„Warum nennen die das noch Gor?“

Ich habe in den letzten Wochen seit der Eröffnung von Victoria mit so einigen alten Haudegen gesprochen, denen zwei Sachen gemeinsam sind: sie spielen allesamt nicht in Victoria und haben entweder ihre eigene Gruppe oder gar eigene Sim.

Unisono bekomme ich da durch die Bank weg früher oder später immer dieselbe Frage zu hören, nämlich: „Warum nennen die das noch Gor?“, manchmal noch dazu mit dem Zusatz „Das ist ja nicht mal mehr Gor Evolved!“ Tja.

Vorweg: ich spiele in Victoria auch nicht. Ganz egal aber, zu welcher Tageszeit ich mich in Second Life einlogge, sehe ich meistens selten weniger als zehn Avatare auf den beiden Sims verteilt. Victoria hat sich (soweit ich das als Außenstehender beurteilen kann) etabliert, Victoria hat eine stabile Spielerschaft, kurz gesagt: es brummt da gehörig, und das trotz König Fußball und Sommer!

Ich bin mir sicher, Victoria hat manch anderer Gorsim spielertechnisch ganz schön zugesetzt. Das ist aber nicht das Problem von Nea&Beric sondern vielmehr deren Erfolg, denn ich halte es mit der Devise „Das Bessere ist des Guten Feind!“

Für mich klingt diese Frage „Warum nennen die das noch Gor?“ häuifg mehr als eine Art hilfloses Zugeständnis, dass man selber gerne auch diese Spielerzahlen hätte, aber nicht mehr bekommt, in Victoria aber sind sie da und wie man sehen kann, kann man auch heute noch solche Massen ködern, wenn man denn weiß, wie. Gerade aber dieser Erfolg Victorias dürfte eben doch so manchen Goreaner ein wenig ratlos und dumm aus der Wäsche gucken lassen.

Die bessere Frage ist daher doch erst einmal diese: was bitte haben die da denn alles richtig gemacht?

Für mich doch sehr viel, nämlich:

  • eine passende und gute Bebauung auf der Höhe der Zeit, die eben nicht wie ein lieblos dahingeklotzter Primhaufen aussieht, sondern eine gute Immersion ermöglicht,
  • ein leicht angestaubtes und inkonsequentes Setting abgeklopft, entstaubt und teilweise neu definiert, eben Gor mit Game of Thrones und anderem vermischt (getreu der Devise „besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht“),
  • sehr gutes Marketing, darunter sogar das Aufgreifen von früher oft genug gehörten Jammereien wie „Die spielen in Turmus aber stark nach Drehbuch!“ im eigenen Blog, wo es nun als selbstironisches Gütesiegel dient: „GorEX – jetzt auch mit Drehbuch!“,
  • überhaupt eine Vision und deren Umsetzung, was eigentlich in dieser Stadt gespielt werden soll und wie man dahin kommt (das Hauen und Stechen um die Macht),
  • gezielte Auswahl bei den Mitspielern, nicht jeder wurde genommen,
  • stabile Finanzierung und keinerlei (oder keine nennenswerte) Abhängigkeit von Mietzahlungen.

Ja und warum sollte man das nicht Gor nennen, wenn es denn genügend Überschneidungen gibt und man so aus dem Spielerpool der Goreaner schöpfen kann? Es gibt nunmal keine einheitliche Regelung darüber, was sich Gor nennen darf und was nicht, bei all dem, was sich schon früher so Gorsim schimpfen durfte, und wo keiner so darüber schimpfte, da macht ein Victoria auch nicht „mehr“ kaputt, im Gegenteil. Da geht’s in großen Teilen sicher wesentlich goreanischer zu als sonst wo.

Die wirklich wichtige Frage sollte doch nicht „Warum nennen die das noch Gor?“ sein, sondern was können althergestammte Gorsims aus dem Erfolg da lernen. Und das ist, wie ich finde, eine Menge, wobei die Haupterkenntnis für mich diese ist: wenn dein Produkt gut genug ist, dann wird es nach wie vor genügend Spieler finden und an sich binden. Und Victoria ist dies zweifelsohne!

Wenn ich mal in meinem Archiv wühle, was mir da so 2012 an Ideen für einen Reboot Gors kamen – da haben wir nun einen Reboot. Und wie man sehen kann, ist er bisher ungemein erfolgreich!

Generation Vodafail

Ich habe vor kurzem meinen Mobilfunkanbieter gewechselt und bin von Congstar (T-Mobile, eben die Billigmarke der Telekom) zu Vodafone gewechselt. Früher war es ja meistens so, dass sich beide Netze nicht viel gaben und mal das eine, mal das andere die Nase vorne hatte. Dazu kam, wenn ein Netz gerade besonders viel Smartphones aufnehmen musste als Neukunden, musste mal der eine, mal der andere eben strampeln und sein Netz ausbauen.

