Neulich war ich einmal mit jemanden als Beifahrer unterwegs, und es war doch wieder ziemlich interessant, was man in mancher Fahrschule für einen Mist lernt, der dann bei vielen unreflektiert jahrelang im alltäglichen Lenken eines Autos leider Bestand hat.

Worum es geht? Nun, um den allseits beliebten Film „Stirb langsam, Kupplung!“, der vielerorts in Deutschland zu tausenden, wenn nicht noch mehr, in unschuldigen Automobilen alltäglich stattfindet.

Viele lernen es in der Fahrschule so, ich übrigens damals auch: wenn man vor einer roten Ampel wartet, dann tritt man solange bei weiterhin aktivem Motor das Kupplungspedal und legt bereits den ersten Gang ein, um zügig losfahren zu können.

Und das ist der Fehler. Warum? Weil die Kupplungsscheibe eines Automobils ein Verschleißteil ist, je länger man das Kupplungspedal tritt, desto länger setzt man sie also total unnötigem Verschleiß aus.

Wie macht man es also richtig? So: Kupplung kurz treten, Gang raus, Fuß von der Kupplung und auf die Bremse treten. Wenn man dann anfahren will, dann Kupplung treten, Gang rein und los fahren.

8 Gedanke zu “Stirb langsam, Kupplung!”
  1. Darüber hab ich noch nie nachgedacht und das, obwohl ich seit 25 Jahren die Strassen unsicher mache. Dangööö, für den Hinweis.

  2. Ähm… wenn ich das Kupplungspedal durchtrete trennen sich eigentlich Kupplungsscheibe und Schwungrad. Wo genau findet da Verschleiß statt? Durch den Luftzug an frei drehenden Teilen?

    1. Der Verschleiß findet am Belag der Kupplung statt, im Laufe der Zeit nimmt die Dicke ab. Dazu kommen noch ggf. die Federn, auf jeden Fall aber das Ausrücklager. Das ist zwar für die enormen Belastungen konstruiert, aber nicht für eine längere Belastung mit diesen Kräften wie vor einer Ampel und kann dadurch unnötig verschleissen.

  3. Der Belag verschleisst allerdings nur wenn er reibt. Da er aber bei durchgetretenem Pedal gegen nix reibt verschleisst er dann eben gerade nicht. Im übrigen auch dann nicht wenn er fest aufliegt….das Pedal also gar nicht getreten wird. Was den Belag tötet ist alles dazwischen… also die sogenannte schleifende Kupplung….weil eben nur dann Reibung und damit Abrieb zwischen Scheibe und Mitnehmer stattfindet.

    Die Alternative …. an der Ampel Gang raus und einkuppeln… erhöht hingegen die Kupplungszyklen und damit o.g. Schleifphase. Ergo ist die Kupplung unterm Strich hierbei einem höherem Verschleiss ausgesetzt. Dasselbe gilt für den Ausdrückring dem eine statische Belastung (konstant gedrücktes Pedal) weniger zusetzt als dynamische (bewegtes Pedal).

    Das Euch das ne Talunther erklären muss…..man man man…. 😉

    Ahoi und fette Beute!

  4. Da hat Barth sich diesmal wirklich geirrt:
    Die Kupplung eines Autos verschleißt dabei nicht, denn sie trennt vollständig.
    Wenn sie das nicht tun würde, bekäme man die Gänge nämlich nur mit Nachdruck rein,
    es würde im Getriebe krachen und das Fahrzeug in dem Moment einen Ruck machen.
    So ist es nämlich bei den meisten Motorrädern: da läuft die Kupplung
    in einem Ölbad und auch wenn die Lamellen beim Kupplungsziehen mechanisch getrennt sind,
    wird das Getriebe durch den Ölfilm zwischen Kupplungs- und Mitnehmerscheinen weiterhin durch hydraulische Kopplung in Drehung gehalten – daher dann das Krachen und Rucken der Maschine beim Gangeinlegen. Das kommt, wie oben erwähnt, beim Auto nicht vor, da, wie gesagt, eine vollständige Trennung stattfindet.
    Das, was bei dauernd getretener Kupplung an der Ampel oder stop-and-go verschleißt,
    ist das sog. Ausrücklager. Und dieses zu wechseln ist genauso aufwändig wie die Kupplung
    als solche, da Motor und Getriebe dafür genauso demontiert werden müssen.

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