Diesmal zum Thema Privatsphäre. Naja.

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Übrigens wenn man mit Leuten diskutiert die meinen, wer so wie sie denn nichts zu verbergen habe, der habe ja auch nichts zu befürchten, der soll denen darauf doch mal diese Fragen stellen:

  • Wieviel verdienst du im Monat?
  • Nimmst du Drogen?
  • Bist du schwul?
  • Bist du schon jemals in deinem Leben fremd gegangen?

Die wenigsten werden das einfach so über sich ergehen lassen, und dann könnte ja doch noch ein Lernprozess bei denen einsetzen. Oder auch nicht.

Snowden hat übrigens auch die Budgets der Geheimdienste veröffentlicht. Die CIA kriegt deutlich mehr Geld als die NSA. Sehr interessant.

3 Gedanke zu “Und noch ein Bild”
  1. Ich verstehe diesen ganzen Hype um Ed Snowden nicht. Geheimdienste bespitzeln nun man Leute. Dazu sind sie da. Der einzige Grund wozu Geheimdiensten überhaupt existieren ist der, dass sie Informationen sammeln sollen die die jeweiligen Besitzer dieser Informationen nicht rausrücken wollen.

    Das war immer so und ist immer noch so. Das dieses natürlich ein sehr heikles Thema ist, steht außer Frage. Nicht umsonst ist der Geheimnisverrat in nahezu allen Ländern ein schweres Verbrechen und wird in Zeiten in denen der Schutz von Geheimnissen elementar wichtig ist, nämlich im Krieg, auch mit meist mit dem Tode bestraft.

    Das Problem ist, das die Technologie für solche Datenabfang und Selektonssysteme nunmal existiert und es ist ein Naturgesetzt das alles was möglich ist, auch von irgendwem gemacht wird.

    Der amerikanische Geheimdienst ist sicher nicht der einzige Geheimdienst der Daten sammelt, filtert und analysiert. Sei es dass sie über Funkwellen, aus Kabeln oder Schriftstücken ausgelesen werden.
    Selbst Privatpersonen nutzen in zunehemendem Maße Bespitzelungstechnologie. Neulich sah ich im Fernsehn eine Werbung für ein Spy-App bei der damit geworben wurde, dass man das Haus seiner Freundin damit beobachten könne, gib einfach ihre Nummer ein schon zeigt Dir das App auf Google Earth wo sie sich gerade aufhält.

    Wir googeln unsere neunen Bewerber und sehen uns die Fotos ihrer letzten Studentenpartys auf Facebook an. Wir finden die Blogs in denen sie sich herumtreiben wenn wir sie als Freunde adden. Jeder Mensch hinteräst im Internet inzwischen tonnenweise Datenspuren. Haben wir wirklich geglaubt dass dieses riesige Infobrett einfach so unbeachtet bleibt?

    Nein Geheimdienste, Industrie und Wirtschaftsspione, Stalker und Verschwörungstheoretiker nutzen jedes Schnipsel Information dessen sie habhaft werden können.

    Nur muss ich mir bewusst sein, dass jede Information die ich ins internet stelle, zu der ich mich am Telefon äußere oder die ich über Whatsapp verschicke eben mehr oder weniger öffentlich gemacht wurde.
    Mein großer Vorteil ist, dass ich als Person und meien Leben einfach viel zu uninteressant ist als dass irgendwer versuchen würde sich dieser Daten zu bemächtigen.

    Je interessanter und wichtiger die Informationen sind um so besser muss ich sie schützen. Niemand zwingt mich, Details über mich zu Twittern, oder bei StudiVz, Facebook oder Xing einzustellen…dazu entscheide ich mich ganz von allein.

    Und meine Daten können theoretisch von jedem verrückten Stalker, jedem meiner psychiatrischen Patienten, jedem meiner frühren oder künftigen Arbeitgeber gesammelt, ausgewertet und gespeichert werden. Gewinnen wir wirklich was, wenn wir den staatlichen organen verbieten auf die Waffen zu verzichten die von jedem anderen kriminellen Organisation täglich eingesetzt werden?

    Der Lernprozess den Du ansprichst Barth muss tatsächlich einsetzen. Aber zu glauben er würde bei den Verfechtern der Vorratsdatenspeicherung einsetzen ist naiv. Das Rad der Zeit lässt sich nicht zurück drehen. Es ist Zeit zu erkennen dass man sich mit der Entwicklung des Internets ein sehr zweischneidiges Schwert unters Kopfkissen gelegt hat und es ist an der Zeit zu lernen welhe Daten man wie öffentlich machen will.

    1. Nun die Sache um Snowden ist eben diese: vor ihm gab es Leute, die sich böse Szenarien ausmalten, was alles überwacht werden könnte. Diese wurden meist als Zyniker abgetan und Schwarzmaler. Seit Snowden aber wissen wir, dass diese Zyniker in Wirklichkeit die wahren Realisten sind, denn es ist alles in Wirklichkeit noch viel schlimmer, als diese es sich ausgemalt hatten.

