern beschäftigt. Angeblich ist es ja böse, vielleicht fallen einem dann dazu noch Sachen wie „The Pirate Bay“ in Schweden ein, die massiv auf Bittorrent setzen und zu den prägenden Gestalten der Szene gehören. Andere wiederum sagen, Bittorrent selber sei legal, es kommt nur darauf an, wie man damit umgeht. Was aber nun ist Bittorrent eigentlich genau?

Bittorrent selber ist zunächst einmal ein Netzwerkprotokoll, das vom Amerikaner Bram Cohen erfunden wurde. Cohen dachte sich damals, dass die zunehmende Verbreitung von Breitbandanschlüssen ans Internet doch auch dazu genutzt werden könnte, um das Downloaden von Dateien vom Server auf die einzelnen Rechner zuhause zu verlagern. Das würde Zeit und Kosten sparen, wenn jemand große Daten der Allgemeinheit zur Verfügung stellen wolle, wie Filme, Programme usw.

Das Problem an der Sache ist, dass ADSL asymmetrisch arbeitet. Während der Downstream, also die Geschwindigkeit vom Internet nach Hause im Megabitbereich liegt, ist umgekehrt der Upstream, also von zuhause ins Internet, meist um etliches langsamer. Dennoch wollte Cohen auf dieser Basis ein Verteilnetz für Dateien aufbauen, und das tat er auch.

Er löste das Problem folgendermaßen: zunächst einmal wird die gewünschte Datei über einen sog. Tracker zur Verfügung gestellt. Dieser verhackstückt die Datei in lauter kleine handliche Häppchen, auf Englisch einfach Chunk genannt, die üblicherweise 512 KB groß sind. Wenn man sich entschließt, einen Torrent herunterladen zu wollen, dann braucht man dafür zunächst einmal einen passenden Client. Diese gibt es kostenlos und wie Sand am Meer für alle Betriebssysteme.

Dabei kommt es dann zu einer Schwarmbildung: der Client meldet sich am gewünschten Tracker an, lädt die ersten Happen der Datei herunter (das kann entweder vom Tracker direkt kommen oder aber vom ersten Client) und kann recht schnell immer dank der netten Größe feststellen, welche Happen er schon hat und welche noch fehlen. Diesen Vorgang bezeichnet man auch einfach als Leeching. Nun kommen aber, wenn der Torrent beliebt genug ist, weitere Clients dazu, die dieselbe Datei wollen und da wird es nun interessant: der Tracker weiß nämlich genau, welche Happen welcher verfügbare Client bereits heruntergeladen hat und sagt das dem anfordernden Client. Klingt komplizierter, als es ist, es bedeutet einfach, dass der anfordernde Client sich den Chunk vom anderen Client holt und nicht mehr vom Server.

Und, so die Theorie als auch Praxis, irgendwann wenn genügend Chunks in dem Schwarm verteilt worden sind und die Clients lange genug online sind, muss der Tracker selber nichts mehr ausliefern, sondern bedient alle Anfragen direkt aus dem Schwarm. Das ist das gewollte Endziel, und genau das spart dem Autor der Datei eben eine Menge Geld, denn nun erledigt der Schwarm für ihn die Arbeit.

Da idealerweise genügend Clients im Schwarm vorhanden sind, die genau das tun – man spricht dabei dann von Seeding – funktioniert das in der Praxis oft genug und vor allem auch schnell genug. Weil bei Bittorrent Client zu Client im Schwarm spricht, nennt man es auch ein Peer-to-Peer-Protokoll (P2P).

Welche Dateien man dabei zur Verfügung stellt, ist Bittorrent recht herzlich egal. Es ist ein Programm und ein Protokoll, es prüft das nicht, ebenso wenig wie ein Emailprogramm prüft, welche Anhänge man da nun genau verschickt. Man kann es zum Verteilen von großen Programmen verwenden, Filmen, kleinen Dateien und und und…

Eine gern genutzte Möglichkeit ist beispielsweise bei den Machern von Linuxdistributionen das Verteilen derer ISO-Images, bei Chip.de ist auch ein Tracker in Betrieb und die Patchverteilung von Blizzard bei WoW basiert auch auf Bittorrent: der Client ist im Launcher direkt eingebaut und werkelt im Automodus vor sich hin. Ein bekannter Standalone-Client für Windows ist übrigens uTorrent.

Es kommt also bei Bittorrent einfach darauf an, was man daraus macht. Der Einsatz selber ist legal, es ist allerdings so, dass manche Internetprovider gerne den Traffic für Bittorrent herunterdrosseln. Aber auch dagegen fanden die Macher eine Lösung, indem sie einfach in den besseren Clients den Traffic komplett verschlüsseln, so dass eine Analyse der Pakete fehlschlägt.

Ein „Schwachpunkt“ im Protokoll war lange Zeit, dass es eben Tracker benötigt. Wurde der Tracker abgeschaltet, dann stand auch der Inhalt nicht mehr zur Verfügung. Inzwischen aber ist man auch da weiter, indem die besseren Clients heutzutage eine verteilte Hashtabelle beherrschen können (DHT), so dass ein komplett trackerloser Betrieb möglich ist.

