Linden Lab verwirft mal wieder Jabber/XMPP

Tateru Nino zufolge hat Linden Lab – mal wieder – alle Bestrebungen aufgegeben, das bisherige gewohnt miserabel funktionierende Chatsystem durch Jabber/XMPP zu ersetzen.

Oskar Linden wird mit den folgenden Worten zitiert:

Our work on an XMPP solution for group chat was an investigation. We wanted to determine whether or not we could make something scalable and reliable that would replace our current chat architecture. XMPP didn’t do that for us.

Kurz und gut: die Arbeit an einer XMPP-Lösung diente der Erforschung der Möglichkeiten. Sie wollten herausfinden, ob sie damit etwas skalierbares und verlässliches schaffen können, dass die bisherige Chatarchitektur ersetzen kann. XMPP hat das für Linden Lab nicht geleistet.

Das letzte Mal, als man XMPP getestet habe, kam dabei heraus dass es Gruppen mit vielen Tausend Zuhörern nur schlecht bedienen konnte. Über die Gründe, wieso man XMPP erneut testete, kann nur spekuliert werden, entweder gab es einen neuen Ansatz oder man hat einfach nur die Resultate des letzten Tests nicht gelesen. Wie auch immer.

Die Frage ist nun, was Linden Lab anstelle dessen vorhat, um das seit Jahren bestehenden Ärgernis des oft schlecht funktionierenden Gruppenchats endlich mal aus der Welt zu schaffen und wann sie damit anfangen. Second Life ist nun einmal ein in erster Linie ein 3D-Chat, dessen wichtigste Grundlage – der Chat an sich – nicht immer zuverlässig funktioniert.

Verbindungsaufbau unter Firefox 4 beschleunigen

Eines der „Probleme“ bei der Einführung von Firefox 4 ist, dass die Verbindung im Vergleich zu Firefox 3 zuerst einmal langsamer geworden zu sein scheint.

Der Grund dafür ist einfach: es gibt inzwischen zwei Netzwerkprotokolle, IPv6 und das ältere IPv4. Firefox probiert zuerst einmal eine Abfrage bei IPv6, und wenn es dann keine Antwort gibt oder er eine Verbindung zu dem Rechner nicht aufbauen kann, schaltet er um auf IPv4. IPv6 ist in allen aktuellen Betriebssystemen mit dabei, werkelt unter OS X und Win 7 im Autopilotmodus vor sich hin, aber da das bisher kaum ein Provider wirklich nutzt noch weitestgehend nutzlos für uns. Im Fachbegriff nennt man das übrigens Dual-Stack-Betrieb.

Also ist es naheliegend, den Mechanismus einfach abzuschalten und so den Timeout zu umgehen. Das geht so: zuerst tippe man in der Adreßleiste „about:config“ ein und gelangt so ans Eingemachte. Dann suche man nach „network.dns.disableIPv6“, und wenn es den Eintrag nicht gibt, lege man ihn an. Der Typ muss dabei BOOLEAN sein, und schließlich setze man es auf TRUE – fertig. Das war’s dann schon gewesen.

OS 0.7.1 RC kommt wohl bald…

Justin Clark-Casey schreibt in seinem Blog aktuell dies:

I restarted work on reimplementing parcel prim counts, which had been disabled for performance reasons.  More to come next week.  This is the probably the last major item of work before OpenSim begins its release candidate process for 0.7.1.

Er arbeitet also aktuell gerade daran, den Prim Zähler (bei Landdialogen u.a.) in Opensimulator neu zu schreiben, der einige Zeit lang wegen Leistungsproblemen abgeschaltet gewesen ist. Mehr dazu nächste Woche, dies ist wahrscheinlich der letzte größere wichtige Punkt, bevor der Release Candidate Prozess für Version 0.7.1 beginnt.

Endlich! Das lässt darauf hoffen, dass bald die längst überfällige Version 0.7.1 von Opensimulator veröffentlicht werden wird.

