Slinfo – abgehakt!

Ich habe heute wegen der Ereignisse um A. und die damit verbundene Sperrung des Forums meinen Zugang bei Slinfo gekündigt. Ich habe schlicht und ergreifend einfach keine Lust mehr auf dieses Forum, wo die Moderation seit den Ereignissen von 2009 absolut nichts dazu gelernt hat und nicht mit, sondern absolut gegen die Community arbeitet und die Benutzer nur mehr so etwas wie leidlich geduldete Gäste sind, die den armen Moderatoren ja nur viel zu viel Arbeit alleine dadurch  machen, dass es sie gibt. Irgendwann gibt’s den berühmten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, bei mir ist es das nun eben nach knapp vier Jahren dort gewesen.

Punkt, aus, Feierabend! In Zukunft werde ich mich, wenn, verstärkt in Avameet und Sluniverse umtummeln, es ist ja nicht so, als gäbe es keine Alternativen.

Teamviewer Control oder: RLV war gestern!

Es gibt eine neue Modeerscheinung in Second Life. Ob sie nun weit verbreitet ist oder nicht, kann ich nicht sagen, aber es gibt sie definitiv: eine Gruppe von Spielern, die in ihrem Profil freiwillig einen kompletten Satz Teamviewer-Daten angeben, so dass jeder der Teamviewer hat und weiß, was man damit anzufangen hat, den Avatar für eine gewisse Dauer völlig übernehmen kann.

Von der Grundidee her ist das also ein wenig wie RLV, nur natürlich viel weitgehender. Während man bei RLV gewisse Dinge einfach sperren kann, so ist das hier viel weitreichender. Man steuert einen fremden Avatar komplett, kann wenn man will und vorhanden dessen Geld ausgeben, Inventarobjekte einfach so löschen, und und und… Ganz mal abgesehen davon zu schweigen, ob ein solches „Spiel“ überhaupt durch die Terms of Services erlaubt ist oder eben nicht.

Es mag ja Leute geben, die genau auf diese Art von „Zwang“ stehen, aber mal ehrlich: so etwas lohnt sich bestenfalls mit Avataren, die kaum Geld auf der hohen Kante haben und Aussehen wie Ma Flodder unterm Sofa. Der Mißbrauchsfaktor ist einfach viel zu hoch und auch, wenn diejenigen natürlich jederzeit den Server abschalten können, so muss man auf eine solch krasse Idee erst einmal kommen.

Kann ja sein, so etwas macht Spaß – nur sollten die Leute mal lieber ein wenig ihr Hirn einschalten und den Mist einfach sein lassen.

Frohe Weihnachten!

Ich wünsche allen Lesen frohe Weihnachten und besinnliche Feiertage mit ihren Lieben, Familie und Freunden! Fresst schön, lasst die Sau raus, sauft noch mehr und genießt einfach mal die Feiertage.

Damit es auch hier noch besinnlicher zugeht, habe ich keine Kosten und Mühen gescheut, hier für passende, akustische Untermalung zu sorgen. Wer mag, findet ab sofort in der rechten Seitenleiste den Xmas-Player und kann sich da altbekannte Weihnachtslieder, schön arrangiert auf einer akustischen Gitarre anhören. Der Player muss aber von Hand angeworfen werden, er startet nicht automatisch, da es nichts nervigeres gibt als Webseiten, die einem sowas aufdrängen. Der Interpret ist Jeff Wahl aus den USA und er hat seine Lieder bei Magnatune veröffentlicht.

In dem Sinne – hohoho!

Gedanken zum Aufbau eines Forums und dessen geeigneter Software

Gesetzt den Fall man hat das Vorhaben, selber ein Forum welcher Art auch immer aufzusetzen, dann ist natürlich die erste Frage: holt man sich irgendwo günstigen Webspace oder aber nutzt man einen der kostenlosen Profihoster, wo dann die Dienstleistungen drum herum eben Geld kosten?

