Ein Ring, sie zu knechten und finden

In Second Life gibt’s seit einiger Zeit die Sim „Stokes Croft“, die im englischen Bristol der Gegenwart spielt und unter anderem anfangs einen Geheimbund namens „The Ring“ auf einer Burg beherbergte, der nicht ganz tageslichttauglichen Beschäftigungen nachging. Auf die Burg kam man nicht einfach so, sondern wurde wohl entweder dorthin verschleppt oder musste sich sonst irgendwie den Weg dorthin erspielen. Stokes Croft hatte anfangs auch „Stokes Croft – The Ring“ in der Landmarke drin stehen gehabt, also bildete das ursprünglich eine Einheit. Vor kurzem zog dann aber die Subgruppe der Spieler, die den Ring betrieben, von Stokes Croft fort.

Gestern tickerte durch alle möglichen, deutschsprachigen Rollenspielgruppen die Nachricht über einen „Abend ohne Gesicht“ der Organisation „The Ring.“ Da mir noch die Verbindung Ring und Stokes Croft ein Begriff war, ging ich zuerst mal dorthin und dachte, da würde nun irgendwas in der Art statt finden, aber weit gefehlt – ich erfuhr dann, der Ring zog weiter und macht nun sein eigenes Ding.

Als ich dann diese Mitteilung genauer las, wurde mir auch klar, dass es sich in der Tat nun um eine eigenständige Sim handelt, die natürlich nicht mehr Stokes Croft ist.

Ich bin mir aber sicher, wer – wie ich – die Mitteilung zuerst nur überflog, der kam zu einem ähnlichen Trugschluss. Eine kurze Information darüber, dass man mit dem Ring umgezogen ist, wäre schön gewesen.

Avameet nun seit über einer Woche offline

Avameet, die Plattform für virtuelle Welten aller Art, ist seit dem 31.08.2014 wegen eines Hostingproviderwechsels offline.

Der Betreiber, Silvio Interflug, wollte nach eigener Aussage den bisherigen Managed Server, der im Jahr mehrere Tausend Euro an Gebühren kostet, kündigen und die Installation auf eine preiswertere Maschine umziehen. Der aktuelle Status ist auf dem Google-Plus-Profil von Avameet zu finden. 

Seitdem ist aber nicht viel passiert bis auf eine Aussage von Silvio, dass es sich deswegen verzögert, weil er aus dem bisherigen (teuren) Hostingvertrag nicht so einfach raus käme wie gedacht und er immer noch hoffe, sich mit dem bisherigen Provider einigen zu können.

Diese Aussage stammt vom 1. September, und seitdem herrscht Funkstille.

Neuausrichtung in Victoria

Victoria erlebt gerade eine Neuausrichtung. Der Blog von Nea (Nea notiert) ist seit einigen Tagen nicht mehr öffentlich und privat. Vor der Schließung war noch ein Artikel zu lesen, in dem von einem Umzug geschrieben stand, neuen Herausforderungen im wirklichen Leben und daher weniger Zeit für’s Second Life.

Ein gewisse Menge der bisherigen Spielergruppe hatte sich schon vor einiger Zeit abgespaltet und Argentum gegründet gehabt oder zog nach dessen Gründung dahin.

Ansonsten schreibt Gilgalad noch mehr zu den Ereignissen hier. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass alle nach ihrer Aussage am Ende nur noch zuhause rumhockten und keiner ging mehr raus, um Rollenspiel zu betreiben. Warum auch immer.

Das Wort zum Sonntag: Finger weg vom VoIP-Anschluss der Telekom!

Und nun das Wort zum Sonntag, nämlich eine Warnung: lasst momentan bis auf weiteres die Finger vom Voice over IP-Anschluß der Telekom! Wirklich, das will sich keiner antun!

Worum geht es? Nun, es gibt in Deutschland im Grunde inzwischen drei Telefonnetze, das alte analoge Telefonnetz, ISDN seit den 90ern und seit einigen Jahren Voice over IP (VoIP). Die Telekom arbeitet intern inzwischen überwiegend mit VoIP, weil es einfach günstiger ist und will ihr komplettes Netz darauf umstellen. Dadurch kann sie die bisherigen Leitungen besser nutzen und in den Ortsvermittlungsstellen einen Haufen an Geräten rauswerfen und endlich verschrotten. Das macht also für die Telekom durchaus Sinn. Ursprünglich wollte sie bis 2016 jeden Festnetzanschluß in Deutschland darauf umgestellt haben, nun ist das aktuelle Endziel bis 2018.