Nun sollte man ja meinen, dass Vodafone nach der unmöglichen Kampagne „Generation Upload“ im Jahre 2009 aus ihren Fehlern gelernt haben. Welch Irrtum! Ich selber habe eine Datenoption von 200 Mbyte/Monat. Das macht mir weniger was aus, wichtig ist für mich aber, dass das Telefon auch mit Drosselung noch halbwegs brauchbar ist. Es gibt ja so Tricks für unterwegs, wie das möglich ist, mein Favorit unter Android ist dabei eindeutig „Opera Mini“, weil der mit einer sehr guten Webseitenkomprimierung daher kommt, wenn man sie denn einschaltet.

Ja nun diese Hoffnung erwies sich als Fehler. Vodafone nämlich besitzt die Frechheit, die Geschwindigkeit des Datentarifs nach erreichen des Limits auf 32 kbit/s Downstream und 16 kbit/s Upstream zu drosseln. Das ist einfach nur noch sowas von unterirdisch, da könnte ich glatt kotzen. Und der Tarif, bei dem sie dann höher drosseln, benötigt 1 Gbyte Monat und ist deutlich teurer. Aha. Und wenn man zusätzlich Datenvolumen dazu bucht, dann verfällt das bei Nichtgebrauch am Ende des Buchungsmonats automatisch!

Hallo Vodafone, ihr habt wohl noch nicht den Knall gehört! Es gibt auch im Bereich des Mobilfunks noch so etwas wie Wettbewerb und eure Konkurrenz ist euch in dem Punkt einiges voraus, selbst die Telekom drosselt „nur“ auf 64 kbit/s herunter! Nehmt euch mal gefälligst an denen ein Beispiel!

Unfassbar, sowas… Vodafone? Einmal und nie wieder!

War es ein Fehler von Linden Lab, die Entwicklung von Opensimulator zu dulden?

Es gibt ja manche Leute, die es als einen der Kardinalfehler in den Geschäftsentscheidungen von Linden Lab der letzten Jahre ansehen, dass sie die Entwicklung von Opensimulator geduldet und nichts dagegen getan haben.

Zunächst einmal hätten sie wohl sowieso nicht viel dagegen unternehmen können, denn wer selber seinen Viewerquellcode und damit alle Protokolle offenlegt, der muss auch damit rechnen und nimmt dies in Kauf, dass die Serverkomponente nachgebaut wird. Gut, im Falle von Opensimulator gab es schon vorher die Bibliothek für die Second Life Protokolle durch Reverse Engineering, aber die Veröffentlichung des Viewerquellcodes 2007 gab dem ganzen einen gehörigen Schub.

Und selbst wenn Linden Lab etwas dagegen hätte tun können – was hätte es gebracht?

Damit Opensimulator wirklich Linden Lab gefährlich werden könnte, müsste es massiv an der Benutzerbasis von Second Life knabbern und Landmasse abziehen, und das seit Jahren.

Hat Opensimulator das aber getan? Nein. Opensimulator ist eine Nische in der Nische, hauptsächlich ein Sammelbecken der mit Second Life Unzufriedenen, die sonst eben ganz weg wären und ist Second Life zu keinem Zeitpunkt auch nur in die Nähe einer Gefährlichkeit gekommen und wird es auch so schnell nicht werden.

Von daher kann sich Linden Lab beruhigt in seinen Sessel hocken und sich den Luxus erlauben, Opensimulator komplett zu ignorieren, denn ob es nun Opensimulator gibt oder nicht, hat für den Betrieb von Second Life keinen wirklichen spürbaren Einfluss.

Linden Lab arbeitet an einer neuen, virtuellen Welt

Da ich das bisher komischerweise noch nicht in der deutschen Blogosphäre gelesen habe, eben nun hier: Linden Lab arbeitet nach eigenen Aussagen an einer neuen, virtuellen Welt (oder nennen wir es Plattform).

Diese soll closed source sein, und viele der Fehler von Second Life beheben. Das bedeutet nicht das Ende von Second Life, sondern beide Plattformen werden lange Zeit parallel existieren. Ein Import der Daten von Second Life in diese neue Welt ist nicht vorgesehen und mit einer Beta irgendwann im Jahr 2015 zu rechnen. Die Mehrheit der Programmierer Linden Labs würde inzwischen an dieser neuen Welt arbeiten, außerdem stellen sie gerade zusätzliche Programmierer ein.

In Sluniverse gibt es dazu einen inzwischen sehr langen Thread, in dem sich auch Ebbe Altberg bereits mehrfach dazu geäußert hat, auch hat er diese Meldung offiziell bestätigt. Ein Ziel der neuen Plattform wird definitv auch die Möglichkeit sein, sie mit mobilen Geräten benutzen zu können.

Gedanken zu Windows 8.1

Ich habe bei mir auf dem Rechner seit vorgestern mal Windows 8.1 inklusive aller zur Zeit verfügbaren Updates installiert, einfach um mal zu schauen, wie sich das denn nun inzwischen so anfühlt und die neuen Features, wie der Start-Knopf, so sind.

Im Ergebnis muss ich sagen: es mag vielleicht gut gemeint sein, ist aber nach wie vor unbrauchbar und einem Durchschnittsbenutzer nicht zumutbar.

