Yes, minister!

Von 1980 bis 1988 lief in der BBC die Serie „Yes, Minister!“, in der ein fiktiver Premierminister des Vereinigten Königreichs immer von einem Staatssekretär beraten wurde und so intime Einblicke in die Politik und ihre Gründe der Briten bekam. Vieles davon ist, obwohl es nur eine Serie war, ohne Zweifel nach wie vor die treibende Kraft der Politik der Briten.

Und dies sagten sie damals zu der Europäischen Gemeinschaft, heute natürlich die EU:

Sir Humphrey: Minister, Britain has had the same foreign policy objective for at least the last five hundred years: to create a disunited Europe. In that cause we have fought with the Dutch against the Spanishwith the Germans against the Frenchwith the French and Italians against the Germans, and with the French against the Germans and Italians. Divide and rule, you see. Why should we change now, when it’s worked so well?

Hacker: That’s all ancient history, surely?

Sir Humphrey: Yes, and current policy. We ‚had‘ to break the whole thing [the EEC] up, so we had to get inside. We tried to break it up from the outside, but that wouldn’t work. Now that we’re inside we can make a complete pig’s breakfast of the whole thing: set the Germans against the French, the French against the Italians, the Italians against the Dutch. The Foreign Office is terribly pleased; it’s just like old times.

Hacker: But surely we’re all committed to the European ideal?

Sir Humphrey[chuckles] Really, Minister.

Hacker: If not, why are we pushing for an increase in the membership?

Sir Humphrey: Well, for the same reason. It’s just like the United Nations, in fact; the more members it has, the more arguments it can stir up, the more futile and impotent it becomes.

Hacker: What appalling cynicism.

Sir Humphrey: Yes… We call it diplomacy, Minister.

Warum die bisher noch keiner aus der EU geworfen hat, verstehe ich nicht. Selber schuld.

Dies und das

Da ich lange nicht mehr wirklich zum Bloggen kam und auch keine Lust hatte, hier mal ein nicht mehr immer unbedingt ganz aktuelles Sammelsurium der Sachen, die mir in letzter Zeit auffielen:

  • Alle Welt baut um oder hat umgebaut. Lydius selber stieß dabei in der Endform auf weniger Gefallen und zu Kasra ist das Echo geteilt – Kenny findet es furchtbar, während Kiu total begeistert ist. Ich kenne es bisher nur von Bildern und war nicht selber da. Und Ivalo hat eine neue Gruppe, das Dorf Teslit und so nun zwei Ortschaften statt einer auf der Sim.
  • Kenny hat einen was längeren Rant über die „Hexenjagd auf Raucher“ geschrieben. Seine Sichtweise teile ich dabei nicht, Rauch stinkt einfach und auch in einem Biergarten wenn er bis zum Nachbartisch hinüberzieht. Gesundheitsschädlich ist es außerdem. Das natürlich manche Leute aber inzwischen wie Mimosen sind, wenn ein Biergarten länger als 22 Uhr offen ist, steht dabei auf einem anderen Blatt. Der moderne Mensch ist eben ein Anhänger des NIMBYismus (Not In My BackYard)!
  • inWorldz baut offiziell den Meshdeformer von Karl Stiefvater ein, der in Second Life noch immer unterirdisch in irgendwelchen Projectviewern von Linden Research seine Bahnen zieht. Nette Features nur unfertig einbauen und dann jahrelang daran nichts mehr verbessern hat ja bei den Lindens schon eine liebe Tradition, wieso sollte es dann bei Mesh ausgerechnet mal anders sein?
  • Brom, der beliebte Krieger mit seinem Speer, zog OOC-Bilanz über seine Rollenspielkarriere. Das dürfte den einen oder anderen sicherlich interessieren. Es ist ehrlich und authentischer Klartext.
  • Server Side Appearance wurde im Maingrid aktiv geschaltet und ist erstmal auf den LeTigre-Sims im Einsatz, die knapp 10% der Landmasse ausmachen. Es läuft noch nicht ganz richtig rund, wie zu erwarten war und die Lindens arbeiten daran.
  • Und übrigens ist es ein Armutszeugnis, dass nach all den Jahren es Linden Research – und damit auch die Entwickler von alternativen Viewern – noch immer nicht geschafft haben, dass man bei manchen Updates unter Windows in irgendwelchen obskuren Ordnern per Hand Dateien löschen muss, weil das Installationsprogramm vom Viewer diese einfach nicht automatisch löscht. Ein Unding!

Sicher noch vieles mehr, aber das blieb mir erstmal im Gedächtnis haften.

Ach ja und dann war da noch ein gewisser Thar, der bei der aktuellen Diskussion um Edward Snowden und dessen Enthüllungen der Meinung ist, sei doch alles notwendig und in Ordnung so und wenn, dann müsste man sich Gedanken machen um die Leute, die das anders sähen. Er hat auf jeden Fall Potential, das steht fest! Entweder ist das Trolling auf hohem Niveau oder aber er hat Ronald Reagans alte Socken verbrannt und deren Rauch inhaliert und glaubt das tatsächlich so. Vermutlich werden wir es nie erfahren, unterhaltsam ist es allemal.