Ich persönlich bevorzuge ersteres, ganz einfach weil auch die Kostenlosen sich irgendwie finanzieren müssen und man es meist schwer bis gar nicht schafft, dort seine Daten rauszukriegen gesetzt den Fall, man möchte denn dann doch irgendwann umziehen. Also lieber von Anfang an richtig als sich mit solchen Leuten auseinandersetzen zu müssen!

Wenn es denn also eigene Forensoftware sein soll, dann ist die nächste Frage, welchen zugrundeliegenden Stack man dafür nimmt. Standard ist heutzutage LAMP, also Linux, Apache, MySQL und PHP. Die meisten modernen Foren sind heutzutage in PHP programmiert, es gibt noch einige wenige in Perl und der Rest läuft unter ferner liefen.

Gesetzt den Fall, man möchte solch ein Forum mit Portalfunktion wie Slinfo aufbauen, in dem Leute in einem Terminkalender Ereignisse eintragen und bewerben können, vielleicht noch die Community für ihre Produkte werben kann, dann benötigt natürlich die Software auch direkt oder in Form von Plugins Unterstützung für derlei Funktionen.

Die grundlegende Frage bei der Wahl von Forensoftware ist dann natürlich: nimmt man ordentlich Geld an die Hand und kauft sich diese, oder aber setzt man lieber total auf Opensource? Gesetzt den Fall, das Forum nimmt keine Fahrt auf, dann hat man eben eine teure Lizenz für den Branchenkönig vBulletin gekauft und weiß dann damit nichts mehr anzufangen. vBulletin ist die Software, welche Slinfo.de benutzt und kostet neu 249 US$.

In dem Fall gehe ich davon aus, dass man – weil es eben ein Versuch ist – auf Opensource (BSD/GPL/ähnliche Lizenzen) setzt. Löhnware fällt damit dann aus und LAMP wäre natürlich das Mittel der Wahl.

Damit gibt es dann eine Reihe an Forenskripten, die man einsetzen könnte, die alle so ihre eigenen Höhen und Tiefen haben. Dabei gilt natürlich, je größer die Community drum herum desto besser, weil es so mehr Templates/Designs und Plugins für alle möglichen Zwecke gibt.

Der Großvater der Szene: phpBB
phpBB selber setzt, wie im Namen schon enthalten, auf PHP und ist eines der ältesten, beliebtesten frei verfügbaren Forenskripte überhaupt. Wer sehen will, wie eine solche Installation live und in Farbe aussehen kann, der schaue sich einfach mal das Fairforum an, das basiert nämlich genau auf diesem Skript mit etlichen Plugins, eine Demo gibt es netterweise hier.

Die Vorteile von phpBB sind, dass es etabliert ist, in der Tat eine riesengroße Community um das Programm herum gibt und man es da zu allen möglichen und unmöglichen Zwecken aufbohren kann. Es handelt sich dabei um ein ausgereiftes, stabiles Skript mit einer guten Grundfunktionalität.

Kurz und gut, es ist alles drin, was man für’s typische 08/15-Forum so haben will aber auch nicht mehr, und den Rest kann man über Plugins unterschiedlicher Qualität meistens nachrüsten.

In der Vergangenheit hatte es allerdings in Sicherheitsfragen nicht unbedingt immer den besten Ruf gehabt, und wenn eine neue Version herauskommen sollte und ausgerechnet das Lieblingsplugin wird nicht mehr aktualisiert, dann hat man eben Pech gehabt – aber so ist das mit allen Plugins überall.

Wäre das Ding ein Auto, dann wäre es so etwas wie ein VW Golf: grundsolide, erledigt seinen Job gut genug, es sticht ansonsten aus der Masse nicht unbedingt weiter hervor und ist ein wenig langweilig. Aber man kann sich dennoch darin sehr schön häuslich einrichten, wenn man nur weiß wie.

myBB
Diese Software setzt auch auf PHP und MySQL auf, kann aber im Vergleich zu phpBB ungleich mehr. Es ist unter den freien Skripten das mit der größten eingebauten Basisfunktionalität, und das sieht und merkt man an allen Ecken und Enden, phpBB wirkt im Vergleich zu myBB regelrecht spartanisch.

