SSA im Selbstversuch

Diese Woche Dienstag hat ja Linden Research endlich nach langer Wartezeit das neue Feature namens „Serverside Appearance“ aus dem Projekt Sunshine gridweit ausgerollt. Wer damit nichts anfangen kann: das Aussehen der Haut eines Avatars wird fortan grundsätzlich auf Rechnern von Linden Lab berechnet und nicht mehr, wie bisher, auf dem Client des jeweiligen Benutzers. Wer noch mit einem veralteten Viewer unterwegs sein sollte, der diese Umstellung nicht beherrscht, der sieht nur noch graue Avatare in Second Life.

In der Theorie soll es dazu führen, dass man das Aussehen eines Avatars quasi sofort betrachten kann. Vorher dauerte es ja je nach Region durchaus eine Weile, bis der Avatar gerezzed war, manchmal blieb auch eine Hälfte gar grau, wenn der Upload vom Client nicht klappte. Hält aber diese Theorie der Praxis auch stand?

Um das herauszufinden hilft nur ein Selbstversuch. Also habe ich mir den neuesten Firestormviewer geschnappt und installiert, einen Clean Install gemacht und den Cache geleert. Eingeloggt habe ich dabei auf einer Wassersim und gewartet, bis mein Avatar normal geladen war und dann ging es ab auf äußerst belebte Sims, wo sich sehr viele Avatare gleichzeitig tummeln, denn da kann man nunmal eben genau den Unterschied am Besten begutachten.

Also führte mich mein Weg nach Tempura Island, Sweetheart’s Jazz Club, Phatland und einen der Infohubs für Neulinge von Second Life. Und in der Tat hat Linden Research es geschafft, mit SSA genau das zu liefern, was man sich davon in der Theorie davon versprochen hat: das Aussehen eines Avatars ist nun gestochen scharf sofort da, da dauert es auf einmal länger, bis die Haartextur oder Textur der Schuhe geladen ist. Ungewohnt, aber eine deutliche Verbesserung der Second Life Erfahrung.

Genau das sollte es sein, wollte es sein und genau das ist es nun auch. Ich persönlich bin damit äußerst zufrieden. Texture Rebakes eines Avatars dürften damit nun endlich ein für allemal der Vergangenheit angehören. Ein ständiges Ärgernis weniger in Second Life also. Gut so!

Der Blödsinn der Woche: SSDs mit WLAN-Anschluss!

Manchmal muss es eben so richtig schnell sein. Das kennt man ja bei Computern, und je schneller, desto besser. Im Bereich der Speichermedien sind momentan Solide State Disks (SSDs) unerreicht und stellen das Optimum dar. Die Datentransferraten sind unübertroffen und um sie richtig ausnutzen zu können, braucht es einen schnellen SATA-Anschluss im Rechner. So weit, so gut.

Nun gibt es aber Hersteller von externen Speichermedien, die verbauen SSDs in externen Gehäusen. Das wäre ja nichts schlechtes, wenn diese Gehäuse dann auch noch über einen USB 3.0 oder eSATA-Anschluss verfügen würden. Oh Wunder, viele Gehäuse aber tun das eben nicht. Da hat man dann nur die Wahl zwischen USB 2.0 oder – keuch – WLAN! Beispielsweise sei mal dieses Gerät hier verlinkt.

Wollt ihr euch wirklich ein externes Medium zulegen, dann tut euch selbst einen Gefallen und kauft solch einen Mist nicht. Denn das Wesen jeder Geschwindigkeit liegt nunmal in der Übertragung. Eine SSD braucht, um das volle Potential ausschöpfen zu können, Leitungen mit einer großen Bandbreite. USB 2.0 jedenfalls liefert schon deutlich weniger Übertragungskapazität als das, was SSD benötigt, um schnell zu laufen und WLAN je nach Installation nochmals deutlich weniger.

Tut euch einen Gefallen und kauft für dasselbe Geld lieber eine klassische, externe Festplatte, da bekommt ihr dann je nach Hersteller gleich 500 GB bis 1 TB und die Preis/Leistungsrelation stimmt wieder. Bei solchem Ramsch wie da oben tut es das keinesfalls.

