2015

In eigener Sache: Wegfall von Facebook

Der Eine oder Andere mag es schon bemerkt haben: mich gibt es auf Facebook nicht mehr. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Facebook mag keinerlei Avatare, aus welcher Plattform oder Spiel auch immer. Es gibt immer mal wieder Löschrunden, bei denen Avatare aus Second Life gesperrt werden – die können dann entweder ihren Realnamen angeben oder es eben einfach sein lassen.

Ich persönlich halte es dabei mit der Möglichkeit, es einfach sein zu lassen. So wichtig ist mir denn Facebook nun eben doch nicht und ich werde nun garantiert keinen zweiten Zugang für den Avatar anlegen.

Die Apple Watch, der Parasit am iPhone

Nun ist es also vollbracht und die Apple Watch ist bald in den Läden verfügbar. Sie wird sicherlich ihre Abnehmer finden, und doch gibt es wohl kaum ein Produkt aus dem Hause Apple, das derart mehr mißverstanden wird als diese Uhr.

Zunächst einmal mag es manche geben, die die Apple Watch als Statussymbol ansehen werden. Dumm ist nur, dass dieser Bereich im Uhrensegment schon seit langem besetzt ist und dort der Luxus bei Rolex, Breitling oder Glashuette anfängt. Das Segment ist schon seit langem besetzt und Apple liegt preislich gesehen deutlich darunter, ist letzten Endes also ein Massenhersteller vergleichsweise günstiger Geräte.

Dann ist bei Apple die Cashcow des Unternehmens nunmal das Iphone – und Apple wird sicherlich nichts dagegen unternehmen, den Status ändern zu wollen. Natürlich könnte Apple eine Uhr herstellen, die ohne Iphone funktioniert – nur weiß Apple dann auch, dass es mit der Batterieleistung nicht weit her wäre und gerade die Extremsportler damit nichts anfangen könnten, die von einer Uhr alle möglichen Leistungen inklusive Kaffee kochen plus drei Jahre Akkulaufzeit erwarten. Die sind damit nicht die Zielgruppe.

Dadurch, dass man die Uhr mit dem Iphone koppelt, kann man die wirklich heftigen Rechenleistungen ans Iphone abgeben; die Uhr hängt sich wie ein Parasit ans Iphone und weil man dafür Bluetooth benötigt, benötigt das Iphone natürlich auch mehr Strom als ohne. Damit wird die Uhr zu einer Fernbedienung für das Iphone. Weiterhin hat es den Vorteil, dass man so den Status des Iphones als Cashcow nicht berührt. Zudem erhöht es die Akkulaufzeit der Uhr.

Natürlich stellt sich dann aber die Frage nach dem Preis: 400€ für eine Smartwatch ausgeben, die ein 600€-Smartphone benötigt, wird eben auch nicht jeder. Und je nachdem, was man von einer Smartwatch eben erwartet, enttäuscht die Apple Watch dann für den Preis.

Dazu kommt, dass es in dem Bereich der Smartwatches eben schon einen Platzhirschen gibt: einen Konkurrenten, der deutlich günstiger zu haben ist, sowohl mit Android als auch iOS kann und dessen Batterie immerhin gut und gerne eine Woche hält: Pebble. Pebble benutzt als Display eben kein LCD-Display wie Apple, sondern die bekannten EInk-Displays der Ebookreader: das mag zwar nicht ganz so toll aussehen, dafür hält die Uhr aber deutlich länger durch und man muss sie nicht ständig laden. Dazu gibt es inzwischen sogar Modelle mit Farbdisplays bei Pebble.

Apple ist hier in dem Bereich also nicht Innovator, sondern Angreifer – und mit der Pebble gibt es bereits eine sehr gute Smartwatch, deren Einstiegsmodell ab 129€ zu haben ist, deren System offen ist und deren Batterie bauartbedingt deutlich länger als die der Apple Watch hält. Außerdem gibt es noch Modelle von Motorola, LG und Samsung.

Es gibt damit einen gesunden Wettbewerb und sehr verschiedene Lösungen auf die Frage, wie denn eine moderne Smartwatch aussehen kann. Apple erschien recht spät auf der Partie und die Konkurrenz ist schon länger da und in manchen Teilen deutlich weiter als Apple.