Dafür ist die Community um myBB nicht ganz so groß, es gibt Plugins und freie Designs, aber das Angebot ist spürbar kleiner. Es handelt sich auch hierbei um ein ausgereiftes Forum, das kontinuierlich weiter entwickelt wird und es scheint, dass man sich an vBulletin als Konkurrenten orientiert.

Dazu gibt es einen Haufen an kostenlosen Importern, der Forenbackups anderer Software wie phpBB, vBulletin und vielem mehr nach myBB wandeln kann.

Wem vBulletin zu teuer ist, aber dennoch ein Forum mit sehr vielen Schaltknöpfen haben will, der wird mit dem Ding ziemlich sicher glücklich, denn im Grunde gibt es fast nichts, was diese Software nicht kann. Anderen könnte es wiederum bereits zu viel der Spielerei sein. Wer sehen will, wie das Ding im Betrieb aussieht, wird beispielsweise hier fündig.

Vanilla Forums
Seit einiger Zeit gibt es eine designtechnische Gegenbewegung zu Foren, die nach Meinung vieler einen absoluten Featureoverkill anbieten und so unbedienbar werden, da 80% der Benutzer nur 20% der Funktionen gebrauchen und der Overkill sie hoffnungslos überfordert. Einer der Hauptvertreter dieser Schule ist Vanilla Forums.

Dieses Forum kommt sehr klein, leichtgewichtig und schlank daher, es ist genau das drin was man für einen normalen Forenbetrieb braucht aber auch nicht mehr. Es sieht denn auch ganz anders aus, als man es von den tradierten Foren her gewohnt ist. Wer es sich mal im Produktivbetrieb anschauen will, wird hier fündig.

Das Teil schneidet radikal alte Zöpfe ab und geht teilweise neue Wege. Wer also ein Forum betreiben will, wo es ihm weniger auf Featureoverkill ankommt und das Forum für den Benutzer da sein soll und nicht ihm im Weg stehen, sich mehr wie Web 2.0 anfühlt, der könnte mit dieser Software doch recht glücklich werden, denn genau das leistet sie. Wer Stackoverflow kennen sollte, der fühlt sich dort denke ich direkt recht heimisch. Auch in Vanillaforums steht die Diskussion im Vordergrund, die tradierte Forenkategorie wird stark aufgebrochen, man arbeitet sehr viel mit Schlagworten und Forenbenutzer können sich Badges, also Abzeichen, verdienen. Die Gamification lässt grüßen!

Dazu kommt auch eine recht große Installationsbasis und damit genügend Plugins und Themes, aus denen man wählen kann.

Simple Machines Forum
SMF ist ein Forum, das featuretechnisch auch in der Oberliga anzusiedeln ist. Früher krankte es daran, dass man Änderungen zwar programmieren aber nicht veröffentlichen dürfte, aber seit der Version 2.0 unterliegt es der BSD-Lizenz und das ist damit kein Thema mehr.

Auch hierbei handelt es sich um ein ausgereiftes, sehr umfangreiches Stück Software, das so wohl kaum Wünsche offen lässt und heftig mit myBB konkurrieren dürfte.

Wer sich mal eine Liveinstallation anschauen will, wird beispielsweise hier fündig.

Kunena
Kunena ist ein Sonderfall, denn hierbei handelt es sich um kein eigenständiges Skript, sondern es ist eine Erweiterung für das bekannte CMS Joomla. Joomla muss also zwingend installiert sein, sonst funktioniert Kunena eben nicht.

Die Funktionalität ist solide, Kunena kann im Prinzip auch alles, was phpBB kann, bei den Erweiterungen selber ist der Pool sicher nicht so groß wie dort. Dafür profitiert man dann eben davon, dass man innerhalb von Joomla lebt und so locker ein sehr umfangreiches, eigenes Portal basteln kann, wenn man denn will.

