Rahmenhandlungen, logisch beleuchtet ad absurdum geführt

Es gibt da also nun eine neue dystopische Rollenspielsim namens Sealock. Das Setting ist in Kurzform schnell erklärt: es gibt in einer näheren, nicht allzufernen aber unbestimmten Zukunft eine Konzernokratie, die Staaten sind total im Sack und die Erde ebenso, und diese Konzerne bekommen auf geheimen, abgelegenen Arbeitslagern von den unterwürfigen Staaten entrechtete Insassen, also Sklaven, frei Haus geliefert.

Als Rollen gibt es also Insassen, Wächter und Sonstiges wie Ärzte, Pfarrer usw.

Und was machen die Leute in einem solchen Arbeitslager? Sie produzieren da natürlich Nahrungsmittel auf Feldern und Energie für den Rest der Welt. Ah ja ne, is klar du! Wie soll das denn bitte mit der Energie für den Rest der Welt so aussehen, hocken da 1000 Häftlinge auf Hometrainern und treiben so Dynamos an? Es ist nunmal mit gutem Grund so, dass man zur Energiewandlung im Großmaßstab Kraftwerke benötigt und damit gescheite Energieträger, wie soll ein Haufen Häftlinge auf einer Insel, die sonst niemand kennt, das denn schaffen? Und die Energie von der Insel weg kommen? Fragen über Fragen!

Dazu dann Nahrungsmittel: sofern diese nicht weiter verarbeitet, sondern angebaut werden sollen, sind die wichtigsten Faktoren für eine günstige Produktion große, verfügbare landwirtschaftliche Nutzflächen, der Einsatz von Düngung und entsprechenden Arbeitsgeräten im Großmaßstab, also Mähdrescher, Traktoren usw.

Gerade die Punkte große verfügbare Nutzflächen und Nutzung von landwirtschaftlichen Großgeräten beißt sich aber massiv mit dem Betrieb eines Arbeitslagers auf einer Insel.

Ergo: Energie und Nahrungsmittel im nennenswerten Umfang für die Welt aus irgendeinem Arbeitslager auf einer Insel? Fehlanzeige. Da wird, wenn überhaupt, eine überschaubare Menge an Zeug produziert, dessen Erlös die Betriebskosten für solch ein Arbeitslager wohl kaum profitabel macht. Was wiederum damit den Betrieb eines Arbeitslagers als solches generell in Frage stellt.