Der Sandkasten

Was ist eigentlich an Second Life das Interessante? Doch nicht die Plattform an sich. Die Plattform stellt uns lediglich die Möglichkeiten zur Verfügung, Inhalte zu bauen, anzubieten und zu genießen. Nein, das Interessante an Second Life ist der Schaffensdrang des menschlichen Geists!

Wie bei einer leeren Leinwand, so ist Second Life auch erst einmal nur das und erwacht durch den menschlichen Schaffensdrang zum Leben, wird lebendig, ein pulsierendes Panoptikum der Phantasie. Und genau diese, die man hier in all ihren Facetten bewundern, bestaunen und manchmal auch nur einfach komisch finden kann, ist es, die in Wirklichkeit Second Life nach wie vor interessant macht. Gäbe es das alles nicht mehr, dann wäre Second Life schon längst Geschichte.

So aber ist jeder sein eigener Held in seinem eigenen Film, mancher auch mit mehreren Rollen, und schreibt an seiner eigenen Geschichte. Und das kann dauern.

Peinlich, peinlich…

Da war ich letzten Freitag mal wieder im Dark Refuge und denke mir: „Oh, da ist ja Kristina Simon… endlich mal jemand, der in Second Life noch älter ist als ich.“ – und dachte dabei, irgendwas habe ich vergessen, aber was? Kurz ins eigene Profil geschaut und – richtig – ich hatte am Mittwoch, den 25.9. meinen 7. Rezzday. Ja, soweit kommt es schon mit Opa.

Anstelle des üblichen Salbaders und Blablabla zu dem Thema nur so viel: es war schön bisher, und ich denke, es wird auch die nächste Zeit in Second Life schön sein. Ich werde es erleben!

Tja, die Welt ist verrückt… wann war sie es mal nicht?

Nach der Wahl am Wochenende kann ich gar nicht so viel essen, wie ich gerne kotzen würde. Angela Merkel geht unangefochten in ihre dritte Amtszeit und ist nun endgültig Chefin im Ring, das ist nun genau das, was Europa und Deutschland nicht gebraucht hat: Madam Lahmhand, die die Krise weiter verschleppt und ausbaut, indem sie allen ihre total deplazierte Austeritätspolitik aufzwingt anstelle sie zu beseitigen. Hossa.

Das einzig erfreuliche am Wahlausgang ist, dass die unsägliche Selbstbereicherungspartei FDP verdient aus dem Bundestag geflogen ist. Die haben bekommen, was sie verdient haben.

Ebenfalls verdient sind die Piraten nicht in den Bundestag gekommen. Nachdem sie es geschafft haben, sich wegen der Debatte um ihren damaligen arbeitslosen Geschäftsführer Ponader selbst zu zerlegen, dem sie kein Gehalt zahlen wollten und danach nicht wieder neu zu formieren, haben sie bekommen, was sie verdient haben.

Die Grünen haben ebenfalls verdient Stimmen abgeben müssen, und hoffentlich bleibt uns nun die dauerempörte Schreckschraube Claudia Roth fortan im Fernsehen erspart.

Nur ist nun die Frage eben, mit wem denn Merkel koalieren will. Mit den Grünen mag Horstl Drehhofer eben nicht ins Bett gehen, die Linkspartei kommt sowieso für die Schwarzen nicht in Frage, also wer bleibt? Die SPD. Die sind genau da, wo sie sein wollten nach der Wahl und Steinbrück sieht sich wohl wieder als Bundesfinanzminister und Vizekanzler. Naja, also kein kein King of Kotlet, aber immerhin jemand, der allemal ernst zu nehmender als Vizekanzler ist als dieses vakuumhafte Nullum Philip Rösler. Brr.

So oder so – vier Jahre weiterer Neoliberalismus, Sozialabbau und Reformstau dürften uns bevor stehen – verlorene Zeit also, in der die soziale Kluft weiter wächst. Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber, tja – leider. Leider leider ist das so.

Gut, aber genug davon, es gibt noch andere Unglaublichkeiten, die einem nur noch den Kopf schütteln lassen.