Und so ist es denn auch schon bereits geschehen, das Produkt nennt sich Avameet. Ja, Kunena ist in der Tat die Forenkomponente von Avameet, man setzt dort noch eine Vielzahl anderer Erweiterungen von Joomla ein. Wer aber mal wissen will, wie sich Kunena anfühlt, der kann es sich dort ansehen.

Wer sowieso schon mit Joomla baut und da drin noch ein Forum haben will, für den ist Kunena ideal. Wer aber ein Forum neu aufbauen will, der sollte es lieber sein lassen, denn mit Joomla schleppt es ansonsten zu viel unnötigen Ballast mit sich herum.

yaBB
Ein weiteres, stabiles und ausgereiftes Forum Marke Featureoverkill, das allerdings in Perl programmiert worden ist und sich auch an vBulletin orientiert. Wer Perl als Programmiersprache vorzieht, der wird vielleicht ja damit glücklich werden.

Der Rest
Das ist natürlich nicht alles, was es an Software gibt, aber wenn die Community zu klein ist, die Programmiersprache zu esoterisch oder schon seit mehr als zwei Jahren keine neue Version mehr herausgekommen ist, dann lohnt solch eine Software nicht wirklich einen weiteren Blick.

Fazit
Wer ein Forum einrichten will und dabei auf Opensource setzt, der hat die Qual der Wahl und das ist gut so. Es gibt eben nicht nur genau den einen Typ Forensoftware, der für alle passt, sondern vielerlei unterschiedliche Ansätze und ebenso vielerlei Skripte.

Der heutige Diskussionsstil

Frecherweise aus einem anderen Forum ohne SL-Fokus geklaut, weil es wie Arsch auf Eimer passt:

  1. Es gibt nur 2 Arten Meinungen: die eigene, und falsche
  2. Man weiß nicht nur zu einem Thema alles besser, sondern auch, was der andere eigentlich sagen wollte
  3. Es gibt nur 3 Sorten Spielfortschritte: weiter als ich (Hartz4-Empfänger ohne Leben), auf demselben Stand wie ich (Perfekt in jederlei Beziehung), hinter mir (Kacknoob ohne Skill)
  4. Eine gute Diskussion ist es nur dann, wenn du mit deiner Meinung kommst und mit meiner wieder gehst.
  5. Es gibt nur einen angemessenen Schwierigkeitsgrad. Alles andere ist entweder viel zu leicht, vercasualisiert, für Kopfroller, „man bekommt alles hinten rein gesteckt“, ODER viel zu schwer, nur ohne Job/mit Goldkauf/ohne Reallife schaffbar
  6. Man sollte möglichst in jedem Post vorsichtig andeuten, dass man bereits seit Classic spielt, und demzufolge sowieso alles besser weiß

Kommt zwar aus dem WoW-Bereich, aber es lässt sich doch sehr leicht auf viele, andere Foren übertragen.

Zwei weitere Sachen noch zur Forensperrung

Ich möchte an dieser Stelle noch an zwei weitere Blogposts zu der Forensperrung hinweisen.

Zuerst einmal ist da Ganzbaf, der sich mit der Thematik Menschen mit Behinderung und wie Foren auf solche reagieren, tiefer auseinandersetzte. Er sieht es vor allem als Kommunikationsproblem an, weil lange Schachtelsätze nicht auf Verständnis gestoßen seien noch in einem solchen Fall wirklich begriffen werden könnten und empfiehlt das Verwenden von leichter Sprache. Stark kreidet er dabei an, dass man ansonsten über allen möglichen Mist und Dreck in dem Forum diskutieren würde, dafür ständig Toleranz einfordern würde, aber wenn tatsächlich mal ein Mensch mit Behinderung aufschlagen würde, es aufgrund der Selbstverliebtheit und auch sonst mit dieser nicht wirklich weit her sei. Er schließt dabei seinen Post mit der Empfehlung der Entwicklung eines Leitfadens für die Zukunft mit solchen Mitmenschen und dass die Moderation ihre Willkür überdenken solle.