Mambas mal wieder

Bei Cori schwappt gerade mal wieder die übliche Welle der Empörung von Mambas über sie herein, die es nicht verstehen wollen oder können, was man für Probleme mit deren Rolle an sich so hat. Das Thema selber ist für mich auch alles andere als neu, offensichtlich aber kocht es immer wieder und wieder mal hoch.

Zunächst einmal die paar harten Fakten, die es zu der Rolle gibt:

  • die Mambas existieren als ein eingeborener Stamm bzw. Volk in den Dschungeln von Schendi und sind dort als Menschenfresser bekannt,
  • sie benutzen Speere und Messer als Waffen,
  • sie bilden Dörfer mit einer gewissen Gesellschaftsstruktur,
  • sie machen Jagd auf die Pygmäen und diese fürchten sie,
  • sie legen gerne ihre Opfer mit Hinterhälten herein,
  • vermutlich hinken sie dem Rest Gors technisch einige Jahrhunderte hinterher.

Und das ist es auch schon im Großen und Ganzen, was man in den Büchern über die Mambas lesen kann; sie sind eine absolute Nebenrolle einer Nebenrolle, einfach nur Staffage, um den Dschungel ein wenig gefährlicher zu gestalten und ansonsten nicht von weiterer Bedeutung.

Das bedeutet, die Mambas an und für sich geben ein ganz grobes Gerüst vor und lassen viel Spielraum für die Ausgestaltung der Rolle. Als Vorbild dafür kann man sich dann ja irdische Völker suchen, die im Dschungel leben und entsprechend nehmen. So ist es ja auch geschehen. Goreanisch ist die Rolle auf jeden Fall, damit ist sie natürlich auch spielbar und existent.

Was aber sind die Probleme im Spiel mit Mambas? Nun…

  • Mambas kommen in den Büchern in genau einer Region vor: den Dschungeln von Schendi. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass sie die schützenden Dschungel überhaupt verlassen, dafür müsste schon eine Katastrophe größeren Ausmaßes geschehen. Anders ausgedrückt: dass Mambas auf weite Reisen gehen, ist so gut wie ausgeschlossen. Mambas gehören als Rolle in den Dschungel, d.h. auf eine Dschungelsim und müssen dort dann auch streng genommen spielend nur da aktiv sein. Das begrenzt den Anteil an rollenspielerischer Interaktion mit außen erheblich, was in der Regel bei vielen dann zu einem Lagerkoller führt und irgendwann dann gehen sie eben doch auf Reisen.
  • Inwieweit Mambas sich mit den anderen Fraktionen auf Gor verständigen können ist fraglich. Bestenfalls dürften sie einige einfache Worte sprechen, ansonsten eben ist die gute, alte Zeichensprache angesagt.
  • Auf Gor gilt das Recht des Stärkeren. Was wird ein normaler, zivilisierter Goreaner also tun, wenn er auf Menschenfresser treffen sollte, darum weiß und sie eine Gefahr darstellen und er es kann? Einen Trupp Söldner oder Krieger hinschicken, damit die mal aufräumen, was nichts anderes als die Mambas abschlachten bedeutet. Die Mambas sind ja an sich nicht doof und wissen darum, also schränkt auch das den Grad möglicher Interaktion mit außerhalb ein.
  • Das Limit vieler Mambaspieler: kein Tod. Einerseits den Menschenfresser geben und rollenwidrig überall rumreisen und kämpfen wollen, andererseits dann erwarten, dass der Rest der Mitspieler sein Spiel soweit verbiegt, dass die Mambas nur mit Samthandschuhen angefasst werden. Das geht schon mal gar nicht.

Und das sind die Probleme mit der Rolle: entweder man nimmt die Rolle ernst – dann bedeutet es, dass die Mambas nur dort im Spiel vorkommen können, wo sie in den Büchern beschrieben sind. Mambas im Torvaldsland beispielsweise? Ein Ding der Unmöglichkeit. Sollte man solche weitgereisten Mambas aber dann dort akzeptieren, dann kommt es auf das Auftreten an und spätestens dann, wenn man sie als wertlose Wilde und Gefahr erkennt, wird die Wahl an Möglichkeiten eng, wie man mit denen umgeht: entweder man tötet sie oder lässt sie laufen. Und da viele Mambaspieler den eingebauten Gottmodus aka „kein Tod“ als Limit haben, lässt man sie eben laufen und das war’s.