So hat beispielsweise das Amtsgericht Erfurt entschieden, dass das Blasen von Zigarettenrauch ins Gesicht als Körperverletzung gilt und es daher rechtens ist, wenn danach das Opfer – hier eine Frau – dem Rauchergimpel ein Glas an den Kopf wirft.

Die Begründung: Handlung in Notwehr. Übrigens sah der Staatsanwalt das genau so. Hat man da noch Worte. Also besser als Provokation einfach sein lassen, ne.

Ach ja, und in genau drei Monaten ist Heilig Abend. Ho ho ho!

30 Grad

Dieser freundliche Rapper hier ist MC Fitti (gesprochen Ämm Si Fitti), die Neuentdeckung des Jahres. Oder so. Angeblich ist das hier der Sommerhit 2013. Nun ja, bisher lief das völlig an mir vorbei, aber es hat bei Youtube schon über zwei Millionen Klicks. Der gute Mann ist übrigens gelernter Elektroinstallateur. Sollte sein Ruhm also mal vorbei sein, dann fällt er immerhin in kein berufsmäßiges Loch.

Spiel und Spaß mit Atombomben

Damals, als die Atombombe noch neu war, da waren die Politiker und auch viele Wissenschaftler davon überzeugt, dass diese nicht nur für das Militär nützlich sei, sondern sich auch zivil einsetzen lasse. Man hatte große Pläne für eine zivile Nutzung der Atombomben und schmiedete einen Haufen, mehr oder minder heutzutage leicht schon größenwahnsinnig anmutender Pläne, wie man denn mit Hilfe von Atombomben die Zukunft um einiges schöner gestalten könne.

Natürlich mag man da einwenden: was ist an einer Bombe schon großes dran? Es macht Bumm und das Ding geht in die Luft. Richtig. Aber die Planung, was man mit den Folgen der Explosion anrichten kann, waren dann doch schon interessant.

Project Chariot
Die Amerikaner beispielsweise wollten 1958 durch Zündung einer Reihe von nuklearen Sprengkörpern in Alaska einen künstlichen Hafen schaffen. Project Chariot nannte sich der Plan, der Teil einer größeren, nationalen Anstrengung namens Operation Plowshare (Plugschar) war.

Der Plan wurde 1962 verworfen, unter anderem wegen Einwänden der lokalen Bevölkerung und weil man keinen Nutzen für einen neuen Hafen an dem Ort sah.

Man dachte auch über eine Nutzung von Kernwaffen in der Rohstoffgewinnung nach oder zur Erzeugung unterirdischer Höhlen und Kavernen, die dann Rohstoffe speichern könnte. Teilweise haben die Russen das in der Tat umgesetzt, die radioaktive Kontaminierung aber ist dabei das Hauptproblem.

Projekt Dädalus
1978 stellte die British Interplanetary Society Projekt Dädalus vor. Dies war ein Raumschiff, das mit Hilfe des gepulsten Rückstoßes von kleinen Detonationen (Trägheitsfusion) innerhalb von knapp 50 Jahren einen ca. 6,9 Lichtjahre entfernten Stern erreichen sollte.

Bedingung damals war, dass dieses Teil mit damals bereits vorhandener Technik realisierbar sein solle. Als Ort für den Bau erkor man den Jupiter aus, da nur dort das für die Fusion benötigte Helium 3 in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht.

Verwirklicht wurde dieses Raumschiff bisher nicht.

Kernbetriebene Flugzeuge
Wenn man schon nach den Sternen greift, dann liegt es nur umso näher, damit auch Flugzeuge antreiben zu wollen. Und in der Tat gab es genug Pläne, Flugzeuge mit Hilfe von Kernreaktoren antreiben zu wollen. Unter anderem waren riesige Überschallflugzeuge in Planung.

Wenn man sich das alles so anschaut – und da gibt es noch vieles mehr – kann man froh sein, dass all diese technischen Höhenflüge niemals realisiert wurden. Richtig durchgesetzt als Antriebsquelle für Vehikel hat sich die Kernkraft nur im Bereich der Flugzeugträger und Ubooten, die als Abschussplattform für Kernwaffen dienen können.