Auswurf: …ich bin doch nicht blöd, aber werde verarscht!

Wer von uns kennt nicht die Elektrokette Mediamarkt, die seit Jahren über aggressive Werbung fährt und dabei in den Köpfen vieler ein Billigimage erzeugen will, das aber in Wirklichkeit oft nur bedingt zutrifft? Ich glaube, fast jeder von uns dürfte schon mindestens einmal in seinem Leben einen Fuß in eine Filiale dieser Kette gesetzt haben, es gibt sie ja heutzutage überall und solche Kistenschieber sind ja auch ganz praktisch, wenn man sich gewisse Dinge anschauen will.

Nur gibt es seit einiger Zeit einen Feind für das Billigimage des Mediamarktes. Lustigerweise eine Sache, die diese Kette zu tausenden täglich verkaufen dürfte, nämlich das gemeine Smartphone. Mittels diesem ist es ja kinderleicht möglich, vor Ort eine Preisrecherche zu starten und – ups! – häufig sieht man dann, dass mancher Versandhändler selbst mit Versandkosten billiger ist als der vermeintliche Billigheimer Mediamarkt. Also ist das eine Sache, die dem Mediamarkt naturgemäß mißfallen dürfte.

Und was macht man dagegen, um solche Vor-Ort-Recherchen im Internet mittels Smartphones zu unterbinden? Man installiert heimlich, still und leise Störsender für den Mobilfunk im Verkaufsraum, und zwar so, dass selbst nicht einmal die Marktleitung davon weiß. Das wird dann von ganz oben angeordnet, und der Trupp sagt, er müsse die Videoüberwachung überprüfen.

Glaubt ihr nicht? Es gibt aber eine eidesstattliche Versicherung eines nicht näher genannten, ehemaligen Verkaufsleiters vom Mediamarkt, der genau das gegenüber RTL behauptet. Nun ist der Betrieb solcher Sender genehmigungspflichtig, er aber behauptet, in manchen Märkten seien bis zu fünf Sender gleichzeitig installiert.

Ob es zutrifft oder nicht – wer weiß das schon. Plausibel genug aber erscheint diese Gechichte dann eben doch. Wird es der Beliebtheit des Mediamarktes aber schaden? Nein.

We don’t like it

Krachmadame Kris findet „Likes“ oder „Gefällt mirs“ auf Facebook furchtbar und macht bei dem Wahn nicht mit. Gut!

Was in der technischen Betrachtung fehlt: Facebook gibt jedem Webbrowser ein Cookie. In dem Cookie ist unter anderem der Login vermerkt/verknüpft. Geht man auf externe Webseiten und sieht den berühmten Knopf, dann kann Facebook den eigenen Weg nachverfolgen, weil dieser Knopf von Facebooks Servern eingeblendet wird. Ein Grund übrigens, warum ich hier die Zwei-Klick-Lösung vom Heise-Verlag aus Hannover verwende, denn diese ist eben datenschutzkonform und sendet erst dann Daten an Facebook, wenn man es auch wirklich will.

Und dann, das ist der zweite fehlende Baustein, dienen all die Likes zu nichts anderem, als etwas zu füttern, was Facebook den „Social Graph“ nennt. Jedes Mal nämlich, wenn man „Like“ klickt, lernt Facebook etwas über die persönlichen Vorlieben und merkt sich das. Das Gegenstück dazu ist die „Social Graph Search“, die in den USA schon standardmäßig aktiv ist, in Deutschland noch erst kommen wird.

Mit Hilfe dieser Suche werden dann auf einmal Anfragen wie „Personen, die gerne grillen und in Köln wohnen“ möglich, ebenso aber auch wie „Personen, die gerne fremdgehen in meiner Freundesliste.“ Also nun nichts gerade, was nur rein positiv zu betrachten ist.

Ein kritischer Beitrag dazu, warum ein Facebook-Profil besser im Zeitalter des „Social Graph Search“ sauber sein sollte, findet sich denn hier. Lest es mal in Ruhe, davon werdet ihr nun alle wahrlich nicht dümmer, im Gegenteil, es könnte euch in Zukunft manch unschöne Überraschung ersparen.