Meine Meinung dazu ist die folgende: gesetzt den Fall, dass es sich bei den Angaben von A. wirklich um die Wahrheit handelt, ist das sinnvoll. Nur persönlich glaube ich nach wie vor eben nicht daran, denn hier ist jemand mindestens seit August in allen möglichen und unmöglichen deutschsprachigen Foren mit demselben Thema unterwegs und in den Fragen sowie dem eigenen Wissensstand ist überhaupt kein bißchen Fortschritt feststellbar? Das finde ich dann doch ein wenig merkwürdig.

Die Vorgehensweise ist dabei doch immer gleich: sie meldet sich in einem neuen Forum an, ob es thematisch nun passt oder nicht ganz egal, schaut ob ihre Fragen auf fruchtbaren Boden treffen, erzeugt dann das maximale Chaos bis der Thread geschlossen ist und zieht weiter. In der Taverne schlug sie auch schon auf, aber erfolglos.

Der zweite Blogpost ist von Nebula Vacirca, dem letzten aktiv verbliebenen Mitglied des SLinfo-Inworld-Teams. Kurz gefasst fühlt sie sich durch diese plötzliche Entscheidung vor den Kopf gestoßen und wird ihre in-world-Tätigkeit aufgeben.

Blogpost drei: Kenny ist mal eben dezent der Arsch geplatzt und er will seinen Zugang bei Slinfo deswegen löschen. Er benutzt dabei noch sogar blumigere Worte als ich. Ich werde es ihm jedenfalls gleichtun.

Das setzt dem Faß die Krone auf: Slinfo.de ist bis zum 26.12. abgeschaltet

Da will ich heute mittag ins Forum schauen, und was lese ich da? Das hier:


slinfo-dicht

Und woran ist man gescheitert? Dass die Community sich verständlicherweise mit dem altbekannten Mantra „Kritik an den Moderatoren hat nur im Ticketsystem zu erfolgen, Kritik an den Moderatoren hat nur im Ticketsystem zu erfolgen, OMMMM OMMMM OMMM!“ nicht abspeisen ließ, sondern diese gänzlich unbeeindruckt von den Wünschen des Betreibers und Moderatoren dennoch nach wie vor offen äußerte.

Das zeigt einem doch nur, dass allen Unkenrufen zum Trotz dieses Forum nach wie vor eine lebendige Community hat, die sich durchaus sehen lassen kann, auf die man auch stolz sein kann und mit der man zusammenarbeiten sollten, um sie hegen und zu pflegen. Aber ne hier in dem Fall – Pustekuchen, man arbeitet nicht mit ihr, sondern gegen sie!

Es ist ja nun nicht so, als hätte man nicht schon früher ähnliche Erfahrungen mit solchen auseinandergehenden Interessen gesammelt, im Gegenteil 2009 war es ja auch nicht besonders stimmungsvoll gewesen. Also hätte man daraus mal ein wenig lernen können, so dass man heute weiter ist, teilweise war man das auch mal gewesen, aber offenkundig ist man wieder auf dem Stand 2009 angelangt.

Das ist nun die Quittung des Ganzen, ein deutliches Eingeständnis des eigenen Scheiterns, ja der eigenen Hilflosigkeit und dass man nicht versteht, warum der Community dieser Wunsch recht herzlich egal ist. Moderationsmassnahmen sind und bleiben nun einmal mit öffentlicher Wirkung versehen, und damit muss ein Moderator auch öffentliche Kritik aushalten können. Wenn er das nicht kann, dann sollte er mal besser darüber in Ruhe nachdenken, seinen Posten schnellstmöglich zu räumen.

Sicher – für die Moderation wäre es deutlich angenehmer, Kritik würde nur im Ticketsystem des Forums erfolgen. Nur findest da erstens Mal kaum einer den Weg dorthin, zweitens wissen die Leute bis zum Zeitpunkt, wo man es ihnen entweder unter die Nase reibt oder aber ihnen sagt, nutz das Ding doch dafür, nicht dass es das gibt und drittens ist und bleibt es nunmal ein Forum! Ein Forum, Leute, ein Forum! Da ist es für den Benutzer schlicht und einfach unzumutbar, ihm zu sagen quält euch bitte ins Ticketsystem und dann kriegt ihr vielleicht irgendwann von uns, wenn wir nett sind, eine Antwort – wenn der die Kritik als Beitrag innerhalb von zwei Minuten angebracht hat und dann damit fertig ist.