Bei Cori beschrieb das mal früher jemand  in den Kommentaren treffend so:

Das Problem der Mambas ist nach wie vor, dass sie überall meinen mitmischen zu müssen, aber aufgrund ihrer Rolle das eigentlich nicht können und sich dann wundern, wenn der Rest der Mitspieler sie rollengerecht behandelt und meidet.

Das ist für sie dann nur intolerant, sie jammern dann gerne offen dämlichst herum und finden es Scheiße, wenn man sie meidet, fordern Toleanz ein! Dass sie sich aber selber für diese Ghettorolle entschieden haben, das interessiert sie absolut NULL! Und oh ja, Mamba sein ist doch so toll!!1!

Nur wenn es so toll ist, warum jammern sie dann immer? Tja…

Wie gesagt: alles kein Problem, wenn sie denn unter sich dort bleiben, wo sie in den Büchern vorhanden sind und man sie dort besucht oder sucht. Alles darüber hinaus wird schwer… und das ist eben der Knackpunkt, weil viele Mambaspieler es irgendwann unter sich alleine dann nicht mehr aushalten und auf Reisen gehen.

Combat – zu Tode reguliert

Häufig beklagen sich ja viele Goreaner der kämpfenden Fraktion darüber, dass es kaum noch möglich sei, zumindest im deutschen Gor denn auch noch wirklichen Kampf zu finden. Einerseits stimmt das. Andererseits schieben diese Kämpfer dann gerne die Schuld für den Schwund am Kampf der BTB-Fraktion zu und dass diese ja komischerweise etwas dagegen haben, mit Admiralinnen spielen zu wollen, die die BTBler auf deren Sim angriff.

Zum Teil ist der Vorwurf natürlich berechtigt; zum Teil kommt es aber auch woanders her, dass es so gut wie noch kaum Kampf gibt, denn es gilt hier das schöne, alte Sprichwort „Wie man sich bettet, so liegt man.“ Und wie man sich bettet, also seine eigene Sim bebaut und mit Regeln bestückt, da redet den Kämpfern kein BTBler rein, das machen die alles in Eigenverantwortung unter sich aus.

Und was sollte man denn auch schon haben gegen:

  • zig Regeln, wie ein regelkonformes Fesseln, Wiederbeleben im Kampf bzw. nach dem Kampf und Entwaffnen auszusehen hat,
  • die allseits beliebten Kool-RP-Türen, deren Besitzer sie sofort öffnen können, weil sie da einen Schlüssel haben, aber Fremde sich erstmal einen Abwürgen müssen, bis sie das Ding geöffnet bekommen und bitte schön auch hier mit ellenlangen Emotes, und am Besten baut man im Stadttor dann gleich mindestens dreimal hintereinander so eine Tür, damit der Angreifer irgendwann einfach die Lust verliert und man „invalid“ schreien kann,
  • dazu verbunden mit Verboten für Enterhaken und ähnlichem Gerät, aber gleichzeitig überall verbaute Rutschseile für die Verteidiger hin zu allen wichtigen strategischen Stellen,
  • Verboten auf Hügel klettern zu dürfen,
  • Verbote zu Schwimmen,
  • genau festgelegte Raidratios oder gar noch Raidzeiten,
  • Reliefgestaltung, die alle Vorteile auf Hand der Verteidiger und alle Nachteile bei den Angreifern hat,
  • megalange Wege vom Landepunkt bis zur eigentlichen Siedlung,
  • Fallen allerorten, in denen die Angreifer reintappen können,
  • GM-Regionserver-Einstellungen, die den Verteidiger haushoch übervorteilen,
  • dem typischen OOC-Rumgejaule, wenn jemand verliert verbunden mit
  • Entfesselungskünstlern, die nachdem sie gefesselt sind, in ein paar Minuten wieder frei und weg sind?

Das sind alles Sachen, für die die BTBler nichts können und die Combatler massiv übertrieben haben. Und auch und vor allem daran ist Combat gestorben und nichts anderem, weil alle nur gewinnen aber keiner verlieren will und es einfach nur noch bis ins lächerlichste überreguliert und damit letzten Endes zu Tode reguliert wurde.

Ärger im Südland

Im Südland lebte bis vor kurzem der Tribe der Ja’hese me Tri’shena, früher auch besser bekannt als Ja’hesa me Seraka. Dieser Tribe war ein Urgestein des Südlands und dort knapp 7 1/2 Jahre ansässig. Das war ist dabei das Problem: denn er ist es nicht mehr länger.

