Das deutsche Ar ist Geschichte. Ich habe vorhin probiert, dorthin zu teleportieren und es klappt nicht mehr. Wie so viele andere Sims auch sind sie mit ihren Plänen gestartet, hatten einen guten Start und nach dem Hype aber war da nichts mehr – und daher machte wohl der Besitzer die Sim dicht.

Warum wohl? Da kann man nur Vermutungen anstellen, aber für mich liest es sich aus der Ferne so, als sei man da vor allem an sich selbst gescheitert und habe es nicht geschafft, genügend Mitspieler dauerhaft in den Spielbetrieb einzubinden. Das kommt vor, ist keine Schande und die Welt wäre schön, wenn schon eine gut bebaute Sim ausreichen würde, dass man Spieler hätte – tut es aber eben nicht.

Wobei damit ja nicht gesagt ist, dass es schlecht war, solange alle dort Beteiligten ihren Spaß hatten, ist es völlig in Ordnung. Denn wenn es nicht die Wagemutigen gäbe, die immer neue Spielorte erschaffen und finanzieren würden, dann gäbe es schon längst keine Rollenspielorte mehr.

Und dass es dort so gelaufen ist heißt noch lange nicht, dass es in der jetzigen Zeit unmöglich ist, eine große Sim aufzuziehen und diese mit Spielern dauerhaft gut zu beleben, denn dazu muss man sich nur einmal Turmus anschauen und was dort in seinem Endstadium spielerisch alles los war. Aber bis sie an dem Punkt waren, hatte es auch verdammt langer Vorarbeit bedurft und mehrere Monate gebraucht! Das ist noch gar nicht solange her und sicher auch nach wie vor jetzt möglich, sofern man es als Simbetreiber richtig anstellt und ein gescheites Communitybuilding erfolgreich betreibt. In Turmus war das der Fall – es ist nicht einfach, dahin zu kommen, aber nach wie vor machbar. Dazu gehört dann aber eben auch, dass man den potentiellen Mitspielern genügend Andockmöglichkeiten für ihre Rollen und ihnen genügend Freiräume für ihr  Spiel bietet. Ohne geht es eben nicht.

Zasta ist ja der Meinung, mit dem Wegfall von Ar sei die letzte „story driven Sim“ von Gor verschwunden. Dazu muss man sich dann doch erstmal fragen, wenn man mit einem solchen Terminus um sich wirft, was das denn genau bedeutet. „story driven“ ist da im Grunde eine alles verbindende Rahmengeschichte mit einem oder mehreren möglichen Endzielen. Das muss nicht jeder mögen, häufig entsteht es auch einfach so nebenbei, wenn man mal einen Krieg hat, wie Kasra mit Aventicum früher. Auch das ist so eine Rahmengeschichte mit einem klar definierten Ende, und früher oder später wird es so etwas sicher auch wieder geben. Die Frage ist nur, ob man es mitbekommt oder nicht, daher ist einfach diese Einschätzung in ihrer Absolutheit falsch.

Ja und dann fiel mir noch auf, dass Fredi nach wie vor munter weiter bloggt, nachdem sie Anfang 2014 verkündete, mit dem Bloggen nach 30.000 Page Views aufzuhören und ihr Blog kurzzeitig nicht mehr öffentlich erreichbar war.

…und dann war da noch eine Diskussion eines Avatars in Gor auf Deutsch, dass er/sie bei Raids meist zu keinerlei Spiel käme, was er/sie nicht verstünde, die mich nur müde lächeln ließ. Denn der Avatar hat einfach den Ruf als reines gallig-giftiges Dramenkonzentrat im Falle einer Gefangennahme dermaßen bei allen Mitspielern weg, dass sich das kaum noch freiwillig einer antun mag und es genau daher meistens zu keinem Spiel mehr kommt. Aber schuld sind ja immer die anderen, weil das viel bequemer ist als mal die eigene, häßliche Fratze im Spiegel genau zu betrachten und sich zu ändern.

3 Gedanke zu “Das einzig Konstante im Leben sind die Veränderungen”
  1. Ja, es geht nach einer Aufräumaktion, die viele Bereiche meines SL betrifft, erstmal weiter. Ich hätte auch nicht gedacht dass Leuten so viel an meinem Geschreibe liegt und denke, ich sollte es dann doch weiter versuchen. Mich wundert es selbst, dass ich so stark wachsende Leserzahlen habe. Ich sehe und höre ja von Anderen, dass sie rückläufige Zahlen haben. Ein großes Themengebiet ist weg, mal schauen ob ich noch genug Anderes habe.

    1. Och es schad ja nix. Und man lernt dadurch Leute kennen, dass man bloggt.

      Beispielsweise traf ich neulich in world auf das bloggende Elflein in einem Club (http://www.thebloggingelf.com/). Ich schrieb sie an, sie wusste zuerst nichts mit meinen Namen anzufangen, dann schrieb ich noch „Ich bin der Bart mit dem Blog“ – und schon kam das Gespräch in Gang.

  2. Niemand ist an sich selbst gescheitert, und der Start war eher schleppend, weil leider viele nicht kamen, die zunächst unbedingt kommen wollten. Einen Hype gab es aus meiner Beobachtung nicht. Auch nicht das Ziel, dass wir Spieler binden wollten. Binden muss sich jeder schon selbst. Es gab eine schön bebaute und kostenlos bewohnbare Sim ohne finanziellen Druck im Hintergrund. Es gab ein spannendes und konfliktreiches Setting sowie alle Möglichkeiten zum „Andocken“ und jeden Freiraum. Es bestand leider bei nicht vielen die Lust dazu, das zu nutzen. „Storydriven“ war allenfalls das intern gesetzte Ziel, dass Ar wieder unabhängig werden sollte um auch unabhängig zu agieren. Das war das einzige Ziel und diente lediglich dazu, Ar einigermaßen buchkonform zu befreien. Man hätte es auch sein lassen können und sagen: Ar is halt Ar und die cosianische Besatzung aus den ganzen Büchern ist uns latte. Hamwa aber nicht. Und vielleicht hätte Ar ein „zweites Turmus“ werden können – wenn wir wie seinerzeit Nea und Cato Lust drauf gehabt hätten, sicher mehr als ein halbes Jahr lang nur zu zweit oder zu dritt auf der Sim zu hocken und ständig präsent zu sein. Hatten wir aber nicht.

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