So oder so, Bittorrent hat sich schon seit langem als günstige Möglichkeit, sehr große Datenmengen über einen Schwarm günstig zu verteilen, etabliert. Es wird so schnell nicht mehr verschwinden und es kommt einfach darauf an, was man daraus eben macht. Wer natürlich geschützte Filme darüber bereit stellen sollte, der braucht sich dann aber auch nicht wundern, wenn das Folgen hat.

Die Änderungen von WoW Patch 5.0.4 im Streiflicht

Blizzard hat kürzlich einen Blogpost veröffentlicht, in dem dokumentiert ist, was sich ab morgen so alles ändern wird. Die Kurzfassung ist: bleibt alles anders! Man hat massiv gewütet und es wird sich daher sehr, sehr viel ändern.

Zuerst einmal gibt es einen Haufen an Klassenänderungen, es soll sich zwar im Grunde anfühlen wie vorher auch, aber man wird sich dennoch umgewöhnen müssen. Krieger bauen beispielsweise durch erlittenen Schaden keine Wut mehr auf, sondern durch ihre primären Angriffe. Paladine bekommen neue Distanzfähigkeiten spendiert und können bis zu fünf Aufladungen heilige Kraft erzeugen, wovon sie aber nur maximal drei gleichzeitig nutzen können, dafür wurden Auren entfernt, so dass die Stärkungen nun den Siegeln zufallen werden, und und und… die Liste ist lang.

Dazu kommt das neue Talentsystem: die alten fallen weg, alle 15 Level hat man nun drei Talente zur Auswahl und kann daraus genau eines wählen. Damit soll das Spiel sich individueller anfühlen, naja wir merken es spätestens morgen ja.

Bei den Glyphen fliegen die Primärglyphen weg und die erheblichen Glyphen übernehmen hauptsächlich die Funktion, während die geringen Glyphen mehr dem Spaß dienen sollen.

Darunter gibt es eine Reihe von Zusammenfassungen, die man unter dem Motto „Lebensqualität“ präsentiert. Beispielsweise gibt es endlich Flächenplündern, man kann nun so viele tägliche Quests machen wie man will, Reittiere, Erfolge und Haustiere sollen an den Account gebunden werden und man soll mit mehreren Chars auf einen Erfolg hinarbeiten können. Bei den Erfolgen bin ich mal gespannt, wie das aussieht, etwas komisch wenn ein Char auf einmal Erfolge hat, die er aufgrund seiner Berufe nicht haben kann.

Zauber erlernt man automatisch beim Leveln, kein Gang zum Lehrer mehr. Das spart Geld und dient der Bequemlichkeit, klar, und es gibt eine Obergrenze für Manavorräte.

Dungeon- und Schlachtzugsbrowser wurde zusammen geschmissen, es gibt nun realmübergreifende Zonen (wohl bei den sinkenden Abonnentenzahlen eine Notwendigkeit, Hordler auf dem PVP-Server Aegwynn zu sein bei einer Ratio von auf einem Hordler kommen mindestens fünf Allianzler dürfte keinen großen Spaß machen), ein eigenes Würfelfenster für Beute, und Vorbereitung auf die Szenarien.

Es gibt keine Kopfverzauberungen mehr, ersatzlos gestrichen, der Platz für Distanz-, Relikt- und Wurfgegenstände entfernt. Daher wurde die Stärke von Distanzwaffen heraufgesetzt.

Interessant ist auch, dass man ab sofort von Anfang an jedes Volk (nicht Klasse wohlgemerkt!) spielen können wird. Wer also sich nur das Battle Chest (Classic und Burning Crusade) kauft, der wird dennoch auch beispielsweise die Worgen und Pandaren spielen können. Nur wenn er mehr als Level 85 erreichen können will, dann braucht er die Erweiterung natürlich dennoch, sonst nicht.

So und so, ein ganzes Füllhorn an Maßnahmen und die Reaktionen in den Kommentaren sind – wie immer – gespalten. Während Sachen wie Flächenplündern und dergleichen mehr Zustimmung finden, beklagen sich viele, dass damit das Spiel zu leicht werden würde. Naja, schauen wir einmal.

Recounts Statistiken als Nervtöter

Eines der bekannten und weit verbreitetsten Addons für WoW ist ja Recount. Recount macht nichts anderes, als in einer Gruppe/Schlachtzug genau den Schaden aufzuzeichnen, den jeder gemacht hat und den als Rangliste zu präsentieren Wer es noch genauer haben will, kriegt pro Spieler eine Auswertung zwischen Hit und Crit, welche Fähigkeiten er wirkte, welche Ziele angriff, und und und… Big Brother is watching you, so könnte man meinen.