Der Stein des Anstoßes dabei soll eine Höhle gewesen sein, deren Aufbau wohl nicht allen genehm war. Nun gibt es in der Geschichte für alles einen Anlass, aber auch einen tiefer gehenden Grund. Der eigentliche Grund für den Weggang dürfte einfach bei den Tri’shenas, und wie sollte es anders sein, eine wachsende Unzufriedenheit das Südland als solches betreffend gewesen sein.

Natürlich heißt es nicht ohne Grund „Reisende sollte man in Frieden ziehen lassen“, und die Tri’shenas verabschiedeten sich kurz und bündig per Gruppenmitteilung in Würde, bedankten sich für die schönen Spiele und das war’s.

Thor brachte als erstes dann seine Enttäuschung per Mitteilung zum Ausdruck, dass der Tribe nach 7 1/2 Jahren einfach so weg zog, denn es hätte keine Konflikte gegeben noch Streit mit der Südlandleitung. Den Weggang ohne ein Wort der Klärung empfindet er als persönliche Enttäuschung. Fehler Nummer 1.

Fehler Nummer 2: eine Einladung an alle Ja’hesa über den Südlandkanal, sich am kommenden Freitag um 21 Ohr in der Skybox der Oase der Vier Palmen zu einem Gespräch zu treffen, denn dann würde man miteinander und nicht über einander reden. Warum ist das ein Fehler? Nun, weil es so den Anschein erweckt, als dass man einzelne Mitglieder der Gruppe in den Beichtstuhl nehmen will und so die Führung des Tribes zu umgehen, damit sie doch noch im Südland blieben. Diese Vorgehensweise hat außerdem den unschönen Beigeschmack, als wolle man hier die Gruppe sprengen. Auch wenn das nicht die Absicht sein sollte, so ist dies dennoch dazu ein passender Hebel.

Also kam es nun so, wie es kommen musste: im Auftrag der Führung der Ja’hese wurde eine Notecard in der Südlandgruppe veröffentlicht, in der mal Klartext gesprochen wird. Und hier ist sie im Originaltext, ob das nun so alles stimmt oder nicht, kann ich nicht nachprüfen. Was allerdings ein Fakt ist, dass es jeden Monat im Südland ein Defizit von ca. 35-40.000 L$ gibt, das dann durch eine große „Spendenaktion“ am Ende des Monats mehr oder weniger gestopft wird, bis man am Ende des nächsten Monats – oh Wunder! – erneut solch ein Defizit hat.

Lieber Thor,

erstmal Danke für die schöne Zeit.
Es war wie ich schon vorher erwähnt hab für uns immer ein Spaß mit Höhen und Tiefen.
Und es war auch immer wieder sehr löblich wie du dich für die Ja’hesa eingesetzt hast.

Aaaber ich muss dir jetzt ehrlichgesagt auch mal sagen. Eigentlich wollt ich garnicht so groß hier
schreiben. Es ist verglichen mit damals und heute erheblich schwieriger geworden das sich in
Südland etwas bewegt. Du machst zwar deine Festle du machst zwar deine Events.
Aber wo sind die Leute? Wo ist das RP?

Man läuft tagelang rum und sieht ausser den Pyranhas niemand.

Man baut hier mal was, man baut mal da was, weil man gerne für Südland was machen will.
Ab und an gefällts dir aber sonst störts dich wie man baut. Das hat sich eider sehr verändert.
Das geht sogar soweit das man hören muss, das du auf 180 bist und willst alles returnen.
Da hab ich keine Lust mehr dann noch mit dir zu reden. Versteh mich auch mal.

Ich denk mal das sich, du weist schon wen ich mein, das einfach aus der Nase zieht.

Oder wenn ich mir dann noch die Miete und den Primpreis anschau, sowie jeden Monatsende der
Spendenaufruf. Einen Monat, zwei Monate ok lass ich mir gefallen. Aber dauerhaft trotz 14L pro Prim.
Frag dich mal: Geht’s noch?!

Ich hätt mir nach so langer Zeit als Besitzer ehrlich mal gefragt: Woran liegts?
Wie kann ich das verbessern? Und das nicht nur im Sinne des Regelwerks.
Auch wenn das heist ein oder zwei Sims zu schließen, anstatt mit vier auf halber Flamme zu laufen.
SL ist auch nicht mehr so der Hype wie früher.