Wenn weniger nicht mehr sondern zu wenig ist

Heute mal ein kleiner Post zum Thema Webbrowser: ich persönlich nutze nach wie vor Firefox, nun in der Version 4.0, am meisten. Das kommt daher, weil ich vor allem doch so einige Add-Ons im Browser nutze, Internet Explorer unter Linux nunmal nicht läuft, mir aber auch sonst nicht wirklich gefällt und Chrome von Google zwar inzwischen auch einen Haufen Erweiterungen hat, diese aber vom Reifegrad her dem Firefox noch stark hinterherhinken.

Mit dem Sprung von Version 3.6.x auf 4.0 wurde beim Firefox – manche sagen dazu leider – das Benutzerinterface ordentlich entrümpelt. Man hat vor allem zwei Sachen ausgebaut, auf die viele nicht verzichten wollen, als da wären:

Das Hypergrid-Desaster

Eines der schönsten Features am Opensimulator ist die Technik namens Hypergrid. Diese ermöglicht dezentrale Assetstores, man kann überall sein Inventar hin mitnehmen wo Hypergrid ist und es ist eines der Killerfeatures, die viele an Opensimulator schätzen gelernt haben. Man bewegt sich nahtlos von Grid A nach C über B und hat überall sein liebgewonnenes Inventar mit dabei. Eine schöne, feine Sache im Prinzip.

Nun ist es so, dass die erste Implementierung, auch gerne Hypergrid Version 1.0 genannt, mehr ein „Proof of Concept“ gewesen ist als schon wirklich für den Produktiveinsatz gedacht. Das macht im Prinzip erst einmal nichts, Opensimulator ist ja offiziell immer noch vom Status her als Alpha eingestuft und damit ist dort sehr vieles im Fluss. Oft schneller, als manchem lieb sein kann. Hypergrid v. 1.0 hatte vor allem eine Schwäche: ein externer Server konnte dem lokalen Server mal eben einfach so sagen „Lösche dies und jenes“ und er hat es getan, oder aber – weil er das gesamte Inventar sah – alles zu sich kopieren. Es soll auch Fälle geben, wo dies geschah – entweder aus Böswilligkeit oder aber einfach aus Programmierfehlern.

Jedenfalls ist das eine Sache, die in Hypergrid v. 1.5 behoben wurde. Auf dem externen Grid sieht man fortan nur noch einen Ordner „My Suitcase“, und in dem landen erst einmal alle Objekte, umgekehrt sieht das externe Grid auch nur diesen Ordner. Es ist also ein erster Ansatz an Sicherheit für das eigene Inventar, der bei Version 2.0 noch stärker ausgebaut werden soll. Das Hypergrid ist eigentlich für Content Creators, die das bisherige Geschäftsmodell von Linden Lab gewohnt sind, sowieso der absolute Albtraum.

Nun ist es aber leider so, das Hypergrid 1.5 mit dem letzten, offiziellen Release von Opensimulator v. 0.7.0 eingeführt wurde, aktuell ist 0.7.0.2, herausgekommen vor knapp sechs Monaten im letzten September. Seitdem aber drehte sich die Welt weiter und es gab im Hypergrid v. 1.5 noch diverse Fehler, die dazu führten, dass man das Protokoll modifizierte und anpassen musste. Die notwendigen Änderungen aber wurden nicht – wie man es normal erwarten würde – in eine Version 0.7.0.3 von Opensimulator eingepflegt, sondern sind nur im Bleeding Edge verfügbar.

Das führte dazu, dass sich Hypergrid 1.5 fragmentierte. Die einen Grids lassen nun Hypergrid v. 1.5i6 laufen, die anderen 1.5i7 – und da alle diese Versionen untereinander inkompatibel sind, heißt es für den Simbetreiber nun entweder oder.

Die Inkompatibilität ist wohl notwendig, da der Fehler selber zum Teil sich im Protokoll wiederfand. Schlecht ist es aber, das es bisher keinen Backport der aktuellen Hypergrid-Version auf das letzte, aktuelle Release gegeben hat. Andere Projekte handhaben so etwas normal besser, andererseits ist es hier eine Alpha-Software mit sehr wenig wirklichen Entwicklern bei der Arbeit, so dass sie vermutlich einfach die Zeit dafür nicht haben.

Dennoch: es ist und bleibt unschön, und ausbaden darf diese unnötige Fragmentierung letzten Endes der Benutzer der Software.