Blizzards Epic Fail des Tages (mindestens): realmübergreifende Zonen!

World of Warcraft leidet ja bekanntermaßen an schwindenden Kundenzahlen. Das hat zur Folge, dass die Bevölkerung mancher Realms hoch ist, anderer zu niedrig und Blizzard sich genötigt sah, da etwas daran zu tun. Man wollte wohl wieder mehr Bevölkerung auf die Server bringen und überlegte sich, wie man das schaffen kann.

Eine Möglichkeit wäre ja, dass man einfach einige Server schließt und zusammenlegt, wie das beispielsweise bei SWTOR der Fall gewesen ist. Das hat man aber nicht getan, das wäre wohl zu einfach – man hat sich etwas anderes ausgedacht, was unter dem Begriff realmübergreifende Zonen firmiert und heute auf die erstaunte Spielerschaft losgelassen worden ist.

Die Idee dahinter ist dabei grob die folgende: angenommen im Realm Arthas ist im Startgebiet „Wald von Elwynn“ vor den Toren Sturmwinds wenig los, es sind nur ein paar Spieler unterwegs und das wars gewesen. Dann greift seit heute ein Automatismus, der von die Spieler von mehreren unterschiedlichen Realms desselben Serverpools meinetwegen nach Arthas verfrachtet. Das System achtet beispielsweise dabei immerhin noch darauf, dass zum Beispiel nicht PvE-Spieler auf einem PvP-Realm landen.

Das Ergebnis? Auf einmal steht vor den Toren Sturmwinds, wo sonst wenig los ist, ein Haufen von 40 Charakteren und duelliert sich, was das Zeug hält. Wenn diese Leute aber nun nach Sturmwind, das in den meisten Realms bevölkert genug ist, gehen will, dann landen sie wieder im Sturmwind ihres eigenen Realms – da wird also Phasing betrieben. Man kann kaum den Leuten des Realms eben folgen.

Erkennen tut man diese Charaktere übrigens daran, dass ihre Namen länger als üblich sind. Ist also beispielsweise der Char Popeye vom Realm Anetheron auf Arthas unterwegs, dann trägt er dort den Namen „Popeye-Anetheron (*)“. Am (*) erkennt man zuverlässig realmfremde Charaktere.

Warum aber nervt nun diese Feature tierisch? Aus mehreren Gründen, als da wären:

  • gewisse Realms haben innerhalb der Szene eben einen gewissen, nicht so guten Ruf. Manche gehen daher diesen Realms lieber aus dem Weg und haben daher dort bewusst keine Charaktere. Jetzt aber landen auf einmal möglicherweise Spieler dieser Realms, mit denen man nichts mehr zu tun haben wollte, auf dem eigenen Realm. Glasklar, dass das keine gute Laune bringt.
  • Questen wird zum Geduldsspiel. Nehmen wir beispielsweise das High Level Gebiet Uldum (83-84). Dort, wo früher vielleicht bisher zeitgleich maximal 6-8 Chars unterwegs waren, sind es auf einmal dank des neuen Features 30, und davon machen dann garantiert mindestens noch drei denselben Quest, den man auch gerade macht. Bitte Nummer ziehen und warten!
  • Neben Questen hat das natürlich auch Folgen fürs Farmen von Fischen, Kräutern, Erzen usw., denn wenn Gebiete zusammengelegt werden heißt das noch lange nicht automatisch, dass die schneller wachsen. Nein, aber eine Gegend muss dann die Kräuter wenn es schlecht läuft für fünf verschiedene Realms liefern, was bedeutet die Preise steigen gehörig im Auktionshaus und es wird zu einem Geduldsspiel.

Das sind erst einmal die offenkundigen Folgen, dazu kommen aber noch weitere Nervsachen:

  • manche gelangweilte 85er machen sich einen Spaß daraus, Leute beim Questen zu killen. Wie das geht? Ganz einfach: da muss der gelangweilte Alte sich nur in die Nähe eines Mobs stellen, den man für Quest/Farmen/sonstwas braucht, stellt sich auf PvP und der Quester macht weil er es nicht bedenkt Flächenschaden auf den Hirni. Der freut sich dann, dass er nun duellieren kann und tötet ihn gleich mal, vielleicht dazu noch etwas Ganking, wo man sonst nichts zu tun hat. Herrlich!
  • Wenn sich jemand systematisch daneben benehmen will, ist das nun einfacher, denn nichts ist simpler als auf einem fremden Realm dort ordentlich Spieler zu beleidigen, wenn die umgekehrt nicht zu einem selber kommen können.

