Und es muss einmal gesagt werden, dass die meisten heutigen Computertastaturen gewollt nur minderwertiger Schrott mit einer viel zu kurzen Lebensdauer sind!

Ich persönlich bin ja ein Vielschreiber und habe es daher gerne, wenn ich eine Tastatur benutzen kann, die etwas aushält und mir eine Weile erhalten bleibt. Momentan aber habe ich spätestens so alle zwei bis drei Jahre eine neue Tastatur vor meinem Computer, und ich habe wirklich schon einige gehabt. Sei es von Microsoft oder Logitech, drahtgebunden oder kabellos, ich kenne da eine Vielzahl an Modellen.

Heutige Computertastaturen sind meistens nur völlig überteuerter, minderwertiger Schrott, der darauf hin gebaut wurde, dass er nicht ewig hält. Ich meine, schaut euch doch mal bei den meisten Tastaturen auf den Tastenkappen genau an, wie da die Buchstaben sind. Das ist nichts weiter meist als ein kleiner, weißer Aufkleber, der mit der Zeit natürlich verschwindet. Ebenso ist meistens nur irgendeine extrem billige Gummimatte unter der Tastatur zuständig für die Druckpunkte und all das.

Früher, ja da war man schon weiter, da wurden die Buchstaben entweder auf die Tastenkappen geätzt oder gleich gelasert. Da baute man noch für die Ewigkeit, man konnte einzelne Tastenkappen gar austauschen und überhaupt war da jede mit einer Druckfeder versehen, so dass sie möglichst lange auch hält. Ganz besonders gute Tastaturen hatten sogar Drainagekanäle für den Fall, dass man da mal eine Tasse Kaffee drüber kippt. Kurz und gut, der heilige Gral in der Qualität der Tastaturen ist nach wie vor das IBM Model M. Das ist einfach ein Stück Hardware, mit dem man Leute erschlagen kann, es in eine Spülmaschine stecken kann und danach lebt es weiter, gebaut für die Ewigkeit.

IBM selber produziert diese Tastaturen schon lange nicht mehr, aber ein US-Unternehmen namens Unicomp hat die Rechte daran aufgekauft und fertigt sie bis heute an. Solch eine Tastatur kauft man genau einmal, dann hat man die Tastatur für den Rest des Lebens auf dem Schreibtisch stehen.

Gegenüber dieser Tastatur verblasst einfach fast all der Rest schmerzhaft und zeigt sich als das was er im Grunde ist, nämlich nichts anderes als billigster, minderwertiger Plastikschrott. Solch eine Model M will man aber auch nicht unbedingt neben sich haben, wenn der Kollege ein Vielschreiber ist, da sie für eine schöne Geräuschskulisse sorgt.

Gebraucht gibt es gute Model Ms schon meist für rund 30 Euro bei Ebay, ich glaube Unicomp selber hat leider keinen deutschen Importeur. Es gibt auch moderne Tastaturen, die versuchen an den Qualitätsstandard anzuknüpfen, wie beispielsweise „das keyboard“, deren Preis ist aber auch neuwertig mit um die 130 Euro jenseits von gut und böse.

Und so hört sich das Trumm an:

http://www.youtube.com/watch?v=dZ80bIUEMyQ

Aber es ist einfach ein Traum darauf zu schreiben!

Auswurf: dies und das zum wirklichen Leben

Die Lächerlichkeit über die Empörung über das Abhören von Merkels Mobiltelefon habe ich ja schon thematisiert. Es ist einfach eigene Dummheit, wenn man gerne über ungesicherte SMS kommuniziert als Regierungschef Deutschlands und dann meint, man würde nicht abgehört werden. Jedem Volltrottel mit auch nur zwei funktionierenden Hirnzellen unter dem Schädel muss da doch sofort klar werden, dass man in der Position einfach ein Ziel für Abhöraktionen jedweder Art ist. Sorgen würde ich mir da eher erst dann machen, wenn es keine Abhörversuche mehr gäbe.

Wie auch immer: nun gab’s die große Ströbele-Show in Moskau. Snowden will aussagen. Nur wird der sicherlich nicht nach Deutschland dafür kommen, da wäre er ja schön dumm. Es zeigt aber auch eines: wenn schon ein Ströbele an Snowden relativ problemlos ran kommen kann, dann können es die US-Geheimdienste denn, wenn sie es wollten, erst recht.

