Ria Novosti

Bei all den Säuen, die momentan durch die Medien getrieben werden, ist auch ständig die Mär dabei, dass Russland durch die Wirtschaftssanktionen und die Ölflut in den USA (die in Wirklichkeit eine Schiefergasflut ist) Milliardenverluste an Einnahmen hätte.

Komisch dabei ist nur, dass die staatliche Nachrichtenagentur Ria Novosti am 9. Oktober vermeldet hat, dass Rußland von Januar bis August 2014 einen Haushaltsüberschuss von 30 Milliarden Euro erreicht habe. Und es wird noch besser, der Überschuss habe sich im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres sogar fast verdoppelt.

Wenn die Meldung von Ria Novosti also stimmt, dann wirken die Wirtschaftssanktionen ja gerade zu vernachlässigbar. Und natürlich liest man diese Meldung in der schmierenhaften Kampagnenberichterstattung über Rußland kein Stück weit.

2 Gedanken zu „Ria Novosti“

  1. Vorsichtig mit solchen Interpretationen Bart.

    Zunächst ist Ria Novosti ein ähnliches Propagandablatt wie SPON, Welt und ähnliches im Westen. Keines der Medien lügt, aber keinem kann man glauben denn alle beherrschen sie die Kunst des selektiven Berichtens hervorragend.

    Verdoppelt hat sich der Überschuss in Rubel! Der Rubel befindet sich jedoch im freien Fall und hat rund 25 % seit Jahresanfang verloren (gerechnet in $ oder €). Also ist es zwar immer noch ein sehr respektables Ergebnis, glänzt aber schon weniger. Weiterhin ist es natürlich so, das Russland geplante Ausgaben nicht vornehmen konnte weil sie von den Sanktionen daran gehindert sind. Also selbst wenn ich weniger Einnahmen habe, aber meine Ausgaben (zwangsweise) noch drastischer sinken, vergrößert sich mein Überschuss. Ein Blick auf die Währungsreserven Russlands sieht aus Sicht Russlands schon deutlich unentspannter aus.

    Nächster Punkt: Auch das russische Statistikamt beherrscht die Kunst der geschönten Darstellung. Veröffentlicht wird hier das Zahlenwerk des Zentralhaushaltes VOR den (gesetzlich verpflichtenden) Zuwendungen an die Regionalhaushalte. Zahlen wie es NACH Zuwendungen aussieht hab ich aber auch nicht.

    Und letzter Punkt: Schau dir mal den Ölpreis an. Russlands Einnahmen basierten von Jan. – Jul. auf einem Preis von 105,- bis 110,- $/bar. Nun ist dieser seit Juli aber auf 80,- bis 85,- gefallen. Die russische Bilanz für Aug. bis Dez. dürfte daher wesentlich weniger gefällig aussehen.

    Du hast also Recht. Es ist ein Medienkrieg. Aber nicht alles was nicht schwarz ist ist zwangsweise weiß.

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