Das beginnt schon mit dem Start: nach wie vor sieht man zuerst den Loginbildschirm, den man nach oben schieben muss – oder die Leertaste drücken. Schon darauf wird sicher nicht jeder kommen. Dann ist man nach der Installation standardmäßig zuerst wieder in der Kacheloptik des Modern UI. Fail.

Dann sieht man, wenn man die Desktopapp drückt, wieder etwas, was ein Startknopf sein könnte in Form des neuen Windows-Logos, was aber in Wirklichkeit nur ein Umschalter zwischen dem Modern-UI und der Desktop-App ist. Fail, da der normale Benutzer hier ein Startmenü erwartet. Wenn man einen Rechtsklick auf den Knopf macht, dann sieht man einiges an Möglichkeiten, was einem Startmenü ähnelt, aber es ist mehr eine Auflistung von Orten und hat mit dem alten Startmenü auch nicht wirklich viel zu tun. Fail.

Weiterhin kommt dazu, dass unter Windows 8.1 nach wie vor für viele Dateitypen die neuen Modern-UI-Apps als Betrachter eingestellt sind und keine normalen Desktop-Apps. Big fail.

Und schließlich hält sich nach wie vor das Zwitterwesen von Windows 8.1, auch wenn man nun Apps in der Taskleiste ablegen kann, denn wenn man nicht weiß, wie, wird man oft genug zwischen der Modern-UI-Oberfläche und der Desktop-App hin- und herwechseln. Fail. Dazu kommt nach wie vor, dass am rechten Rand die Charms Bar ist, was sich gerne mal dann damit beißt, wenn man ein maximiertes Fenster durch Klick auf das rote X oben rechts schließen will. Fail, fail, fail!

Und abschalten kann man das Modern-UI nach wie vor nicht wirklich, man kann es weitgehend verdrängen, aber ab und an wird man doch sich damit auseinandersetzen müssen. Nur was will man auf einem Desktop-PC mit einer Oberfläche groß anfangen, die für Tablets gedacht ist? Fail!

Hätte Microsoft wirklich Boden wett machen wollen, dann hätte

a) das Modern-UI optional sein müssen und komplett abschaltbar, für Desktoprechner als Voreinstellung sowieso komplett abgeschaltet,
b) der Rechner wieder direkt in den Desktopmodus booten müssen,
c) das Startmenü im Stil von Windows 7 wiederhergestellt gehört,
d) und die Charms Bar weg, weg, weg!

So aber lindert Windows 8.1 ein wenig die Schmerzen, aber die grundlegenden Probleme, warum es viele meiden, behebt es nicht wirklich, denn solange man auf externe Programme angewiesen ist, damit es sich wirklich einigermaßen wieder wie Windows 7 auf dem Desktop anfühlt, solange kann man es einem Durchschnittsanwender, der diese althergebrachte Benutzerführung „out of the box“ haben will und erwartet, einfach nicht zumuten.

Wie man es besser machen kann, zeigen dabei eine Menge an externen Programmen wie „Classical Shell“ und andere, die einen großen Teil der Probleme beheben. Die blinkende Kacheloptik aber wird man leider mit denen auch nicht los und das Zwitterwesen von Windows 8.1 auch nicht.

In der Summe gesehen ist es zu spät und zu wenig, als dass Windows 8.1 ein großer Renner werden dürfte. Microsoft sollte besser Windows 9 in Angriff nehmen und da alles richtig machen, denn Windows 8 ist und bleibt nunmal das neue Vista, was schade ist, weil es läuft ansonsten echt geschmeidig.

In eigener Sache: Guest Pass Code für Wildstar gesucht

Heute mal ein kurzer Post in eigener Sache: ich würde gerne mal den Testzugang von Wildstar Online benutzen. Dazu benötige ich aber von jemanden, der das Spiel bereits hat, einen Guest Pass Code.

Also, wenn jemand noch einen Guest Pass Code übrig haben sollte und nichts sonst damit anzufangen weiß, dann würde ich mich sehr darüber freuen, wenn der- oder diejenige mir den bitte zukommen ließe. Das kann entweder per IM/Notecard in Secondlife an Bartholomew Gallacher geschehen oder hier in den Kommentaren. Da ich jeden Kommentar per Hand moderiere, sehe ich nur den zuerst und er erscheint dann sicher nicht online.

Danke im voraus!

And now for something completely different

Durch Zufall fand ich in meinem Feedreader irgendwo dieses Interview von Ken Jebsen mit Willy Wimmer (CDU), der u.a. parlamentarischer Staatssekretär beim Verteidigungsminister unter Kohl war. Es dauert 90 Minuten und geht um das Thema Europa, Ukraine und die USA, aber vor allem was die USA eigentlich wollen und wieso sich Europa gerade so darstellt, wie es eben ist. Interessant und man wird davon nicht dümmer, außerdem spricht Wimmer Klartext und nicht das übliche, leere Politikerblabla.

http://www.youtube.com/watch?v=8B1sctKCvxI