Häufig beklagen sich ja viele Goreaner der kämpfenden Fraktion darüber, dass es kaum noch möglich sei, zumindest im deutschen Gor denn auch noch wirklichen Kampf zu finden. Einerseits stimmt das. Andererseits schieben diese Kämpfer dann gerne die Schuld für den Schwund am Kampf der BTB-Fraktion zu und dass diese ja komischerweise etwas dagegen haben, mit Admiralinnen spielen zu wollen, die die BTBler auf deren Sim angriff.
Zum Teil ist der Vorwurf natürlich berechtigt; zum Teil kommt es aber auch woanders her, dass es so gut wie noch kaum Kampf gibt, denn es gilt hier das schöne, alte Sprichwort „Wie man sich bettet, so liegt man.“ Und wie man sich bettet, also seine eigene Sim bebaut und mit Regeln bestückt, da redet den Kämpfern kein BTBler rein, das machen die alles in Eigenverantwortung unter sich aus.
Und was sollte man denn auch schon haben gegen:
- zig Regeln, wie ein regelkonformes Fesseln, Wiederbeleben im Kampf bzw. nach dem Kampf und Entwaffnen auszusehen hat,
- die allseits beliebten Kool-RP-Türen, deren Besitzer sie sofort öffnen können, weil sie da einen Schlüssel haben, aber Fremde sich erstmal einen Abwürgen müssen, bis sie das Ding geöffnet bekommen und bitte schön auch hier mit ellenlangen Emotes, und am Besten baut man im Stadttor dann gleich mindestens dreimal hintereinander so eine Tür, damit der Angreifer irgendwann einfach die Lust verliert und man „invalid“ schreien kann,
- dazu verbunden mit Verboten für Enterhaken und ähnlichem Gerät, aber gleichzeitig überall verbaute Rutschseile für die Verteidiger hin zu allen wichtigen strategischen Stellen,
- Verboten auf Hügel klettern zu dürfen,
- Verbote zu Schwimmen,
- genau festgelegte Raidratios oder gar noch Raidzeiten,
- Reliefgestaltung, die alle Vorteile auf Hand der Verteidiger und alle Nachteile bei den Angreifern hat,
- megalange Wege vom Landepunkt bis zur eigentlichen Siedlung,
- Fallen allerorten, in denen die Angreifer reintappen können,
- GM-Regionserver-Einstellungen, die den Verteidiger haushoch übervorteilen,
- dem typischen OOC-Rumgejaule, wenn jemand verliert verbunden mit
- Entfesselungskünstlern, die nachdem sie gefesselt sind, in ein paar Minuten wieder frei und weg sind?
Das sind alles Sachen, für die die BTBler nichts können und die Combatler massiv übertrieben haben. Und auch und vor allem daran ist Combat gestorben und nichts anderem, weil alle nur gewinnen aber keiner verlieren will und es einfach nur noch bis ins lächerlichste überreguliert und damit letzten Endes zu Tode reguliert wurde.
Guter Post! Einer meiner großen Lehrer auf Gor, sagte einmal: „Ein guter Kampf dauert 5 Minuten, ein ordentliches RP mindestens 5 Stunden.“ und er hatte absolut Recht. Aus deisem Grund habe ich auch immer großen Wertd arauf gelegt, dass unser Camp mit den üblichen Mittel und auch von einer Minderheit zu erstürmen ist.
Gestern zum Beispiel waren wir auch in einer absoluten Kamikaze-Aktion seit etwa einem halben Jahr mal wieder Raiden und haben natürlich kläglich verloren. Das RP hinterher fing erstmal sehr enttäuschend an, weil doch erstmal nicht mehr raus kam als „Fesseln, Ausziehen und Collare – Ihr drechigen stinkenden Waldmuschis“ *gähn* dann aber hat es einer der Gegenspieler doch noch raus gerissen indem er sich mal wirklich auf seine Gefangenen und das was wir angeboten haben eingelassen hat. Es war wirklich schön und spannend und ich freue mich darauf heute Abend weiter zu spielen.
Das entscheidende sind glaube ich weniger die Überregulierung. Denn viele Admins haben schon genug Augenmaß um zu erkennen dass ein Regelverstoß nicht unbedingt den Ausgang der Schlacht entschieden hat.
Ich glaube, dass was dem Combat das genick gebrochen hat ist die Entwicklung der Festungsbaukunst. Wenn man in so einen Bunker nur noch mit 12 Kämpfern rein kommt, man aber nur 6 Leute in der Gruppe hat, wer geht denn da freiwillig raiden? Umgekehrt motiviert das auch selbst zum Festungsbau, denn wenn ich bei den anderen gruppen schon dauernd auf den Ranzen bekomme, dann will ich wenigstens zu Hause siegreich sein.
Apropos „Festungen“: Ich mag Dir deine sehr schöne Serie über die Festungen Gors nicht streitig machen. Aber es gibt da einige Bunker die durchaus mal die Würdigung durch eine Episode verdient hätten. Ich würde mich freuen diese Episoden schon bald zu lesen.
Gruß
Cori
Wenn ich mich recht entsinne, kam die Debatte zu diesem Thema bereits an anderer Stelle zu dem Schluss, dass die Krux insbesondere darin begründet liegt, dass
a) die jeweiligen Verteidiger im Regelfall die Owner/Admins der Sim sind und
b) diese auch noch der Erwartungshaltung ihrer (wohlmöglich zahlenden) Bewohner/Spieler unterliegen, nicht ständig einen auf die Mütze zu bekommen.
Theoretisch hülfe vielleicht eine neutrale (und neutral administrierte) Sim, die lediglich für Raid/Rescue Szenearien gedacht ist, gemeinsam gestaltet unter der Prämisse auf dieser sogar im Zuge eines R/R-Zyklus angreifen und verteidigen zu müssen. Das wäre zwar eine gute Ausgangslage für Fairness, wirft allerdings wiederum einen Haufen Probleme in finanzieller, logistischer und themengestalterischer Hinsicht auf, ganz zu schweigen von den nötigen Absprachen und Termingestaltung bezüglichder Nutzung.
Selbst wenn es solch eine neutrale Sim gäbe, spreche ich aus Erfahrung einfach vielen Spielern die geistige Reife ab, eine Schiedsrichterentscheidung auch wirklich dann mal zu akzeptieren.
Äh…aus aktuellem Anlass muss ich das auch ganz stark vermuten. *lach*
Das ist wohl so, Bart, aber es böte zumindest baulich und gestalterisch eine faire Umgebung, vermutlich sogar ein entsprechend vereinbartes, ausgeglichenes Reglement (da ja sich jeder auf beiden Seiten wiederfinden kann).
Aber sicher hast du recht mit deinem Einwand. Wie ich oben ja auch andeutete, dürfte die eigentliche Problematik in den diversen Aspekten des Umgangs der Leute mit so einem Modell bestehen.
Sofern überhaupt ein grundlegendes Interesse besteht sich auf Szenario einzulassen, bei dem man nicht von vorne herein einen technischen Vorteil für sich herausschlagen kann.
Die Sache daran ist ja, dass es solche Sims schon gab. Es gab früher lange Zeit eine ziemlich leere Fullprimsim, auf der viele Ballern üben gingen, das war nur ein wenig Land mit Wald und Hügeln. Die Sim hatte einen Spendentopf und das wars, sie gehörte einem Landbaron, der sie eben so einfach als Werbung ansah und rumgammeln ließ.
Auf die Idee, dort einen Raid zu veranstalten, kam aber meines Wissens keiner.