Mir hats an dem Tag richtig weh getan, ich hatte keine Lust auf weitere Korrekturen.
Wir sind dahin gegangen wo erstens die Sim Top aussieht. Zweitens das RP passt, drittens auch Freunde sind, viertens auch Events sind, fünftens das Linden Prim Verhältnis ehrlicher ist und sechstens die Bettelei aufhört.

Und was meine Miete von fast drei Monaten angeht. Ich hab dir schon nen Haufen immer wieder gespendet.
Ich hab dir auch immer wieder was gegeben das du dir was kaufen kannst. Nix oder sehr wenig ist passiert.
Und wenn du jetzt meinst Südland erstattet nicht was zuviel gezahlt wurde.

Ich könnt mich an Linden wenden, aber so ein Mensch bin ich nicht.
Ich schenk dir auch noch ca. ~17500 L offenen Linden (ca 70,- €). Hab schon schlimmeres in den Sand gesetzt.
Und ich tröst mich mit der Hilfe von damals davon hinweg. Aber deine Träume, sind ein Fass ohne Boden aus denen du nicht aufzuwachen vermagst.

Da ich nicht weis ob Dahna nun auch am Freitag kommt Werd ich meine Teilnahme für das OOC Treffen daran binden und sehr wahrscheinlich auch nicht kommen. Ich kann nicht mehr und bin auch enttäuscht.

Gruß,
Creide Nightfire

P..S. Wenn dir an uns was liegt, lass uns gehen und kümmere dich endlich mal um dein Baustelle.
Wer Südland besuchen will tut das doch weiterhin.

Richtige Preisfindung für „Waren“ und Dienstleistungen in Second Life

Viele Leute tun sich schwer, wenn es darum geht, für ihre Waren und Dienstleistungen in Second Life den richtigen Preis zu finden. Dies ist keine ganz einfache Materie und es gibt dabei einen gewaltigen Unterschied zwischen Waren, wie beispielsweise Schuhen, und Dienstleistungen als solche.

Der Unterschied dabei ist: eine Ware kann ich, einmal erstellt, ohne weitere Arbeitszeit und Produktionskosten (z.B. Bilderuploads) beliebig oft verkaufen. Einmal gebaut, ist die Ware beliebig kopierbar und verursacht keine Produktionskosten mehr, aber je nachdem, wie man es mit seinen Kunden hält, Supportkosten.

Dienstleistungen dagegen, wie beispielsweise Skripte schreiben, sind immer projektbezogen und die Einnahmen daher normal an das Projekt gebunden. Daher sind die Preise für Dienstleistungen ungleich höher als für Waren, da sich bei den Waren die Gestehungskosten über die verkaufte Menge einspielen – man muss einfach nur genug davon verkaufen und schon hat man seine Kosten und irgendwann noch einen Profit. Bei Dienstleistungen dagegen kriegt man dies vor allem über seine Bezahlung.

Und dann ist die ganz einfache Frage diese: Second Life ist für fast alle ja ein Hobby – wieviel Gewinn will man in Wirklichkeit machen oder gar keinen? Richtig Geld machen in Second Life nur wenige, für viele ist und bleibt es eben ein schönes Hobby,  mehr nicht.

Wenn ich Gewinn machen will und davon leben, dann muss ich den Markt genau beobachten und recherchieren, was an Preisen im jeweiligen Metier so üblich ist – und dann noch jemanden natürlich finden, der auch gewillt ist, meinen Preis zu bezahlen. Denn merke: in vielen Bereichen in Second Life gibt es ein Überangebot an Dienstleistern, was zu einem gehörigen Preiswettbewerb führt und man kann nur die Preise nehmen, die der Markt zu zahlen bereit ist.

Angenommen als, ich möchte pro Stunde Skripten oder fortgeschrittene Bildbearbeitung als Einnahme den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50€ einnehmen – dann führt muss ich ca. 2.200 L$ pro Stunde berechnen. Je nachdem, welche Permissions mein Kunde bei den Skripten haben will, berechnet man dann noch ein wenig mehr.

Wenn der Kunde Stundenpreisen eher abgeneigt sein sollte, dann liegt die Kunst darin, eine möglichst gute Pauschale zu berechnen, in der die vermutete Arbeitszeit enthalten ist.

Es gibt beispielsweise Fotografen in Second Life, die für ein in Adobe Photoshop bearbeitetes Bild durchaus 2.000 L$ und mehr verlangen. Wenn man sich dann überlegt, dass sie daran wohl eine Stunde arbeiten, klingt der Preis für SL-Verhältnisse schon sehr hoch, aber wenn man als Maßstab die Stundensätze realer Grafiker nimmt, dann bewegen wir uns da locker im Bereich von 30-60€ und mehr.