Allgemein nur eines zum Thema Verschlüsselung: die Verschlüsselung im Internet funktioniert. Das ist auch der Grund, weswegen NSA&Co. so viele Millionen im Jahr dafür ausgeben, die Verschlüsselung zu umgehen – nicht zu knacken. Richtig angewandte Verschlüsselung wird auch für all diese Leute, sofern richtig durchgeführt, nicht einfach zu Lebzeiten zu knacken sein – es sei denn es gibt vielleicht irgendwann mal funktionierende Quantencomputer. Vorher aber kaum.

All die Kohle, die die Geheimdienste ausgeben, wird ja dafür ausgegeben, die Daten vor der Verschlüsselung abzugreifen oder durch Man-in-the-middle-Attacken daran zu kommen. Das Problem an Verschlüsselung selber ist nur, dass die richtige Anwendung einfach für die Allgemeinheit zu kompliziert ist. Und dann ist es wie mit dem Telefax: im Prinzip eine schöne Sache, nur solange es nicht genügend davon in Aktion gibt, einfach nutzlos.

Einfach nur lächerlich

Nur ein kurzer Kommentar zum aktuellen, politischen Zeitgeschehen: die NSA hat millionenfach in Deutschland Verbindungsdaten abgegriffen. Damit hat unsere Regierung kein Problem, sind ja nur die dummen, doofen, trotteligen Bürger. Wer sich dazu die Kommentare von Hans-Peter Friedrich, seines Zeichens Bundesinnenminister, durchliest wird auch zum Eindruck kommen: da ist doch nichts schlimmes passiert. Der sagt ja, die NSA hält sich an deutsches Recht auf deutschem Boden.

Das stimmt sogar! Denn die Schnüffelinstallationen der NSA sind, wenn in Botschaftsgebäuden und diese sind staatsrechtlich Hoheitsgebiet der USA. So einfach geht das.

Aber nun ist ja passiert, was nicht passieren darf: man hat Muttis geliebtes Mobiltelefon ebenfalls abgeschnorchelt. Da wird die Sache denn auf einmal anders und man zitiert den US-Botschafter daher, um ihn zu maßregeln.

Da sage einer nochmal, die Prioritäten lägen nicht inzwischen deutlich verquer…

Endzeitstimmung im wirklichen Leben

Vielen Rollenspielideen in Second Life und auch sonst liegt ja eine Endzeitidee zugrunde: es gibt einen Staat, Nation, Gesellschaft, die vormal gut funktionierte und aus welchen Gründen auch immer – Erdbeben, Krieg, nukleare Katastrophe, biologische Waffen und dergleichen mehr – zusammenbrach. Es gibt dann ein Häufchen Überlebender, das irgendwie versucht, über die Runden zu kommen und das spielt man. 

Nun werden all die Schreiber solcher Szenarien gerade von der Wirklichkeit massiv überholt, denn in den USA passiert etwas, was so wohl bisher kaum jemand für möglich gehalten haben dürfte: das selbstständige Abschalten des Staates. In den USA ist der Fall eingetreten, dass der Staat – genauer der Bund – wegen der Schuldenobergrenze bald zahlungsunfähig sein wird. Das bedeutet, dass er ab diesem Zeitpunkt seinen Arbeitnehmern mit ziemlicher Voraussicht nach nur noch verminderte oder keine Gehälter mehr bezahlen kann. 

Sollte dieser Zustand dann zudem lange anhalten, dann sind dies die besten Voraussetzungen für den Zusammenbruch des Staates in seiner jetzigen Form. Unruhen, Plünderungen und vieles mehr könnten die Folge sein. Es ist im Grunde etwas, was man so nicht erleben will, aber wir bald möglicherweise erleben müssen. Perfiderweise könnte sich natürlich jetzt die hohe Ausrüstung der US-Bürger mit Waffen mal als Vorteil erweisen, die haben ja auch das geflügelte Wort „an armed society is a polite society“, und bewaffnet sind sie nun wirklich genug. 

Eine Zahlungsunfähigkeit muss nicht zwangsweise zum Zusammenbruch des Systems führen, sie kann es aber. Hoffen wir daher mal alle, dass die politischen Geisterfahrer in Washington noch zur Vernunft kommen, so dass nicht bald in den USA wirklich eine Endzeit anbrechen muss und damit die eigenen Politiker, die eigentlich Schaden vom Volke abwenden sollen dafür sorgen, dass es Schaden nimmt. Es ist auf jeden Fall ein Eingeständnis des Scheiterns des politischen Systems. 

