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RP-Versuch Nr. 1 in 2021

Ich verstehe es nicht… ich verstehe es einfach nicht.

Nach über bestimmt drei Jahren Pause war ich in den letzten Wochen sporadisch mal wieder im Rollenspiel unterwegs, kein Gor. Die Sim&Namen werde ich hier auch nicht nennen, auch nicht die Sprache.

Zunächst machte sie auf mich einen sehr guten Eindruck: eine komplette Sim, sehr geschickt bebaut und der/die Macher dahinter ist auch kein Unbekannter, hatte schon eine Reihe von Sims vorher am Laufen gehabt. Es gibt eine alles verbindende Rahmengeschichte plus Regelwerk, paar Rassen und auch sonst hat man sich einige Gedanken gemacht, wie das Spiel dort so ablaufen sollte. Als alter Hase merkt man das einfach schnell. Der Traffic ist auch recht ordentlich. Es gibt eine gewisse Einstiegshürde, sie ist aber nicht sonderlich hoch. Man sollte sich eben darüber Gedanken machen, wer man ist, warum man dort ist und was man so spielt. Eigentlich die guten alten Standards, nicht mehr und nicht weniger. Ich trat auch noch der OOC-Gruppe der Sim bei, kann jeder dort selbständig machen.

Ich war dann dort erst paarmals als Beobachter unterwegs, und mir fiel dabei sofort auf: es gibt viele Paare. Die wohnen sogar auf der Sim, scheinen aber lieber unter sich zu sein und idlen auch dort fleißig vor sich hin. Auf den ersten Eindruck war es mehr eine Wohnsim mit sporadischem Rollenspiel. Ein Gespräch mit einem der wenigen Spieler, der sich wirklich bewusst lange offen auf der Sim aufhielt, um anspielbar zu sein und Spiel abzubekommen, bestätigte auch diese Meinung.

Danach ging ich dann das nächste Mal in einer exzentrischen Rolle dort ins Spiel, und spielte einige Male so ein wenig meinen eigenen Stiefel. Das klappte mal mehr, mal weniger gut, war ohne besondere Höhen noch Tiefen, aber es funktionierte. Ich habe ohnehin nicht mehr die Lust auf täglich Rollenspiel in SL machen, sondern nur noch dann, wenn ich darauf Bock habe. Und das ist garantiert nicht mehr täglich.

Auch da wurde mir im Spiel dann wieder bewusst, dass gewisse Sachen dort funktionieren – wie Wohnen – und andere Sachen weniger gut – wie Einbindung neuer Spieler, anspielbar sein oder mal außerhalb der Wohnung Präsenz zeigen. Auch gab’s verschiedene Fraktionen auf der Sim, und die konnten es nicht lassen nach einem kontroversen Spiel das noch OOC in der Gruppe zu Brei zu diskutieren, obwohl das Spiel im Einvernehmen aller Beteiliger stattfand. Überhaupt wurde desöfteren in der OOC-Gruppe diskutiert und man feindete sich gegenseitig an, auch schienen manche gleicher als andere zu sein, durften sich also mehr erlauben bevor die Simleitung einen Rüffel verhängte, wenn überhaupt.

Dann kam es neulich in der OOC-Gruppe zu einer Ideensammlung: einige Häuser standen leer, man wollte einige Ideen hören was man so umsetzen könnte, um das Spiel noch mehr zu beleben und für Neulinge attraktiver zu sein.

Da ich schon einige Male dort aktiv und damit auch bekannt war, gab ich auch eben meinen Senf zu einer Wurst dazu, die da Stripclub hieß. Meine Erfahrung ist ganz einfach, dass dies ohne einen gewissen Traffic nicht machbar ist, und auf einer Sim wo die meisten Spieler Paare sind im Grunde eigentlich gleich mal gar nicht. Nicht mehr und nicht weniger brachte ich dann auch zum Ausdruck, auch die Simleitung fand die Idee weniger toll.

Was dann aber kam war für mich der Aha-Moment, wo ich mir nur dachte: „Und ihr wundert euch wirklich ernsthaft, dass ihr für Neulinge unattraktiv seid?“ Ein Mitspieler wollte mir das Wort mit dem Argument „wer hier kaum mitspielt sollte einfach still sein“ verbieten. Das wurde im Diskussionverlauf von der Simleitung nicht beanstandet. Der Typ bekam dann von mir noch als Erwiderung „ihr wollt doch neue Impulse haben, da ist doch gerade eine recht unverbrauchte Sicht der Dinge wie meine hilfreich.“ – aber fuhr wieder dieselbe Schiene. Die Simleitung schwieg.

