Physically Based Rendering kommt nach SL

Linden Lab schraubt erweitert mal wieder die Grafik-Engine um neue Möglichkeiten. Aktuell wird Physically Based Rendering – kurz PBR – hinzugefügt. Es gibt dazu bereits einen Projekt-Viewer, der sich allerdings noch im Alpha-Stadium befindet.

Was also ist PBR? Kurz gesagt eine Technik mit der es möglich ist, Materialoberflächen sehr realistisch darzustellen. Der Vorteil davon liegt auf der Hand: Second Life wird wieder einen Tacken realistischer.

Der Nachteil wird sein, dass man im Viewer des erweiterte Beleuchtungsmodell – auch ALM genannt – nicht mehr abschalten können wird. ALM wird in Zukunft der Standard sein, mit dem der Viewer arbeitet, fertig.

Das hat natürlich einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die Leistung des Viewers; sie wird tendenziell geringer – wer also jetzt schon mehr Daumenkino genießen sollte, wird in Zukunft wahrscheinlich eine stärkere GPU benötigen. Wie stark der Einfluss werden wird kann noch keiner sagen, da der Viewer offiziell ja noch in der Alpha und damit nicht optimiert ist. Sicher ist aber, dass mehr graphische Opulenz eben auch mehr Arbeit für die GPU bedeuten wird.

PBR wird es als neue Technik ermöglichen, richtige Spiegel zu bauen und realistisch wirkende Metalloberflächen. Das wird wohl auch die am meisten auffallende Neuerung werden.

Hier gibt es noch ein Video zu dem Thema, das ein wenig genauer darstellt, was PBR grafisch bedeutet.

PBR im Video.

Und hier noch der Link zur Wiki-Seite des Projekts.

Das Thema selbst ist endlos, und es ist eine Technik die es schon länger gibt, aber jetzt erst in Second Life eingeführt werden soll. Daher gibt es auch eine Vielzahl an allgemeinen Einführungen dazu im Internet zu finden.

Ich finde diese Einführung auf Deutsch zeigt sehr gut, was damit allgemein alles möglich ist.

Wikinger – Fantasie und historische Wahrheit

Eines meiner Lieblingsthemen in der letzten Zeit, über das ich immer wieder nur ungläubig den Kopf schütteln kann ist, wie falsch Wikinger in allen möglichen Filmen und Serien dargestellt werden.

Die historische Wahrheit ist inzwischen durch Ausgrabungen sehr gut erforscht, und was wir meistens visuell im Fernsehen als auch in Second Life im Rollenspiel sehen hat mit echten Wikingern wenig bis gar nichts zu tun. Es ist eher Fantasy, die lose auf den Wikingern basiert – das ist dann auch schon alles.

Die Jungs von Kaptorga haben das mal sehr gut auf Deutsch und Englisch erklärt – zuerst zeigen sie, wie ein Wikinger wirklich aussah und daneben dann, was Film und Fernsehen gerne draus machen.

Spoiler: die Wikinger waren deutlich normaler, als man denkt und dachten viel praktischer, als man meint.

Deutsch.
Englisch.

Ich bin wieder hier

Nach jahrelanger Pause und abgeschalteten Blog habe ich wieder Lust dazu, mich hin und wieder mal zu äußern. Da es mir nicht gelungen ist, 1626 Beiträge seit 2006 einfach so zu archivieren, bleiben die eben erst einmal dort, wo sie sind. Sicherlich haben sich so einige Meinungen von mir geändert, in 16 Jahren ist das völlig normal.

Die Zeiten ändern sich, ebenso die Hobbies. Rollenspiel mache ich in Second Life schon seit 2018 nicht mehr wirklich, da es mir einfach zu langweilig geworden ist. Das Problem daran, vor allem aber von Gor ist, dass es nie wegen fehlender Spielleitung und zu wenig Sanktionsmöglichkeiten das werden kann was es werden müsste, da es einfach zu viele Meinungen zu dem Thema gibt. Himmel, inzwischen gibt es sogar ein hoch offizielles P&P-Regelset für Gor, aber das ist nach Second Life noch lange nicht vorgedrungen. Ich habe so ziemlich alles gesehen und erlebt, was man so sehen und erleben kann. Besser wird es durch weiteres Spielen eben auch nicht.

Lesen wird das hier vermutlich nach der langen Pause auch niemand mehr, es ist fast alles nach Facebook abgewandert. Aber was soll’s…

Und so sieht man nun in 2023 aus, ab und an braucht es eine Veränderung:

Knut Hansen in seinem eigenen Domizil.

RP-Versuch Nr. 1 in 2021

Ich verstehe es nicht… ich verstehe es einfach nicht.