Entweder sollte Blizzard lieber ein paar Server wirklich zusammenlegen, oder diesen Mist auf Dungeons beschränken. Denn mit so etwas wie hier auf dem Bild nun dargestellt löst man absolut keine Probleme, und wie hier auf diesem Bild des dunklen Portals dürfte es vielerorts aussehen:

Blizzards Epic Fail

Und so sieht es auf einmal vor den Toren Sturmwinds aus, vorhin war’s noch schlimmer – danke, Blizzard, danke für diesen DRECK! Mal ernsthaft, andere Spiele wie Guild Wars instanzieren grundsätzlich die Außenbereiche der Städte so, dass nicht mehr als acht Spieler sich gleichzeitig im selben Bereich aufhalten, damit sie ihre Ruhe beim Questen haben, und ihr? Ihr findet, es sei zu wenig los und legt es zusammen – ihr habt sie doch wirklich nicht mehr alle im Karton!

Unfreiwillige Wasserzeichen in World of Warcraft Screenshots

Momentan sind Teile der Spielerschaft von World of Warcraft sauer auf den Hersteller Blizzard. Der Stein des Anstoßes ist dabei dieser: Blizzard soll den Client so programmiert haben, dass er jeden im Client geschossenen Screenshot im JPEG-Bildformat mit einem individuellen Wasserzeichen versieht.

Angestoßen wurde diese Diskussion im Owned-Core-Forum und dort wurden auch bereits massive Analysen gefahren, wann das Wasserzeichen auftritt und wann eben nicht. Der einfache Tipp dabei ist dieser: wer das Wasserzeichen umgehen will, der soll entweder ein externes Programm für Screenshots nehmen oder diese im Targa-Bildformat speichern, dann nämlich treten die Wasserzeichen gar nicht mehr auf.

Die Gründe für das Vorgehen von Seiten Blizzards sind und bleiben nebulös, bisher steht eine offizielle Stellungnahme zu den Vorwürfen aus.

Folgende Daten werden im unfreiwilligen Wasserzeichen abgespeichert:

  • der Name des Accounts,
  • die Uhrzeit der Aufnahme sowie
  • und die IP-Adresse des Servers, auf dem man spielt.

Nicht enthalten sind: das Passwort des Benutzers, die IP-Adresse des Benutzers und ähnlich sensitive Daten!

Die Leute im Forum vermuten, dass das Wasserzeichen dazu benutzt wird, um Alts miteinander in Verbindung zu bringen und private WoW-Server zu verfolgen. Die Brisanz der Infos ist heutzutage weniger wichtig als vor ein paar Jahren, zwischen 2007 bis 2009 hätte man es für Hackversuche auf den Account benutzen können. Eingeführt haben soll Blizzard übrigens das Watermarking mit dem Patch 2.1.0 in 2007.

Einige argumentierten anfangs, dass was man sehen würde seien nur die üblichen JPEG-Artefakte; aber dafür trifft dasselbe Muster wiederholt zu oft in derselben Form auf und viele konnten es reproduzieren. Das deutet dann schon sehr stark auf Wasserzeichen hin.

Im Forum existieren auch inzwischen zwei Programme, eines in Java und eines in C# geschrieben, welches das Wasserzeichen auslesen können soll. Die Infos selber sind im Wasserzeichen nämlich unverschlüsselt abgelegt.

Es gibt auch einige, die vermuten, die angewandte Technik für das Wasserzeichen sei vom Branchenspezialist Digimarc lizenziert worden. Das aber ist bisher nur eine Vermutung, denn offziell hat sich Blizzard dazu noch nicht geäußert.

So oder so, es ist und bleibt eine unschöne Sache und auf eine mögliche Stellungnahme Blizzards zu dem Thema sind denke ich viele nun so richtig mal gespannt.

World of Warcraft und die Mathematik

Gestern stand ich mit anderen ein wenig wie der Ochs vor dem Berg: seit der Einführung von Patch 5.0.4 hat Blizzard ja auch die Spielmechanik gehörig geändert, so dass im Moment kaum einer bisher wirklich weiß, auf welche Werte es nun ankommt, wenn man guter Tank oder Kämpfer sein will. Früher gab es dazu eine Menge an Guides sowie sehr viele Erfahrungswerte in der Spielerschaft, im Moment gibt es wenige Guides und noch weniger Erfahrungswerte.

Nun ist es so, dass diese Guides aber auch nicht einfach mal so aus dem Himmel fallen können, sondern es muss ja hinter den Empfehlungen eine gewisse Methodik stecken, wie man zu der Erkenntnis kam, was man wie erhöhen sollte, was Priorität hat und was nicht.