Da war der Käs für mich gegessen, und ich war weg. Wer sich einerseits wundert, warum man kaum Neulinge auf die Sim bekommt, aber andererseits solchen Attacken gegenüber Neulingen nicht direkt Einhalt gebietet, wo wirklich die Diskussion ausdrücklich offen für alle war, der hat es einfach nicht verstanden woran seine Sim krankt. Und auch nicht besser verdient.

Tribute Bands sind Malen nach Zahlen für Fortgeschrittene

Mich fasziniert es immer wieder, wieviel Zuspruch sog. Tribute Bands in Second Life bekommen. Die dargebrachte Leistung wird deutlich überhöht, und viele kriegen sich gar nicht mehr vor lauter Freude ein.

Dabei ist es doch nüchtern betrachtet so: die Bands, die man so kopiert, geben den Rahmen und die Form vor. Was die Mitglieder einer Tribute Band in SL in Wirklichkeit machen ist nichts anderes, als dieses Vorbild in SL nachzubauen.

Also ist es im Grunde nichts anderes als ein Bild, das jemand nach der Methode „Malen mit Zahlen“ gepinselt hat: durchaus schön und gefällig anzusehen, aber auch kein Unikat und einfach kopierbar. Zudem ist der eigene, kreative Anteil daran äußerst gering.

Ein schlecht singender Live-Sänger bringt zigfach mehr eigene Leistung auf die Bühne als es eine solche Tribute Band, deren Lieder aus der Konserve kommen, jemals könnte.

Verkehrswende ist nicht gleich Verkehrswende

Momentan erlebt der Automobil-Markt einen historischen Umbruch, nämlich die Einführung des Elektroantriebs auf dem Massenmarkt.

Die Gründe dafür sind hauptsächlich, dass der weltweit wichtigste Markt für Autos, die Volksrepublik China, massiv die Elektromobilität forciert. Danach kommen die CO2-Vorgaben für Fahrzeugflotten der EU. Wer in China noch Autos verkaufen will, der braucht Stromer in seinem Sortiment, und die Einhaltung der CO2-Vorgaben sind ohne CO2-arme Fahrzeuge nicht machbar.

Da aber nun die meisten KFZ-Hersteller nicht anfangen Kleinwägen in Massen zu produzieren, ist das Elektroauto dafür das Mittel der Wahl, weil dessen Betrieb keine direkten CO2-Emissionen nach sich zieht.

Daher sprechen viele gerne in den Medien von der Verkehrswende; die Leute aber, die schon seit Jahrzehnten für eine Verkehrswende kämpfen sehen das anders.

Der Begriff Verkehrswende in seiner ursprünglichen Bedeutung steht für einen Systemwechsel weg vom KFZ für den Massentransport hin zu mehr ÖPNV, Fahrrädern und Fußverkehr.

Das, was in den Medien aktuell als „Verkehrswende“ bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein Austausch der Antriebsart. Das Fahrzeug KFZ mit all seinen Problemen auf den öffentlichen Raum bleibt dabei gleich, ob nun 100000 KFZ mit Verbrennungsmotor oder Elektromotor in eine Stadt fahren ändert nichts am Flächenbedarf und Parkplatzproblemen.

Kämpfer für die Verkehrswende aber wollen den Anteil der Autos im Alltag senken, weg vom System Auto, was den Zielen der KFZ-Hersteller entgegen läuft.

Dabei findet ungeachtet dessen schon längst in den letzten Jahren eine gewisse Verschiebung statt, dank den Pedelecs. In vielen Städten sind Einwohner darauf umgestiegen, und lassen dafür ihre Autos mehr und mehr links liegen. Auch ist der Besitz eines Autos für die junge Generation nicht mehr so erstrebenswert wie für die Älteren.

Es ist auf jeden Fall momentan viel Bewegung vorhanden – warten wir es ab, was kommt.

Mit viel Gefühl…

Dieser Sänger aus Indonesien lässt ungeahnte Töne aus den Tiefen seiner Seele verströmen. Als ich das hörte war ich sofort ein anderer Mensch!