Mich persönlich hat diese weltfremde Regelung auch nie weiter interessiert noch sonderlich gejuckt, ich habe meine Kritik an der Moderation immer wenn ich wollte offen ans Volk gebracht, die Freiheit nehme ich mir einfach in unserem Lande für mich heraus. Und wenn mit so etwas dann wirklich der Betreiber ein Problem haben sollte, dann ist das auch kein Problem, dann gibt es thematisch ähnliche Foren wo ich eine Heimat finden könnte.

Nur ist aufgeschoben nicht aufgehoben. Ich habe zwar nicht die prophetische Weitsicht mancher Forensteilnehmer, aber eines kann ich dennoch mit Sicherheit vorhersagen: dieser Schnitt wird zu einem deutlichen Weggang bisheriger, aktiver Forenteilnehmer führen, denn so einen Schlag ins Gesicht vergisst man nicht so leicht.

Es war einmal in einem früheren Leben: das arme, unschuldig verfolgte Berufsopfer

Früher, also noch in Zeiten vor Second Life, durfte ich einmal erleben wie eine einzelne Person es durch ihre Art und Weise geschafft hatte, eine bis dahin friedliche und harmonische Spielgemeinschaft so in der Größenordnung von ca. 100 Leuten massiv zu zerstören.

Dabei fing alles recht harmlos an: die Frau gab sich recht intelligent, freundlich, nett und zuvorkommend, sie wollte keinem was, nur nach kurzer Zeit machten eben so komische Gerüchte über sie die Runde. Aber natürlich waren diese alle nur aus der Luft gegriffen, denn wer konnte diesem armen Schaf auch schon überhaupt etwas böses antun wollen?

Mit der Zeit jedenfalls wurde der Ton in dem Spiel ungemütlicher und rauer. Sie baute sich einen Freundesstamm auf, der sie gut fand und dabei treu an ihrer Seite stand. Der Rest war entweder neutral oder aber gegen sie, so fühlte sie es zumindest, aber wer sich verfolgt fühlt der reagiert auch entsprechend. Sicher gab es Personen, die gegen sie waren, aber längst nicht so viele wie sie es meinte, durch ihre Handlungen dann aber schaffte sie es, mehr Personen gegen sich selbst aufzubringen.

Die Person hatte, wenn man so wollte, zwei Gesichter, ein schönes nach vorne herum und ein hässlicheres nach hinten rum, das nur wenige aber wirklich sahen oder zumindest vermuteten. Der loyale Freundesstamm war lange Zeit genug so naiv gewesen zu glauben, dass auch wirklich alles so ist, wie sie sagt und sie für ihre Ablehnung im anderen Lager absolut nichts könne.

Dabei war sie sich selber allerdings keiner Schuld jemals bewusst gewesen, denn was macht sie auch schon böses? Sie ist doch einfach nur da, freundlich jedem gegenüber und will in Ruhe ihr Spiel spielen. Den eigenen Beitrag zu ihrer wachsenden Gegnerschar konnte oder wollte sie nicht erkennen.

So kam es denn auch irgendwann so, wie es kommen musste: die Stimmung in der Spielerschaft wurde mehr und mehr aufgeheizt, sie war nahezu jedem bekannt gewesen und stand genau in der Mitte der Front. Es gab am Ende zwei sich gegenüber stehende, unversöhnliche Lager, man war entweder genau für oder gegen sie gewesen, dazwischen war nicht mehr genug Luft für „Lasst mich doch einfach in Ruhe.“

Dies zog entsprechende Aktionen der Spieler nach sich, die am Ende darin gipfelten, dass man das Spiel für eine gewisse Zeit für alle einfach schloss, damit die Streithähne endlich mal ihr Mütchen kühlen können.