Das bedeutet nichts anderes, als dass man je nach Umfang der Bildbearbeitung dieselbe Arbeit für 1/10 des Preises bekommt, den ein Grafiker einer Bildagentur nehmen würde. Wobei das natürlich nichts über die Qualität aussagt, die kann man aber vorher in Erfahrung bringen und manche sind darin ja richtig gut.

Damit will ich sagen: manche Preise sind gemessen an Second Life schon viel Geld – gemessen daran, was die Dienstleistung aber im wirklichen Leben kostet, eine Kleinigkeit, für die in der freien Wirtschaft niemand ernsthaft anfängt, auch nur die Maus zu schubsen.

Viele Kunden in Second Life aber denken darüber absolut nicht nach und meinen, dass man bereitwillig für 100 L$, was ca. 39 Cent entspricht, beliebigen Terror ertragen muss, dass es nur kracht – und diese Kunden wundern sich dann nur gehörig, wenn die Dienstleister in Second Life darüber entnervt reagieren. Es hat eben alles seinen Preis, nur manchmal stimmen die Relationen einfach nicht.

Der Weg der Software oder: auf den Schultern von Riesen stehen

Die moderne Entwicklung von Software hat es so an sich, dass die Programmierer oft das Rad nicht mehr neu erfinden müssen, sondern sich bereits existierender Programmbibliotheken für alle möglichen Bereiche, wie beispielsweise Verschlüsselung, dem Abspielen von MP3s, Videos u.v.m. bedienen können. Der Entwickler nutzt die Schnittstellen der entsprechenden Bibliothek und baut sie in sein Produkt ein, fertig. Natürlich muss er damit auch ab und an sein Projekt der Bibliothek anpassen, wenn sich diese ändern sollte.

konqueror-web-browser

Das hier, werte Leser, ist Konqueror. Der Mehrzahl von euch wird Konqueror nichts sagen, es handelt sich dabei um den alten Dateimanager des Desktop Environments KDE unter *nix. Konqueror war schon immer fähig, als Webbrowser zu fungieren und hatte dazu eine eigene, kleine Websiterenderingengine namens KHTML eingebaut plus eine Javascriptengine namens KJS. KHTML war recht flott, leichtgewichtig und einfach in eigene Programme einzubauen.

KHTML kennt heute kaum noch einer, es wird auch nicht mehr weiter entwickelt. Als Apple im Jahre 2003 seinen eigenen Webbrowser namens Safari vorstellte, ging ein Raunen durch die Webszene. Denn in dieser Email meldete sich ein gewisser Don Melton bei den KDE-Entwicklern und verkündete der erstaunten Welt in der Mailingliste, dass Apples neuer Webbrowser auf einem Fork von KHTML mit KJS basieren würde. Dieser Fork, also eine auf Grundlage von KHTML unabhängige Weiterentwicklung trug damals den Namen WebCore, das Gesamtprojekt hörte auf den Namen Webkit.

Die KDE-Leute waren verzückt und gleichzeitig die Macher bei Mozilla verärgert, dass Apple nicht deren ebenfalls quelloffene Engine Gecko benutzt hatte. Gecko war den Entwicklern bei Apple zu groß, zu schwer einzubauen und zu langsam, aber KHTML genau richtig. Dafür konnte Gecko aber auch deutlich mehr Webseiten korrekt anzeigen, als dies bei KHTML der Fall war.

Webkit wuchs und gedieh und findet sich heute auf jedem Smartphone und Rechner als Engine, es ist die Basis für Safari und war die Basis für Google Chrome. An der Entwicklung von Webkit sind unter der Federführung Apples viele, bekannte Firmen beteiligt. Google verabschiedete sich allerdings 2013 von Webkit und gründete seinen eigenen Fork namens Blink. Der Grund dürfte einfach sein, dass man sich so aus der technischen Abhängigkeit von Apple befreien wollte. Ebenso verwendet bis heute der Second Life Viewer Webkit als Viewerkomponente.

Mozilla arbeitet übrigens selber schon seit längerem an einer vollkommen neuen Renderingengine namens Servo, die in einer dafür eigens geschaffenen Programmiersprache namens Rust implementiert wird. Man darf gespannt sein, was dabei am Ende herauskommen wird.