Letzten Endes ist da das Spiel wie eine Black Box, die Berechnungen nach denen es vorgeht, werden verständlicherweise nicht offen gelegt. Was also macht man, um dennoch eine Idee zu bekommen, was nun wichtig sein könnte und was im Vergleich zu früher nicht? Man geht wissenschaftlich vor und erstellt zuerst einmal eine geeignete Messreihe. Dann zeichnet man den Graph der Reihe auf und überlegt sich, welche Funktion dieser Reihe nun zugrunde liegen könnte. Diese Funktion wird dann formuliert und ggf. noch falsifiziert.

Das klingt nach einiges an Arbeit und das ist es sicher auch, aber gute Physiker beispielsweise sind solch eine Vorgehensweise gewohnt, das ist mitunter ihr tägliches Brot.

Es gibt also wirklich einige Spieler, die genau so vorgehen, dann ihre Erkenntnisse publizieren und auf Basis dieser neuen Erkenntnisse werden die Guides für die jeweiligen Klassen verfasst.

Und wer meint, das sei nun simpelste Mathematik, was dabei dann herauskommt, der irrt sich. Wer sich beispielsweise eine recht aktuelle Statsgewichtung mathematisch präsentiert anschauen will, der wird bei Sacred Duty fündig. Das Blog ist auf Englisch, und es strotzt nur so vor Formeln, aber wie soll das auch bei der methodischen Vorgehensweise anders sein, die Mathematik ist eben genau das Werkzeug dazu, welches man braucht

Die Erkenntnisse basieren noch auf der letzten Beta, kann sein mit 5.0.4 hat sich noch einiges geändert, aber es zeigt den Aufwand den manche wirklich betreiben, um das Optimum aus ihrer eigenen Klasse herauskitzeln zu können.

Letzten Endes nutzen viele dann genau diese Erkenntnisse durch die Übernahme der diversen Guides. So ist das Leben eben.

WoW Patch 5.0.4 – der erste Eindruck

Sooo… nun ist der Prepatch draußen und aktiv, hier mal mein erster Eindruck. Die Fakten beziehen sich dabei auf meinen Schutz-Paladin GS 388 (Level 85).

Zunächst einmal fällt beim Start auf, dass die Aktionsleisten löchrig sind. Der Paladin hat keine Auren mehr, die Funklion der Auren übernehmen nun weitestgehend die Siegel. Die Wirkung der Siegel hat sich dabei auch geändert, so gewährt der Segen der Macht nun eine massive Erhöhung der Meisterschaft und der Segen der Könige steigert nun Stärke, Intelligenz und Beweglichkeit um 5% – keine Ausdauer aber mehr.

Diverse Fähigkeiten wie die Aura des Kreuzfahrers sind nun zu passiven Fähigkeiten geworden, die man irgendwann eben bekommt und fertig.

Man hat nun bis zu fünf heilige Kraft, dafür sind zwei kleinere Heilzauber rausgeflogen. Man hat nur noch das Wort der Herrlichkeit und den Lichtblitz zur Verfügung, heiliges Strahlen bleibt dem Heiler vorbehalten. Das führt dazu, dass die heilige Kraft wichtiger wird und man öfter als bisher das Wort der Herrlichkeit benutzt. Exorzismus wiederum macht kein Damage over Time mehr, und und und… viele, viele Änderungen.

Beim Mana ist nun bei 20000 Schluss bei mir, vorher wars bei etwa 25400.

Die Talente sind stark einfacher geworden, dafür ist die Wahl eines Talentes auch spürbar gravierender geworden. Das ist also Gewohnheitssache, welche Talente man da fährt, groß ist die Auswahl nicht mehr gerade. Wenn man denn erstmal die Änderungen einigermaßen verinnerlicht hat, fühlt es sich für mich nicht weniger mächtig als vorher an, aber man muss diese Änderungen eben erstmal wirklich verinnerlicht haben.

Ersatzlos rausgeflogen sind die Relikte: es gibt sie einfach nicht mehr. Interessant ist auch, dass nun auf einmal die Hauptwaffe „Ataraxis, Knüppel des Kriegsmeisters“ (GS 397) meiner Vergelter-Skillung nun auf einmal knapp doppelt so viel Schaden macht. Auch das ist wohl ein Vorbote auf MoP.

Alles in allem fühlt es sich anders, aber nicht unbedingt schlechter an, umgewöhnen muss man sich aber dennoch. Ach ja, und so sehen die in Sturmwind gelandeten Pandas nun aus:

Für die Allianz!