Nach über bestimmt drei Jahren Pause war ich in den letzten Wochen sporadisch mal wieder im Rollenspiel unterwegs, kein Gor. Die Sim&Namen werde ich hier auch nicht nennen, auch nicht die Sprache.

Zunächst machte sie auf mich einen sehr guten Eindruck: eine komplette Sim, sehr geschickt bebaut und der/die Macher dahinter ist auch kein Unbekannter, hatte schon eine Reihe von Sims vorher am Laufen gehabt. Es gibt eine alles verbindende Rahmengeschichte plus Regelwerk, paar Rassen und auch sonst hat man sich einige Gedanken gemacht, wie das Spiel dort so ablaufen sollte. Als alter Hase merkt man das einfach schnell. Der Traffic ist auch recht ordentlich. Es gibt eine gewisse Einstiegshürde, sie ist aber nicht sonderlich hoch. Man sollte sich eben darüber Gedanken machen, wer man ist, warum man dort ist und was man so spielt. Eigentlich die guten alten Standards, nicht mehr und nicht weniger. Ich trat auch noch der OOC-Gruppe der Sim bei, kann jeder dort selbständig machen.

Ich war dann dort erst paarmals als Beobachter unterwegs, und mir fiel dabei sofort auf: es gibt viele Paare. Die wohnen sogar auf der Sim, scheinen aber lieber unter sich zu sein und idlen auch dort fleißig vor sich hin. Auf den ersten Eindruck war es mehr eine Wohnsim mit sporadischem Rollenspiel. Ein Gespräch mit einem der wenigen Spieler, der sich wirklich bewusst lange offen auf der Sim aufhielt, um anspielbar zu sein und Spiel abzubekommen, bestätigte auch diese Meinung.

Danach ging ich dann das nächste Mal in einer exzentrischen Rolle dort ins Spiel, und spielte einige Male so ein wenig meinen eigenen Stiefel. Das klappte mal mehr, mal weniger gut, war ohne besondere Höhen noch Tiefen, aber es funktionierte. Ich habe ohnehin nicht mehr die Lust auf täglich Rollenspiel in SL machen, sondern nur noch dann, wenn ich darauf Bock habe. Und das ist garantiert nicht mehr täglich.

Auch da wurde mir im Spiel dann wieder bewusst, dass gewisse Sachen dort funktionieren – wie Wohnen – und andere Sachen weniger gut – wie Einbindung neuer Spieler, anspielbar sein oder mal außerhalb der Wohnung Präsenz zeigen. Auch gab’s verschiedene Fraktionen auf der Sim, und die konnten es nicht lassen nach einem kontroversen Spiel das noch OOC in der Gruppe zu Brei zu diskutieren, obwohl das Spiel im Einvernehmen aller Beteiliger stattfand. Überhaupt wurde desöfteren in der OOC-Gruppe diskutiert und man feindete sich gegenseitig an, auch schienen manche gleicher als andere zu sein, durften sich also mehr erlauben bevor die Simleitung einen Rüffel verhängte, wenn überhaupt.

Dann kam es neulich in der OOC-Gruppe zu einer Ideensammlung: einige Häuser standen leer, man wollte einige Ideen hören was man so umsetzen könnte, um das Spiel noch mehr zu beleben und für Neulinge attraktiver zu sein.

Da ich schon einige Male dort aktiv und damit auch bekannt war, gab ich auch eben meinen Senf zu einer Wurst dazu, die da Stripclub hieß. Meine Erfahrung ist ganz einfach, dass dies ohne einen gewissen Traffic nicht machbar ist, und auf einer Sim wo die meisten Spieler Paare sind im Grunde eigentlich gleich mal gar nicht. Nicht mehr und nicht weniger brachte ich dann auch zum Ausdruck, auch die Simleitung fand die Idee weniger toll.

Was dann aber kam war für mich der Aha-Moment, wo ich mir nur dachte: „Und ihr wundert euch wirklich ernsthaft, dass ihr für Neulinge unattraktiv seid?“ Ein Mitspieler wollte mir das Wort mit dem Argument „wer hier kaum mitspielt sollte einfach still sein“ verbieten. Das wurde im Diskussionverlauf von der Simleitung nicht beanstandet. Der Typ bekam dann von mir noch als Erwiderung „ihr wollt doch neue Impulse haben, da ist doch gerade eine recht unverbrauchte Sicht der Dinge wie meine hilfreich.“ – aber fuhr wieder dieselbe Schiene. Die Simleitung schwieg.

Da war der Käs für mich gegessen, und ich war weg. Wer sich einerseits wundert, warum man kaum Neulinge auf die Sim bekommt, aber andererseits solchen Attacken gegenüber Neulingen nicht direkt Einhalt gebietet, wo wirklich die Diskussion ausdrücklich offen für alle war, der hat es einfach nicht verstanden woran seine Sim krankt. Und auch nicht besser verdient.