Phishingattacke auf Marketplace-Benutzer

Momentan macht in diversen Gruppen eine Phishingattacke auf Benutzer des Marketplace ihre Runde. Geworben wird in schlechtem Englisch für einen Avatar, der Null Lindendollar kosten soll und folgende URL möge man dafür bitte ansteuern:

 http://seconfree .my3gb .com/secondlife.html

Wer auch nur ein wenig Bescheid weiß, der sieht bereits an der Adresse, dass das keine offizielle Seite von Linden Lab sein kann. Da aber der Loginbildschirm vom Marketplace einfach kopiert wurde, sieht man es nicht, wenn man nicht auf die Adresse schaut.

Hier dazu noch ein einfach verständliches Video, dass das Problem genauer erklärt:

http://www.youtube.com/watch?v=FsxQ8tEqouQ

Oskar Linden ist also weg…

Gerade habe ich bei Maddy gelesen, dass Oskar Linden von Linden Lab entlassen worden ist. Oskar war derjenige, der seit knapp zwei Jahren die Serverreleases betreute und hatte in der Community einen guten Stand sowie einen guten Draht zu den Benutzern.

Schade. Die Gründe für die Entlassung bleiben im Dunkeln, da Oskar nicht nachtritt. Das ist gut so, denn er will ja auch sicher einen neuen Job und im Zeitalter des Internets mit dem amerikanischen Hire&Fire wäre er, wenn er nachtreten würde, sicher um einiges schwerer vermittelbar.

Aber das, was er durchblicken lässt, ist schon komisch genug. Als Grund für die Entlassung wird die Beschwerde eines Griefers angegeben, den er auf einer Sandbox gebannt haben soll. Außerdem soll es Probleme mit seiner Kommunikation gegeben haben, gerade das ist ein Vorwurf, den viele absolut nicht nachvollziehen können werden.

Aber da sieht man mal wieder, dass das Lindiversum intern anders tickt als die Bewohner gerne hätte. Auch darf er zu Linden Lab nichts negatives sagen, da der Aufhebungsvertrag ihm das verbieten würde.

Mhmh. Das liest sich mal wieder wie ein grandioser Selbstschuß des Labs in den Fuß. Irgendwem passte wohl Oskars Kopf nicht mehr, also findet man mal eben ein, zwei Gründe um ihn abzusägen und zieht das durch. So und nicht anders wirkt die ganze Sache auf mich.

Das ist in Linden Lab wohl alltäglich, Leute kommen und gehen, aber dass ein so gutes Pferd im Stall wie Oskar Linden rausgeworfen wird ist eben schon schade. Sein Nachfolger(in) wird es schwer haben, die entstandene Lücke zu füllen.

Alles in allem ist das absolut keine Glanzleistung von Linden Lab, aber die haben ja schon fast eine liebe Tradition darin, irgendwann mal immer wieder ihre besten Leute zu entlassen ohne für passenden Ersatz zu sorgen, man denke nur an Babbage oder Qarl Linden.

Was das mit Oskar bedeutet? Zuerst einmal wohl dieses: die Kommunikation vom Lab zu den Benutzern bei den Server Releases wird weniger werden. Und der Rest, das wird sich zeigen.

Die EU plant eine Regulierung des Stromverbrauchs von Grafikkarten

Heute gibt es einen leicht angegammelten, aber nicht weniger interessanten Bericht aus der Reihe „What the fuck?“, der wenn es denn so kommen sollte Auswirkungen auf alle grafiklastigen Spiele und virtuelle Welten haben wird.

Haltet euch fest, denn man höre und staune: die EU plant tatsächlich, den Stromverbrauch von 3D-Grafikkarten zu regulieren und zu deckeln. Zumindest wenn man nach AMD geht, dann ist die EU kurz vor der Verabschiedung einer entsprechenden Richtlinie, die dann wohl 2014 in Kraft treten soll.

Highend-Grafikkarten werden von der Richtlinie zwar verschont bleiben, dennoch hat AMD Angst davor, dass es viele seiner jetzigen Grafikkarten treffen könnte und diese dann vom Verkauf innerhalb der EU ausgeschlossen sein werden.

Kurioserweise scheint sich dabei die EU irgendwie bei der Leistung an der Speicherbandbreite zu orientieren und nicht am reellen Verbrauch, das mögen die Experten auseinanderpflücken. So oder so aber ist Fakt, da ist momentan etwas in der Art auf jeden Fall in der Mache und es könnte bald verabschiedet werden, so dass es dann in nationales Recht umgesetzt werden muss.

Nun mag der Grundgedanke sinnvoll sein, denn nichts verbraucht inzwischen mehr Strom in einem modernen Rechner als die Grafikkarte genannten Leistungsmonster, aber dann steht eben wiederum die Frage auf dem Blatt, ob man auch alles was man nur irgendwie regulieren kann auch regulieren muss? Ich weiß es nicht. Sollte das so kommen wie geplant, dann könnte es in Zukunft schwerer werden, sich in Europa mit modernster Grafikhardware auszustatten.

Interview mit HBO im Handelsblatt

Im Handelsblatt gab es neulich ein lesenswertes Interview mit den Richard Plepler, bisher Co-President von HBO und zukünftiger CEO sowie Michael Lombardo, dem Programmdirektor. Der Anlass des Interviews ist der Einstieg von HBO im deutschen Bezahlfernsehsender Sky gewesen.

Es geht dabei um den deutschen Fernsehmarkt und wieso es einerseits einen großen Hunger bei uns nach qualitativ hochwertigen Serien gibt, denn manche US-Serien finden ja regen Anklang hier, aber auf der anderen Seite die deutsche Fernsehlandschaft trotz einiger der in den Augen dieser beiden Männer talentiertesten Autoren, Regisseure und Schauspieler es bisher nicht zustande bringt, diesen Bedarf zu bedienen.

Sie sind der Meinung, Deutschland sei wie die USA vor 20 Jahren – alles war vorhersehbar und es gab eine vorgegebene Richtung, bis HBO etwas völlig neues anfing und heute macht das jeder.

Interessant finde ich auch die Zahl, dass HBO im Jahr nur etwa 100-120 Stunden Originalprogramm produziert. Ich hätte die Zahl für deutlich höher gehalten.

Die SL-Gridentwicklung der letzten Wochen im Diagramm

Das obige Diagramm von Tyche Shepherd zeigt die Gridentwicklung der letzten neun Wochen.

Wie man daraus sehen kann, hat Linden Lab in der Summe deutlich an Regionen verloren (das ist nichts Neues, das wissen wir schon) und es gab kaum Wochen, in denen sie wirklich mal wieder einen richtigen Zuwachs an Gridgröße hatten.

Wenn man alles zusammenzählt aber kommt eine massive Schrumpfung dabei heraus, wie man hier sehr gut sehen kann.

Man weiß nur, dass Linden Lab dran ist das wie auch immer ausgleichen zu wollen, ob es dann dauerhaft Erfolg haben wird, wird sich zeigen. Produkte wie Patterns oder Creatorverse sind dabei ein erster wichtiger Schritt in die Diversifizierung des Geschäftes.

Zweifelsohne wird Linden Lab, wenn der Trend anhalten sollte, entweder durch neue Features oder alternative Preismodelle irgendwann entgegensteuern müssen. Da das mit den Features aber bisher nicht so richtig klappt, dürfte die Wahl der passenden Mittel dann so langsam ein wenig eng werden.