Auswurf: „Work-Life-Balance“ my ass!

In den Medien gibt es momentan ein viel gerittenes Modewort, das mit einer gewissen Wollust gesprochen wird: Work-Life-Balance! Klingt gut, klingt toll und ist dabei ein total alter Hut. Glaubt ihr nicht? Dann schaut euch mal das Plakat hier an, was der DGB in den 50ern brachte:

DGB-Plakat

Ja, Samstags, da gehört der Vati mir! Das war eine Kampagne, die der DGB in den 50ern gegen den Umstand erfolgreich fuhr, dass für viele Arbeiter in den 50ern der Samstag noch ein ganz normaler Arbeitstag war. Wenigstens einen Tag neben dem Sonntag aber sollte der Vater mal völlig alleine dem Sohnemann gehören und nicht bis in die Puppen malochen müssen. 1950 betrug die durchschnittliche Arbeitszeit die Woche noch 48 Stunden, und da kann sich jeder ausrechnen, was das denn so für eine Familie bedeutet hat. 1956 erfolgte dann allmählich der Übergang zur 40-Stundenwoche.

Also war dieses ominöse „Work-Life-Balance“, das heute viele wie eine Art Gral vor sich hertragen, ein Thema, nämlich dass die Arbeitszeit im Vergleich zum Privatleben in einer gesunden Balance stehen muss. Für Selbständige natürlich ein Wunschtraum, aber für Angestellte, Beamte und Arbeiter ist das was anderes.

Nur, dass so ein eigentlich alter Hut, der dann auch Forderungen enthalten könnte wie früher von dem DGB die geforderte 35-Stundenwoche, wieder aktuell wird zeigt doch nur, dass da in unserer heutigen Gesellschaft deutlich etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Es ist aus dem Gleichgewicht geraten, und viele sagen nun erstaunt „Ah!“ und „Oh!“, wenn denn da mit diesem Buzzword gewunken wird, dabei ist das ein uralter Hut, der nun wieder aktuell geworden ist.

Vielen Familien reicht ein dauerhaftes Einkommen heutzutage zum Bestreiten des Lebensunterhaltes nicht mehr aus. In vielen Familien müssen daher dauerhaft beide Elternteile arbeiten, um über die Runden zu kommen, nicht, weil sie daran Spaß haben, sondern weil sie es tun müssen. Dann kommt der Staat daher und schafft nun seit einigen Jahren Kindertagesstätten, um diese Familien und auch Alleinerziehende zu unterstützen. Im Prinzip eine sinnvolle Sache. Nur dank der CSU, die sich nicht den modernen Gegebenheiten anpassen will, sondern immer noch das alte und meist von der Realität überholte Familienbild im Kopf hat, gibt es dann auf einmal das Betreuungsgeld. Das bedeutet nichts anderes als: erziehst du deine Kinder zuhause, dann kriegst du Geld von uns. Tust du das aber nicht, dann eben nicht.

Und damit bekommen ohnehin die Leute, die es sich finanziell leisten können zuhause ihre Kinder zu erziehen (was übrigens ja generell für alle Familien wünschenswert wäre), dafür noch Geld in den Arsch geschoben, aber diejenigen, die das eben nicht können, die bekommen gar nichts. So etwas ist die gezielte, staatliche Förderung von sozialen Disparitäten; anstelle diese abzubauen, werden sie noch vergrößert. Das sollte und kann eigentlich nicht der Sinn einer gescheiten Familienpolitik sein, ist aber in diesem Lande bittere Realität.

Ja und zum Thema Work-Life-Balance: wieso ist das nun auf einmal wieder so aktuell geworden? Ganz einfach deshalb, weil das Regularium, welches früher dafür sorgte, dass diese zumindest ansatzweise existiert – die Gewerkschaften nämlich – inzwischen recht bedeutungslos und zu zahm geworden sind. Wer für seine Anliegen und Rechte aber keinen Druck macht, der wird irgendwann ausgenommen und so ist das eben.

Dazu kommt auch, dass die typische Ausgabenverteilung eines Privathaushaltes in den letzten Jahren sich deutlich verschoben hat: alles ist teurer geworden. Früher war grob gesagt 1/3 der Ausgaben für Wohnen, 1/3 für Mobilität und 1/3 für Nahrungsmittel und Konsum.