Schöner Abnehmen dank persönlicher Avatare

Der Spiegel Online hat heute einen Artikel über eine Studie, die sich rund um das Thema Abnehmen dreht. Das Credo: baut man sich einen Avatar, der einen selber repräsentieren soll und sieht dem beim Abnehmen zu, dann nimmt man auch im wirklichen Leben leichter ab. Wie schön die Welt doch sein kann.

Das Artikelbild jedenfalls ist interessant, denn es zeigt einen Avatar beim Essen. Und welche Plattform wurde dafür benutzt? Das erkennt man sehr schnell im Bild: Second Life.

Anonymous und die Piraten

Tja, heute erlaube ich mir mal einen persönlichen Beitrag hier zu posten, der mit virtuellen Welten bestenfalls am Rande zu tun hat. Was ist das Wesen aller virtuellen Welten? Die Übertragung, natürlich. Das Internet. Und dank Edward Snowden wissen wir ja inzwischen das, was wir schon alle sowieso geahnt hatten und wo die Zyniker wohl noch am ehesten als nüchterne Realisten gelten müssen: wir werden alle überwacht. So oder so.

Nun gibt es ja in Deutschland seit einigen Jahren eine neue, junge frische und orangene Partei, die sich das Thema Netzpolitik auf die Fahnen schrieb und zuerst eine ganze Reihe von Achtungserfolgen einfuhr, inzwischen aber in der Bedeutungslosigkeit zu versenken droht: die Piraten. Genau die.

Gernot Hassknecht gab den Piraten neulich folgenden, gut gemeinten Rat mit auf den Weg:

http://www.youtube.com/watch?v=m7kz1164_2I

Ja, da kann es einem warm ums Herz werden, wenn er so schreit, obwohl er mit vielem in der Sache sicher recht hat.

Nun durfte ich in einer lokalen Mailingliste der Piraten etwas lesen, das mich doch sehr verwunderte. Dabei geht es um folgendes: Anonymous, das globale und anonyme Hackerkollektiv, ist dabei in Deutschland eine Reihe von Ortsgruppierungen bzw. Ortsverbänden zu gründen. Als ich das las, da dachte ich mir schon erst einmal verwundernd die Augen reibend: „Hä? Wie bitte? Sinn und Zweck von Anonymous war doch bisher die Anonymität, und nun geben die sich Strukturen, die ähnlich einer Partei sind? Ortsgruppierungen? Was kommt da als nächstes? Eine Partei?“

Also doch recht unerwartet. Im Prinzip kann ja jeder so etwas gründen, denn wer garantiert bei dem Konstrukt dann schon erstmal, dass da auch wirklich drin ist was drauf steht? Aber es kommt noch besser: diese teilweise gerade entstehenden Ortsgruppen suchen oft eine Zusammenarbeit mit den Ortsverbänden der Piratenpartei.

Das Beste daran ist aber: es gibt Ortsverbände, die machen da nicht auf rein informeller Ebene, sondern als Ortsverband mit. Also und genau da komme ich nicht mehr mit: wenn man schon eine junge, aufstrebende Partei ist und sein will, dann ist es natürlich wichtig, nach allen Richtungen hin Dialogbereitschaft zu zeigen und mit denen zu reden. Keine Frage.

Aber muss man das dann auch ausgerechnet mit Gruppierungen tun, die bestenfalls in einer legalen Grauzone agieren, mögen deren Zielsetzungen noch so ehrenvoll sein? Da könnte ja auch was auf die eigene Partei zurück fallen und da bin ich der Meinung: offiziell als Partei ein klares Nein, wenn dann informell auf rein persönlicher Ebene und fertig. Alles andere kann und wird im Wahlkampf ,wenn denn nur schlecht kommen.

Und die Piratenpartei ist nunmal noch längst nicht die CDU, die da Narrenfreiheit hat. Der Piratenpartei kann und wird man das zu passender Zeit ankreiden, und das sogar sehr heftig.

So also ist das nichts weiterer als ein weiterer Grund dafür, wieso aus den Piraten 2013 nicht mehr viel werden wird. Sie sind entzaubert und kriegen es einfach nicht mehr wirklich im Moment gebacken, noch etwas auf die Beine zu stellen und ihnen fehlen einfach einige telegene Köpfe, die die Inhalte prominent transportieren. Nicht, dass es die in der Partei nicht gäbe, aber sie sitzen nunmal meist an den falschen Stellen. Adieu ihr Piraten, ihr ward eine schöne Idee, eure Zeit ist aber erstmal um, solange ihr euch nicht neu erfindet.