Warum schloss man das Spiel? Weil die Verwaltung des Spieles einfach dem bunten Treiben nur monatelang tatenlos zusah und nicht schon den Anfängen wehrte, sondern fast ein halbes Jahr lang nichts tat. Und ehe es zum Megaknall kam, haute man eben mal auf die Pauke. Und sie hatte das natürlich alles so nicht gewollt gehabt.

Nach der Wiedereröffnung war zwar alles wieder beruhigt, aber nichts mehr so, wie es vorher gewesen ist. Es lag eine seltsame, bleierne Müdigkeit über den Spielern, ein Teil war entnervt abgewandert und kam nicht wieder, von dem man sich dann lange Zeit nicht mehr erholte.

Hat der eigene Avatar das Recht am eigenen Bild?

Bei Kiu gibt’s im Piratenbeitrag mal grob gesagt um das Thema, ob der eigene Avatar das Recht am eigenen Bild hat oder nicht und diese verhindern kann bzw., wenn es unerlaubt veröffentlicht worden ist, ob man dagegen Schritte welcher Art auch immer einleiten kann.

Das ist eine eigentlich eine einfache Frage, die bei näherer Betrachtung aber nicht einfach beantwortet werden kann.

Zunächst einmal ist es ja so, dass man sich mit der Benutzung von Second Life mit deren Terms of Services, also Nutzungsbedingungen einverstanden erklärt hat. In denen ist so etwas durchaus geregelt, und wenn jemand meint, es habe jemand dagegen verstoßen, so kann er eine Beschwerde bei Linden Lab in Form eines Abuse Reports einreichen und warten. Vielleicht bekommt derjenige dann einen Zwangsurlaub verpasst oder mehr, Einfluss auf irgendwelche Abbildungen im Internet kann und wird Linden Lab aber nicht nehmen.

Nun könnte man aber auch auf die Idee kommen, so etwas bei der Polizei anzeigen zu wollen, nur: welches strafrechtlich relevante Relikt soll dann da vorliegen? Das Recht am eigenen Bild gilt ausschließlich bisher für Bilder der realen Person und nicht für irgendwelche Avatare, also hier würde die Polizei sicherlich nicht tätig werden.

Die wesentliche Ausnahme dabei ist aber, wenn der Avatar der eigenen Persönlichkeit stark genug nachempfunden worden ist, dann wiederum könnte doch das Recht am eigenen Bild greifen. Andererseits gibt es dann wiederum Personen, die öffentliche Persönlichkeiten der Zeitgeschichte sind und die müssten dann mit einigem mehr leben.

Also bleibt bei solchen Angelegenheiten nur der zivilrechtliche Weg übrig, und der dauert Zeit, er kostet Geld und kann teuer werden.

Denn wenn schon das Recht am eigenen Bild für einen Avatar höchstwahrscheinlich zu verneinen ist, dann bleibt der nächstmögliche Hebel an dem man ansetzen kann eben noch das Urheberrecht.

Nun ist es so, dass kaum einer der Avatare nun wirklich Klamotten, Skin, Haare etc.pp. selbst gebaut haben dürfte, sondern gekauft haben wird. Man könnte aber das Erstellen des eigenen Avatars ähnlich einem Layoutprozess setzen, und dann argumentieren, dass dadurch die notwendige Schöpfungshöhe für einen urheberrechtlichen Schutz erreicht worden sei, denn immerhin habe man etliche Zeit in die Gestaltung genau dieses Aussehens investiert.

Natürlich aber müsste auch in einem solchen Fall sich dann das entscheidende Gericht eben der Argumentation anschließen und die Schöpfungshöhe als hoch genug ansetzen. Also gibt es da alles in allem sehr viele wenn und abers, die Entscheidung könnte im Zweifelsfalle so und so ausfallen, dass da eben absolut nichts sicher ist.

Und so sieht es dann eben aus: vor Gericht und auf hoher See befindet man sich alleine in Gottes Hand.