Das Leben könnte so einfach sein…

…oder: warum, oh warum hat Linden Research Annmarie Otoole nicht schon längst mit allen Zugängen aus Second Life rausgeworfen?

Fakt ist: die Frau ist mit ihren automatischen Vehikeln auf dem Mainland seit Jahren bereits ein extrem großes Ärgernis. Was sie macht ist höchst fragwürdig und Linden Research ändert sogar den Servercode, um ihre Vehikel zu unterbinden.

Vermutlich wird es danach nicht lange dauern bis sie eine neue Lücke gefunden haben wird, ihre Vehikel weiterhin auf Reisen schicken zu können. Das ist der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel, nur dass komischerweise die Lindens freiwillig den Igel spielen, wo sie problemlos der Hasenschlächter sein könnten.

Fakt ist auch, dass andere Benutzer schon für deutlich weniger Banns bis Sperren bekommen haben.

Daher die Frage: was hält die Lindens davon ab sie endlich rauszuwerfen?

King of Kotelett

Und das isser, Peer Steinbrück, der King of Kotelett, bitte sehr:

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Nun jut. Das TV-Duell Steinbrück gegen Merkel war so unterhaltsam und informativ wie Prinz Valium gegen Prinz Valium. Routinierte Schwurbelpolitiker, die einfach nur ihre einlullenden Thesen unters Volk bringen und zahme Kuschelhündchen, die sich Politjournalisten schimpfen dabei aber in Wahrheit den Politikern aus der Hand fressen.

Stefan Raab als Exot, der damit nicht sein Geld verdient und auch unabhängig von den Politikern ist, konnte es sich leisten, ein wenig ausfallend zu werden. Die Erwartungen an ihn waren recht gering, dabei ist der Mann durch und durch Profi und bereitet sich auf alles, was er anfasst, vor.

Dazu kommt das hämische Herumreiten in den Medien darauf, dass er ja „nur“ Metzgergeselle sei. Dass er auch einige Semester Jura studiert hat wird dabei mal eben so locker unter den Tisch fallen gelassen.

Und so kam es eben, das Raab der den Status des Narren und Exoten inne hatte, all diese Fragen zumindest teilweise gestellt hat, die man vom Rest eigentlich gerne erwartet hätte. Er vertrat eine halbwegs zahme Abteilung Attacke, die noch wesentlich schärfer hätte ausfallen müssen. So oder so, zwei Politiker und vier Moderatoren ist eindeutig zu viel, das Format mit seinem Korsett ist tot, der Wähler hat deutlich besseres verdient.

Einen Lacher hatte dann Raab aber dennoch auf seiner Seite, als er nämlich kackdreist Peer Steinbrück die Frage stellte, wen er denn wählen müsse, damit Peer Steinbrück Vizekanzler und Finanzminister werde. Steinbrück erwiderte darauf, die Frage stelle sich für ihn nicht und Raab meinte, das sei doch keine Einstellung zu sagen, man mache sich nur ans Werk, wenn man denn „King of Kotelett“ sei, immerhin sei auch Oliver Kahn 2006 zur WM mit gekommen, obwohl er nur noch Nummer 2 war, und warum – weil es der Sache diente. Steinbrück sollte mal seine Einstellung ändern, dann schaffe er es vielleicht sogar noch, auch Raab als Wähler zu überzeugen.

Nun ja. Raab war der Achtungserfolg des Abends und den Rest kann man getrost in die Tonne kicken, der wirkte nicht wie gestandene Politjournalisten mit viel Erfahrung, sondern wie Fünftklässler beim Abholen eines Verweises beim Schulrektor. Business as usual und hoffentlich kommt der Mist so nie mehr wieder.

Da bleibt noch die Frage, wen man denn bitte wählen solle – Wolfgang Münchau, seines Zeichens Mitgründer der inzwischen eingestellten Financial Times Deutschland, empfiehlt Rot-Rot-Grün zur Bewältigung der Probleme der Eurozone und ist von der Linkspartei in der Analyse des Problems ganz fasziniert. Und morgen friert die Hölle zu.

Und noch ein Bild

Diesmal zum Thema Privatsphäre. Naja.