      Und in der Tat aber sollte man sich weniger um Snowden und sein Wohlergehen sorgen, sondern mal mehr darüber diskutieren, was für Geheimdienste man will, wo ihre Grenzen sind und wie das besser reguliert werden könnte. Wenn denn überhaupt.

  2. Wissen wir das erst seit Snowden? Ich denke wir haben immer gewusst, dass Filme wie „Staatsfeind Nr.1“, „Das Netz“, „Verblendung“ oder ähnliche Streifen absolut realistisch sind. Nur bis Snowden kam konnten wir immer noch so tun als wären das alles Märchen. So wie wir eben bis vor kurzen noch so tun konnten als wäre Doping im Leistungssport einen Sammlung von Einzelfällen.

    Nee, ich denke, dass gerade viele viele Menschen nicht damit zurecht kommen, dass ihr heiliger Götze, das vielgepriesene Internet, die Lösung nahezu aller Probleme, sich leider doch nicht als das gemeinnützige Paradies entpupt als das es den Leuten verkauft wurde, sondern jetzt leider seinen George-Orwell-Fratze zeigt.

    Ich habe allerdings auch wenig Probleme damit, dass irgendwer meine Krankenunterlagen ließt. Allerdings habe ich auch keine Ansteckende Krankheit. Wir ich das aber finden würde wenn jemand über eine potenzielle HIV-Infektion bescheid wüsste, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich könnte ich aber nach einer gewissen Zeit damit leben. Die Leute die dann nicht mit mir Leben könnten…nun da wären dann wenigstens die Grenzen abgesteckt.

    Womit ich nicht leben könnte wäre wenn ich mitbekomme, dass irgendwelche Kinderschänder sich über das Internet an meinen Sohn ranmachen. Rausfinden wo er in den Kindergarten geht, wer die Ausfilfen bei Ausflügen organisiert, ob der Hausmeister dort gerade krank ist…

    Eine Bekannte von mir ist bei der Polizei im Dezernat für „Fahrzeugeinbrüche“. Die erzählt zu dieser Datenschutzsache folgende Geschichte:

    Immer wieder kommen Leute denen ihr Handy aus dem Auto geklaut worden ist. Die fragen dann immer ganz aufgeregt „Sie können meien Hndy doch per Kreuzpeilung aufspühren!“ Die Antwort der Polizei ist in solchen Fällen „Sie, als Privatperson, können das natürich machen. Wir dürfen das nur mit einer richterlichen Sondergenehmigung. Die wir wegen eines Handydiebstahls aber nicht bekommen. Da diese Form der Überwachung gegen die Privatsspähre des Diebes verstößt und der Schutz der Persönlichkeitsrechte des Täters wiegt in dem Fall schwerer als der Schutz des Eigentumsrecht des Opfers!“

    Uns im Krankenhaus geht es nicht anders. Da wird am Wochenende eien Bewusstlose alte Dame angeliefer. Alleinstehend, von der NAchbarin in der Wohnung gefunden…wir wissen nicht welche Medikamente sie einnimmt, wir wissen nicht welche Vorerkrankungen sie hat und am Wochenende erreichen wir auch ihren Hausarzt nicht. Aber es zeigt sich dass sie letztes Jahr für eine Woche im Klinikum Unterwutzelhausem behandelt wurde. Wenn wir jetzt dort anrufen und die Kollegen bitten uns den Arztbrief zu dieser Behandlung zu schicken, sagen die: „Tut uns Leid, ohne Einverständniserklärung der Patientin dürfen wir solche Daten nicht rausgeben. Und so tappt unsere Rettungsstelle weiter im Dunkeln. Untersuchungen werden Wiederholt, Strahlenbelasutung wird in Kauf genommen, wertvolle Zeit verstreicht ungenutzt. Und das alles um Daten zu schützen, die jeder kriminelle sich in wenigen Minuten beschaffen kann.

    Insgesamt denke ich immer noch, dass das wahre Problem aktuell nicht die Geheimdienste sind. Das wahre Problem ist, dass uns unser Lieblingsspielzeug madig gemacht wurde auf das man uns seit rund zwanzig Jahren eingeschworen hat!

    Klar kann man die Geheimdienste überwachen. Doch auch in diesem Überwachungsgremium werden sich schon bald Menschen finden die es schaffen daraus einen Vorteil für sich oder ihre Organisation zu ziehen und die Geheimdienste? Na die machen natürlich so weiter wie bisher…

    Aber vielleicht sind ja religiöse Fundamentalisten einsichtig und verichten in Zukunft darauf Anschläge und Mordkomplotte per eMail zu planen, jetzt wo sie Wissen dass die NSA mithört. Vielleicht verwenden sie ja jetzt wieder Brieftauben, oder schreiben wie der Kremel wieder mit Schreibmaschienen und verschicken ihre Kommunikation per Post.

    Das wäre doch ein Erfolg.

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