VoIP bedeutet dabei, dass man von der Telekom nur noch eine reine DSL-Leitung ins Haus gelegt bekommt, mehr nicht. Darüber läuft dann Internet wie bisher plus in Zukunft eben die Telefonie. Die telekomeigenen Speedportrouter enthalten eingebaute analoge Buchsen, die automatisch in VoIP umwandeln und es gibt auch ISDN-Konverter für diese Geräte, die dann aber extra kosten.

Als Nebeneffekt wird bei vielen noch das Internet an sich schneller, weil nun endlich die gesamte Telefonleitung für DSL genutzt werden kann und sich nicht mehr die Leitung mit altmodischen Telefonübertragungen teilen muss. Diesen Anschlußtyp nennt man im Fachjargon übrigens auch Annex-J, entbündeltes DSL also oder im Telekomjargon splitterloses DSL.

Das klingt alles also nach einer tollen Sache und irgendwann werden wir sowieso zwangsweise darauf umgestellt, nur will man es in Wirklichkeit schon haben? Nein.

Was die Telekom nämlich verschweigt ist, dass mit diesem Telefonanschluß die Telefonie deutlich unzuverlässiger wird: wenn man keine DSL-Verbindung hat, dann geht auch kein Telefon. Dazu kommt, dass ein analoges Telefon auch bei Stromausfall funktionierte und ISDN-Telefone immerhin noch direkt am NTBA. Beim entbündelten DSL aber benötigt man dann für den Router eine stromnetzunabhängige Stromquelle, also beispielsweise einen Akku – oder man benutzt eben ein Mobiltelefon.

Das ist die eine Sache. Die andere ist aber, dass die Telekom seit 31. Juli 2014 mit einer massiven Ausfallserie zu kämpfen hat. Ein Kunde meinerseits, ein Einzelhändler, der auf sein Telefon angewiesen ist, stellte Mitte August darauf um und hat den Schritt inzwischen bitter bereut, denn seitdem hatte er nicht weniger als drei Störungen von mindestens jeweils vier Stunden Dauer zur Hauptgeschäftszeit zu beklagen gehabt, an denen die Telefonie teilweise gestört (konnte nicht angerufen werden, aber noch selber telefonieren) oder komplett gestört war – und das über Stunden. Die Foren der Telekom sind inzwischen voll von gefrusteten Kunden, die da ihren Dampf ablassen, Facebook und soziale Medien sowie „Telekom hilft“ ist auch nicht anders.

Kurz gesagt: für Geschäftsleute und Mitmenschen, die auf ein funktionierendes Telefon angewiesen sind, um Geld damit zu verdienen und bisher das alte Telefonnetz gewohnt sind, ist VoIP momentan eine deutliche Verschlechterung und dessen Einsatz potentiell geschäftsschädigend, wenn diese Pannenserie weiterhin so anhalten sollte. Daher kann ich nur eindringlich momentan von dem Einsatz des Tarifes „Call und Surf over IP“ warnen, bis die Telekom die Probleme endgültig in den Griff bekommen hat.

Da die Telekom übrigens für die Leitung meines Wissens eine Verfügbarkeit von 97% garantiert, ist es da auch rechtlich gesehen schwierig, etwas zu erwirken, denn 97% Verfügbarkeit auf das Jahr gerechnet bedeuten, dass es immerhin fast insgesamt über 11 Tage ausfallen darf.

Und was macht die Telekom? Von der Telekom gibt es eine Menge an Beschwichtigungen plus nun die Ankündigung einer Taskforce, die sie zusammen mit ihrem Netzausrüster Ericsson gebildet haben, um den Problem auf den Grund zu gehen. Das ist eine schöne Umschreibung für „wir haben keine Ahnung, was los ist, und machen uns nun endlich an die Fehlersuche.“

Update: aktuell ist die VoIP-Telefonie seit heute 16:35 Uhr schon wieder gestört, Ende ungewiß. Na dann – gute Nacht da draußen!