Eigentlich ist Recount eine sinnvolle Sache, denn bei manchen Bosskämpfen in Drachenseele ist es nun einmal so, dass man als Gruppe auf einen gewissen Mindestschaden innerhalb einer knappen Zeitspanne kommen muss, sonst geht der Boss in den allseits unbeliebten Berserkermodus über und es kommt zu dem, was oft passiert aber keiner gerne hat: ein Wipe (engl. to wipe – tilgen), also den kompletten Tod aller Spieler. So ein Wipe ist nicht angenehm, da man zwar erneut gegen den Boss antreten kann, aber je nachdem wie der Weg zu ihm gebaut ist, muss man erneut erstmal wieder einige Zeit lang all die Füller umhauen, die einem im Wege stehen bevor man an den eigentlichen Boss gerät (beispielsweise in Todesschwinges Wahnsinn). Das ist eben unschön und kann ein wenig an den Nerven zehren, logisch, denn dadurch dehnt sich die Dauer einer solchen Veranstaltung ja.

Nun ist es ja so, keiner muss dahin der nicht will und bevor man da reingehen kann, muss man eine gewisse durchschnittliche Gegenstandsstufe erreicht haben, uinter der es einfach keinen Sinn macht, weil man erstens sonst zu wenig Schaden verursacht, wenn man Kämpfer sein sollte und ansonsten einfach ziemlich sicher nicht lange genug überlebt und den Heilern das Leben unnötig schwer macht.

Blizzard wollte mit Cataclysm mal was Neues probieren und auch etwas für die zahlenden Spieler tun, die gerne in den Endcontent reingehen würden aber einfach nicht die Zeit haben, nun regelmäßig mit einer Raidgruppe unterwegs zu sein. Daher erfand man den Schlachtzugsbrowser.

Dieser stellt automagisch eine Gruppe von immer 25 Mann zusammen, und wenn die sich eingefunden haben, dann geht es eben los. Wer nun in der Gruppe sein wird, das weiß man vorher nicht wirklich, es ist einfach die Wundertüte. Da kann vom Überflieger mit GS 402 bis zu demjenigen, der gerade wirklich erst GS 372 erreicht hat alles drin vertreten sein. Dementsprechend breit ist auch die Leistung in der Gruppe gestreut.

Die Objekte, die man erbeuten kann, haben dann auch allesamt GS 384, sie liegen von den Werten her damit unter denjenigen die man bekommen könnte, wenn man wirklich mit einer normalen Raidgruppe in den Dungeon geht. Schon bei zehn Mann normal bekommt man in Drachenseele Objekte mit GS 397, das ist also ein spürbarer Unterschied.

Wenn also nun 25 Mann so vor sich hinkämpfen ohne Kommunikation, dann ist das entsprechend chaotisch. Mancher weiß wohl auch noch nicht, was er tun soll oder nicht. Zum guten Ton gehört es sowieso, sich das Addon „Deadly Boss Mods“ vorher zu installieren, damit man genau weiß, wann der Boss in welche Phase geht und man entsprechend reagieren kann.

Wer also mit so einer Wundertüte unterwegs ist, der muss eben auf alles gefasst sein, auch auf eine Menge an Wipes und dass die Gruppe möglicherweise nicht genügend Schaden produzieren kann. Das weiß man auch normal, denn den Schlachtzugsbrowser gibt es nicht erst seit gestern.

Und was genau passiert dann immer wieder, wenn es zu einem Wipe kommt, vorzugsweise entweder bei Ultraxion oder aber Todesschwinge am Ende selber? Genau: Drama, Baby, Drama!

Garantiert gibt es dann immer mindestens einen, der sich darüber tierisch aufregt, wie wenig Schaden die Gruppe doch gemacht hätte und das den Leuten dank Recount unter die Nase reibt, ob sie es wollen oder nicht und dann geht das Gemecker los.

Natürlich ist es ein gewaltiger Unterschied, wenn nun Platz 1 30.000 Schaden pro Sekunde macht und Platz 2 dann eben 20.000, aber wer eine homogene Leistungsdichte erwartet, der ist in einem solchen Kampf eben falsch. Der sollte sich besser eine Gilde oder zumindest Stammgruppe suchen, die zu ihm passt und fertig, viele haben eben einfach nicht die Zeit/Lust/Willen, sich diese Überitems anzuschaffen und genau für diese Kunden von Blizzard ist auch der Schlachtzugsbrowser gemacht.

Reingehen tun die Überflieger aber dann gerne regelmäßig dennoch und den Rest dann eben beschimpfen, da kommen dann solche Nettigkeiten wie „Mein Tipp an euch: löscht gleich WoW!“, „OMFG der Damage – ROFLCOPTER!“ und ähnlich nettes Genörgel. Das ist dann meist immer damit verbunden, dass einige die Gruppe verlassen und andere dafür dann nachrücken.

So oder so – es nervt schon. Der Schlachtzugsbrowser ist genau für die Casuals gemacht worden, als deren Möglichkeit eben auch mal einen Raid zu erleben, nur die selbsternannte Elite kann denen mit ihren pubertierenden Genörgel und Gehabe dabei ordentlich den Spaß vermiesen. Es gibt kaum einen Schlachtzug über den Browser, der wirklich ohne auskommt. Am Besten wäre, man könnte Recount und ähnliche Addons bei Nutzung des Schlachtzugsbrowsers bannen und fertig.

Drama, Baby, Drama!