Das hat sich aber stark verschoben, in vielen Haushalten wird inzwischen bis zu 50% alleine fürs Wohnen ausgegeben, Mobilität auch nicht wirklich weniger und dann spart man an Nahrungsmitteln&Konsum, dazu kommt noch, man möge sich dafür bitte noch etwas fürs Alter zurücklegen, private Zusatzversicherungen abschließen und keine Ahnung was sonst noch. Dass das nicht gut gehen kann, dürfte dem letzten Volltrottel einleuchten.

Dazu kommt auch weiter, dass eben die Reallöhne in Deutschland seit mindestens einem Jahrzehnt gesunken sind, während sie im Rest der EU gestiegen sind. Auch das macht sich natürlich in der Situation der privaten Haushalte bemerkbar. Und da auch die guten Arbeitsstellen nicht beliebig auf Bäumen wachsen, müssen eben sehr viele auf einmal deutlich mehr arbeiten, um denselben Lebensstandard wie vor einigen Jahren noch halten zu können oder aber sie ziehen die Folgen und schränken diesen ein. Nur wer ein Haus auf dem Lande hat, der braucht ein Automobil. Der ist da gefangen. Vielleicht aber dann eben eines, das mit Erdgas fährt.

Oder manche sagen sich dann einfach: ich verdiene ohnehin weniger als der potentielle Mindestlohn, und wenn ich dann alle Kosten zum Leben davon abziehe, die ich so benötige, bleiben mir unter dem Strich monatlich vielleicht netto 100-150 Euro zur freien Verfügung. Dafür maloche ich dann aber wöchentlich 50 Stunden, und wenn ich nichts tue und ALG-II beantrage, ja dann sieht auf einmal der maximale Regelsatz sogar recht freundlich aus.

So oder so, um es abzuschließen, ist dieses Mediengewese um die „Work-Life-Balance“, die im Grunde ein alter Hut ist nur ein deutliches Warnsignal dafür, dass sie in dieser Gesellschaft massiv aus dem Ruder gelaufen ist und sich da mal langsam etwas tun muss. Und nicht nur da.

Static page generators considered evil

Es gibt ja seit einiger Zeit eine neue Bewegung in der Blogosphäre, weg von dynamischen Blogengines, die eine Datenbank und PHP/Perl/Python/Whatever benutzen wie MySQL, hin zu statischen Seiten. Die Idee dahinter ist einfach die folgende: statische Seiten werden viel schneller vom Webserver ausgeliefert (i.d.R. 1/10 der Zeit, die man für das Generieren einer Seite wie hier benötigt, daher nutzt dieses Blog auch einen Cache), was statisch ist, kann nicht gehackt werden und es ist viel einfacher zu sichern.

Also gibt es nun einen Haufen von Generatoren für statische Seiten wie Octopress, Jekyll, Pelican und viele, viele mehr. Meist ist diesen Generatoren gemein, dass die Seiten lokal auf dem Rechner des Benutzers gerendert und dann per FTP hoch geladen werden. Manche benutzen Git als Speichersystem, andere nur das Dateisystem und bei vielen dieser Programme werden die Artikel in striktem Markdown geschrieben. Im Prinzip also erst einmal eine schöne Sache.

Das Problem daran ist allerdings dann dies: ein Blog lebt auch und vor allem von Kommentaren. Nun sind statische Seiten aber eben genau das – statisch – und können also Kommentare nicht so einfach verarbeiten. 99% dieser Generatoren nutzen daher für das Abarbeiten von Kommentaren einen externen Dienstleister aus den USA namens Disqus, den man kostenlos und bequem per Javascript einbetten kann.

Und warum ist das ein Problem? Viele wechseln zu den statischen Generatoren, um ihre eigenen Daten selber unter Kontrolle zu haben und ausgerechnet die Kommentare haben sie dann eben nicht unter Kontrolle. Das ist dann an vielen dieser Generatoren der eingebaute Schönheitsfehler, solange man Kommentare out of the box haben will. Manch einer bastelt sich dann eigene Kommentarsysteme per Email oder aber nutzt Opensource dafür, das es auch gibt, aber das wird eben die Fähigkeiten vieler überschreiten, so etwas zu implementieren.

Und dann ist ein System wie selbst gehostetes WordPress auf einmal eben doch nicht so schlecht und verkehrt, zumal man auch dieses sehr flott bekommen kann, wenn man denn will.