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Übrigens wenn man mit Leuten diskutiert die meinen, wer so wie sie denn nichts zu verbergen habe, der habe ja auch nichts zu befürchten, der soll denen darauf doch mal diese Fragen stellen:

  • Wieviel verdienst du im Monat?
  • Nimmst du Drogen?
  • Bist du schwul?
  • Bist du schon jemals in deinem Leben fremd gegangen?

Die wenigsten werden das einfach so über sich ergehen lassen, und dann könnte ja doch noch ein Lernprozess bei denen einsetzen. Oder auch nicht.

Snowden hat übrigens auch die Budgets der Geheimdienste veröffentlicht. Die CIA kriegt deutlich mehr Geld als die NSA. Sehr interessant.

Zurück in die Zukunft: funktionierendes Brain-to-Brain-Interface realisiert

Wissenschaftler der Universität des US-Bundesstaates Washington haben ein funktionierendes Brain-to-Brain-Interface verwirklicht. Unter Laborbedingungen saß ein Wissenschaftler in einem Raum und dachte daran, seinen Arm in bestimmter Weise zu bewegen. Er tat es aber nicht und seine Hirnströme wurden mittels EEG aufgezeichnet, um dann über das Internet in einen anderen Raum geleitet zu werden, wo das Gehirn eines anderen Wissenschaftlers per transkranieller Magnetstimulation „ferngesteuert“ wurde. Sein Arm führte die Bewegung aus, die das andere Gehirn erdachte.

Nun sind die Wissenschaftler nicht müde zu behaupten, dass diese Technik bisher nur unter Laborbedingungen funktioniere und auch nur dann, wenn der „ferngesteuerte“ Körper dazu eben willens bereit ist. Dennoch: es lässt mich schon ein wenig gruseln. Diese Technik steckt im Anfangsstadium und wer weiß, wohin das noch führen wird.

SSA im Selbstversuch

Diese Woche Dienstag hat ja Linden Research endlich nach langer Wartezeit das neue Feature namens „Serverside Appearance“ aus dem Projekt Sunshine gridweit ausgerollt. Wer damit nichts anfangen kann: das Aussehen der Haut eines Avatars wird fortan grundsätzlich auf Rechnern von Linden Lab berechnet und nicht mehr, wie bisher, auf dem Client des jeweiligen Benutzers. Wer noch mit einem veralteten Viewer unterwegs sein sollte, der diese Umstellung nicht beherrscht, der sieht nur noch graue Avatare in Second Life.

In der Theorie soll es dazu führen, dass man das Aussehen eines Avatars quasi sofort betrachten kann. Vorher dauerte es ja je nach Region durchaus eine Weile, bis der Avatar gerezzed war, manchmal blieb auch eine Hälfte gar grau, wenn der Upload vom Client nicht klappte. Hält aber diese Theorie der Praxis auch stand?

Um das herauszufinden hilft nur ein Selbstversuch. Also habe ich mir den neuesten Firestormviewer geschnappt und installiert, einen Clean Install gemacht und den Cache geleert. Eingeloggt habe ich dabei auf einer Wassersim und gewartet, bis mein Avatar normal geladen war und dann ging es ab auf äußerst belebte Sims, wo sich sehr viele Avatare gleichzeitig tummeln, denn da kann man nunmal eben genau den Unterschied am Besten begutachten.

Also führte mich mein Weg nach Tempura Island, Sweetheart’s Jazz Club, Phatland und einen der Infohubs für Neulinge von Second Life. Und in der Tat hat Linden Research es geschafft, mit SSA genau das zu liefern, was man sich davon in der Theorie davon versprochen hat: das Aussehen eines Avatars ist nun gestochen scharf sofort da, da dauert es auf einmal länger, bis die Haartextur oder Textur der Schuhe geladen ist. Ungewohnt, aber eine deutliche Verbesserung der Second Life Erfahrung.

Genau das sollte es sein, wollte es sein und genau das ist es nun auch. Ich persönlich bin damit äußerst zufrieden. Texture Rebakes eines Avatars dürften damit nun endlich ein für allemal der Vergangenheit angehören. Ein ständiges Ärgernis weniger in Second Life also. Gut so!